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Der Monat November steckt voller Erinnerungstage der palästin­ensischen Geschichte. Der 29. November, der von der UN ausgerufene Internationale Solidaritätstag mit den Palästinensern, am Jahrestag der Teilung Palästinas am 29. November 1947, erinnert an die palästinensischen Rechte und fordert dazu auf, sich für deren Verwirklichung einzusetzen. Die Erklärung des britischen Außen­ministers Balfour am 2. November 1917, mit dem sich England in typisch imperialer Art und Weise die Unterstützung der zionistisch-nationalistischen Siedler sicherte, gehört ebenfalls in diesen Monat. Einer der Artikel zu historischen Ereignissen im November-Infobl@tt des Palästinakomitees setzt sich mit der britisch-imperialen Politik im Land auseinander, ein anderer mit Yitzak Rabin, der am 4. November 1994 von einem jüdischen Siedler ermordet wurde, obwohl Rabin sein Leben lang eine führende Rolle bei der Vertreibung der Palästinenser gespielt hatte.
Dazu passt ein Beitrag über die christlichen Zionisten und ihre Vorstellungen, dabei wird klar, das siedlerkoloniale Projekt in Palästina hat tiefe Wurzeln in den europäisch-christlichen Vor­stel­lungen seit dem 19. Jahrhundert. Mit den Konferenzen von Masar Badil startete in diesem Monat mit 3 Konferenzen ein wichtiges palästinensisches Widerstandsprojekt. Das Banner unseres Infobl@tts zeigt eine Attacke auf das palästinensische Dorf Susya, dessen Schicksal Ilan Pappe im ersten Artikel des Infoblatts beschreibt.

Das alltägliche Böse in Palästina: Der Blick von Luzifers Hügel
Ilan Pappe
Janus Unbound, Übersetzung Pako
Youth of Sumud (Standfestigkeit)
facebook-Seite von Sumud
Sumud

Ilan Pappe, wohl der bekannteste der so genann­ten neuen israelischen Historiker:innen, hat für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Janus Unbound mit dem Schwerpunkt Bedeutung von Kolonialismus im 21. Jahrhundert einen Beitrag zu Palästina verfasst. Von einem Hügel bei Hebron beschreibt er die vom Siedlerkolonial­ismus gezeichnete Landschaft und die Mechan­ismen der Repression, die hinter diesem Bild stehen. Dabei lernen die Leser:innen auch den zivilen Widerstand der palästinensischen Bevölkerung kennen.

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Israelischer Bericht liefert keine Beweise dafür, palästinensische NROs zu „Terroristen“ erklären zu können
Yuval Abraham, Oren Ziv, Meron Rapoport
972mag.com, Übersetzung Pako
Die sechs beschuldigten Organisationen: Addameer, Bisan Center, Al Haq, Defense for Children International PALESTINE, UPWC, UAWC

Am 22. Oktober erklärte der israelische Kriegs­minister Benny Gantz 6 prominente palästin­ensische Menschenrechtsgruppen zu „terroristischen Organisationen“ und begründete dies mit angeblichen Verbindungen zur Volks­front zur Befreiung Palästinas (PFLP). Trotz der Schärfe der Erklärung, die angeblich auf nach­richtendienstlichen Erkenntnissen des Shin Bet beruht, legte Israel keine Beweise vor, die die Organisationen mit der PFLP, oder mit Gewalt­akten in Verbindung bringen. 972 mag kennt auch die Shin Bet-Papiere. Siehe auch das Positionspapier der Organisationen: Positionspapier

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In Israels Dystopia, wird die Lebensqualität der Palästinenser:innen durch Überwachung „verbessert“
Orly Noy
972mag.com, Übersetzung Pako

Pako-Grafik

„Es gibt vielleicht nur noch wenige Themen im Zusammenhang mit der Besatzung, deren Aufdeckung in der jüdisch-israelischen Öffentlichkeit ein Schaudern oder auch nur einen Hauch von Selbstzweifel hervorrufen kann. Aber wenn es sie gibt, dann ist der Enthüllungsbericht der Washington Post über Israels neues Überwachungssystem in der besetzten Westbank sicherlich einer davon.“ Orly Noy stellt die Funktionsweise der "Blue Wolf-Datenbank“ vor, die den Staat Israel in eine Reihe mit "einigen der brutalsten Regime der Welt stellt".

