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Die israelischen Regierungen arbeiten mit massivem Einsatz daran, dass die palästinensische Kultur und Geschichte und damit natürlich auch die ethnische Säuberung, die mit der Staatsgründung Israels verbunden ist, in Vergessenheit gerät. Das klappt nicht, wie wir auch an unserem Palästina-Nakba-Tag am 15. Juni auf dem Stuttgarter Schlossplatz festgestellt haben. Das Interesse an den Ausstellungen, den Kulturbeiträgen und den politischen Erklärungen zur palästinensischen Geschichte und Zukunft, mit denen wir gemeinsam mit unseren Freunden von der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in der Stuttgarter Öffentlichkeit klarmachten, dass es um eine demokratische, sozial gerechte Perspektive für alle Bewohner des Landes geht, jenseits von herrschendem Kolonialismus und Apartheid, war sehr groß, übrigens auch bei Passanten aus Israel, die die Situation kritisch sehen und sich über unsere Veranstaltung freuten.
Solche Veranstaltungen sind gerade jetzt besonders wichtig, wenn israelische Regierungsvertreter ganz direkt in die demokratische Öffentlichkeit in der Bundesrepublik eingreifen und versuchen die kritische Diskussion zu stoppen.
Wir freuen uns allerdings auch über eine finanzielle Stärkung mit Spenden, denn wir wollen unabhängig bleiben von großen Sponsoren und solche Großveranstaltungen sind teuer. Unsere Bankverbindung: Palästinakomitee Stuttgart e.V. BW Bank, IBAN: DE32 6005 0101 0008 5926 13, BIC / S.W.I.F.T Code: SOLADEST600.
Weitere Themen des Juni-Pako-Infobl@tts sind die unsinnigen Pläne der US-Regierung, schärfere Repression, aber auch interessante Ansätze für Veränderung.
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Eindrücke von unserer Veranstaltung Palästina-Nakba-Tag in Stuttgart, am 15. Juni 2019 in Stuttgart
| |  Auf dem Schlossplatz in Stuttgart
| Pako |
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Wir dokumentieren erste Eindrücke vom Palästina-Nakba-Tag in Stuttgart. Dabei findet sich auch ein LInk zu einem Film mit dem ersten Teil, den Cams21 freundlicherweise für uns aufgenommen und auf ihrer Seite veröffentlicht haben, vielen Dank dafür. Im Film findet sich die Rede unserer Schirmfrau Professor em. Fanny Reisin (40:30), Mitbegründerin der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, mit ihrer deutlichen Warnung vor dem Eingriff in die Meinungs- und Diskussionsfreiheit in der Bundesrepublik, Julianna Herzbergs Lesung der Gedichte von Mahmoud Darwish (30:27) und eindrucksvolle Klänge von Musikana und Sandal Falastin. Weitere Beiträge zum Palästina-Nakba-Tag folgen bald. |
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Palästina vor 1948 | |  Screenshot vom Video | youtube |
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Ein wichtiger Bestandteil unseres Palästina-Nakba-Tags sind nicht nur die Nakba-Ausstelung, sondern auch Aufnahmen aus Palästina vor 1948. Solch Aufnahmen finden sich inzwischen auch auf youtube (Fotografien von Städten in Palästina aus den 1920er und 1930er Jahren. Die feindlichen Kommentare, die die Bedeutung solcher Zeugnisse versuchen wegzudiskutieren, zeigt nur, wie unsicher sich die Kolonialisten fühlen, denn trotz aller Repression ist die palästinensische Kultur lebendig. Wir empfehlen in diesem Zusammenhang auch Eyal Sivans Film über die palästinensische Jaffa-Orange und was die israelische Propagandamaschinerie daraus machte: Jaffa – The Orange’s Clockwork. |
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Geld kann die palästinensische Wirtschaft unter Besatzung nicht „reparieren“ | aljazeera.com, übersetzt Pako
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| Zu Trumps „Deal of the Century“, der vor allem eine Allianz von einem Groß-Israel mit Saudi-Arabien sowie den Arabischen Emiraten zustande bringen soll, ging in der letzten Juni-Woche ein Wirtschafts-Workshop in Bahrain voraus. Die palästinensische Wirtschaft soll durch Finanzspritzen angekurbelt werden, so lautet die Trumpsche „Lösung“ für die Palästinafrage, die eine Voraussetzung für Trumps Deal ist. Wirtschaftliche Entwicklung für die palästinensische Bevölkerung unter Besatzung und Apartheid: Yara Hawaris Kommentar erklärt faktenreich, warum hier die Voraussetzungen nicht stimmen. Und die Palästinenser sagen nein zu Bahrain und dem Deal. |
