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Der 30. März ist für die Palästinenser ein Tag des Protestes gegen den Landraub des israelischen siedlerkolonialistischen Herrschaftsapparats. Sie knüpfen damit an den Generalstreik im Jahr 1976 an, als sich die Palästinenser gegen die Konfiszierung von Land in Galiläa wehrten, Die israelische Polizei tötete damals 6 Demonstrierende und verletzte 70. Auch 2021 fanden Demonstrationen im gesamten Palästina statt, unter anderem in Galiläa und in der Westbank, wo das israelische Militär bei Nablus Tränengas einsetzte. Auch wenn die Proteste wegen der Pandemie kleiner blieben, ist der Widerstand gegen Unterdrückung im März-Infobl@tt des Palästinakomitee Stuttgart wichtiges Thema.
Bei den Knesset-Wahlen spielten die Palästinenser scheinbar keine Rolle und doch stehen sie im Zentrum. Ohne die palästinensischen Knesset-Abgeordneten gibt es keine Mehrheit für eine Regierungskoalition, doch der herrschende Rassismus wird wohl verhindern, dass sie einbezogen werden. Ein gefährliches Ergebnis der Wahl ist der sichere Knesset-Platz für offen faschistische Kahanisten.
International versuchten die israelischen Regierungen mit dem machtpolitischen Missbrauch des Antisemitismusvorwurfs Kritiker zum Schweigen zu bringen. Der instrumentalisierten IHRA-Antisemitismusdefinition stellen zahlreiche Experten die Jerusalemer Erklärung (JDA) entgegen. Wir dokumentieren die Erklärung und eine palästinensische Antwort. Ansonsten enthält das Infobl@tt noch eine Vielzahl weiterer Themen.
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Ja, die Partei „Jewish Power“ ist faschistisch, aber ihr Aufstieg war dennoch unvermeidlich | mondoweiss.net, Übersetzung Pako
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| Itamar Ben-Gvir (re), mit Anhänger der rechtsradikalen Kach-Bewegung: Sie spotten über palästinensische Gefangene im Hungerstreik (Hebron 2013) | ei.net |
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Es stand rasch nach den Knesset-Wahlen im März fest: Die Jewish Power, die Partei der Anhänger des verstorbenen faschistischen Rabbiners Meir Kahane, wird im Parlament des Staates Israel vertreten sein, der Block, in dem sie kandidierte, der Religiöse Zionismus, hat 6 Sitze bekommen. Itamar Ben-Gvir, der Kahanist, der ein Poster von Baruch Goldstein, dem Täter des Massakers von Hebron 1994, in seinem Wohnzimmer hat, wird mit Platz 3 auf der Liste sicher in die Knesset einziehen. Jonathan Ofir arbeitet die offen völkischen Positionen der Partei heraus und zeigt, warum sie im nationalistischen Staat Israel sich so erfolgreich entwickeln konnte. |
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Israels Wahlen offenbaren dessen rassistische Natur | theleftberlin.com, Übersetzung Pako
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| Der Wahlkampf für die Abstimmung über die Sitze in der Knesset am 23. März drehte sich praktisch nur um das Schicksal Netanjahus, der wegen Korruption angeklagt ist. Keine der zentralen Fragen für das Land und schon gar nicht die Situation der unterdrückten Palästinenser bekam irgendeine Bedeutung. Dabei wird es ohne die Palästinenser in der Knesset vermutlich auch nach diesem 4. Wahlgang innerhalb von 2 Jahren keine Mehrheit für eine Regierungsbildung geben. Yoav Haifawi bezweifelt in seinem Artikel jedoch, dass angesichts der rassistischen Besetzung der Knesset eine Koalition mit ihnen möglich sein wird. Das israelische System scheitert an der Unterdrückung der Palästinenser. |
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Israel verheimlicht die Wahrheit über die Tötung von Ahmad Erekat | jonathan-cook.net/Übersetzung Pako |
| Ahmad Erekat liegt angeschossen am Boden, ein Soldat rennt vorbei mit erhobenem Daumen anstatt ihm zu helfen
| forensic-architecture.org |
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Wieder einmal zeigen Videoaufnahmen, dass Israels Darstellung eines palästinensischen „Terrorangriffs“ nichts mit dem zu tun hat, was tatsächlich passiert ist. Der Staat Israel hat nicht nur die Umstände verschwiegen, unter denen seine Soldaten den 26-jährigen Ahmad Erekat im vergangenen Juni erschossen haben, sondern fügt seiner Familie acht Monate später aufgrund dieser Lügen immer noch entsetzliches Leid zu und weigert sich bis heute, seine Leiche herauszugeben...