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Die Balfour-Erklärung: Großbritanniens fataler Fehler in Palästina
Eugene Rogan
middleeasteye.net, Übersetzung Pako
1917: Down with Balfour
Declaration
Demonstrationen gegen die
Balfour-Erklärung in Palästina
trt world

Am 2. November 2017 erklärte der für seinen Antisemitismus bekannte englische Außen­minister Balfour mit der Balfour-Erklärung die britische Unterstützung des zionistischen Projekts in Palästina – ein Schritt, der in die typische europäische imperiale Großmacht­politik in der Region passte. Die Engländer, die kurz zuvor die geostrategische Bedeutung Palästinas u.a. für den Suezkanal verstanden hatten, wollten sich mit den zionistischen Einwanderern von ihnen abhängige Unterstützer im Land sichern. Eugene Rogan erklärt englische Politik im imperialistischen Zusammenhang.

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UN-Klimakonferenz 2021 – COP26: Militärische Umwelt-verschmutzung ist die Leiche im Keller des Westens
Jonathan Cook
middleeasteye.net, Übersetzung Pako
SIPRI-Schätzung 2019:
Militärausgaben, in Dollar
per Capita
wikipedia

Anlässlich der UN-Klimakonferenz nimmt Jonathan Cook die Rolle von Militär und Waffen bei Umweltbelastung und Klima­katastrophe in den Blick. Zentral beteiligt sind hier USA, Israel und England, deren Regierungschefs bei der Eröffnung der Glasgow-Konferenz im Zentrum standen. Gemessen an der Bevölkerungszahl über­steigen die Militärausgaben der USA bei weitem die jedes anderen Landes – mit Aus­nahme Israels. Cook zeigt aber auch, wie die aus der Klimadiskussion praktisch ausgeblendete weltweite Aufrüstung die Anstrengungen beim Thema Klima praktisch zunichte machen.

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Wenn wir schon über Rabin sprechen müssen, dann sollten wir auch über das Recht auf Rückkehr reden
Yaara Benger Alaluf
mondoweiss.net, Übersetzung Pako
Nach Zerstörung und Einnahme Lydds und Ramles, ließ Rabin die Einwohner vertreiben
paljourneys.org

Yitzhak Rabin wird unter anderem in der Bundesrepublik als Friedensstifter bezeichnet, dessen Werk durch das Attentat am 4. November 1995 tragischerweise gestoppt worden sei. Dieses Bild stellt die Wirklichkeit ziemlich auf den Kopf, wie Yaara Benger Alaluf von Zochrot in ihrem Beitrag für die Tageszeitung Haaretz verdeutlicht. Von der Vertreibung der Palästin­enser:innen in Lydd 1948 über die "Judaisierung" Galiläas in den 70er Jahren bis zur 1. Intifada, stand Rabin mit an der Spitze bei der ethnischen Säuberung des Landes und der fortgesetzten Nakba für die palästin­ensische Bevölkerung. Und auch bei Rabins „Verdienst“, dem Oslo-Prozess, ging es um israelische Herrschaftssicherung, wie die Historikerin erläutert.

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Aufstand für die Würde: Vortrag in Stuttgart von Daoud Al-Ghoul aus Silwan in Jerusalem
Pako, Doud Al-Ghoul
Palästinakomitee Stuttgart, youtube
Daoud Al-Ghoul während seines Vortrags in Stuttgart
Pako

Bei einer Veranstaltung des Palästinakomitee Stuttgart beleuchtete Daoud Al-Ghoul aus Jerusalem die Ereignisse während der Intifada der Würde und Hoffnung oder Intifada der Einheit im Mai 2021. Er beschreibt, wie es ausgehend von den Vertreibungen in Sheikh Jarrah in Jerusalem zu diesem gemeinsamen Aufstand aller Palästinenser:innen im gesamten Palästina – Jerusalem, Westbank, innerhalb der Grünen Linie, Gaza und in den Flüchtlings­lagern außerhalb des Landes kam. Besonders im Blick hat er die jungen Palästinenser:innen, die eine immer wichtigere Rolle im zivilen Widerstand spielen.

