Während in Gaza der Genozid noch brutalere Formen annimmt, sind die mitverantwortlichen westlichen Regierungen mit starkem zivilen Widerstand dagegen konfrontiert. In Italien waren am 22. September eine halbe Million Menschen auf den Straßen, Schulen blieben geschlossen und Häfen wurden blockiert aus Protest gegen israelische Angriffe auf die Global Sumud Flotilla, die mit mehr als 40 Schiffen und hunderten Aktivisten Hilfsgüter nach Gaza bringen sollte. Nach dem illegalen Piratenakt, mit dem die israelische Armee die Flotilla attackierte und verschleppte, haben die italienische Basis- und die größte Gewerkschaft CGIL für den 3. Oktober einen Generalstreik angekündigt. Weltweit protestieren Zehntausende gegen die Kriegsverbrechen in Gaza (auch in Stuttgart kamen als Reaktion auf den Angriff auf die Gaza-Flotilla am 2. Oktober mehrere tausend zu einer spontanen Demonstration zusammen). Die Menschen protestieren gegen Unmenschlichkeit und die Verweigerung der elementaren Rechte, die auch im neuen Trump-Plan sichtbar wird. Trump, Netanjahu und die Unterstützer des angeblichen Friedensprojekts ignorieren nicht nur das palästinensische Recht auf Selbstbestimmung, sondern geben der israelischen Regierung und Armee, deren genozidales Vorgehen vielfach belegt ist, jede Menge Möglichkeiten zum Übergriff auf die palästinensische Bevölkerung. Die Hölle von Gaza wird so nicht gestoppt, die israelische Annexion der Westbank und die Aggression gegen die Nachbar-länder kann weitergehen. 
Als wichtigen Aspekt im Zusammenhang mit der aktuellen Situation beleuchten wir im September Infobl@tt 2025 den Internationalismus, mit dem die palästinensische Bewegung von Anfang an verbunden war (Artikel über Che Guevaras Besuch in Gaza und über Guevara Gaza).
Koloniale Besatzung, Ignorieren palästinensischer Rechte und keinerlei Garantie für das Ende der Hölle in Gaza

Rayhan Udin, Jermey Scahill, Jawa Ahmed


Middle East Eye, dropsitenews.com, Übersetzung Pako
Article Image
Trump-Plan für das Ende des Krieges in Gaza: Die farbigen Linien bezeichnen die Etappen des Rückzugs der israelischen Armee.  dropsitenews auf der Grundlage des Trumpplans

Völkermord und Kriegsverbrechen sind klar belegt für das israelische Vorgehen im Gazastreifen. Schutz vor der israelischen Armee bekommen die Bewohner:innen des Gazastreifens trotzdem  nicht im Trump-Plan. Vielmehr sollen die israelische Regierung und die israelische Armee mit ihren klar formulierten Vertreibungsabsichten dominieren. Das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser:innen wird mit Füßen getreten, die Macht über die Verwaltung des Gazastreifens bekommen u.a. Trump und Blair, die mit dem Wiederaufbau Gewinn machen wollen.

Link zum Artikel
UN-Untersuchungsbericht fordert sofortige Schritte zum Stopp des israelischen Völkermords in Gaza
Euro-Med Human Rights Monitor Euro-Med Human Rights Monitor, Übersetzung Pako
Article Image
Bildunterschrift Bildschirmaufnahme Euro-Med

Der jüngste Bericht der Unabhängigen Internationalen Untersuchungskommission der Vereinten Nationen zu den besetzten palästinensischen Gebieten, einschließlich Ostjerusalem, bestätigt erneut, dass der Staat Israel seit mehr als 23 Monaten Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen begeht. Die Schlussfolgerungen und Beweise des Berichts liefern eine zusätzliche rechtliche und faktische Grundlage, die die zunehmenden internationalen Vorwürfe gegen den Staat Israel wegen dieses Verbrechens untermauern.

