Die Veranstaltung auf Video
Unter blauem Himmel verlief unsere Kundgebung, die wir zusammen mit „Palästina spricht“ organisiert hatten diesmal sehr gut. Es wurden zahlreiche Reden gehalten und es gab kulturelle Beiträge.
Stoppt den Krieg und die Vertreibung,bestraft Kriegsverbrecher!
Rede von Annette Groth, 15.5.21, Mahnwache,
organisiert von „Palästina Spricht“, Stuttgart
Stoppt die israelischen Angriffe auf die palästinensische Bevölkerung!
Rede Pako zum Nakba-Tag, 15.05.21, Stuttgart
Demonstrant:innen am Marienplatz in Stuttgart lange bevor die Versammlung aufgelöst wurde.
In Stuttgart fanden zwei Kundgebungen statt, die erste wurde vorzeitig abgebrochen, da sich eine große Anzahl türkischer Teilnehmer so lautstark einmischten, dass von den Reden nicht viel zu hören war und sie dann auch noch mit den teilnehmenden Kurden aneinander gerieten. Dennoch fand eine Nebenkundgebung statt, auf der die Reden gehalten wurden.
Antimilitaristische Organisationen, Gewerkschaften, Parteien und viele andere haben 2021auch zum Ostermarsch in Stuttgart aufgerufen. Mehr als 800 Teilnehmer*Innen trotz Pandemie zeigten das große Interesse am Protest gegen Militarismus. Im Zentrum der Forderungen standen dieses Jahr die massive Steigerung der Rüstungsausgaben und die Aufrüstung in allen Bereichen, während gerade in der Pandemie die Dringlichkeit für die Investition in Gesundheit, Bildung und ein solidarisches Sozialsystem deutlich werden. Gleichzeitig ist die Bundesregierung nicht bereit, dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beizutragen.
Die Überwindung von Fluchtursachen und die Sicherheit für Flüchtlinge, die Schließung der US-Kommandozentralen EUCOM und AFRICOM, die Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr, der Stopp des Ausbaus der EU zur Militärunion waren einige weitere Forderungen der diesjährigen Ostermärsche. Ein wichtiges Thema ist jedoch auch die Bestrebung, die Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen auszurüsten, dafür ist die israelische Drohne Heron TP über Airbus beschafft worden. Für welche Einsätze diese Drohnen konstruiert sind, zeigt das Palästinakomitee auf seinem Plakat mit einem Foto von der Zerstörung in Gaza 2014. Dort kommen regelmäßig die Heron TP sowie andere Heron Drohnen von IAI (Israel) und Elbit (Hermes, die auch für Frontex beschafft wurden !) zum Einsatz. Die Bewaffnung der Heron TP scheiterte bisher am Widerstand von linken Kräften in der SPD. Tobias Pflüger (MdB Die Linke und Mitbegründer von Informationsstelle Militarisierung Tübingen) erinnerte jedoch daran, wie klar die Weichen gestellt sind, am 14. April soll trotz allem über die Finanzmittel für die Eurodrohne abgestimmt werden, die bewaffnet geplant ist.
Bei der Abschlusskundgebung auf dem Karlsplatz sprachen die Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel und Tobias Pflüger, Wiltrud Rösch-Metzler (Vorsitzende von Pax Christi) sowie Martin Gross (Landesbezirksleiter von ver.di Baden-Württemberg).Tobias Pflüger betonte in seinem Beitrag, dass das Kommando Spezialkräfte in Calw, das mit rechtsextremen Vorfällen und überdies verschwundener Munition aufgefallen ist, aufgelöst werden müsse. Wie wichtig ziviler Druck gegen rechte Kräfte ist, wurde allen an diesem Karsamstag selbst deutlich. Tausende Querdenker demonstrierten dicht an dicht ohne Mund-Nase-Bedeckung. Die Protestierenden gegen diesen Aufmarsch, an dem eindeutig prominente Rechtsextremisten teilnahmen, wurden von der Polizei eingekesselt und erhielten Platzverweis.
Die Stadt Stuttgart hatte es versäumt, diese absehbar für die Bürger der Stadt gefährliche und provozierende Situation zu verhindern, wie beispielsweise das baden-württembergische Gesundheitsministerium kritisierte. Die Pandemieregelungen und Gesetze hätten es ermöglicht, solche Aufmärsche zu verhindern.
Am 21. März erinnert der von der UN ausgerufene Internationale Tag gegen Rassismus an das Massaker von Sharpeville, als im Jahr 1960 das siedlerkolonialistische Apartheidregime in Südafrika 69 TeilnehmerInnen eines gewaltlosen zivilen Protests gegen die Passgesetze erschossen und viele verletzt hat. Das war für die südafrikanischen Befreiungsbewegungen ein Wendepunkt, zu den vielfältigen Formen des Kampfes für die Befreiung kam auch der bewaffnete. Die UN verknüpft mit dem 6 Jahre später ausgerufenen Internationalen Tag gegen Rassismus die Aufforderung zur Beseitigung aller Formen rassistischer und kolonialer Unterdrückung.
Wir vom Palästinakomitee haben uns zu diesem Anlass einer Kundgebung von Aufstehen gegen Rassismus und vielen anderen am Samstag, 20. März 2021, um 16 Uhr auf dem Schillerplatz angeschlossen. Das Pako war mit Postern, einem Büchertisch und einer Rede dabei.
Julianna Herzberg, ehemaliges Pako-Mitglied, Schauspielerin und Leiterin des
Theaters La Lune, sowie der Musiker Frank Eisele, der mit Julianna Herzberg unter anderem
einige künstlerische Beiträge zur Stolperstein-Initiative produziert hat, beteiligten sich
mit Gedichten von Erich Fried, Mahmoud Darwish und Musik. Mazen Mohsen spielte auf der
Gitarre.
Rechts: Verena Rajab liest unseren Beitrag zur Kundgebung Rede Pako
Zur Kundgebung haben aufgerufen:
Aufstehen gegen Rassismus Stuttgart
Migrantifa Stuttgart
Black community foundation
Seebrücke Stuttgart
Linksjugend solid Stuttgart
AK Antira Bündnis 90/Die Grünen
Die Linke KV Stuttgart
VVN-BdA
Palästinakomitee Stuttgart
Palästina Spricht Stuttgart
Freundschaftsbrücke Stuttgart e.V./
Stuttgart Dostluk Köprüsü Derneği
Flüchtlingsrat BaWü
Fridays for future Stuttgart
u.a.
Die Redebeiträge beleuchteten viele unterschiedliche Aspekte rassistischer Unterdrückung und des Widerstands dagegen. Ein ausführlicher Bericht und weitere Fotos finden sich auf der facebook-Seite von Aufstehen gegen Rassismus Stuttgart unter facebook.com/AGRStuttgart
Zusammen mit anderen Gruppen, haben wir Gedenkveranstaltungen am Schlossplatz, am Rathaus und am Marienplatz in Stuttgart, für die Opfer des Mordanschlags im Februar 2020, Ferhat Unvar, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz,
Said Nesar Hashemi, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Mercedes Kierpacz und Kaloyan Velkov organisiert.
Zum Aufruf: 1 Jahr Hanau
Stuttgart gegen Rechts
Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region
Aufstehen gegen Rassismus
facebook-Seite der Jüdischen Stimme, mit den Erklärungen von Young Struggle und Agif
Am Schlossplatz
Kranzniederlegung am Marienplatz
Gedenktafel am Rathaus in Stuttgart
Der Protest der PalästinenserInnen gegen das Abkommen der autoritären Regime der Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrein mit dem siedlerkolonialistischen Apartheidstaat Israel ist weltweit laut und deutlich.
Die neu gegründete Initiative Palästina Spricht, Stuttgart hat am Samstag, 19. September 2020, zum Gedenken an das Massaker in den palästinensischen Lagern von Sabra und Shatila im Jahr 1982 im libanesischen Westbeirut aufgerufen und sich dabei diesem Protest angeschlossen.Die Gruppe hat dieses Gedenken mit dem Hinweis darauf verbunden, dass die Abkommen der Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrein mit dem Apartheidstaat Israel das Gegenteil von Frieden bedeuten. Diese Abkommen stärken die ultrarechte Siedlerbewegung im Apartheidstaat Israel und die autoritären Regime in den beiden Golfstaaten.
Die Kundgebung mit etwa 50 TeilnehmerInnen stieß auf ein starkes Echo bei den PassantInnen. Weitere Informationen zum Massaker von Sabra und Shatila und zum Anliegen von Palästina Spricht, Stuttgart findet sich in der folgenden Erklärung, die bei der Kundgebung verlesen und an die PassantInnen verteilt wurde.
