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Der Internationale Gerichtshof ordnet an, die israelische Militäroperation gegen Rafah zu stoppen und der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof beantragt Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsident Netanjahu und Kriegsminister Gallant: Diese angesichts der bisherigen Gerichtspraxis sensation­ellen Schritte machen deutlich, wie die Juristen die israelische Kriegs­führung sehen, die Juristen zeigen starken Einsatz für den Stopp des Krieges. Sie geben damit auch der Palästinasolidarität Rückendeckung, die mit ihren Protesten in erster Linie Druck auf die deutsche und andere Regierungen ausübt, die mit Waffen und Worten den genozidalen israelischen Krieg in Gaza stützen. In unserem Mai-Infoblatt bilden die Entscheidungen der internation­alen Gerichte einen Schwerpunkt. Wir weisen außerdem darauf hin, dass die Bundesrepublik entscheidend in den israelischen Genozid verwickelt ist, denn sie ist nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant, beide Länder statten die israelische Armee mit mehr als 90% der Rüstungsgüter aus. Die Unterdrückung beschränkt sich nicht auf Gaza und die Westbank, auch die Palästinenser mit israelischem Pass müssen um ihre Existenz im Apartheidstaat fürchten. Vor kurzem wurde ein Dorf mit 300 palästinensischen Einwohnern zerstört. Die Palästinasolidarität kommt jedoch mit ihren Aktionen voran. Auf ihre Initiative hin verweigert die spanische Regierung Waffentransportschiffen für den Staat Israel den Zwischenstopp in spanischen Häfen. Aktivisten der Palästina­soli­darität wehren sich erfolgreich vor Gericht gegen die Diffamierung in den führenden deutschen Medien, in zwei Fällen war der Tagesspiegel betroffen. Und die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost hat vor Gericht gegen die Landesbank Berlin gewonnen, die ihnen das Konto sperrte, um den Palästinakongress in Berlin unmöglich zu machen. Wir haben das Urteil auch auf unsere Website aufgenommen.

Warum der Antrag des Internationalen Strafgerichtshofs auf Haftbefehle ein mutiger und historischer Schritt ist
Richard Falk
middleeasteye.net, Übersetzung Pako
Karim Khan, Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs bei seiner Ankündigung Haftbefehle zu beantragen
UN

Der Gelehrte für Völkerrecht Falk stellt fest: „Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat  den ersten historischen Schritt seit seiner Grün­dung 2002 unternommen: Sein Chefankläg­er empfahl Haftbefehle gegen zwei hochrangi­ge israelische Politi­ker, Premier Benjamin Netanja­hu und Kriegs­minister Yoav Gallant, sowie drei Hamas­vertreter.“ Falk analysiert die Reaktionen und meint: „Hinter dem Rauch der Kontro­verse verbirgt sich das Feuer einer massi­­ven Kampag­ne des Staatsterrorismus, die zu­nächst als de­fensi­ve und reaktive Gewalt dar­gestellt wurde, dann aber schnell ihr wahres Gesicht zeigte, nämlich die vorsätz­liche Gewalt und Zwangs­umsiedlung von Palästinensern in Gaza.“

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„Die internationale Rechtsordnung muss wieder hergestellt werden – und Gaza ist ein Teil davon“
Interview mit Issam Younis von Al Mezan
972mag.com, Übersetzung Pako
Auch das Haus von Issam Younis
wurde zerstört
Issam Younis

Der Direktor von Al Mezan, Issam Younis, erläutert die Hindernisse und Chancen für die Palästinenser, die sich aus den Ein­griffen der höchsten Gerichte der Welt erge­ben.
Die palästinensischen Menschenrechts-­NGOs haben jahrelange Erfahrung mit den Institution­en, die dem Menschenrecht Geltung verschaf­fen sollen. Younis sieht die weitere Bedeutung der Auseinandersetzung auf internationaler Ebene: „Natürlich ist der Status quo [der selek­tiven Anwendung des Völkerrechts] gefährlich. Er offenbart eine Krise des gesamten Systems.
Der Völkermord in Gaza bestätigt, dass diese internationale Ordnung in 
die Jahre gekommen ist.“ Younis sieht eine Gele­genheit, das System wieder auf die Füße zu stellen. 

