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Das August-Infobl@tt des Palästinakomitee Stuttgart enthält zahlreiche Berichte über die ständige scharfe israelische Repression gegen die palästinensische Bevölkerung: die Vertreibung in Masafer Yatta in der Westbank, die zahlreichen Toten, die dem Angriff auf Gaza bereits vorausgingen, der Umgang mit Gefangenen, der den Menschenrechten spottet – einschließlich Kindern und mehr. Genauso bedrückend ist der extreme Rechtstrend in der israelischen Gesellschaft, den Philip Weiss, mondoweiss, beschreibt. Jubel bei den israelischen Militärs und Überlegenheitsgefühl, vor allem nach dem jüngsten Angriff auf Gaza – dafür gibt es keinen Grund. Denn gleichzeitig schafft sich das immer aggressiver werdende israelische System seine Feinde, im wachsenden palästinensischen Widerstand und beim immer schlechter werdenden Ansehen international. Das Konfliktpotenzial, das der aggressive Staat Israel schafft, ist riesig, aktuell beispielsweise bei der Festlegung der Seegrenze zum Libanon, wo es auch um das Gasvorkommen geht.
Palästinensische Organisationen nutzen gleichzeitig ihre zivilgesellschaftlichen Möglichkeiten in vorbildlich professioneller Weise, indem sie beispielsweise beim Internationalen Strafgerichtshof Untersuchungen von Kriegsverbrechen beantragen und mit ihren Recherchen fördern. Sie stoßen auf brutalste Repression im israelischen Staat (siehe 1. Artikel) und eine völlig unzureichende Unterstützung durch die „westlichen“ Regierungen. Die Verurteilung der Razzien gegen die 6 palästinensischen Menschenrechtsorganisationen am 18. August durch die Bundesregierung ist kaum mehr als Show. Es ist Zeit, die Unterstützung der israelischen Unterdrücker und die Zusammenarbeit mit ihnen zu beenden, bis die palästinensischen Rechte eingelöst werden und das israelische Apartheidregime überwunden ist.
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Der Angriff des Staates Israel auf palästinensische NRO blockiert den Zugang zur internationalen Gemeinschaft | middleeasteye.net, *bersetzung Pako
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| Der israelische Angriff auf die palästinensische Zivilgesellschaft, zuletzt mit Razzien gegen palästinensische NRO, hat ernsthafte Fragen aufgeworfen, inwieweit diese Gruppen weiterhin mit der Außenwelt in Kontakt bleiben können. Zwar haben die europäischen Regierungen, die UNO und die USA erklärt, dass sie ihre Beziehungen zu den Organisationen auf recht erhalten würden trotz der Behinderung durch den Staat Israel. Die israelische Vorgehensweise wurde auch von der BRD-Regierung kritisiert. Doch das reicht nicht aus, wer die Zivilgesellschaft schützen will, muss deutlicher Grenzen setzen. |
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Warum Palästina für den Widerstand gegen imperiale Übergriffe von zentraler Bedeutung ist | electronicintifada.net, Übersetzung Pako |
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Israelische Bombardierungen in Gaza im Juli 2022 | twitter |
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Im Gespräch mit Rania Khalek für die Sendung Dispatches besprach der Journalist und Blogger Ali Abunimah neben grundsätzlichen Fragen zu Palästina Aspekte des jüngsten israelischen Kriegs gegen den Gazastreifen. Auch dieses Mal handelte es sich um einen eindeutigen Bruch eines Waffenstillstandes seitens des Staates Israel. Ali weist auf Aspekte hin, die hier kaum benannt wurden. Der Streit um die Seegrenze mit dem Libanon und die dortigen Gasvorkommen spielen eine Rolle. Mit dem Überfall auf Gaza wollte Israel auch den stärker werdenden Widerstand in der Westbank treffen. Und Ali erklärt auch, warum beim David-Goliath-Verhältnis es absurd ist, Raketen aus dem Gazastreifen als Kriegsverbrechen zu bezeichnen. |