Zum PDF Gedenken an das Massaker von Sabra und Shatila
„Nach den rassistischen Morden in Hanau am 19. Februar 2020 haben wir uns auf Mahnwachen, Kundgebungen und Beerdigungen ein Versprechen gegeben: Dass die Namen der Opfer nicht vergessen werden. Dass wir uns nicht allein lassen. Dass es nicht bei folgenloser Betroffenheit bleibt. Die Kameras und Politiker*innen verlassen jetzt wieder die Stadt. Wir bleiben. Wir gründen eine Initiative, um der Solidarität und den Forderungen nach Aufklärung und politischen Konsequenzen einen dauerhaften Ort zu geben. Wir werden nicht zulassen, dass der 19. Februar 2020 unter den Teppich gekehrt wird – so wie die unzähligen rechten Morde zuvor. Und auch nicht, dass erneut Täter geschützt und ihre Gewalt verharmlost werden….“ So stellt sich die Initiative 19. Februar Hanau vor, die nach den Anschlägen am 19. Februar 2020 gegründet wurde, deren Opfer 9 Jugendliche mit Migrationshintergrund wurden.
Genau 6 Monate danach, am 19. August 2020, fanden in zahlreichen Städten Gedenkkundgebungen statt. Auch in Stuttgart forderten die zahlreichen TeilnehmerInnen an der Erinnerungskundgebung Aufklärung und Konsequenzen. Sie wiesen auf die vielen rassistischen Übergriffe hin und machten deutlich, dass Rassismus gesellschaftliche Ursachen hat, die wir überwinden müssen.
In Hanau selbst fand am Samstag, 22. August 2020, eine zentrale Demonstration statt (19feb-hanau.org)
Im Apartheidstaat Israel gehören Rassismus und auch Anschläge wie die in Hanau zum Alltag für die PalästinenserInnen. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen Israels und der ebenso rassistischen Vereinigten Arabischen Emirate (Rechtlosigkeit der fast 90% eingewanderten ArbeiterInnen) normalisiert die Zusammenarbeit solcher Regime bei der Unterdrückung, die inoffiziell schon seit vielen Jahren stattfindet. Dieses Bündnis der Unterdrücker ist keineswegs zu begrüßen, wie dies etwa BRD-Außenminister Heiko Maas und selbst der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke Gregor Gysi getan haben. Vielmehr müssen diese Regime und ihre Zusammenarbeit auf allen Ebenen auf unseren entschiedenen Widerstand stoßen. Daher ruft beispielsweise die BDS-Bewegung der palästinensischen Zivilgesellschaft zum Boykott von Prestigeveranstaltungen des Regimes der Vereinigten Arabischen Emirate auf wie der Dubai Expo oder dem Dubai Shopping Festival.
Siehe auch: bdsmovement.net
Von Berlin über Düsseldorf, Greifswald, Karlsruhe, Oldenburg bis Stuttgart, an 24 Orten in der gesamten Bundesrepublik versammelten sich am Freitag, 26. Juni 2020, Mitglieder und Unterstützer der Netzwerke von Kairos Palästina (Kairos Palästina Solidaritätsnetzwerk) und Freunde von Sabeel. Vor Bischofssitzen, Landeskirchenämtern sowie Ordinariaten erinnerten sie so an den Appell der palästinensischen Christen an die Christen in aller Welt, die Unterstützung in einer extremen Notlage anforderten.
Gerhard Vöhringer von Freunde von Sabeel übergibt Prälatin Gabriele Arnold, die gemeinsame Erklärung der bundesweiten Aktion
Mit dem Kairos-Palästina-Aufruf hatten sich die palästinensischen Christen im Jahr 2009 an die christlichen Institutionen und Gemeinden weltweit gewandt, um auf die Unterdrückung, den Raub der Existenzgrundlage und der Verdrängung der Palästinenser durch den Staat Israel aufmerksam zu machen. Die ethischen Grundsätze von Christen erforderten, dass die Palästinenser in Not in ihrem Widerstand gegen die israelische Besatzungsmacht unterstützt würden, so der Grundgedanke des Dokuments.
Das Kairos-Dokument verurteilt vor allem auch die in Europa und den USA unter extrem rechten christlichen Gruppierungen verbreitete Auslegung der Bibel, die die Verdrängung der Palästinenser aus ihrem Land als gottgewollt legitimiert und ein rein jüdisches Land im Sinne der Bibel fantasiert, das es auch in der Antike nie gegeben hat und das zu einer Zerstörung der reichen Vielfalt der Kulturen des Landes führt. .. Aktueller Anlass der Aktion ist die Ankündigung der Annexion von großen Teilen der 1967 vom Staat Israel besetzten Westbank durch die israelische Regierung, die für Juli 2020 geplant ist – ein Schritt, der jedoch nur einen weiteren Höhepunkt der ständigen Zerstörung palästinensischer Lebensgrundlagen durch die israelische Regierung darstellt.
In Stuttgart fand die Mahnwache vor dem evangelischen Oberkirchenrat statt. Trotz der ungünstigen Tageszeit von 11 bis 12 Uhr am Wochentag kamen mehr als 35 Teilnehmer bei der Mahnwache zusammen. Die Verantwortlichen des Oberkirchenrats zeigten Verständnis für die Aktion und erlaubten den Teilnehmern, sich auf dem geräumigen Vorplatz des Gebäudekomplexes zu versammeln. Prälatin Gabriele Arnold, die die gemeinsame Erklärung der bundesweiten Aktion aus den Händen des langjährigen Mitglieds der Freunde von Sabeel Gerhard Vöhringer entgegennahm, brachte ebenfalls zum Ausdruck, dass der Protest der Palästinenser ein völlig legitimes, verständliches Anliegen sei.
Auf Kritik stieß jedoch ihr Schlusssatz, die Kirche müsse versuchen mit allen Seiten einen Dialog aufnehmen. „Dialog mit wem eigentlich? - Womöglich sogar mit Netanjahu?“ – ein Palästinenser, der an der Aktion teilnahm, wies damit darauf hin, wie offensichtlich unwirksam sich jeglicher Dialogversuch mit der Besatzungsmacht sich während mehr als 70 Jahren erwiesen hatte, seit der Nakba, der Vertreibung der Palästinenser, die mit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 verbunden war. Die Palästinenser sind die unterdrückten Opfer, sie brauchen Unterstützung unter anderem durch den Druck so einflussreicher Institutionen wie der evangelischen Kirche, war auch die Meinung der Mahnwachenteilnehmer. Außerdem verwundert so eine Aussage schon, wenn erst jetzt - nach so vielen Dekaden des Unrechts - überhaupt versucht werden soll einen Dialog aufzunehmen.
Mit einer Kundgebung auf Abstand, mit Masken, aber ohne Ärger, konnten Verdi-Mitglieder und unterstützende Gruppen lautstark gegen die schlechte Behandlung des Krankenhauspersonals in diesem Land protestieren. Mitglieder des Palästinakomitees Stuttgart waren ebenfalls anwesend, um auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass die israelischen Behörden Palästinenser, von denen sie annehmen dass sie den Coronavirus haben könnten, ausweisen.
Der extrem ansteckende Coronavirus zwingt zu massiven Vorsichtsmaßnahmen. Doch ist die Beschränkung auf Reden im Netz und am Computerbildschirm zum 1. Mai, Tag der ArbeiterInnen, keine gute Antwort darauf. Viel zu groß ist die Notwendigkeit für Diskussion und Proteste angesichts der Lücken im System, die die Pandemie deutlich sichtbar macht, Beispiele, die ins Auge springen, sind die Arbeitsbedingungen des jetzt besonders geforderten Krankenhauspersonals oder die schlechten Lebensverhältnisse, unter denen Arme auch in der reichen Bundesrepublik während der Pandemie ganz besonders leiden müssen.
Das Plakat des Palästinakomitee Stuttgart macht auf die katastrophalen Bedingungen für die palästinensischen ArbeiterInnen aufmerksam. |
An die Aktion vor dem Katharinenhospital schloss sich die Kundgebung verschiedener gewerkschaftlicher und politischer Gruppen auf dem Marktplatz an. Wir vom Palästinakomitee wiesen auf unserem Plakat auf die Situation der PalästinenserInnen, im Beispiel auf unserem Plakat – siehe Foto mit der Situation am Checkpoint – der ArbeiterInnen hin. Der Umgang mit Corona beleuchtet auch in aller Schärfe, wie der israelische Apartheid-Herrschaftsapparat funktioniert. Die Bedingungen für WanderarbeiterInnen innerhalb der Grünen Linie von 1948 oder in den israelischen Westbank-Siedlungen sind katastrophal. Wer Coronasymptome, z. B. hohes Fieber, zeigt wird sehr oft ganz einfach abgeschoben.
