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Schluss mit rassistischer Diskriminierung und Apartheid – im Februar-Infobl@tt des Palästinakomitee Stuttgart zeigen wir u.a., dass die klaren Analysen des israelischen Unterdrückungssystems durch international anerkannte Menschenrechts-organisationen spürbare Wirkung haben. Der neueste Bericht von Amnesty International, der dem Staat Israel vorwirft, ein Apartheid-System errichtet zu haben, hat für eine weit lautere Diskussion gesorgt als z. B. die Vorgänger von B'Tselem und Human Rights Watch. Das liegt u.a. daran, dass diese sorgfältigen Arbeiten auch zum Instrument im Widerstand gegen dieses Unterdrückungssystem wurden und die Menschenrechtsaktivist:innen ein gutes Stück vorwärts gekommen sind. Es bleibt aber noch viel zu tun: Gerade in Deutschland ist der Druck gegen palästinensische Journalist:innen besorgnis­erregend. Die angeblich neutrale und sachgerechte Untersuchung bei der arabischsprachigen Redaktion der Deutschen Welle entpuppt sich bei näherem Hinsehen als fragwürdig. Ali Abunimah hat nachgewiesen, dass der Unter­suchungsbeauftragte Ahmed Mansour Beziehungen zu rechten, israel­freund­lichen Think Tanks hat, was ihn für diese Aufgabe disqualifiziert. Weitere Details des Berichts belegen ebenfalls mangelnde Seriosität. Ganz besonders möchten wir im Infobl@tt aber auch auf eine Initiative hinweisen, die in der EU den Handel mit Gütern aus Siedlungen in besetzten Gebieten stoppen will und auf eine Kundgebung zum Internationalen Tag gegen Rassismus in Stuttgart.

Was ist so anders an dem Apartheid-Bericht von Amnesty?
Maureen Clare Murphy
electronicintifada.net, Übersetzung Pako

waronwant.org
Grafik Pako

Wodurch unterscheidet sich der Bericht von Amnesty International, in dem festgestellt wird, dass Israel das Verbrechen der Apartheid an den Palästinensern begeht, von den vorherigen? Die „hysterische“ Reaktion Israels auf die Studie (Haaretz-Schlagzeile) unterscheidet sich vom zurückhaltenden Echo auf ähnliche Berichte von B'Tselem, einer Menschenrechtsgruppe im Staat Israel, und der in New York ansässigen Mensch­en­rechtsorganisation Human Rights Watch. All diese Analysen haben jedoch die Bedingungen für die Konsequenzen aus dem Apartheidvorwurf verändert.
Folgerungen aus dem AI-Bericht diskutiert auch Michael Sappir

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Israels ehemaliger General­staats­anwalt: Das Land ist ein Apartheidregime
middleeasteye.net
middleeasteye.net, Übersetzung Pako
Der ehemalige Generalstaatsanwalt
Michael Ben-Yair
Yesh Din

Die israelische Regierung, u.a. Außenminister Yair Lapid, greift Amnesty International wegen des Apartheid-Berichts hart an. Sie stoßen auf deutlichen Widerspruch, z. B. beim ehemaligen israelischen Generalstaatsanwalt Michael Ben-Yair.
Der ehemalige israelische Generalstaatsanwalt Michael Ben-Yair sagte am Donnerstag (10.02.), sein Land sei ein „Apartheidregime“, und forderte die internationale Gemeinschaft auf, diese Tatsache anzuerkennen und Israel zur Verantwortung zu ziehen. In einem in der irischen Zeitung The Journal veröffentlichten Artikel erklärte Ben-Yair, er stimme dem Bericht von Amnesty International zu, in dem Israel letzte Woche als Apartheidstaat eingestuft wurde.

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Die IHRA-Hexenjagd ist abgewehrt: Interview mit der palästinensischen Aktivistin und Wissenschaftlerin Shahd Abusalama
Ramona Wadi
mondoweiss.net, Übersetzung für Pako, A Riesch
Shahd Abusalama
Shahd Abusalamafacebook-Seite

Die englische Sheffield Hallam University suspendierte Shahd Abusalama als Lehrbeauftragte auf anonyme Beschwerden hin. Der Schritt löste eine Welle der Unterstützung für die palästinensische Akademikerin aus und entfachte eine Diskussion darüber, wie Regierungen und Institutionen mit dem Staat Israel zusammenarbeiten, wenn es darum geht, die Definition für Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) zu übernehmen, um Kritik an Israel zu erschweren sowie palästi­nensische Sichtweisen zu unterdrücken. Die Untersuchung gegen Shahd ist gestoppt, Shahd hat ihre Stelle wieder. Es ist wieder einmal klar geworden, wie offensichtlich der Antisemitismus-Vorwurf missbraucht wird.