Zum Video. (braucht etwa 10 Sekunden zu laden) |
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Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus und die palästinensische Zivilgesellschaft
| Unterz. Jerusalemer Erklärung/BDS Movement |
The Jerusalem Declaration/bdsmovement.net |
| Zahlreiche Universitätsgelehrte haben am 26. März die Jerusalemer Erklärung (JDA) zum Antisemitismus veröffentlicht. Mit ihr reagieren die Experten der mit dem Thema verbundenen Forschungsbereiche auf die IHRA-Antisemitismusdefinition, die als machtpolitisches Werkzeug missbraucht wurde.Die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus stellt ... einen „überzeugenden Leitfaden im Kampf gegen den wirklichen Antisemitismus dar,“ unterstreichen Vertreter der palästinensischen Zivilgesellschaft in ihrer Erklärung dazu. Sie arbeiten jedoch auch Schwächen heraus. Wir dokumentieren die Erklärung und die palästinensische Antwort darauf. Englische Version mit den UnterzeichnerInnen
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Anwälte fordern von der Labour-Partei eine Erklärung zur Einstellung eines israelischen Spions | electronicintifada.net, Übersetzung Pako
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| Eine führende britische Anwaltskanzlei für Menschenrechts hat an die Labour-Partei geschrieben und sie aufgefordert zu erklären, wie es zur Einstellung eines ehemaligen israelischen Spions kam. Assaf Kaplan ist im Büro des Parteivorsitzenden Keir Starmer angesiedelt und für das Social Listening, also für die Überwachung der sozialen Medien der Mitglieder zuständig.
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„Mein Vater liebte deutsche Literatur, aber misstraute den Deutschen“ | Abraham Melzer im Gespräch mit Gisa Funck |
| Joseph Melzer: Ich habe neun Leben gelebt | westend-verlag.de |
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Viele aus der Palästinasolidarität kennen den Frankfurter Verleger Abraham Melzer. Abraham Melzer hat jetzt die Autobiographie veröffentlicht, die ihm sein Vater Joseph Melzer als Manuskript hinterließ. "Was für ein Schicksal! 1933 floh der jüdische Verleger Joseph Melzer vor den Nazis, überlebte zwei Jahre sibirische Gulag-Haft und wanderte nach Israel aus. 1958 kehrte er nach Deutschland zurück. Die Liebe zur deutschen Literatur sei letztlich stärker gewesen, sagte sein Sohn Abraham Melzer im Dlf", so kommentiert die Deutschlandfunk-Journalistin Gisa Funck ihren Eindruck. Wir verlinken zum Interview mit Abraham Melzer.
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Über britischen Kolonialismus, Antisemitismus und die Rechte der Palästinenser
| middleeasteye.net, Übersetzung Pako |
| Avi Schlaim: The Iron Wall, Israel and the Arab World | wwnorton.com |
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"Im Dezember 2016 übernahm die damalige konservative Regierung der britischen Premierministerin Theresa May formell die Arbeitsdefinition für Antisemitismus von der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), als erste Regierung der Welt. Es war ein weiterer Meilenstein in der 100-jährigen Geschichte der britischen Unterstützung für den Zionismus und der kaltschnäuzigen Missachtung der palästinensischen Rechte...". Der englisch-israelische Historiker Avi Shlaim und emeritierte Professor für internationale Beziehungen berichtet von seiner Auseinandersetzung als Akademiker mit dem Missbrauch der IHRA-Antisemitismusdefinition. Er verbindet dies mit einem Blick in die englische Geschichte als Kolonialmacht. |
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Palästinensische Wahlen: Salam Fayyad taucht erneut auf
| middleeasteye.net, Übersetzung Pako
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| Salam Fayyad ist wieder da
| middleeasteye. net |
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Innerhalb der Führung der Fatah-Bewegung findet im Vorfeld der für Mai geplanten Wahlen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ein heftiges Gerangel um Positionen statt. Dabei handelt es sich nicht um eine Rivalität zwischen Rechtskonservativen, Liberalen der Mitte und radikalen Sozialisten, sondern eher um einen Machtkampf zwischen verschiedenen pro-Oslo-orientierten, neoliberalen, rechts-gerichteten Fraktionen und Persönlichkeiten. Auch der ehemalige Premier der PA Salam Fayyad ist wieder aufgetaucht. Joseph Massad untersucht, sein angeblich entschiedenes Eintreten für palästinensische Rechte auf dem Hintergrund seiner politischen Vergangenheit.
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Die unvollendete Geschichte des palästinensischen Feminismus | orientxxi.info, Übersetzung Pako
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| Graffiti auf der Mauer von Betlehem:
Leila Khaled:Vergiss den Kampf nicht
| orientxxi.info/ |
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"In Palästina ist der 8. März ein Tag des Kampfes, vor allem seit 1978, als er als Datum für die Gründung der Frauen-Arbeitskomitees gewählt wurde, auf Initiative einer Gruppe junger Aktivistinnen, die sich zum Ziel gesetzt hatten, die politische Partizipation von Frauen aller Herkunft und sozialer Schichten zu organisieren, sowohl in den Städten als auch auf dem Lande. Es war wieder 1988, im Herzen der ersten Intifada, als mehr als hundert Demonstrationen das feministische Gesicht des größten Volksaufstandes zeigten, der sich in das Gedächtnis der Region eingeprägt hat." Für die jungen Palästinenserinnen bilden auch heute Feminismus und Befreiung vom Kolonialismus eine unteilbare Einheit.