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Wann wird der Westen das Selbstverteidigungsrecht der Palästinenser öffentlich anerkennen? | Palestine Chronicle/Übers. Pako | | "Heuchlerisch", "unmoralisch" – das sind Begriffe, die jüdisch-israelische Oppositionelle angesichts der Reaktion des so genannten Westens auf die israelische Repression gegen die Palästinenser und den Gazastreifen im August verwenden, hier wählt sie der Historiker Ilan Pappe und betont die Brutalität des israelischen Vorgehens, wie übrigens auch Gideon Levy, Haaretz, in Middle East Eye. Pappe wirft im Artikel auch Licht auf die Vielzahl massiver Menschenrechtsverletzungen und Morde an palästinensischen Zivilisten im Juli, also vor dem Angriff auf Gaza. Das alles rechtfertigt eindeutig palästinensischen Widerstand – ein Recht, das u.a. die BRD-Regierung im Widerspruch zu allen Menschenrechten stur verneint |
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Gaza-Eskalation wirft Licht auf neue Phase des palästinensischen Widerstands | mondoweiss.net, Übersetzung pako
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Unter den Opfern sind viele Kinder
| dci-palestine.org |
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Auszug aus einem Podcast von Mondoweiss mit dem Mondoweiss-Mitarbeiter Faris Giacaman
Jubel oder absolutes Überlegenheitsgefühl bei den israelischen Militärs? Sie haben keinen Grund dazu, denn die Brutalität der Repression bringt sie nicht weiter. Israel konnte auch die bewaffneten Gruppen in der Westbank in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht besiegen – sie werden angesichts der anhaltenden Unterdrückung vielmehr stärker. Mitchell Plitnick zeigt in einem weiteren Artikel, dass Lapid mit seinem Gaza-Feldzug nur die Perspektivlosigkeit einer nach rechts rückenden israelischen Gesellschaft belegt. |
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Konfrontation mit dem israelischen Waffenhandel vor britischem Gericht | Huda Ammori und Richard Barnard |
mondoweiss.net, Übersetzung Pako
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Fünf Aktivist:innen von Palestine Action vor dem Stafford Crown Court
| mondoweiss |
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Mit ihren direkten Aktionen gegen die Standorte des israelischen Rüstungskonzerns Elbit in Großbritannien ist die Gruppe Palestine Action in den vergangenen Jahren ziemlich erfolgreich gewesen. Sie gewann rasch zahlreiche Anhänger, vermutlich sind 2 Standorte von Elbit wegen ihren Aktionen geschlossen worden und ihre Motive wurden in der Öffentlichkeit verstanden. Jetzt sehen sie sich mit einem harten Repressions versuch konfrontiert. Acht Mitglieder der Organisation Palestine Action müssen sich am 10. Oktober vor Gericht verantworten. Ihnen drohen bis zu 38 Jahre Gefängnis. Die Mitbegründer Huda Ammouri und Richard Barnard schreiben über ihre Initiative. |
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Bei der Plünderung von palästinensischem Land sind alle mit von der Partie | 972mag.com, Übersetzung Pako
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Izbat Tabib Westbank 2017: Israelische Behörden lassen palästinensische Olivenbäume entwurzeln
| activestills |
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Die nachträgliche Legalisierung eines Siedleraußenpostens entlarvt die Mitschuld des gesamten zionistischen Spektrums an der Enteignung der Palästinenser*innen. Der Oberste Gerichtshof Israels sieht sich einer Flut von Kritik ausgesetzt, nachdem er entschieden hatte, Mitzpe Kramim, einen Siedleraußenposten in der Westbank nicht aufzulösen, da er „in gutem Glauben“ auf privatem palästinensischem Land errichtet worden sei. Dieser Richterspruch könnte den Weg ebnen für eine nachträgliche Legalisierung zahlreicher solcher Außenposten, obwohl sie selbst nach israelischem Recht illegal sind.