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Unterschriftenaktion: Kein Handel mit Siedlungen
stopsettlements.org
stopsettlements.org


Unterschriftenaktion: „Die Europäische Union lehnt Annexionen ab und betrachtet illegale Siedlungen in besetzten Gebieten als ein Hindernis für internationalen Frieden und Stabilität“. Doch obwohl illegale Siedlungen ein Kriegsverbrechen darstellen, lässt die EU den Handel mit ihnen zu. Wir (d.h. zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen, Gewerkschaften und Menschenrechts-Aktivisten) wollen die Regulierung des Geschäftsverkehrs mit Unternehmen des Besatzers erreichen, die in besetzten Gebieten ansässig oder tätig sind. Ziel ist, dass Waren, die ihren Ursprung in besetzten Gebieten haben, nicht mehr auf den EU-Markt gelangen.

Zur Unterschriftenaktion
Treffen Sie Ahmad Mansour, den Palästinenser, der in Deutschland die Drecksarbeit für Israel erledigt
Ali Abunimah
electronicintifada.com, Übersetzung Pako
Ahmad Mansour
bpb youtube
Bildschirmaurfnahme

Der deutsche Staatssender Deutsche Welle hat fünf arabische Journalist:innen entlassen, nachdem israelfreundliche Medien eine Hetzkampagne gestartet hatten, die zu einer angeblich unabhängigen Untersuchung führte. Wie Euro-Mediterranian Human Rights Monitor zeigte, sind angeblich antisemitische Posts in mehreren Fällen unrichtig und manipulativ wieder gegeben worden. In anderen Punkten übernimmt der Bericht offen­sichtlich ungerechtfertigt die Positionen der israelischen Regierung. Noch gravierender ist die deutliche Parteilichkeit des Untersuchungsbeauftragten Ahmed Mansour. Ali Abunimah weist Beziehungen zu rechtsextremen, israelfreundlichen Think Tanks nach, die ihn für die Untersuchung disqualifizieren.

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Israels schmutzige Geheimnisse des Waffenhandels
Nora Barrows-Friedman, Shir Hever
electronicintifada.net, Übersetzung Pako
Israel verkauft Waffen und Spionagesoftware in die ganze Welt
Grafik: Pako

In Folge 50 des Podcasts The Electronic Intifada bespricht der Wirtschafts­wissenschaftler Shir Hever, der die Verhältnisse im Staat Israel unter anderem über seine Forschungsarbeiten sehr gut kennt, die Politik der Rüstungskonzerne und Spionageprogramme. Shir Hever erklärt auch, auf welche Weise die Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionskampagne (BDS) auf die israelische Wirtschaft wirkt, vor allem mit der Forderung nach der Respektierung der grundlegenden palästinensischen Rechte – etwas, das die israelische Regierung verzweifelt zu vertuschen versucht.

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Wichtiger denn je – eine vielfältige und breite Bewegung gegen den Rassismus – Kundgebung in Stuttgart am 19. März 2022
Aufstehen gegen Rassismus

Das Plakat zur KundgebungAGR Stuttgart

Das Massaker von Sharpeville am 21. März 1960 im damaligen Apartheidstaat Südafrikanische Union war für die UNO der Anlass, den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März auszurufen. Seit 1979 finden in dieser Zeit international auch die Wochen gegen Rassismus statt. Zahlreiche Organisationen veranstalten auf Initiative von Aufstehen gegen Rassismus auch in Stuttgart eine Kundgebung am Samstag, 19. März 2022, um 15 Uhr auf dem Schlossplatz. Vielfältig und bunt ist die Initiative mit fast 30 Organisationen geworden, zu der auch das Palästina­komitee und die Jüdische Stimme für gerechten Frieden gehören.