Die Teams der palästinensischen Gesundheitsversorgung, die besatzungsbedingt ärmlich ausgestattet sind und unter extremen Verhältnissen arbeiten, müssen sehen, wie sie mit den Kranken und mit der Pandemie umgehen. Das israelische Herrschaftssystem nimmt keinerlei Rücksicht auf die Gesundheit der PalästinenserInnen, das gilt ganz besonders für zusammen gepferchten Gefangene (darunter viele Kinder), aber ganz generell für die gesamte Bevölkerung im historischen Palästina, Westbank, Gaza oder auch die alästinenserInnen mit israelischen Pass. Scharfe Schüsse auf die Fischer in Gaza, Zerstörungen von Häusern, Feldern und Gärten, erneute Verhaftungen – der Alltag der Unterdrückung geht ungebremst weiter. Auch die palästinensischen israelischen StaatsbürgerInnen sind beim Kampf gegen Corona vollständig auf ihre Fähigkeit der Selbstorganisation angewiesen, im Apartheistaat ist Unterstützung im Umgang mit dem Virus für palästinensische Bürger nicht vorgesehen, im Negev werden ebenfalls Felder und Häuser zerstört.
Wir haben aber auch auf die Deutsche Killerdrohne Heron TP made bei Israel Aerospace Industries hingewiesen. Die Ausrüstung der Bundeswehr mit dieser sehr großen Drohne, die in den Kriegen Israels gegen den Gazastreifen militärisch bei todbringenden Einsätzen und eindeutigen Kriegsverbrechen "getestet" wurde, ist im Sommer 2018 beschlossen worden. Nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch im Bundestag gab es bis in die SPD hinein große Bedenken gegen eine Drohne, die schießen und töten kann. Das angebliche Entgegenkommen all derjenigen, die die BRD mit einer bewaffneten Drohne ausrüsten wollen: Über die Bewaffnung der eindeutig dafür konstruierten Drohne sollte nach einer groß angelegten öffentlichen Debatte entschieden werden.
Diese öffentliche Debatte
findet jetzt in Seminaren mit interessierten PolitikerInnen und Militärs
statt. Die Entscheidung über die Bewaffnung soll in diesem Sommer
getroffen werden. Derzeit üben die deutschen Soldaten in Tel Nov in
Israel mit der Heron TP. Was sie genau üben, lässt sich von den
ParlamentarierInnen nicht kontrollieren. Mit unseren Plakaten
beteiligten wir uns auch an der ziemlich großen Demo, die sich im
Anschluss an die Kundgebung zum Marienplatz bewegte, sowie an der
späteren Kundgebung von Solidarität International und anderen Gruppen,
die zunächst auf dem Schlossplatz angemeldet war. Wegen der wesentlich
stärkeren Beteiligung als die 70 Personen, die die Stadt auf dem
Schlossplatz zulassen wollte, zogen die KundgebungteilnehmerInnen mit
einer Demo auf den Marktplatz um.
Weitere Hinweise und Aktionsvorschläge gegen die Killerdrohe Heron TP
drohnen-kampagne.de
Links: Die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke Annette Groth greift absurde politische Entscheidungen auf: Milliarden für die Rüstung statt für die Gesundheit. Und gerade jetzt wird deutlich: Die Gesundheit der Menschen muss im Zentrum stehen und nicht, ob eine Klinik als Firma immer irgenwie kostendeckend arbeiten kann. Deshalb müssen Krankenhäuser in die Hand der Kommunen mit ihrer demokratischen Kontrolle. Günter Rath macht klar: Kliniken sind keine Profitquellen. |
Es gab wieder viele interessante Gespräche und wir haben zahlreiche Bücher und Hefte verkauft. Besonders freut uns, dass das von uns, zusammen mit em Abraham Melzer Verlag
herausgegebene Buch Buch von Ilan Pappe, Die ethnische Säuberung Palästinas sehr begehrt war.
Es ist erhältlich beim Westend-Verlag.
Darüberhinaus hatten wir u.a. Gedichtbände von Mahmoud Darwisch dabei, den neuesten Roman der palästinensischen Bestseller-Autorin Susan
Abulhawa, Nahrs letzter Tanz, Frühstück mit der Drohne, von Atef Abu Seif und Infoblätter u.a.
– von Amnesty International, das ein Waffenembargo gegen Israel fordert Pressemitteilung AI
– der Europäischen Union, die BDS durch die Meinungsfreiheit gedeckt sieht Aussage der EU
– eine Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zur völkerrechtlichen Einschätzung der Lage in den seit 1967 besetzten Gebieten,
Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag
und Informationen über das Künstlerinnenprojekt Atelier Gaza, sowie Stickereien, traditionelle Seife
aus Nablus, Kuffiyas und Ansteckbuttons usw.
Mehrere Standbesucher sagten uns, dass sie bei der von uns organisierten Lesung mit Susan Abulhawa im Frühling diesen Jahres gewesen sind und sehr von ihr beeindruckt waren und viele gratulierten uns noch zu unserer Veranstaltung im Juni, wo wir auf dem Schlossplatz den „Palästina Nakba-Tag“ veranstaltet hatten, mit Musik- und Tanzgruppen aus Sardinien und der arabischen Welt. Unsere Ausstellung, die Palästina vor der ethnischen Säuberung durch zionistische Kolonisten zeigt, erregte ebenfalls viel Aufmerksamkeit am Nakba-Tag, ebenso wie die Ausstellung „Die Nakba, Flucht und Vertreibung der Palästinenser“, des Vereins Flüchtlingskinder im Libanon e.V.. Wir konnten auch unsere palästinensische Filmreihe ankündigen, die wir im Herbst diesen Jahres in Stuttgart planen.
Diesesmal hatte auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG), obwohl kein Mitglied beim Forum der Kulturen, einen Stand. Dieser war recht spärlich bestückt, mit einer Spendensammlung für den Jüdischen Nationalfonds, der die Mär von der Begrünung der Wüste darbot und Werbung für Reisen nach Israel, die mit Bildern von Ostjerusalem bebildert war. Nähere Infos über den Jüdischen Nationalfonds gibt es hier.
Außerdem hatte die DIG Ausgaben einer 5 Jahre alten Flugschrift der 3. Welt Saar auf dem Tisch, die sich der Verunglimpfung der Arbeit von NGOs in Palästina widmete. Der damalige Leiter des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Palästina, René Wildangel, schrieb in der iz3w 2014 einen Artikel, indem er die Flugschrift „Vorsicht die Helfer kommen“ scharf kritisiserte. Nachdem wir diesen Artikel der Leitung des Festivals der Kulturen zur Information gegeben hatten, musste die DIG die Flugschrift von ihrem Tisch entfernen. Hier ist ein Link zum Artikel von René Wildangel: Polemik statt Debatte.
Unsere netten kurdischen Standnachbarn (li); an unserem Tisch hatten wir Ansichten von Palästina vor der Nakba aufgehängt (re).
Blick von der Bühne: Bei schönstem Sommerwetter haben am Samstag auf dem Schlossplatz viele Besucher in Stuttgart an unserer Veranstaltung teilgenommen.
Attia Rajab, vom Palästinakomitee Stuttgart stellte unsere Schirmfrau Dr Michaela Fanny Reisin vor (oben li).
Fanny Reisin war Mitbegründerin der „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“ und ehemalige Präsidentin der Internationalen Liga für Menschenrechte.
Rechts: Das Zelt mit der Nakba-Ausstellung, das von Hans und Waltraud (Mitte und li) vom Palästinakomitee Stuttgart den ganzen Tag über betreut wurde und
die Trommler der Musikgruppe Musikana-Ensemble (li unten).
Auf dem Podium hält Shir Hever von „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“ eine Rede.
Julianna Herzberg, vom Theater La Lune in Stuttgart, trug Gedichte von Mahmoud Darwisch vor (li und unten).
Sieben Plakate mit Eindrücken und Informationen über Palästina vor der Nakba, hatten wir zum ersten Mal am Nakba-Ausstellungszelt auf zwei Seiten aufgehängt.
Von 12:00 bis 18:00 Uhr gab es Reden auf Deutsch, Arabisch und Englisch, Musik, Tanzgruppen, Falafel, Infotisch mit Büchern, Ansteckern usw.