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Bewaffnete Drohnen stoppen – autonome Waffensysteme ächten
Scientists 4 Peace
aiscientists4peace.org
Video der Wirkung bewaffneter Drohnen in Gaza
latimes.com

Entgegen früherer Bedenken von Abgeordneten der SPD und Grünen sprechen sich die Ampel­koalitionär:innen in ihrem Vertrag für die Bewaffnung der israelischen Heron TP-Drohne aus, die für die Bundes­wehr beschafft wurde. Forscher:innen für Künstliche Intelligenz und Informatik warnen dringend vor diesem Schritt: „Angesichts der rasanten Entwicklung der Künstlichen Intelligenz ist die Entwicklung und Verbreitung von modernen bewaffneten Drohnen der Dammbruch für einen globalen Rüstungswettlauf hin zu autonomer Kriegs­führung, der jetzt gestoppt werden kann und muss“, schreiben sie. Der offene Brief kann weiter unterzeichnet werden.

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Evangelikale: Die Apokalypse naht – von Nordamerika bis Jerusalem
Falestin Naili
orientxxi.info, Übersetzung Pako
Der ehemalige US-Außenminister Michael Pompeo bei CUFI, Christians United for Israel
wikicommons

„Während der Konflikt tobt und die führenden Politiker der Welt sich um eine friedliche Lösung der Probleme im Nahen Osten bemühen, wird die Bedeutung Jerusalems nur noch zunehmen“, twitterte der US-amerikanische Pastor John Hagee am 30. Mai 2021. Er deutete das Blut­vergießen als ein prophetisches Zeichen. In den USA, aber auch in Europa und der BRD sind die Evangelikalen zu einer wichtigen Stütze israel­ischer Politik geworden. In der BRD ist z. B. das International Christian Embassy Jerusalem bei der "Solidarität mit Israel" führend. Die oft menschenfeindliche und auch antijüdischen Auffassungen Christlicher Zionist:innen beschreibt Falestin Naili.

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Der Israel-Faktor bei den Wahlen in Libyen: Haftars Sohn besucht Tel Aviv und verspricht Normalisierung
Giorgio Cafiero
amec.org.za, Übersetzung Pako
Saddam Hafter, Sohn des Milizenführers Khalifa Haftar
auf Besuch in Israel, um gemeinsame Interessen auszuloten
asianews.it

Am 7. November berichtete Haaretz, dass der Sohn von Khalifa Haftar, Saddam Haftar, mit einem privaten Dassault-Falcon-Jet aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zu einem Besuch in Israel gelandet sei, bevor er weiter nach Libyen flog. Dem Bericht zufolge ging es darum, dass Haftar und sein Sohn „militärische und diplomatische Unterstützung von Israel“ anstreben. Der Fall Haftar ist ein weiteres Beispiel für die von den USA und auch Europa unterstütze machtpolitisch motivierte Normal­isierungspolitik mit Israel: Sie stärkt diktatorische Regime und Politiker auf Kosten der jeweiligen Bevölkerung.

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Masar Badil: Gegründet in Madrid, Sao Paolo und Beirut
Blake Alcot
palestinechronicle.com, Übersetzung Pako
Demonstration in Madrid zur Unterstützung der Konferenz
Masar Badil

Masar Badil (Alternativer Weg) ist eine neue Bewegung, die einen entschiedenen Bruch mit dem Oslo-Prozess anstrebt, der eine Unter­ordnung unter den israelischen Besatzer bedeutete. Masar Badil will anknüpfen an die Phasen des eigenständigen palästinensischen Befreiungskampfes gegen den Siedlerkolonial­ismus im gesamten historischen Mandats­palästina und der Flüchtlinge außerhalb des Landes. Symbolkräftig organisierten die Aktivist:innen von Masar Badil am 30. und 31. Oktober drei Konferenzen, eine davon in Madrid, wo der Oslo-Prozess begann, und 2 weitere in Beirut und Sao Paulo, wo jeweils grundlegende Initiativen diskutiert wurden.

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Sie hätten Anwälte sein sollen – stattdessen arbeiten sie in Israel „auf dem Bau“
Basil al-Adraa
972mag.com, Übersetzung für Pako G. Merz
Humza Rabi studierte Geschichte und
arbeitet heute auf Baustellen in Israel
Humza Rabi

Ich kam am Sonntag um 5 Uhr morgens, gerade vor Sonnenaufgang, zum Meitar Checkpoint in der südlichen Westbank. Hunderte Palästinenser waren schlaftrunken unterwegs ... Ich traf Lehrer, Universitäts­absolventen, Rechtsanwälte und Ingenieure – ... alle in der Schlange wartend auf einen Weg zur Arbeit in Fabriken in Israel. Basil al-Adraa beschreibt die Wanderarbeit, die ihre Hauptursache in der Zerstörung der West­bank-Wirtschaft durch die israelische Besatzung hat. Die israelische Wirtschaft ist durchaus abhängig von den palästin­ensischen Arbeiter: Innen, viele gelangen illegal über die Grüne Linie unter den Augen der israelischen Armee.