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„Helfen Sie mir, herauszukommen“: Ahmad Manasra appelliert aus der Isolationshaft an die Welt | mondoweiss.net, Übersetzung f. Pako A. Riesch
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Ahmad Manasra (li) wurde mit 13 verhaftet und ist auch heute noch im Gefängnis
| mondoweiss |
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Nach monatelangen Appellen an die israelischen Behörden durfte Ahmad Manasra am Sonntag, 31. Juli, zum ersten Mal einen arabisch sprechenden Psychiater treffen. Manasra wird seit November letzten Jahres auf Anordnung der israelischen Strafvollzugsbehörden rechtswidrig in Einzelhaft im Eshel-Gefängnis festgehalten. Die israelischen Gesetze ermöglichten seine Gefangennahme mit 13 Jahren und die Verurteilung zu einer 12-jährigen Haftstrafe. Ein Gericht verlängerte jetzt seine Einzelhaft bis November. Näheres siehe auch diesen Bericht von Aljazeera. |
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Israel rückt weiter nach rechts: 30-40 Prozent der Jüngeren unterstützen eine faschistische jüdische Partei
| mondoweiss.net, Übersetzung Pako
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| Während die israelische Unterdrückungspolitik beispielsweise in den USA in immer weiteren Kreisen auf Kritik stößt, rückt die israelische Gesellschaft politisch nach rechts, und das in erschreckender Weise. Der Rechtsruck schließt auch Ben-Gvirs radikale, rassistische Partei und kahanistische Partei ein. Ben-Gvir ist Teil des mit sieben Sitzen im Parlament vertretenen Blocks des religiösen Zionismus. Umfragen zufolge könnte sie bei den nächsten Wahlen mit fast doppelt so vielen Sitzen vertreten sein. Bei seiner Analyse lässt Philip Weiss aber auch keinen Zweifel darüber, dass sich auch die so genannte zionistische "Linke" für Aggression gegen die Palästinenser ausspricht und keine Alternative bietet.
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Krieg der Erinnerungen im Staat Israel um arabische und iranische Juden | Lior B. Sternfeld, Menashe Anzi |
orientxxi.info, Übersetzung Pako
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Yemenitische Juden auf dem Weg zum Transitlager Gueoulah d’Aden während der israelischen Operation "Fliegender Teppich" 1949/50 | Zoltan Kluge/GPO |
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Das Interesse an der Geschichte der Juden in den arabischen Ländern und im Iran nimmt in der Forschung zu. Während sich die Forschung im Staat Israel jedoch darauf konzentriert, das zionistische Narrativ vom allgegenwärtigen Judenhass zu festigen und Schwierigkeiten zu betonen, arbeiten die Wissenschaftler außerhalb des Staates Israel mit weiteren wirklichkeitsnäheren Ansätzen. Dies gilt für die USA genauso wie für Forschungsprojekte im Nahen Osten. Die Historiker Lior B. Sternfeld und Menashe Anzi erläutern das wissenschaftliche Vorgehen und zeichnen Grundsätzliches zur Geschichte nach.
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Google leistet Israels invasivem Überwachungsstaat Beihilfe | alaraby.co.uk, Übersetzung Pako
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Protest gegen eine Ausstellung der Waffen- und Sicherheitsindustrie in Tel Aviv im März 2022
| activestills |
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Der Staat Israel ist dafür bekannt, dass er eines der weitestgehenden Überwachungs- und Kontrollregime der Welt unterhält. Seine Opfer sind vor allem die besetzte palästinensische Bevölkerung. Der Technologiesektor ist in hohem Maße auf die Kontrolle der Palästinenser ausgerichtet. Es handelt sich um ein umfassendes System der digitalen Kontrolle, das auch verkauft und international zur Überwachung und Unterdrückung eingesetzt wird. Die Spionagesoftware Pegasus von NGO ist in diesem Zusammenhang bekannt geworden. Jetzt hat der Staat Israel mit NIMBUS von Google und Amazon noch ein leistungsfähigeres Instrument eingekauft. Richard Silverstein zeigt die Risiken. |
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Von israelischen Soldaten gelyncht: Vater aus Gaza wurde in der Westbank getötet | mondoweiss.net, Übersetzung f. Pako G. Merz
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| Ahmad Ayyad war auf seinem Weg zur Arbeit jenseits der Grünen Linie, um seiner Familie in Gaza zu unterstützen, als er von israelischen Soldaten angegriffen und zu Tode geprügelt wurde. Am 4. Juli erhielt die Familie einen Anruf aus dem ‚Nablus Specialized Hospital‘ mit der Information, dass Ahmed durch einen Herzanfall gestorben war. Aber bereits früher an diesem Tag hatte sie die Nachricht von seinem Tod erreicht, allerdings unter ganz anderen Umständen. „Er wurde von israelischen Soldaten totgeschlagen“, berichtete Ahmads Bruder Mahmoud Ayyad, der Arzt im Shifa-Hospital in Gaza ist, Mondoweiss gegenüber und „man kann es an seinem Leichnam erkennen“.