Für die kulturellen Beiträge sorgten die arabische Musikgruppe Musikana-Ensemble mit Mohammad Habbal, die sardischen Musikgruppe Sandal Falastin,
Yalla Dabke, eine palästinensische Tanzgruppe aus München und Julianna Herzberg, vom Theater La Lune in Stuttgart
Auf der Bühne spielt die Musikgruppe Sandal Falastine aus Sardinien...
Herausgeber:
Palästinakomitee Stuttgart e.V.
und Abraham Melzer Verlag
Aus dem Grußwort von Ilan Pappe:
Wenn es uns gelänge, im historischen Palästina einen demokratischen
Staat für alle zu gründen, dem auch die Rückkehr der palästinensischen
Flüchtlinge willkommen wäre, könnten wir nicht nur für
das Ende des Konflikts sorgen, sondern gleichermaßen für das Ende
vieler anderer Konflikte im Nahen Osten.
Das Buch (ISBN: 978-3-86489-258-5) kann beim Westend Verlag bestellt werden.
Sie war die erste palästinensische Frau im israelischen Parlament und sie ist eine Kämpferin für die Rechte der Unterdrückten, insbesondere des palästinensischen Volkes und der Frauen. So hat sie sich an der Flottille 2010 (Mavi Marmara) gegen die Blockade des Gaza-Streifens beteiligt, bei der mehrere Teilnehmer von israelischen Soldaten getötet wurden. Sie wurde bespuckt, angegriffen, für Monate aus der Knesset ausgeschlossen. Man wollte sie sogar wegen Hochverrats und Terrorismus vor Gericht stellen. Dabei drehen sich all ihre Auftritte immer nur um eine Sache: gleiche Rechte und Demokratie für alle, für Jüdinnen und Juden wie für PalästinenserInnen, auch die in den besetzten Gebieten und für die Flüchtlinge. ...
Vollständige Infos: Veranstaltung mit Hanin Zoabi
Bericht über die Veranstaltung folgt...
Menschenrechtsorganisationen fordern angesichts des brutalen Vorgehens gegen PalästinenserInnen ein Waffenembargo
Die TeilnehmerInnen des diesjährigen Ostermarsches
drücken ihre Besorgnis angesichts einer zunehmend
aggressiveren Weltpolitik aus. Auch Europa rüstet beispielsweise
unter dem Dach von Pesco auf (Zusammenarbeit
von Staaten der EU beim Thema Militär).
Ein wesentliches Projekt ist die Eurodrohne, die ab
2025 zur Verfügung stehen soll. Beteiligt an dem Projekt
sind Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und
Tschechien, wobei Deutschland die Projektleitung inne
hat. Dabei spielt die militärische Zusammenarbeit
mit Israel für die BRD und die EU eine zentrale
Rolle... Vollständiger Flyer: Kampfdrohne für Deutschland
Auch in Schwäbisch Hall ergaben sich interessante Gespräche und das Infomaterial wurde gerne angenommen |
Unser Plakat mit dem wir auf die Anschaffung der bewaffnungsfähige Drohne
aufmerksam machen, war wieder dabei
|
Bericht über zwei Veranstaltung mit dem israelischen Historiker Professor Ilan Pappé an baden-württembergischen Universitäten, die Debatte darüber und skandalöse Versuche die Veranstaltungen zu verhindern.
Voller Saal in Hohenheim am 14.06.18 |
Während in Tübingen die Vorlesung am 15.06.18 auf Englisch gehalten wurde (re), übersetzte in Hohenheim Tim Slater (Mitte) Ilan Pappés (li) Ausführungen. Ian Portman (re), vom Palästinakomitee Stuttgart moderierte die Diskussion. |
Professor Ilan Pappé ist wahrscheinlich der bekannteste unter den „neuen israelischen Historikern“, einer Gruppe von Wissenschaftlern, die der offiziellen israelischen Darstellung der Gründung und Geschichte des Staates Israel grundsätzlich widersprechen. Er lehrte an der Universität Haifa, als er seine Arbeit über die „Ethnische Säuberung Palästinas“ (erschienen im Jahr 2006) veröffentlichte. Darin legt er auf der Grundlage seiner Recherche in israelischen Militärarchiven die Nachweise dafür vor, dass die zionistische Führung die Vertreibung der PalästinenserInnen im Jahr 1948 durch Milizen systematisch geplant hatte. Anfeindungen und massive Morddrohungen zwangen Ilan Pappé daraufhin, Israel zu verlassen. Heute ist er Leiter des Instituts für Palästinensische Studien an der Universität Exeter, England, (The European Centre for Palestine Studies) einem Mitglied der Russell-Group, dem Verband forschungsintensiver englischer Universitäten. Die University of Exeter lag in den nationalen Rankings der vergangenen Jahre regelmäßig unter den besten zehn Prozent.
Die israelische Regierung versuchte auch jetzt, die beiden Veranstaltungen mit Professor Ilan Pappé an der Universität Stuttgart-Hohenheim am Donnerstag, 14. Juli 2018, und an der Universität Tübingen am Freitag, 15. Juli 2018, zu verhindern. Eine knappe Woche vor den Terminen kontaktierte das israelische Generalkonsulat für die südlichen Bundesländer in München die Rektorate beider Universitäten und forderte die Absage. Ilan Pappés Position als radikalem Kritiker des Staates Israel widerspreche den Werten der Bundesrepublik, so die Argumentation. Die akademischen Träger der Veranstaltungen, die Ökumenische Hochschulgemeinde Hohenheim und die Forschungsgruppe Vorderer Orient und Vergleichende Politikwissenschaft um Professor Oliver Schlumberger am Politikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen, wiesen die Vorwürfe jedoch entschieden zurück.
Beide Institutionen unterstrichen die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit von Professor Pappé. Auch die Universitäts-Rektorate stellten sich daraufhin hinter die Freiheit der akademischen Diskussion, und die Veranstaltungen konnten ungestört stattfinden. Die Bedeutung dieser mutigen Haltung der Universitäten geht im Fall von Ilan Pappé noch über den Wert der Freiheit von wissenschaftlicher Forschung und Debatte hinaus, wie Vertreter des außeruniversitären Mitveranstalters in Hohenheim, des Palästinakomitee Stuttgart e. V., betonten. Ilan Pappés Vater war 1933, nach der Machtergreifung, vom nationalsozialistischen Regime aus seiner Stellung als Dozent an der Universität Leipzig geworfen worden. Er floh anschließend nach Palästina.
Beide Veranstaltungen stießen mit fast 150 ZuhörerInnen in Hohenheim und 100 BesucherInnen im Tübingen auf starkes Echo, viele kamen aus den Universitäten selbst. In Tübingen fanden sich vor allem auch zahlreiche Professoren und Lehrende im Publikum, unter ihnen der Vorgänger von Professor Schlumberger, der emeritierte Professor Peter Pawelka. Die Veranstalter hatten einen weiteren Kritiker, der etwa gleichzeitig mit dem israelischen Generalkonsulat und mit ähnlicher Argumentation an die Rektorate geschrieben hatte, persönlich eingeladen und gebeten, er solle in der großzügig bemessenen Zeit zur Diskussion seine Bedenken äußern. Der Geschichtsprofessor war dazu jedoch nicht bereit. Einziges Zeugnis der KritikerInnen blieben zwei offensichtlich bei Nacht und Nebel gesprühte Graffiti am Eingang zum Veranstaltungs-Hörsaal in der Universität Hohenheim, ein Herz für Israel provokativ gesprüht neben einen Davidstern.
Nach der Vorstellung durch Odilo Metzler, Pastoralreferent der ökumenischen Hochschulgemeinde Hohenheim, begann Prof. Pappé mit seinem Vortrag. „Bin ich deshalb aus Deutschland geflohen?“ – Professor Ilan Pappé wählte ein Zitat aus einem Brief von Walter Jelski, den der Neffe von Viktor Klemperer im Jahr 1946 an seinen Onkel schrieb. Darin äußerte sich Walter Jelski entsetzt über die Aktionen zionistischer Gruppen in Palästina. Ähnlich erschrocken klingen auch die Worte von Martin Buber in einem Schreiben an die zionistische Führung aus der damaligen Zeit. Ilan Pappé veranschaulichte damit, wie deutlich sich die ethnische Säuberung bereits mehr als ein Jahr zuvor ankündigte und wie stark die Einwanderergesellschaft in Palästina nationalistisch indoktriniert war. Damals machte die Zahl der jüdischen EinwanderInnen weniger als 1/3 der Gesamtbevölkerung Palästinas aus. Eine Demokratie mit entsprechenden Rechten nur für eine solche Minderheit wäre für eine Persönlichkeit wie Walter Jelski, dessen Familie gegen Rassismus und Faschismus gekämpft hatte, unerträglich gewesen. Walter Jelski verließ Palästina. Doch andere fanden sich mit dieser nationalistischen Ideologie ab...