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UN-Experte: „Sehr geringe Hoffnung“, dass sich Israel an die Aufforderung des IGH hält, die Rafah-Invasion zu beenden
David Kattenburg
mondoweiss.net, Übersetzung Pako
Vorsitzender Richter am IGH 
Nawaf Salem
UN

Als ob die rechtlichen und diplomatischen Pro-bleme des Staates Israel nicht schon schlimm genug wären, hat der Internati­onale Gerichtshof in Den Haag vor kurzem angeordnet, die Militär­operationen in Rafah auszusetzen, den Grenz­übergang Rafah für humanitäre Hilfe zu öffnen und internationale Beobachter in den Gazastrei­fen zu lassen, um sicherzustellen, dass die Beweise für den israelischen Völkermord nicht zerstört werden. Die bahnbrechende IGH-Anordnung über „vorl­äufige Maßnahmen“ ist die Ant­wort des Ger­ichtshofs auf den Antrag Südafrikas vom 10. Mai.

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Die Urteile der Internationalen Gerichtshöfe wirken: Spanische Regierung verweigert Waffentransportern Zwischenstopp
Palästinakomitee Stuttgart
Zusammenstellung Palästinakomitee
Die „Borkum“ hat vermutlich Waffen für den Staat Israel geladen. Sie gehört einem deutschen Unternehmen. Screenshot youtube-Film WION

Schon länger verweigern Hafenarbeiter Trans­portschiffen mit Waffen für den Staat Israel den Verladeservice. Das hat eine antimilitaristische Tradition, in Genua z. B. bestreikten die Arbeiter auch Waffentransporte für Saudi Arabien. Mit den Entscheidungen der Internationalen Ge­richtshöfe bekommen die Arbeiter Rückhalt von der spanischen Regierung, die einem Schiff unter dänischer Flagge den Aufenthalt verweig­erte. Die Borkum, die einem deutschen Unter­nehmen gehört, verzichtete daraufhin, wie geplant den spanischen Hafen anzulaufen. Die spanischen Behörden waren auf eine Waffen­ladung für den Staat Israel hingewiesen worden. 

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Deutsche Außenministerin sagt, sie habe ein Vergewaltigungs-video vom 7. Oktober gesehen, das nicht existiert
Ali Abunimah
electronicintifada.net, Übersetzung Pako
Zum Video
Bildschirm
-aufnahme

Die deutsche Außenministerin Annalena Baer­bock behauptete vor kurzem bei einer Veran­staltung in Berlin, sie habe ein von einem Hamas-­Mitglied gefilmtes Video gesehen, das die Vergewaltigung einer israelischen Frau am 7. Oktober 2023 zeigt.

Ein solches Video gibt es jedoch nicht.

Seit Israel mit der Verbreitung der Behaup­tung von der Massenvergewaltigung am 7. Oktober begonnen hat, hat keine offizielle israelische Quelle erklärt, dass es ein Video von einer lauf­enden Vergewaltigung gebe. Dies wurde letzten Monat in einem Artikel in Haaretz bestätigt.

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Der Tod ist einmal mehr ein Meister aus Deutschland
Shir Hever
sozonline.de
Haubitze von Elbit/Rheinmetall
im Einsatz in Gaza
X

"Israelische Soldaten zerbomben Gaza mit deutschen Artilleriegranaten, gepanzerten Rad­fahrz­eugen und Drohnen u.v.m. aus deutscher Produktion. Damit macht es sich mitschuldig am Völkermord. Die gemein­nützige Organisation Forensic Architecture hat einen Bericht* ver­öffentlicht, der beschreibt, wie das deutsche Militär Israel mit Waffen unterstützt...". Shir Hever macht in seinem Interview klar, dass die Rolle Deutschlands bei der Unterstützung des genozidalen Kriegs in Gaza weit größer ist als bisher bekannt. Zusammen mit den USA liefert die Bundesrepublik auf jeden Fall mehr als 90% der Waffen und Deutschland hat recht großen Anteil daran.   