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Die Belagerung ist nur ein Symptom | 972mag.com, Übersetzung Pako
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Oben: Die zionistische Rechte
| Matzpen |
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"Um der Gewalt Israels gegen die Palästinenser:innen entgegenzuwirken, müssen sich fortschrittliche Juden im Staat Israel und auf der ganzen Welt mit der Ideologie auseinandersetzen, die dieser Gewalt zugrunde liegt", stellt Ben Reif fest. Er diskutiert die Thesen von Matzpen, der vermutlich ersten prominenten linken Gruppe in der jüdisch-israelischen Gesellschaft, die den Zionismus als Ursache der Unterdrückung der Palästinenser:innen benannte und bekämpfte. |
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UN-Experten verurteilen Israels „Schikanen“ von Verteidigern der Menschenrechte in der Westbank | middleeasteye.net, Übersetz. für Pako G. Merz |
| Vor kurzem verurteilten UNO-Experten Israels „Schikanen“ von Menschenrechtsverteidigern und MitarbeiterInnen von Menschenrechtsgruppen, die in den Westbank-Dörfern von Masafer Yatta, wo Israel eine Militärzone stationiert hat, humanitäre Arbeit verrichten. Der Staat Israel erklärte das Gelände von 30 Quadratkilometern zum ‚beschränkten militärischen Gebiet‘ . Israels Oberster Gerichtshof ordnete an, dass die Behörden anfangen sollten mit der Ausweisung der Palästinenser, um Platz zu machen, 1200 Menschen sind betroffen. Link UN-PE. |
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Enthüllungen über das Massaker von 1956 beeinträchtigen das israelische Bewusstsein nicht
| 972mag.com, Übersetzung Pako
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Samia Halaby:
| schiltpublishing.com |
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Die Veröffentlichung der Prozessakten zum Massaker von Kufr Qasem, die vor kurzem nach jahrzehntelangem Kampf vollständig freigegeben wurden, war erschütternder als erwartet. Die berüchtigten Morde – bei denen israelische Soldaten 49 palästinensische Bürger:innen erschossen, die nach einer im Oktober 1956 verhängten Ausgangssperre von der Arbeit nach Hause kamen – haben lange einen dunklen Fleck im Bewusstsein der Gemeinschaft hinterlassen, vor allem bei den Familien der Opfer, für die das Massaker bis heute einen dunklen Schatten wirft.
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Palästina-Info der Palästina-Solidarität Region Basel, Sommer 2022
| Palästina-Solidarität Region Basel |
Palästina-Solidarität Region Basel |
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Palästina-Info
Ausgab8e Sommer 2022 |
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Im Infobrief machen wir auf die aktuelle Palästina Info-Ausgabe der Palästina Solidarität Region Basel aufmerksam. Das Heft erscheint in neuem Design. Für uns in Deutschland sind zwei Artikel besonders interessant, die die BDS-Bewegung betreffen. Das Online-Portal Primenews bekam eine Rüge des Schweizer Presserates, weil es die BDS-Bewegung als antisemitisch bezeichnete und im Dritten Reich verortete. Trotz Einspruch von Unterstützern israelischer Politik blieb der Presserat nach Prüfung bei seinem Urteil. Palästina Info beleuchtet auch Lev Haolam, eine Siedlungsmarketing-Initiative von fanatischen Westbank-Siedlern, die in der BRD z. b. auch mit dem ICEJ zusammenarbeitet.
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Gegen die Verharmlosung von Apartheid und Siedlerkolonialismus | palaestinakomitee-stuttgart..de |
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Protestdemonstration in Basel gegen die Feierlichkeiten zum ersten Zionistenkongress und gegen den israelischen Siedlerkolonialismus | Pako |
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Zionistische Organisationen haben Ende August den 125. Jahrestag des ersten Zionistenkongresses gefeiert, der 1897 in Basel stattfand, und das mit Unterstützung der Regierung des Kantons Basel-Stadt. Das stieß nicht nur bei der Schweizer Palästina Solidarität, sondern auch bei mehr als 70 Organisationen u.a. jüdischen auf Empörung, wie die lange Unterschriftenliste unter einem offenen Brief zeigt. Schließlich werfen mehrere bekannte und anerkannte Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch, B'Tselem u.a. dem Staat Israel vor, ein Apartheidsystem errichtet zu haben. Die Proteste in Basel beleuchteten diese Wirklichkeit nochmals deutlich. |
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