Vollständiger Bericht als PDF
Zusammen mit verschiedene anderen Gruppen, haben wir am 30.03.18 am
Messegelände Stuttgart gegen die im Mai 2018 geplante Rüstumngsmesse
ITEC protestiert. Auch am Ostermarsch am 31.03.18 in Stuttgart
haben wir teilgenommen und unser Infoblatt zur Heron-Drohne und der Absicht der Bundesregierung diese bewaffnungsfähige
Drohne zu beschaffen, verteilt.
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Viele sind sich darüber im Klaren, welche zusätzlichen Gefahren Kriegsroboter bringen.
Entsprechend stark war der Protest gegen die Militärmesse ITEC in Stuttgart im Mai zum
Auftakt des Ostermarsches 2018 in der Nähe des Stuttgarter Messegeländes, etwa 100
Personen nahmen teil. Bei den Ausstellern auf der ITEC handelt sich wesentlich um
Waffenschmieden. Möglicherweise wird auch die Bundeswehr bald über einen bewaffneten
Kriegsroboter verfügen - die Heron TP mit den Maßen einer kleinen Boeing - hergestellt von
IAI (Israel Aerospace Industries und getestet in den Kriegen gegen Gaza von der
israelischen Armee. Wird die Bundeswehr die Drohne womöglich auch in extralegalen Tötungen
einsetzen, trotz aller Lippenbekenntnisse bundesdeutscher Politiker? Die Heron TP ist
jedenfalls viel zu groß für eine Aufklärungsdrohen und wird im Gazastreifen unter anderem
für solche Einsätze verwendet. Für Proteste, um den Kriegsroboter mit all diesen
Möglichkeiten zu stoppen, bleibt wahrscheinlich nur bis 31. Mai 2018 Zeit.
Mehr zur Heron-Drohne
In seinem Vortrag zum 100. Jahrestag der Balfour-Erklärung in Stuttgart am 10.11.17, der mit zahlreichen BIldern illustriert war, beleuchtete unser derzeitiger Vorsitzender Ian Portman die Hintergründe des Zustandekommens der Balfour-Erklärung vor 100 Jahren und was daraus geworden ist.
Einige Besucher waren überrascht zu erfahren, wie sich christlicher Zionismus im protestantischen Europa und besonders in Großbritannien, schon ziemlich früh entwickelt hatte und einen politischen Einfluss gewann. Nach der Theorie des christlichen Zionismus verschiedener evangelikaler Strömungen, müssten sich die Juden in Palästina sammeln und konvertieren, um die Bedingungen für das prophezeite zweite Erscheinen des Messias zu ermöglichen. Dies bewirkte in verschiedenen britischen Regierungen ein zunehmendes Interesse am "heiligen Land".
Außerdem erläutete Ian Portman die Machtpolitik des imperialen Britanniens, die plante, eine Eisenbahn von Palästina nach Indien zu bauen, und einen geopolitischen Imperativ sah, die Kontrolle über den Suezkanal zu behalten und ihn vor anderen Mächte zu schützen. Die Tatsache, dass nur eine sehr kleine jüdische Minderheit weltweit den Zionismus unterstützte und dass die Mehrheit, die gut in ihre jeweiligen Gesellschaften integriert war, hielten den Traum von einer sogenannten "Rückkehr" nach Palästina für Unsinn, oder sogar Gotteslästerung. Einige Zuhörer waren auch empört zu hören, wie die zionstischen Aktivisten um Chaim Weizmann Balfour und andere britische und amerikanische Politiker angelogen hatten, um ihre zionistische Kolonialprojekt zu realisieren. Das jüdische Mitglied im britischen Kriegskabinett, Sir Edwin Montagu, warf der Regierung Antisemitismus vor und sagte vorraus, dass dieses Projekt den Antisemitismus künftig stark befeuern würde.
Die Balfour-Erklärung selbst, die "die Unterstützung der britischen Regierung für eine Heimatstätte für das jüdische Volk in Palästina" versprach, wurde möglich, weil die Briten das Gebiet des zerfallenen Osmanischen Reichs erorberten. Sie nahmen dafür die Hilfe der Araber der Region in Anspruch, die mit ihnen mitkämpften, denn die imperiale Administration Großbritanniens hatte ihnen einen arabischen Staat in Teilen des Osmanischen Reichs versprochen, der nie zustande kam.
Der Vortrag basierte auf einer Recherche, aus der ein 64-seitige Info-Schrift erarbeitet wird. Diese wird in Kürze zur Verfügung stehen. Den Veranstaltungsbesuchern haben wir sie in einem 4-seitigen Flyer vorgestellt.
Flyer zur Info-Schrift
Kriegsroboter wie zum Beispiel Drohnen sind brandgefährlich, der Astrophysiker Stephen Hawking sieht darin eine der größten Bedrohungen für die Menschheit. Für die Palästinasolidarität ist dieses Thema zentral, denn der Staat Israel setzt bei der Unterdrückung der Palästinenser soweit möglich auf Automaten, wie etwa die Drohnen im Gazastreifen. In der Drohnenproduktion ist die israelische Kriegsindustrie weltweit führend. Die deutschen Militärs machen sich die Erfahrungen israelischer Militärs beim Einsatz der Roboter zunutze und wollen die Anschaffung der israelischen Kampfdrohne Heron TP durchsetzen.
Leider beteiligen sich auch Stuttgarter Institutionen am Geschäft mit der automatisierten Kriegsführung. Die Stuttgarter Messegesellschaft genehmigte die Veranstaltung der Rüstungsmesse ITEC im Mai 2018 auf dem Gelände. Seit dies bekannt ist, laufen dagegen Protestaktionen in Stuttgart und Region. Auch der Aufsichtsrat der Messegesellschaft wurde am Mittwoch, 18. Oktober 2017, mit dem Protest konfrontiert. Das Palästinakomitee Stuttgart beteiligte sich mit dem Hinweis auf die geplante Anschaffung einer israelischen Kampfdrohne für die Bundeswehr. Selbstverständlich solidarisieren wir uns mit der Forderung "NoITEC - Keine Militärmesse in Stuttgart". Die Stuttgarter Zeitung berichtete über die Aktion.
Zum Artikel in der Stuttgarter Zeitung.
Auch in diesem Jahr haben wir uns im Juli wieder mit einem Falafelstand und einem Büchertisch am Sommerfestival der Kulturen in Stuttgart beteiligt. Interesannte Gespräche gab es am Büchertisch immer wieder. Ein syrischer Flüchtling der aus Aleppo stammt meinte, dass seine Großeltern ihm erzählt hatten, dass man mit den jüdischen Mitbürgern Aleppos frührer ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis hatte und die Leute traurig waren als viele nach der Staatsgründung Israels dortin gegangen wären...
Wie fast immer ist samstags viel los in der Innenstadt in Stuttgart, was gute Gelegenheiten zu Diskussionen und zum Verteilen von Infomaterial bietet |
Im Laufe der Aktion kam eine Frau auf uns zu die meinte wir müssten doch wissen dass hp nichts mehr damit zu tun hätte. Wir erklärten ihr, dass hp sich bisher nicht offiziell distanziert hätte, obwohl die internationale Boykott hp-Kampagne schon mehrfach um eine Bestätigung dass hp nichts mehr damit zu tun hätte gebeten hätte. Sie sagte uns zu, dass sie uns diese Bestätigung zukommen lassen wolle. Diese werden wir dann veröffentlichen.
Annette Groth (li), MdB von der Partei Die Linke, diskutiert mit Passanten
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Die Innenstadt war voll am Samstag Nachmittag und wir konnten hunderte von Infoblätter verteilen und viele Gespäche mit interessierten PassantInnen führen |
Auch am 1. Mai 2017 haben wir wieder unsere Tische für Falafelverkauf und Infotisch aufgestellt |
Trotz der kühlen Temperaturen ergaben sich längere Gespräche am Infotisch...
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VertreterInnen zahlreicher Palästina-Solidaritätsinitiativen aus der ganzen Bundesrepublik, Österreich
und der Schweiz sind am Freitag, 31. März 2017, zu einer Protestkundgebung vor dem Eingang
von Hewlett-Packard Enterprise (HPE) im Böblinger Industriegebiet Hulb zusammenkommen.