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‚Genocide Joe‘ fängt an zu stinken wie Lyndon B. Johnson 
Robert Herbst
mondoweiss.net, Übersetzung Pako

Pako Grafik

Joe Biden unterstützt den Völkermord im Gaza­streifen weiterhin voll und ganz, weil er nicht glaubt, dass es ihm politisch schadet, und weil er kein Mitgefühl für die Palästi­nenser:innen hat. Dies ist dieselbe Arro­ganz, die Lyndon B. Johnson (LBJ) wegen des Vietnamkriegs zu Fall brachte. Präsident Biden hat dieselben Fehler wie Lyndon B. Johnson. Sein ganzes politisches Leben lang war er mit der israelischen Unter­drückung der Palästinenser:innen einver­stand­en. Der Staat Israel war die ganze Zeit über ein Apartheidstaat, aber er hat nie auch nur einen Ton Kritik daran geäußert.

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Zwangsräumung von mehr als 300 Palästinensern in der Naqab ist ein „klares Beispiel für Apartheid“
Amnesty International England
AI, Übersetzung Pako
Abriss des Dorfes Wadi al-Khalil
in der Naqab, Mai 2024
Oren Zwi

Vor kurzem haben die israelischen Behör­den ein palästinensisches Dorf im Negev zerstört und damit 300 palästinensische Staatsbürger Israels praktisch obdachlos gemacht. Die Alternative, die ihnen angebo­ten wird, ist keine. Wie immer hatten die Bewohner von Wadi al-Kahlil auch keine Chancen, sich vor israelischen Gerichten gegen ihre Vertreibung zu wehren. Dafür sorgen die israelischen Apartheidgesetze, die die sozialen Verhältnisse auch in den Grenzen von 1948 entscheidend prägen. U.a. Amnesty International, B'Tselem sowie Human Rights Watch hatten dies 2021 und 2022 beschrieben. Der Link zur Amnesty-Studie.

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Die Studierendenproteste gegen den Krieg in Palästina gehen weiter
perspektive-online.net
perspektive-online.net/
Die Proteste auch an deutschen 
Universitäten gehen weiter
perspektive-online.net

Trotz sehr scharfer Repression und unge­rech­tfertigten Beschuldigungen gegen die Demon­strier­enden entstehen auch in der Bundes­republik Protestcamps gegen den genozidalen Krieg in Gaza und die Unter­stützung durch die Bundesregierung. Die Studenten, mit denen sich einige Profes­soren solidarisieren, fordern auch den Abbruch der Beziehungen zu israelischen akademischen Institutionen, die meist eng mit der israelischen Armee zusammen­arbeiten. Perspektive online gibt einen Überblick über die Proteste an deutschen Universitäten in mehreren Städten.

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Lernen Sie die gewalttätigen zionistischen Agitatoren kennen, die die Polizei von Los Angeles nicht verhaftet hat
Wyatt Reed
thegrayzone.com, Übersetzung f. Pako A. Riesch
thegrayzone.com

The Grayzone erhielt ein Dossier mit Angaben zur Identität der zionistischen Hooligans, die an der UCLA (University of California, Los Angeles) gegen Völkermord protestierende Student:innen angriffen. Das Dossier wurde an die Polizei von L.A. geschickt, es gab aber noch keine Verhaft­ungen. Und die Polizist:innen können immer noch nicht erklären, warum sie während des Mob-Angriffs stundenlang verschwunden waren. Im Originalartikel (Link in der Über­setzung unten) sind die Tweets mit den Hinweisen auf die Angreifer:innen.

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Erfolg für Palästina Aktivistin Yasemin Acar
elsc.support
elsc.support
Yasemin Acar
elsc

Das Landgericht Berlin hat zugunsten Yasemin Acar gegen den Tagesspiegel entschieden. Das Gericht hat eine einstweilige Verfügung ver­hängt, welche die Tageszeitung mit Sitz in Berlin zwingt, mehrere Falschbehauptungen über die Aktivistin zurückzunehmen und zukünftig zu unterlassen. Yasemin hatte mit Unterstützung der Rechtsanwältin Ingrid Yeboah und dem ELSC gegen einen Anfang März erschienenen Artikel geklagt. Yasemin ist nicht die einzige, die wegen Diffamierung durch den Tagesspiegel klagen musste, auch das Kulturzentrum Oyoun wehrte sich erfolgreich mit juristischen Mitteln. Der Artikel berichtet über die Gesamtsituation. 