Link zum Artikel
Der giftige Kelch der Anerkennung:                  Ein zweischneidiges Schwert für Palästina
Ilan Pappe palestinechronicle.com, Übersetzung Pako
Article Image
Pako-Grafik: basiert auf UN-Karte

Deutlich wird aus den Erklärungen, die Anerkennung des Staates Palästina seitens einiger westlicher Staaten ist ein Ablenkungsmanöver von den Verpflichtungen zu Sanktionen gegen den Staat Israel wegen des Genozids. Trotzdem, die beschwichtigende Reaktion der führenden Politiker auf den starken Druck aus der Zivilbevölkerung bestätigt eben das palästinensische Recht auf Selbstbestimmung und Ende der Besatzung. Die Konfrontation der Regierungen mit der Nahostpolitik der USA und dem Staat Israel sollte eine selbstverständliche Konsequenz sein

Link zum Artikel
Warum die Anerkennung Palästinas die Kollaborateure der Abbas-Behörde belohnt und nicht das palästinensische Volk
Joseph Massad middleeasteye.net, Übersetzung Pako
Article Image
Li: Eine palästinensische Frauendelegation protestiert vor dem britischen Hochkommissar am 26. Oktober 1929
Re: Schülerinnen demonstrieren in Jerusalem gegen die Politik der britischen Mandatsmacht, 1930
palarchive.org

Joseph Massad verfolgt durch die Geschichte, wie die Besatzer Palästinas seit der Balfour-Erklärung 1917 systematisch demokratisch gewählte palästinensische Vertreter:innen und ihre Forderungen ablehnten und nur mit denen zusammenarbeiteten, die ihren kolonialen Zielen entsprachen. Das hat sich nicht geändert, wie die Erklärungen der westlichen Staatschefs im Zusammenhang mit der Anerkennung des Staates Palästina belegen 

Link zum Artikel
Zeit für Gerechtigkeit! Strafantrag gegen deutsche Regierungsvertreter:innen wegen Beihilfe zum israelischen Völkermord
European Legal Support Center elsc.support
Article Image
Titelblatt der UZ, September 2025

Berliner Anwält:innen und das European Legal Support Center haben am 9. September beim Generalbundesanwalt eine Strafanzeige gegen führende deutsche Politiker:innen sowie Vertreter:innen von Industriekonzernen wegen Beihilfe zum Völkermord eingereicht. Die ausführliche Strafanzeige setzt sich v.a. mit den Waffenlieferungen auseinander. In der ELSC-Presserklärung (englisch und deutsch) ist auch zur Strafanzeige verlinkt.

Link zum Artikel
Wer hat vom 7. Oktober profitiert?
Jim DeBrosse electronicintifada.net, Übersetzung Pako
Article Image
Börsenspezialisten fanden heraus, dass eine ungewöhnlich große Zahl unbekannter Investoren mit Sitz im Staat Israel und den USA um den 7. Oktober 2023 herum so genannte "Leerverkäufe" tätigten. In der Finanzwelt wurde das 2024 zum Thema. Zum Bericht  ssrn.com

Die israelische Regierung lehnt weiterhin eine unabhängige Untersuchung zum 7. Oktober 2023 ab. Gleichzeitig wird immer deutlicher, wie viele klare Hinweise die politische und militärische Führung des Staates Israel auf den bevorstehenden Angriff der Palästinenser gehabt haben. muss. Auch verdächtige Börsenaktivitäten um den 7. Oktober 2023 weisen darauf  hin, dass es Personen mir Wohnsitz im Staat Israel gab, die vermutlich Bescheid wussten.  

Link zum Artikel
In Gaza wurde der westliche Kolonialismus entlarvt
Jonathan Cook middleeasteye.net,
Übersetzung für Pako, A. Riesch
Article Image
22.09.25:  Bergung von Opfern der Bombardierung
von Gaza-City
Yousef Zaanoun, activestills.org 

Cook analysiert das Dilemma des „demokratischen Westens“ angesichts des Genozids: Durch Israel und die Ideologie des Zionismus erfanden die westlichen Eliten ihr hässliches, rassistisches Kontrollsystem neu und verkauften es als eine Sache der „Moral“. Jetzt ist das Spiel vorbei. Israels Kampagne zur Auslöschung des Gazastreifens geht nun in ihr drittes Jahr. Dies ist nicht nur ein symbolischer Moment. Es ist eine kritische Phase, sowohl für diejenigen, die die Zerstörung der Enklave vorantreiben, als auch für diejenigen, die sich dagegen wehren...