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Der Internationale Journalistenverband beauftragt Rechtsberater mit Klage vor dem Internationalen Strafgerichtshof...

doughtystreet.co.uk, Übersetzung Pako
Die Journalisten die erschossen wurden: Ahmed Abu Hussein (o.re),
Yaser Murtaja (u. li),
verstümmelt wurde, Muath Armaneh
(u. re), er verlor ein Auge
qds.news,
Adel Zaanoun (reporters without borders), mondoweiss.net
Collage Pako

Die Kanzlei Bindmans und die International Federation of Journalists (IFJ) haben Tatyana Eatwell und Jennifer Robinson beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Palestinian Journalists' Syndicate (PJS) und dem International Centre of Justice for Palestinians (ICJP) eine Klage beim Internationalen Strafgerichtshof vorzubereiten, wegen systematischer Angriffe auf palästinensische Journalist:innen durch den Staat Israel.

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Eine Geschichte aus dem Jahr 1956 beschreibt Massaker und Vergewaltigungen durch israelische Truppen in Gaza...
Adam Raz
haaretz.com, Übersetzung Pako
Gedenkveranstaltung zum 64-jährigen Gedenken an das Massaker in Khan Yunis,1956.
aa.com.tr

"Wenige Wochen nach der Eroberung des Gazastreifens während des Sinai-Feldzugs Mitte Dezember 1956, veröffentlichte der Schriftsteller Matti Megged in der Tages­zeitung Lamerhav eine Kurzgeschichte mit dem Titel Mr. D's Bitter End. Er schildert die Taten eines Militär­gouverneurs, der über eine Stadt im Gaza­streifen herrschte, und die Gewalt, Vergewalt­igungen und Morde, die die eroberte Stadt unter der Herrschaft der israelischen Armee erlitten." In der Literatur und in einem Buch des Cartoon-Künstlers Joe Sacco taucht auf, was vielen jüdischen Israelis dank entsprechender israel­ischer Erlasse weitgehend unbekannt geblieben ist, brutale Verbrechen der israelischen Armee im November 1956 im Gazastreifen.

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Israel zerstört den muslimischen Friedhof nahe der Al Aqsa Moschee, um einen Park anzulegen
Ahmad Melhem
al-monitor.com, Übersetzung für Pako, G. Merz
Geschändete Gräber: Skelettreste werden mit Bulldozern ausgegraben und irgendwo hingeworfen
silwanic.net

Die israelischen Behörden haben Teile des Yusufiya-Friedhofs nahe der Al Aqsa Moschee in Jerusalem niedergewalzt, um einen Park anzulegen. Dabei handelt es sich um einen 1400 Jahre alten Friedhof, eine der bekanntesten und wichtigsten muslimischen Begräbnisstätten der Stadt. Er soll einem biblischen Park weichen, das ist ein weiterer Schritt, um mehr als 1000 Jahre palästinensischer Geschichte zum Verschwinden zu bringen und durch ein den kolonialistischen Vorstellungen entsprechendes Bild zu ersetzen.

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Palästinenserinnen sagen nein zur Arbeit in Siedlungen
al-monitor.com
al-monitor.com, Übersetzung für Pako, G. Merz
Gewächshäuser in der Nähe
israelischer Siedlungen im Jordantal,
bei Ain al Bida
B'tselem

Eine lokale palästinensische Organisation startete ein Projekt mit dem Motto„Nein zur Arbeit in Siedlungen“. Sie fördert vor allem palästinensische Unternehmerinnen im Jordantal finanziell, die sich so eine Alternative zur Arbeit bei israelischen Siedlern schaffen können. Der Artikel stellt Hala Abdel Karim (36) vor, die zu den 42 Unternehmerinnen gehört, die vom ‚Ma’an Development Center‘ ausgewählt wurden. Sie wohnt im Dorf Zbeidat im Jordantal.

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