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Gaza öffnet 1.700 Jahre alte Byzantinische Kirche
für das Publikum
Enstar Abu Jahal
al-monitor.com, Übersetzung für Pako, G. Mer
Mosaik in der restaurierten Kirche
greekcitytimes.com

Die aus dem 5. Jahrhundert urkundlich nachgewiesene Byzantinische Kirche in Jabaliya im Norden von Gaza wurde renoviert und vom ‚Ministerium für Tourismus und Antiquitäten‘ als ein öffentlich zugängliches Museum wieder hergestellt, um damit auch die einheim­ischen Besucher anzuziehen. Nach Angaben des von der Hamas geführten, zuständigen Ministeriums, handelt es sich bei dieser Kirche um eine der berühmtesten in der Levante. Sie wurde während der Regierungszeit des byzantinischen Kaisers Anastasius I im Jahre 497 errichtet und lag an der uralten Handels-Landroute, die Gaza mit der Levante verband und sie bot einen Rastplatz für christliche Pilger auf ihrer Reise.

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Die EU unterstützt israelische Siedlungen mit „Green Deal“- Geldern
Ali Abunimah
electronicintifada.net, Übersetzung Pako
Strom auch für illegale Siedlungen in der Westbank, dank der Förderung der EU
Anne Paq

Vor kurzem hat die Europäische Union mehr als 1 Milliarde Dollar an Finanzmitteln für „Green Deal“-Projekte angekündigt, die angeblich eine „saubere Energiewende“ erleichtern sollen. Doch der größte Teil des Geldes – etwa 700 Millionen Dollar – kommt direkt dem Staat Israel zugute, einschließlich seiner auf 1967 besetztem palästinensischem Land errichteten Siedlungen. Die Europäische Union behauptet, gegen diese Siedlungen zu sein und räumt regelmäßig ein, dass sie unter Verletzung des Völkerrechts gebaut werden.
Die neuen Finanzmittel sind für den Bau der EuroAsia Interconnector bestimmt, einem Unterwasserkabel, das das israelische Stromnetz mit dem europäischen verbinden soll.

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Der erste amerikanisch-israelische Showdown 1957 – und der nächste
Derek Leebaert
mondoweiss.net, Übersetz.f. Pako, A. Riesch
President Dwight Eisenhowermondoweiss.net

Es gab eine Zeit, da verurteilten die US-Präsidenten Israels Massaker an der Zivilbevölkerung und drohten mit Sanktionen wegen der Besetzung ägyptischer Gebiete. Nach dem Krieg von 1967 wechselte die politische Stimmung in den USA jedoch rasch. Aber das könnte sich im Zuge der Apartheid-Berichte wieder ändern.
Der Artikel bietet einen aufschlussreichen Einblick in die israelisch-US-amerikanischen Beziehungen in den 50er Jahren und bis 1967, die auf mögliche alternative Entwicklungen in der Gegenwart schließen lassen.

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Sheikh Jarrah: Siedler greifen die Bewohner:innen an und die Polizei nimmt sieben Palästinenser fest
silwanic.net
silwanic.net, Übersetzung Pako
Siedler attackiert Bewohner:innen in Sheikh Jarrah mit Pfeffersprayqudsnen.co

Israelische Besatzungstruppen griffen die Bewohner des Viertels Sheikh Jarrah mit Schallbomben und Gummigeschossen an, schubsten sie, verboten ihnen, ihre Häuser zu verlassen, und räumten die Straßen des Viertels gewaltsam, während sie den Siedlern erlaubten, sich in dem Viertel zu bewegen. Eines der empörenden Ereignisse aus dem aktuellen Alltag von Palästinenser:innen in Ostjerusalem.

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Muslimischer Friedhof in Balad a-Sheikh: Bulldozer abgewehrt
Yoav Haifawi
mondoweiss.net, Übersetzung Pako
Demonstration gegen die Zerstörung des Friedhofs
Nahed Dirbas

Im Januar-Infobl@tt berichteten wir über den Kampf von Bürger:innen von Haifa für einen alten, berühmten, palästinensischen Friedhof, den Behörden und Immobilien­investoren zerstören wollen. Jetzt berichten wir von einer gelungenen Abwehr einer Attacke. Vor kurzem rückten schwere Maschinen an, um Grabungsarbeiten auf dem muslimischen Friedhof in Haifa auszuführen. Den Aktivist:innen gelang es jedoch, eine Einigung mit den palästinensischen Arbeiter:innen und dem jüdischen Bauunternehmer zu erzielen und den Versuch auszubremsen, den Friedhof zu beschädigen. Das Ereignis löste einen Protest aus, am Freitag fand trotz der Einschüchterung durch die israelischen Sicherheitsdienste eine Demonstration vor Ort statt.