Nach der Aktion dort gab es auch eine Aktion in der Böblinger Innenstadt.
Der Protest
richtete sich gegen die Menschenrechtsverletzungen
des Unternehmens in Palästina und wollte gleichzeitig
die Öffentlichkeit, die Mitarbeiter von HP und die
Bürger in Böblingen darüber aufklären.
Protest vor der HP Zentrale |
Die Bundestagsabgeordnete Annette Groth von der Partei Die Linke (re) hielt eine Rede in der Böblinger Innenstadt |
HP liefert Soft- und Hardware an israelische Gefängnisse, in denen palästinensische politische Gefangene, einschließlich Minderjährige, inhaftiert sind... Weitere Infos PDF
Infos zur internationalen Kampagne stophp.de
Der Böblinger Bote schrieb einen kurzen Artikel
Die Protestaktion in Stuttgart: Einige Mitglieder des Palästinakomitee Stuttgart, vor dem Eingang der Königsbaupassagen (Nähe Saturn) am 03.12.2016 |
Ein eiskalter Samstagnachmittag im Advent, auf den Straßen der Stuttgarter Innenstadt schoben sich die Autos im Schritttempo vorwärts, die Passanten hetzten mit angestrengtem Gesicht von Geschäft zu Geschäft. Wir, 15 AktivistInnen des Stuttgarter Palästinakomitees mussten uns einiges einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit der Einkaufenden auf unser Anliegen zu lenken, einen Konsumentenboykott gegen multinationalen Konzern HP mit BRD-Zentrale in Böblingen, den Profiteur von israelischer Apartheid und Unterdrückung der Palästinenser.
Mit 2 großen knalligen, mehreren kleineren ebenfalls farbigen Plakaten einem dem Thema entsprechenden gut ausgestatteten Infotisch und angezogen mit den leuchtend roten T-Shirts „Boycott Apartheid − Made in Israel, Viva Palästina“ hatten wir uns vor der zentralen Einkaufspassage am Stuttgarter Schlossplatz postiert. Dort bietet auch eine große Saturn-Filiale zahlreiche Produkte von HP an. Und die Plakate zogen die Blicke tatsächlich auf sich, recht viele nahmen ein Flugblatt mit und schauten sich mit Interesse den Büchertisch an. „Dass Israel die Palästinenser unterdrückt weiß ich, aber was hat HP damit zu tun“, war eine häufige interessierte Frage.
Immerhin spielt HP eine wichtige Rolle in der Wirtschaft der Region Stuttgart. Die meisten zeigten dann rasch Verständnis für unser Anliegen und solidarisierten sich sogar damit. „Dann kaufe ich eben keinen HP-Computer“ hörten wir mehrfach als Reaktion auf unsere Erläuterungen. Schüler wollten wissen, warum es genau gehe, ließen sich die Aktion und ihren Hintergrund erklären und nahmen Flugblätter mit. Einige waren in der Eiseskälte sogar bereit, längere Gespräche über die Perspektiven für Palästina zu führen, wobei ein Staat für alle seine Bürger bei diesen Gesprächspartnern mit viel Vorwissen überzeugend wirkte.
Doch auch die Israellobby hatte unsere Aktion im Vorfeld recherchiert. Die Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Stuttgart (DIG) Bärbel Illi, aktives Mitglied der antideutschen sogenannten Emanzipation und Frieden-Gruppe, fotografierte gleich zu Anfang eifrig unsere Gruppe aus dem Eingang der Einkaufspassage heraus. Später fielen uns einige reichlich merkwürdige Gespräche mit scheinbar zufällig vorbeikommenden Passanten auf. Es fing recht harmlos an mit dem durchaus zutreffenden Kommentar, dass Israel die palästinensischen Autonomiegebiete in Gefängnisse verwandelt habe, doch der aufgeregt redende Passant drängte weiter, das sei schlimmer als bei den Nazis. Auf unseren entschiedenen Einwand nahm er diese Behauptung schnell zurück. Der nächste schimpfte auf die US-Amerikaner und bezeichnete diese wiederholt und betont als Untermenschen. Er rannte dann rasch davon, um unseren empörten Einwand ignorieren zu können. Der dritte tischte eine völlig irre Weltverschwörungs-Theorie auf, bei der Rothschildbank und FED eine zentrale Rolle für das Unglück in der Welt spielen sollten.
Klar und deutlich |
Doch inzwischen war längst klar, was gespielt wurde und unsere Reaktion entsprechend:
„Du bist ein Antideutscher, du kommst von der Emanzipation und Frieden-Gruppe, sonst würdest du nicht so einen Mist erzählen“, antworteten wir.
Der so Angesprochene lachte gequält auf, verschwand sofort und der Spuk war glücklicherweise vorbei.
Jemand anderes beharrte darauf, dass wir die Bibel lesen müssten, denn dann würden wir verstehen, dass Israel das Land Gottes sei. Wir sagten ihm, dass für uns die allgemeinen Menschenrechte maßgeblich seien, Politik und Religion nicht vermischt werden sollten und dass er selbst sicher die Menschenrechte für sich in Anspruch nehmen würde, diese auch für die Palästinenser gelten müssen und dass Religion Landraub nicht rechtfertigen dürfe.
Diese Kommentare waren bei dieser Aktion der einzige Unsinn, den wir zu hören bekamen. Die anderen Passanten äußerten sich in einem sehr menschlichen Sinn verständnisvoll.
Weitere Informationen:
Weltweite Aktionswoche gegen HP
Auch weltweit war die Aktionswoche ein Erfolg. In 101
Städten auf sechs Kontinenten fanden über 150 Aktionen statt. Zum
Beispiel, in Deutschland und im Vereinigten Königreich.
Generell war 2016 für die BDS (Boykott, Disvestion und Sanktionen) Bewegung sehr erfolgreich.
Dazu ein Bericht von der bds-kampagne, Berlin
Übersicht der BDS-Erfolge 2016.
Der Abend voller musikalischer Poesie, poetischer Musik und Gedichte begeisterte das Publikum, das immer wieder anhaltenden Applaus spendete. Mit der Veranstaltung am 22. November 2016 wurde das Projekt„Atelier Gaza“ unterstützt, eine Initiative von 30 Künstlerinnen zur Gründung eines Ateliers in Gaza City – Licht im Kampf gegen den deprimierenden Alltag und die völkerrechtliche israelische Blockade, die schon seit mehr als 10 Jahren andauert.
Yasmin el-Hakim und Karin Gerster eröffneten zusammen die Veranstaltung zum Tag der Internationalen Solidariät mit dem Palästinensischen Volk und stellten die Künstler Aeham Ahmad (Piano/Gesang), Firas Hassan (Percussion), Reiner Weigand (Schauspieler und Kabarettist) und Samir Mansour (Oud/Gesang) vor. |
Die Bundestagsabgeordnete Annette Groth (Die Linke), die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, schickte uns ein Grußwort, in dem sie u.a. schreibt „Leider kann ich heute nicht in Stuttgart beim Konzert für Palästina sein. Ich bedaure das sehr und möchte Euch meine besten Wünsche und Solidarität schicken. Dass sich die Situation für die Palästinenserinnen und Palästinenser, die von der internationalen Gemeinschaft immer weniger Beachtung finden, zunehmend verschlechtert, erfüllt mich mit großer Sorge.
Seit einigen Monaten begleite ich die Familie eines zwölfjährigen Kindes, das sich seit letztem Dezember in Haft befindet. Shadi wurde mit der Begründung verhaftet, er und sein Freund hätten einen Anschlag auf israelische Siedler*innen geplant. Beweise hierfür konnten nicht erbracht werden – die Anklage stützt sich stattdessen auf ein unter Folter erzwungenes Geständnis, das der Junge zudem wieder zurückgenommen hat. Der Militärstaatsanwalt fordert drei Jahre Haft ohne Anrechnung des bereits abgesessenen Jahres. Ende des Monats soll das Urteil gesprochen werden“... Vollständiges Grußwort von Annette Groth
Von links nach rechts: Aeham Ahmad, Samir Mansour und Firas Hassan |
Reiner Weigand (links) liest aus Susan Abulhawas Buch Während die Welt schlief
Rechts: Ein Kurzfilm, gedreht im Lager Jarmouk bei Damaskus, zeigte neben den Szenen der Zerstörung Aeham Ahmad wie er im Freien Piano spielt. |
Reiner und Yasmin rezitierten Gedichte von Mahmoud Darwisch auf Deutsch und Arabisch. Rechts: Firas Hassan |
Unser 5m langes Banner, das wir seitlich im Saal aufgehängt hatten |
Vor der Tür des Veranstaltungssaals hatten wir unseren Büchertisch aufgestellt an dem sich Viele mit detaillierten Informationen über die Initiative Atelier Gaza eindeckten, und Gedichtbände von Mahmoud Darwisch und andere Bücher und Infoschriften kauften. Vor Beginn der Veranstaltung und während der Pause zeigten wir eine Dia-Show mit historischen Bildern aus Palästina Anfang des 20. Jahrhunderts, sowie Informationen und Infografiken über die Flucht und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung 1948 und der Belagerung und den Zerstörungen im Gazastreifen.