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Eine Monitor-Recherche beleuchtet die Folter in Sde Teiman
ardmediathek.de
ardmediathek.de
Monitor-Bericht vom 23. Mai 2024
Bildschirmaufnahme Monitor Video

Schon im Dezember machten sowohl Haaretz als auch Euro-Med Monitor auf die grausamen Bedingungen aufmerksam, die im israelischen Gefangenenlager Sde Teman im Negev herrschen. Jetzt hat Monitor den Fall aufgegriffen.
Die Recherchen des politischen Magazins des WDR, das von der ARD ausgestrahlt wird, bestätigt die Vorwürfe: Palästinensische Gefangene, denen Gliedmaßen amputiert werden müssen wegen der extremen Haftbedingungen und mehr. 

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Der Regen kommt
Mohammed El-Kurd
mondoweiss.net, Übersetzung Pako

Pako

"Seit ich mit dem Schreiben begonnen habe, habe ich jedes Jahr zum Nakba-Tag verschied­ene Versionen desselben Aufsatzes oder Gedichts verfasst, voll mit denselben Fakten und Zahlen und abgegriffenen Argumenten, in der Hoffnung, dass diese Überzeugungsarbeit und Schulung eines Tages nicht mehr nötig sein würde. Die These war immer dieselbe: Die Verbindung von „Jahrestag“ und „Nakba“ im selben Satz ist eine Fehleinschätzung; der Zeit­rahmen von 76 Jahren ist eine Fehlkalkula­tion. Die Nakba ist ein organisierter und andauernder Prozess der Kolonisierung und des Völkermords, der 1948 weder begann noch endete....."

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Wie es ist, von der israelischen Armee als menschliches Schutzschild benutzt zu werden
Qasem Waleed
mondoweiss.net, Übersetzung f. Pako A. Riesch
Israelische Soldaten benutzen einen Palästinenser als menschliches Schutzschild
in al-Shuja'iyya
Bildschirmaufnahme Aljazeera-Video

In der Nacht zum 22. Januar griff die israelische Armee plötzlich den Westen von Khan Younis an, wo sich fünf Unterkünfte für Vertriebene befanden. Mitten in der Nacht rückten die israelischen Truppen auf die Tiba-Gebäude vor, in denen Ahmad und seine Familie inmitten der von Israel ausgewiesenen „Sicherheitszone“ Zuflucht gefunden hatten. Diese Gebäude waren umgeben von der al-Aqsa-Universität, dem al-Khair-Krankenhaus, dem Industriekolleg, dem Zentrum des Palästinensischen Roten Halb­monds und dem Küstengebiet von al-Mawasi, in dem Zehntausende vertriebener Palästinenser:­innen leben.

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Ökozid in Gaza: Die Auswirkung des israelischen Krieges auf die Umwelt
newarab.com
newarab.com, Übersetzung f. Pako G. Merz
Forensic Architecture: Video
Forensic Architecture

Anstelle von Obstgärten, sandigen Stränden und Erdbeerfeldern, die früher der Stolz der Men­schen in Gaza waren, ist die Küsten­land­schaft jetzt ein Schlachtfeld, bestehend aus Militär­stützpunkten, Kratern und Rui­nen. Ca. 70.000 Tonnen fester Müll sollen sich in den Behelfs­lagerstätten befinden, die im ganzen Gaza­streifen entstanden sind – und den Boden und die Wasserwege verunrei­nigen. Gleichzeitig werden täglich mehr als 130.000 Kubikmeter Wasser in das Mittel­meer entsorgt, die schwere Schäden an der Unterwasser-Flora und -Fauna verursachen, warnt die UN. Die UN hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. 

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Unterstützung für TikTok-Verbot wegen „überbordender“ Gaza-Beiträge, sagt Mitt Romney
newarab.com
newarab.com, Übersetzung Pako
Mitt Romey, früherer US-PräsidentschaftskandidatPako

Die Unterstützung für ein landesweites Verbot von TikTok in den USA stehe im Zusammenhang mit der „überwältigenden“ Zahl der Erwähn­ungen Palästinas auf der Plattform, sagte der US-Senator und ehe­malige republikanische Präsidentschafts­kandidat Mitt Romney letzte Woche. Bei einer Veranstaltung in der Denk­fabrik des McCain Instituts erklärte Romney im Beisein von Außenminister Antony Blinken, dass das Verbot der App von beiden Kammern des Kongresses angenommen wurde, weil Palästina dort offensichtlich breit erwähnt und verteidigt werde.

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