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Während die Palästina-Solidarität wächst, gibt Israel eine neue 30 Millionen-Dollar-Anti-BDS-Initiative bekannt
Matt Unicomb
alaraby.co.uk, Übersetzung Pako
Mehr als 100 Künstler:innen sagten beim Sydney Festival ab, u.a. Yui Stynes, Barkaa, Hybrid Forms, Marcus Whale, Judith Lucy
bdsmovement.net

Am 6. Januar erhielt eine palästinensische Aktivistin im australischen Fernsehen zur Hauptsendezeit Gelegenheit, sich zu einer der wichtigsten Nachrichten des Landes zu äußern. Es war die Eröffnung des Sydney Festivals, einer dreiwöchigen Reihe von Kunst- und Musikveranstaltungen, bei der einige der bekanntesten Künstler Australiens auftreten. Das von der israelischen Botschaft gesponserte und finanzierte Festival sah sich mit einer Welle von Absagen konfrontiert. Kurze Zeit später genehmigte das israelische Kabinett die Finanzierung einer neuen globalen Kampagne zur Bekämpfung der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktions-Bewegung (BDS-Bewegung) mit 30 Mio. Dollar.

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Ich fürchte, die Zukunft meines Sohnes in Gaza wird ebenso unlebbar sein wie meine
Mohammad Rafik Mhawesh
972mag, Übersetzung für Pako, G. Merz
A Land with A People mit Beiträgen von Mohammad Rafik Mhawesh
nyupress.org
Grafik: Pako

„Gerade Vater geworden stelle ich mir gern die Zukunft vor, die vor meinem Kind liegt. Weil ich aber seit fast 15 Jahren in Gaza unter Belagerung lebe, fürchte ich, ich weiß es bereits.“
„Das Leben ist rosafarben geworden, seitdem ich meinen neugeborenen Sohn in meinen Armen gewiegt, ihn fest an mein Herz gedrückt habe und den sanften kuckuck-artigen Tönen lauschen durfte. Nach Israels Regel jedoch ist er nur ein weiterer bedauerlicher Steinewerfer und Terrorist.“

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Israels nicht enden wollender Prozess gegen einen humanitären Helden
Maureen Clare Murphy
electronicintifada.net, Übersetzung Pako
Mohammed al Halabi, der seit 5 Jahren beweislos beschuldigt wird, den größten Raub von Hilfsgeldern in der Geschichte begangen zu haben
justpeaceadvocates
.ca

Mohammed El Halabi, ein im Gazastreifen lebender Mitarbeiter einer Wohltätig­keits­organisation, der 2016 von Israel verhaftet wurde, ist einem scheinbar nicht enden wollenden Prozess ausgeliefert: Er ist seit mehr als einem halben Jahrzehnt inhaftiert und sein Fall wurde rund 170 Mal vor Gericht verhandelt. Vor kurzem verlängerte das höchste israelische Gericht seine Haft zum 23. Mal, während die Europäische Union seine sofortige Freilassung forderte.
Der Fall von El Halabi ist nur ein Beispiel für die Kriminalisierung humanitärer Organisationen durch den Staat Israel. Maureen Clare Murphy berichtet darüber auf der Grundlage von Material von Menschenrechtsorganisationen.

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Wir müssen über den Jüdischen Nationalfonds sprechen
Ariel Gold
mondoweiss.net, Übersetzung Pako
Aus dem VideoInfografik Pako

Der Jüdische Nationalfonds arbeitet angeblich daran, die Wüste zu begrünen und die Umwelt zu schützen. Auch in Deutschland ist er gemeinnützig. In Wirklichkeit sind seine Aktivitäten immer eng verknüpft gewesen mit der Vertreibung der Palästinenser:innen: aktuell im Negev, in Ostjerusalem und in der Westbank. „Um das Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens zu erreichen, muss der JNF aufgelöst werden — er ist ein provokativer Akteur bei der Enteignung der Palästinenser:innen", stellt Ariel Gold fest.
Siehe auch das Video mit englischen Untertiteln.

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