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Ein Jahrhundert danach, ist Trumps Deal für Palästina nicht besser als der Großbritanniens
| 972mag.com, Übersetzt Pako
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|  Protest gegen Trumps "Deal of the century": Kippt den Deal des Jahrhunderts
| Bildschirmaufnahme aljazeera.com |
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Die Briten verließen Palästina 1948 mit eingezogenem Schwanz, nachdem sie den Grundstein für 100 Jahre Konflikt gelegt hatten. Mit Leuten wie Trump und Kushner an der Spitze sollten wir für unser eigenes Jahrhundert nichts Besseres erwarten. Jonathan Adler arbeitet die Parallelen zur von Wirtschaftsinteressen bestimmten britischen Kolonialpolitik in der Region heraus. |
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Die Golf-Herrscher umarmen Israel im Bahrain-Workshop | |  Bahrains Außenminister Al Khalifa mit Journalist Ravid. | Twitter |
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Im Bahrain-Workshop war es unübersehbar, es gibt eine enge Interessensgemeinschaft zwischen dem Apartheidstaat Israel und den konservativsten Herrschern in der Region – Saudi Arabien und den Golfstaaten, die ihrer Bevölkerung jegliche Demokratie vorenthalten. Dass bei Trumps Deal des Jahrhunderts das Wort "Frieden" für Aggression (gegen Iran) und scharfe Repression (gegen die Palästinenser u.a.) steht, lässt sich auch aus Tamara Nassers Beobachtungen herauslesen. Wir empfehlen ergänzend das Interview mit Ali Abunimah auf The Real News, das wir allerdings nur in Englisch dokumentieren können:
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Die Zwei-Staaten-Lösung ist tot. Gehen wir den offensichtlichen und humanen Weg nach vorne! | |  Mike Gravel, ehemaliger Senator von Alaska
| mondoweiss.net |
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Der grundlegende Einstieg in die Ernsthaftigkeit bei der israelisch-palästinensischen Politik ist einer, den keine große Partei unterstützt: Die Zwei-Staaten-Lösung ist tot und wir haben sie getötet. Die Zeichen seines Verfalls befinden sich überall um uns herum. Mehr als eine halbe Million israelischer Siedler leben (illegal) in palästinensischem Gebiet, und es wäre politisch und logistisch unmöglich, sie friedlich zu entfernen. Mike Gravel, der im US-Präsidentschaftswahlkampf kandidiert, plädiert für den einen demokratischen Staat als Perspektive im so genannten „Nahostkonflikt.“ |
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Im Kampf gegen Antisemitismus hilft das nicht | |  Der berühmte Astronom Stephen Hawkings unterstützte die BDS-Bewegung. Gemäß der Bundestagsresolution müsste auch er als Antisemit diffamiert werden. | baaz.com |
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Offizielle und selbsternannte Repräsentanten der israelischen Regierung intervenieren regelmäßig, um Veranstaltungen mit Kritik an israelischer Politik in öffentlichen Räumen und an Universitäten zu verhindern, um die Arbeit der politischen Stiftungen vor Ort einzuschränken und so ihre Lesart der nahöstlichen Geschichte durchzusetzen. Aufsehen hat in diesem Zusammenhang etwa die Forderung des israelischen Premierministers erregt, die Bundesregierung solle ihre Unterstützung für das Jüdische Museum in Berlin einstellen. Dabei handelt es sich um eine breit angelegte Kampagne der israelischen Regierung, für die vor allem das Ministerium für strategische Angelegenheiten verantwortlich zeichnet...
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Eine deutsche Bank schließt das Konto der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden wegen BDS-Unterstützung
| Interview mit Dr. Shir Hever
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|  Die Göttinger Friedenspreis-
trägerInnen: Oben rechts,
Dr. Shir Hever
| privat
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Shir Hever beleuchtet die Entscheidung der Bank für Sozialwirtschaft, zum zweiten Mal das Konto der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden im Nahen Osten zu kündigen. Auch hier ist offensichtlich, die Bank reagiert auf Druck einer israelischen Institution, verletzt damit demokratische und menschenrechtliche Grundsätze und bringt sich selbst in Schwierigkeiten.