Detailliertere Infos über die Künstler: Einladung zum Konzert
„Für uns und die Zukunft unserer Kinder müssen wir weitermachen!“
Veranstalter: Palästinakomitee StuttgartAbdallah Abu Rahmeh (li), mit Tim Slater, der den Vortrag vom Englischen ins Deutsche übersetzt hat.
Die erste Karte die Abu Rahmeh präsentierte zeigt die Karte Palästinas links und zum Vergleich die Karte des UN-Teilungsplans - die gelb markierten Teile sollten den Palästinensern zugesprochen werden. |
In einem sehr detallierten und faktenreichen Vortrag, illustriert mit Infografiken, Fotos, Statistiken, viel Zahlenmaterial und einem Video, schilderte der Koordinator des zivilen Widerstands im Westjordanland Abdallah Abu Rahmeh in seinem Vortrag die Situation in Palästina. Auf seiner Rundreise hat er bereits Vorträge in Berlin (Taz-Cafe) und im Cafe Palestine Freiburg gehalten. Nach seinem Termin in Stuttgart reist er zu weiteren Vorträgen nach Mühlheim/Ruhr, Bremen, Wien, Bern und Zürich.
„Als Erstes will ich der Taz in Berlin danken, die meinen Besuch in Deutschland organisiert hat und auch dem Cafe Palestine in Freiburg und dem Palästinakomitee Stuttgart, damit ich von der Situation in Palästina berichten kann. Es werden viele Punkte sein die ich besprechen möchte – Transfer, die Mauer, Umsiedlung der Beduinen, den Volkswiderstand, die Auswirkungen...“
Gleich zu Anfang präsentierte Abu Rahmeh die Karte des UN-Teilungsplans von 1948 und eine Karte zum Vergleich mit der Situation heute. Dann ging es gleich ins Detail. „Jerusalem, Westjordanland und der Gazastreifen umfassen zusammen 5600 qm. Auf der Karte sieht man die sogenannte grüne Linie*, die 1948 über 390 km lang ist. Die Grenze zwischen West- und Ostjordanland ist ungefähr 145 km lang, die Grenze des Anteils am Toten Meer is ca.187 km lang. Im Westjordanland gibt es um die 800 Ortschaften mit einer Bevölkerung von 2,8 Mio. Menschen.“
Der Oslo-Vertrag von 1993 und die A, B, C-Gebiete
Auf einer weiteren Karte werden die im Oslovertrag vereinbarten
Gebietsanteile A, B und C deutlich, die je einen
unterschiedlichen Status erhielten. Abu Rahmeh erläuterte
die Karte folgendermaßen: die mit A-Status versehenen
Teile umfassen die palästinensischen Städte und deren
Umland. Diese Anteile haben die weitgehendste Autonomie
im Gegensatz zu den anderen Teilgebieten. Die mit B-Status
markierten Gebietsanteile befinden sich teilweise
unter israelischer Kontrolle und umfassen über 1.000qm.
Die mit C klassifizierten Anteile machen zusammen über
3.500 qm aus und befinden sich unter der totalen Kontrolle
Israels. „Wir sprechen jetzt über die Situation in den
C-Gebietsanteilen. 61% des Westjordanlands haben den
Status C.“
Die kolonisierten Gebiete betragen 520.000 Dunum erläutert er. Ein Dunum entspricht ungefähr einem Hektar. Im Westjordanland gibt es 159 israelische Siedlungen und 93 militärische Stützpunkte der israelischen Armee...
Zum vollständigen Bericht (PDF)
Bericht: M. Kunkel, Pako
Auf dem Schlossplatz in Stuttgart kurz vor dem Konzert am 16. Juli 2016 |
Aktivisten des Palästinakomitee Stuttgart und FreundInnen haben in einer Aktion am Samstag, 16. Juli 2016, am Eingang zum Stuttgarter Carlos-Santana-Konzert mit Besuchern und Fans diskutiert. Die Reaktionen waren häufig sehr verständnisvoll und positiv. Wir hoffen auf eine weitere lebhafte Diskussion zum Beispiel auf der Facebook-Seite von Carlos Santana.
Die PACBI-Bewegung (Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel) führt seit einigen Monaten eine Diskussion mit dem weltbekannten Musikers wegen seines geplanten Konzerts in Tel Aviv am 30. Juli 2016 (siehe deutsche Übersetzung des Aufrufs von PACBI). Carlos Santana reagiert mit einer Veröffentlichung auf Facebook, in der er betont, dass seine Milagro-Stiftung für arme und unterdrückte Kinder seit 2003 die Hand in Hand Schulen in Jerusalem unterstützt, in denen junge PalästinenserInnen und jüdische IsraelInnen gemeinsam unterrichtet werden: Eine Reaktion, die gerade angesichts der von Apartheid und Repression, die in Israel immer stärker sichtbar wird, überhaupt nicht überzeugt. Ständig werden Häuser und ganze Dörfer in der Westbank und im Negev zerstört, was besonders Kinder traumatisiert, Hunderte von Kindern wurden im Gazakrieg 2014 von der israelischen Armee getötet. Wer an der Aufklärung und dem Nachweis der Kriegsverbrechen arbeitet, wie die NGOs Betselem oder Breaking the Silence, den trifft die Repression des israelischen Staates.
An die Besucher des Konzerts verteilten wir den Appell an Carlos Santana |
Obwohl immer mehr Türsteher herangezogen wurden, die versuchten uns loszuwerden mit dem Argument wir würden die Veranstaltung stören blieben wir beharrlich. Schließlich holte jemand die Polizei, die dann bestätigte, dass die Aktion angemeldet sei und offensichtlich friedlich verlaufen würde und es deshalb keinerlei Grund gäbe von uns zu verlangen die Aktion abzubrechen.
Zwischenbesprechung (li) und geduldiges Blätter anbieten
|
Von Dienstag bis Freitag, dem 15. Juli haben wir uns wieder mit einem Essensstand und einem Büchertisch auf dem Sommerfestival der Kulturen in Stuttgart beteiligt.
Abendstimmung auf dem Marktplatz vor unserem Stand |
Viele kauften Falafel oder Maqluba, ein sehr leckeres Reisgericht mit Huhn |
Von ca 15 Uhr bis Abends um halb Elf wurde Essen zubereitet |
Viel Arbeit, aber dennoch gute Stimmung |
Auf der Bühne die türkische Gruppe Luxus (li), rechts und unten, unser Büchertisch... |
...an dem es viele anregende Gespräche gab
|
Atef Abu Seif und Tim Slater, unser Übersetzer |
Ich habe den Titel nicht ausgesucht sagt Atef Abu Seif... heute Abend gehe es um Drohnen und ihre immer größere Verbreitung. Sie sind ständig mit Dir, sie begleiteten uns den ganzen Tag. Man dürfe auch nicht vergessen, dass Drohnen über ganz Palästina eingesetzt würden, nicht nur über Gaza. Auch über dem Südlibanon, dem Westjordanland und dem Golan. Aber wir sprechen jetzt über die Situation in Gaza meint Abu Seif.
Israel ist der größte Werber für Drohnen, das Geschäft läuft. Noch vor zwei Jahren fand man nichts auf Websites über die Nutzung von Drohnen im Gazastreifen, es wurde unter den Tisch gekehrt. Israel benutzt Drohnen jedoch viel häufiger als die USA in seinen Auslandseinsätzen. Die Nutzung geht bis in die späten 70iger und die frühen 80iger zurück, als sie bereits im Libanon eingesetzt wurden. Das Konzept Drohnen als Kriegswaffen einzusetzen – das ist die Frage die ich ansprechen will.