Link zum Artikel
Der Staat Israel beschleunigt die Annexion inmitten  von Bestrebungen zur Anerkennung der Staatlichkeit
Zena Al Tahhan electroinicintifada.net, Übersetzung Pako
Article Image
Der israelische Finanzminister Smotrich ruft zur Annexion der Westbank auf.                     Bildschirmaufnahme
DRM-Youtube-Film Der „Sender“

Auf die Ankündigungen zur Anerkennung eines Staates Palästina von verschiedenen westlichen Regierungen, haben hochrangige israelische Vertreter mit der Forderung nach formeller Annexion der Westbank reagiert. Der Artikel gibt Einblick in die extremen Lebensverhältnisse, die Siedler und israelische Armee für die Palästinenser in der Westbank schaffen und er zeigt die Notwendigkeit deutlicher Sanktionen gegen den Staat Israel. 

Link zum Artikel
1959 – Dank Che Guevaras Besuch in Gaza wird Palästina zu einer globalen Angelegenheit
Dr. Salman Abu Sitta
investigaction.net, Übersetzung Pako
Article Image
Roter Pfeil: Che Guevara, 1946 in Gaza
Ganz rechts: Der Großvater von Dr. Abu Sitta 
Palestine Land Society, plands.org

Che Guevaras Besuch in Gaza im Jahr 1959 war das erste Anzeichen dafür, dass sich die zionistische Kolonisierung Palästinas von einem regionalen Konflikt zu einem globalen Kampf gegen den Kolonialismus wandelte. Auslöser dafür war die Bandung-Konferenz von 1955 und die daraus hervorgegangene Bewegung der Blockfreien Staaten, deren Mitglieder erst kurz zuvor das Joch der Fremdherrschaft abgeschüttelt hatten.

Link zum Artikel
Eine Legende des Widerstands: Wer war der „Guevara von Gaza“?
Robert Inlakesh palestinechronicle.com, Übersetzung Pako
Article Image
Al-Aswad wuchs als Kind der Nakba in Armut
im Flüchtlingslager Shati im Gazastreifen auf
palarchive.org 

Als Kind der Nakba, geboren am 8. Januar 1946 in Haifa, wurde Muhammad Mahmoud Musleh al-Aswad im Alter von 2 Jahren aus seiner Heimat vertrieben und in das Flüchtlingslager Shati umgesiedelt, wo er aufwuchs. 1959, als al-Aswad 13 Jahre alt war, besuchte der marxistische Revolutionär Che Guevara auf Wunsch des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser den Gazastreifen. Diese frühen Jahre trugen dazu bei, eine ganze Generation von Widerstandskämpfern und deren Ideologie zu formen. Auch Al-Aswad, der Guevara Gaza genannt wird, war davon geprägt. 

Link zum Artikel
Die Illusion einer demokratischen Opposition   im Staat Israel
Nitzan Perleman Becker orientxxi.info, Übersetzung Pako
Article Image
Im Juni 2025 sind laut dem Israeli Democracy Institute 74 % der Israelis der Meinung, dass das Leiden der Palästinenser:innen bei der „Planung der Fortsetzung der Militäroperation“ nicht berücksichtigt werden sollte. Israeli Democracy Institute

Die Autorin setzt sich ideologiekritisch mit dem so genannten "liberalen" oder "linken" Zionismus auseinander. Deren Denkweise ist kolonial, vertritt die Auffassung, dass das Land einer ethnischen Gruppe gehöre, die dominieren müsse, um eine "Villa im Dschungel" (Zitat Ehud Barak, der so seinen Rassismus verrät) zu erhalten. Sie gehört damit zum gleichen ideologischen Spektrum wie die zionistische Rechte und Ultrarechte. Die Debatte über den Zionismus als Kolonialprojekt ist eine dringende Voraussetzung für wirklich demokratische Verhältnisse. 