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Bundestagsbeschluss: Staatsräson kontra BDS | |  Gemäß der Bundestags-resolution ist auch dieser, direkt von Landraub betroffene und BDS fordernde Palästinenser ein Antisemit
| bildschirmaufnahme |
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Die Resolution, die der Bundestag am 17. Mai mit den Stimmen von CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen beschlossen hat, trägt den Titel „BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“. Substanziell Neues enthält sie nicht, denn ihre Kernaussage – die Gleichsetzung von Antizionismus mit Antisemitismus – ist bereits seit geraumer Zeit ein reaktionärer Grundkonsens dieser Parteienkoalition. Eigentliches Ziel der Resolution ist es auch nicht, einen Beitrag zum Kampf gegen Antisemitismus zu leisten - Robert Teller zeigt, wie gefährlich die Ablenkung von den Hauptverantwortlichen für Antisemitismus in der Bundesrepublik, nämlich der extremen Rechten, ist. |
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Warum ich beim Jüdischen Museum in Berlin gekündigt habe | |  Leseempfehlung "Antisemit" von Moshe Zuckermann
| Promedia Verlag
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Die Kampagne u.a. von Seiten israelischer diplomatischer Vertreter gegen das Jüdische Museum in Berlin, die zur Entlassung des bedeutenden Gelehrten des Judentums, Peter Schäfer, als Leiter führte, stößt auf Protest von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Umfassend hat Yossi Bartal diesen Protest in Haaretz formuliert, wir dokumentieren die deutsche Version, die in der Taz erschien. Ein Interview von Inge Günther mit Yossi Bartal findet sich auch in der Printausgabe der Stuttgarter Zeitung vom 25. Juni 2019. |
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Anti-Zionism is Anti-Semitism... | |  Leseempfehlung: Die Antisemitenmacher,
von Abraham Melzer | Westend Verlag
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Allen, die sich zutrauen, englische Radio-Sendungen zu verfolgen, empfehlen wir diese kontroverse Diskussionsrunde mit Mehdi Hassan vonThe Intercept, dem neuen israelischen Historiker Ilan Pappe, der Times-Kolumnistin Melanie Philips und dem früheren Knesset-Mitglied Einat Wilf. Es gibt in der Sendung wichtigen historischen Hintergrund und einer klaren Analyse von Propaganda.
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Deutsche Firma verschärft ihre Kriegsverbrechen gegen Palästinenser | |  HeidelbergCements Nahal Raba Steinbruch im Westjordanland
| whoprofits.org |
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Der deutsche Baukonzern HeidelbergCement plündert in immer größeren Ausmaß die palästinensischen Ressourcen – ein Kriegsverbrechen, das nach deutschem und internationalem Recht strafbar ist. Die Firma betreibt im besetzten Westjordanland ohne Erlaubnis der Palästinenser einen Steinbruch...
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Die WHO entkräftet israelische Verantwortung für die Tötungen in Gaza | electronicintifada.net, übersetzt G. Merz
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|  Am 14. Mai 2018 erschossen die israelischen Besatzungskräfte während der Proteste fast jede Minute eine Person. Tausende wurden schwer verletzt.
| msf.org |
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Während des Jahres nach dem „Großen Rückkehrmarsch“, wurden mehr als 28.000 Palästinenser in Gaza verletzt und 277 getötet, darunter 52 Kinder, die meisten von ihnen wurden während der unbewaffneten Massenproteste entlang des Ost- und Nordabschnittes (der Abgrenzung) von Gaza ermordet. Trotz der zivilen Natur der Proteste – durch einen Untersuchungsausschuss der UNO bestätigt – sagte die WHO, dass die Tötungen und Verletzungen „als Ergebnisse des Zusammenstoßes mit israelischen Sicherheitskräften“ geschahen. Damit entlastet die WHO den Staat Israel von seiner offensichtlichen Verantwortung.
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Aus Anlass der Neuerscheinung: Besprechung des Buches von Ilan Pappe: Die ethnische Säuberung Palästinas.
| | (...) Wer heute diese historisch dokumentierte und gesicherte Abfolge von Beschlüssen israelischer Entscheidungsträger analysiert, wird ohne große Umschweife zu dem Schluss kommen, dass es von vornherein das Ziel der Zionisten war, möglichst viel Land, also das ganze historische Palästina zu besetzen und in einen jüdischen Staat umzuwandeln. Den letzten Beweis lieferte Israels Premier Benjamin Netanjahu, als er im zurückliegenden Wahlkampf ankündigte, das Westjordanland annektieren und so dem Staat Israel einverleiben zu wollen... Wir dokumentieren Heiko Flottaus Rezension anlässlich der Neuauflage von Ilan Pappes Studie Die ethnische Säuberung Palästinas. |
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Ashkenazi petition against Israeli State-Nation Law | De-Colonizer (Eytan Bronstein) |
|  Demonstration gegen das Gesetz im August 2018 in Tel Aviv
| yalibnan.com |
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Beim Obersten Gericht in Jerusalem wurde eine weitere Petition eingereicht, um das kürzlich verabschiedete Nationalstaatsgesetz zu Fall zu bringen. In der Petition wird argumentiert, dass das Gesetz die nichtjüdischen – hauptsächlich palästinensischen – Bürger Israels diskriminiert, wie in einer ähnlichen Petition ausgeführt, die von Adalah gegen dasselbe Gesetz eingereicht wurde. Darüber hinaus unterstützt die Petition die Petition von rund 60 Mizrahi-Israelis, die argumentierten, das Gesetz diskriminiere Juden arabischer Abstammung, da es die arabische Sprache zu einem „Sonderstatus“ degradiere...
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