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Israels „geheime Beweise“ dienen als Schloss und Schlüssel für meine Ketten
| mondoweiss.net, Übersetzung G. Merz f. Pako
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| Laith Abu Zeyad, Kampagnenleiter von Amnesty International
| mondoweiss.net |
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Wegen eines israelischen Reiseverbots, das seit September 2019 aufgrund „geheimer Beweise“ besteht, ist Laith Abu Zeyad Gefangener im eigenen Land. Im September 2019 wurde dem Kampagnenleiter Laith Abu Zeyad von Amnesty International, der seine Basis in der Westbank hat, von Israel verboten, seine Mutter zu einer medizinischen Behandlung nach Jerusalem zu begleiten. Israelische Behörden hielten ihn in der Folge sogar davon ab, seine Mutter vor ihrem Tod zu besuchen. Im Oktober 2019 wurde Laith auch nicht gestattet, zum Begräbnis seiner Tante nach Jordanien zu reisen.
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Zur Rolle Israels im Nahen Osten | | Fritz Edlinger, Generalsekretär der „Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen“ im Gespräch mit der Journalistin Karin Leukefeld | Bildschirmaufnahme
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Fritz Edlinger, Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, interviewt die Journalistin Karin Leukefeld zur Rolle Israels im so genannten Nahen Osten. In ihrer umfassenden Betrachtung zeigen die beiden unter anderem, dass im Gegensatz zu dem von den israelischen Regierungen verbreiteten Narrativ von der existenziellen Bedrohung des israelischen Staates durch die arabischen Nachbarn die Fakten ein gegenteiliges Bild zeigen. Der Staat Israel stand von Anfang an den Nachbarländern feindlich und aggressiv gegenüber. |
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Wie israelische Industriezonen palästinensisches Land und Arbeit ausbeuten | english.alaraby.co.uk, Übersetzung Pako
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| Industriezone | english.alaraby.co.uk |
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"Jeden Tag machen sich etwa 70.000 Palästinenser auf den beschwerlichen Weg über die militärischen Kontrollpunkte, um in Israel zu arbeiten, oft im Baugewerbe oder in der Landwirtschaft um so der durch die jahrzehntelange Besatzung verursachten Armutsfalle in der Westbank entkommen. Weitere 30.000 arbeiten in Unternehmen in den Industriezonen der Siedlungen – lukrative Fabrikkomplexe, die palästinensische Ressourcen ausbeuten und von der israelischen Regierung Steuervergünstigungen erhalten." Jessica Buxbaum berichtet von der Rechtlosigkeit der palästinensischen Arbeiter und ihrem Widerstand. |
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HeidelbergCement profitiert von der Besatzung
| | Einer der größten deutschen Konzerne profitiert von der kolonialen Ausbeutung Palästinas HeidelbergCement ist einer der größten deutschen Konzerne. Er beteiligt sich an der völkerrechtswidrigen Ausbeutung der palästinensischen Bodenschätze in der Westbank durch die israelische Besatzung und weigert sich, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Ungefähr 900 Millionen Dollar an Einnahmen gehen der palästinensischen Wirtschaft jedes Jahr durch die Bergbauaktivitäten des Unternehmens im C-Gebiet verloren. Die palästinensische Menschenrechtsorganisation Al Haq hat dazu einen Bericht veröffentlicht.
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Der staatliche Pensionsfonds Neuseelands, trennt sich von israelischen Banken | electronicintifada.net, Übersetzung Pako
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| Siedlungserweiterung der Siedlung Eldad, südlich von Bethlehem
| ei.net |
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Neuseelands 33 Milliarden Dollar schwerer nationaler Pensionsfonds hat fünf israelische Banken, aus seinem Portfolio ausgeschlossen, wegen ihrer Rolle bei der Finanzierung israelischer Siedlungen in der besetzten Westbank. Bei den betroffenen Finanzinstituten geht es um die First International Bank of Israel, die Israel Discount Bank, sowie um Bank Hapoalim, Bank Leumi und Bank Mizrahi-Tefahot. Alle fünf stehen nun auf der Ausschluss-Liste des NZ Super Fund.
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Der Jüdische Nationalfonds ist keine harmlose Wohltätigkeitsorganisation | | Baumpflanzung (re) im Clara Zetkin Waldheim in Stuttgart, für das immer wieder zerstörte Dorf Al-Arakib. Nuril al-Okbi enthüllt die Gedenktafel (li) | Pako-Veranstaltung 2008
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"Der Jüdische Nationalfonds (JNF) präsentiert sich in Deutschland als „grüne“ Organisation, die allen Einwohnern Israels dient. Doch das entspricht nicht dem, was seine Führungsleute in Israel sagen. Anfang Februar genehmigte die Leitung des Jüdischen Nationalfonds einen Vorschlag, offiziell mit dem Kauf von Land für die Siedlungserweiterung in der besetzten Westbank zu beginnen." In der Diskussion darum wurde klar, dass der JNF schon immer über Tochtergesellschaften für die Siedlungen in der Westbank gearbeitet hat, jetzt geschieht dies nur ganz offiziell. Die Selbstdarstellung des JNF in der BRD verschleiert diese Tatsachen. Michael Sappier zeigt, wo der JNF Deutschland unwahre Behauptungen aufstellt. |
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