Link zum Artikel
Liberale Israelis sind fassungslos, daß der nächste Leiter des Shin Bet sie wie Palästinenser behandeln könnte
Gideon Levy  haaretz.com, Übersetzung Pako
Article Image
David Zini Bildschirmaufnahme youtube Newindia

Alarm im liberalen Lager: Generalmajor David Zini soll zum Chef des Inlandgeheimdienstes Shin Bet ernannt werden. Der größte Teil der Angst rührt von der Sorge her, was Zini mit der israelischen „Demokratie“ machen wird. Die Kombination aus brennenden religiösem Glauben und wahnsinniger ultranationalistischer Überheblichkeit führt zu ungezügeltem Faschismus...."Gideon Levy erinnert in seinem Kommentar daran, dass der Shin Bet mit den Palästinensern immer schon auf die Art eines David Zini umgegangen ist.

Link zum Artikel
Netanyahus „Super-Sparta“-Wahn: Israels Marsch in Richtung militarisierter Isolation
Georgio Cafiero newarab.com, Übersetzung Pako
Article Image
PSC

Netanyahus jüngster Aufruf, Israel solle zu einem „Super-Sparta“ werden, spiegelt einen verblendeten Rückzug in die Illusion wider, eine ideologische Verschärfung der siedlerkolonialistischen Ideologie. Der Artikel, der die Meinung zahlreicher Analysten wiedergibt, macht auch klar, dass der Staat Israel auf die Unterstützung des "Westens" angewiesen ist. Wie lange wird dies funktionieren, angesichts der Tatsache, dass die brutale Unterdrückung der Palästinenser durch den Staat Israel immer deutlicher sichtbar wird? 

Link zum Artikel
Ich bin in Gaza-City, meine Tasche  ist gepackt, aber ich weigere mich, mein Zuhause zu verlassen
Ahmed Ahmed 972mag.com, Übersetzung
für Pako G. Merz
Article Image
21.08.25: Trauernde im Al-Shifa-Hospital, Gaza-City Yousef Zaanoun, activestills.com

Israels zerstörerischer Angriff auf meine Stadt zwingt Tausende zu fliehen auf der Suche nach „Sicherheit“, von der wir wissen, dass sie nicht existiert außer um den Preis, unser Zuhause für immer zu verlieren. Die israelische Regierung behauptet, es gäbe im Süden eine „sichere Zone“ und Hilfslieferungen. Aber alles, das uns dort erwartet ist mehr Demütigung, Raub und Zerstörung. Ebenso wie im Norden scheint das Ziel unsere vollständige Vernichtung zu sein.

Link zum Artikel
In Israel dürfen „Tiere in Menschengestalt“ getötet werden
Tamir Sorek mondoweiss.net, Übersetzung Pako
Article Image
18.09.25: Ein erschöpftes Kind auf der Flucht aus Gaza-Stadt Doaa Albaz, activestills

Studien zeigen immer wieder, dass jüdische Israelis Palästinenser:innen als minder-wertig betrachten. Dieser tief verwurzelte Rassismus hat seine Wurzeln im zionistischen Kolonialprojekt und erklärt die breite Unterstützung für den Völkermord im Gazastreifen.

Link zum Artikel
Scharfschützen der israelischen Armee töteten an einem Tag vier Mitglieder einer Familie aus Gaza
palestinechronicle.com Übersetzung Pako
Article Image
Der israelische Scharfschütze Daniel Raab, ein ehemaliger US-College-Basketballspieler aus Illinois palestinechronicle.com

Israelische Scharfschützen aus den USA und Deutschland haben an einem Tag vier Mitglieder einer einzigen palästinensischen Familie in Gaza-Stadt getötet, wie eine fünfmonatige internationale Untersuchung ergeben hat. Die Untersuchung, die von The Guardian, Arab Reporters for Investigative Journalism (ARIJ), Paper Trail Media, Der Spiegel und dem deutschen Fernsehsender ZDF veröffentlicht wurde, verfolgte die Morde an der Familie Doghmosh im Stadtteil Tal al-Hawa am 22. November 2023 zurück.

Link zum Artikel
  • Wenn Sie dieses Infoblatt nicht per Email bekommen möchten, bitte hier klicken: Stornieren
  • Falls Sie das Infobl@tt dennoch weiterhin erhalten, prüfen Sie, ob Sie es von jemand anderem erhalten haben und wenden Sie sich bitte an ihn/sie.
  • Zum Webversion dieses infobl@tts. Hier finden Sie unser Infobl@tt-Archiv.
Machen Sie mit!