Der Kampf wird durch ihren Einsatz noch mehr entmenschlicht - durch die Fernsteuerung, durch den sicheren Ort von dem aus sie gesteuert werden, es ist wie ein Videospiel. Es macht den Prozess zu töten noch einfacher. Dadurch wird alles noch inhumaner. In der Zukunft wird es auch möglich sein dass Leute ihre eigenen Drohnen herstellen. Sie sollten klassifiziert werden als unkonventionelle Waffen, so wie atomare, biologische und chemische Waffen. Israel benutzt Drohnen normalerweise zu Angriffen – so wie in den Kriegen 2008/09 und 2014. Aus dem Krieg 2009/2009 gibt es den Bericht, dass ein Mann der ein ein Wasserrohr trug, getötet wurde, da der Drohnenpilot vermutete, dass es eine Rakete sei. Israel nutzt sie, um Erfahrungen zu sammeln, die dann der Weiterentwicklung dieser Waffensysteme dienen. Gaza ist das Labor dazu. Sie testen die Effizienz und die Palästinenser sind die Mäuse im Labor. Länder die diese Drohnen kaufen, auch EU-Mitgliedsstaaten sind dadurch mitschuldig an diesen Tests an den Palästinensern. Wenn man die Statistik anschaut stellt man fest, dass die Verkaufszahlen nach jedem Krieg nach oben gehen. Der Export wird nach jedem Krieg gesteigert. Auch 2012 wurde im Wert von 2 Milliarden Dollar verkauft. In Hamburg wurde auf einer Verkaufmesse gezeigt wie ein Hamasführer mit einer Drohne getötet wurde. Es gibt Berichte darüber wie ausländische Soldaten, auch französische, ausgebildet werden in Israel, aber die Regierung behauptet, dass sie nicht davon gewusst hat. In England entbrannte eine heftige Diskussion darüber, dass englische Soldaten von Israelis an einer Drohne ausgebildet werden, die im Gazakrieg 2008/09 für Kriegsverbrechen eingesetzt wurde. Bilaterale Entwicklungsabkommen zwischen Israel und einigen EU-Mitgliedsstaaten zur Förderung der Technik wurden geschlossen.
Doch zurück nach Gaza. Israel setzt Tag und Nacht Drohnen über dem Gazastreifen ein. Die Drohnen sind Bürger Gazas geworden. Israel hat sich nicht aus Gaza zurückgezogen. Die Soldaten stehen nur außerhalb und die Drohnen sind ständig da. Die physische Besatzung wurde durch eine digitale ersetzt. Gesetzlich gesehen ist Israel noch immer der Besatzer, denn es kontrolliert den Luftraum, die Grenzen, die Küste und das Land.
Das Buch kann beim Unionsverlag
bestellt werden. |
Es werden ständig tausende von Aufnahmen gemacht. Die Soldaten sehen alles, wie in einem Videospiel. Sie können auf bloßen Verdacht irgend jemand töten den sie sehen. Die meisten Opfer im letzten Krieg wurden durch die Drohnen verursacht. Kriegsverbrechen werden begangen. Es gibt zahlreiche Fälle in denen ganze Familien ausgelöscht wurden. In den Berichten von Menschenrechtsorganisationen kann man lesen, dass Leute umgebracht wurden nur auf Verdacht. Während des Ramadan hat eine Familie auf dem Dach ihres Hauses die erste Mahlzeit nach dem Fasten gegessen. Das Essen war vor ihnen ausgebreitet – das reichte schon um sie alle umzubringen, denn es war verdächtig. Diese Verbrechen stehen auch im Goldstone-Bericht über Kriegsverbrechen die im Krieg 2008/09 begangen wurden.
Es gibt weitere Aspekte und Auswirkungen über das Leben mit den Drohnen in Gaza. Selbst wenn man einmal keine Drohne surren hört hat man das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie begleiten einen ständig im täglichen Leben. Ab und zu wird auch das Signal des Fernsehers durch Drohnen gestört, wenn sie tief fliegen. Die Hauptauswirkung ist psychisch. Tausende von Kindern sind traumatisiert. Drohnen werden mit Tod gleichgesetzt. Wenn Kinder die Drohnen hören, erinnern sie sich sofort an den letzten Angriff und wer dabei alles getötet wurde. Das alles hat auch schödliche Auswirkungen auf die Bildung. Die Kinder können sich nicht auf den Unterricht konzentrieren. 2014 wurde eine Schule der UNWRA von einer Drohne angegriffen. Auch Universitäten wurden angegriffen. Das soziale Leben nimmt Schaden. Ein Kind sieht seinen Vater, der es nicht beschützen kann, das hat natürlich auch negative Auswirkungen auf die Familien.
Eines Tages nahm ich meine Kinder zur Erholung an den Strand mit, nachdem wir das Haus einige Tage nicht verlassen hatten können. Eines meiner Kinder fragte mich wann denn der nächste Krieg käme. Es hat mit seinen acht Jahren bereits drei Kriege miterlebt!
Der Krieg ist nicht vorbei, seine Auswirkungen sind noch immer präsent. Die meisten Häuser und die Infrastruktur die zerstört wurden sind noch nicht wieder aufgebaut. Die Hauptprobleme der Menschen ist, dass sie ihre Häuser wieder errichten müssen. Aber Israel erlaubt die Einfuhr von Zement nicht. Es gibt Hilfsgelder von der UNO, doch Israel verzögert alles immer weiter. Nichts ist seither besser geworden. Auch die Fischer sind von der Laune der Armee abhänging und können mal drei und manchmal bis sechs Kilometer weit vor der Küste hinaus fahren. Bauern können sich nicht um ihre Äcker kümmern, die nahe der Grenze liegen. Sie sind ständig der Gefahr erschossen zu werden ausgesetzt. 14 Jahre Blockade und Drohnen beeinflussen das Leben in Gaza schwer. Die Drohnen sind ein Teil der Blokade. Auch die Frage von Ein- und Ausreise ist ein Problem. Ein Beispiel dazu: eine meiner Studentinnen wohnt an der Grenze zu Ägypten. Das Fenster des Hauses geht nach Ägypten auf. Aber sie war noch nie dort – und das mit 26 Jahren. Gaza ist ein Küstengebiet. Aber die Bürger können auch nicht per Schiff aus- und einreisen.
Man gewöhnt sich an die Stimme der Drohnen. Es gibt sie in vielen verschiedenen Größen. Manche sind klein wie Vögel, manche so groß wie Düsenjets.
Bericht: Pako
Nach Atef Abu Seifs Vortrag las Tim Slater, der den Vortrag übersetzt hatte, noch einige Paragrafen aus dem sehr eindrucksvollen Buch von Atef Abu Seif. Danach gab es noch eine Diskussion.
Der Referent Atef Abu Saif ist ein in der arabischen Welt bekannter Romancier und Professor für Politikwissenschaften an der Al-Azhar-Universität in Gaza. Im 51-tägigen Krieg gegen den Gazastreifen im Sommer 2014 hat er Tag für Tag festgehalten, was um ihn herum geschah und wie er mit seiner Frau den Alltag bewältigte... Infoblatt zur Veranstaltung
Wie im letzten Jahr war es wieder voll auf dem Schlossplatz bei unserer Veranstaltung, das Wetter war bei mehr als 26 Grad sommerlich und die Stimmung gut... |
Verena Rajab vom Palästinakomitee Stuttgart eröffnet die Veranstaltung und liest Felicia Langers Grußwort. Ian Portman (Pako), hält die erste Ansprache, hier die deutsche Übersetzung. |
Im Zelt mit der Nakba-Ausstellung, das wieder von Hans und Waltraud Bulling vom Palästinakomitee Stuttgart betreut wurde, war meistens viel los und es ergaben sich interessante Gespräche. |
Links: Attia Rajab (Pako) während seiner Rede. Rechts: Shir Hever (Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden) war etwas später dran, er hielt folgende Rede |
Links: Abraham Melzer (Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden) mit seinem Beitrag, den er auch auf der Website
der-semit.de veröffentlicht hat.
Rechts: Annette Groth von der Partei DIE LINKE hält eine kurze Ansprache. |
Aeham Ahmed und Muhammad Tamim stimmen sich ab
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Links: Annette Groth im Gespräch mit Peter Grohmann von den Anstiftern
Rechts: Dunja Schaib (Pako) liest Gedichte |
Links: Reiner Weigand, Schauspieler und Kabarretist trägt Gedichte von Mahmoud Darwish vor
Rechts: Aeham Ahmed |
Yalla Dabke aus München
|
„Nicht die Fiktion ist wichtig, sondern die Fakten“
Prof. Salman Abu-Sitta gilt als einer der besten Kenner der Geschichte der palästinensischen Vertreibung/Nakba. Er ist Gründer der Palestine Land Society plands.org und hat, neben zahlreichen anderen Schriften zum Thema, einen umfangreichen und detaillierten Atlas Palästinas publiziert, der auch online zur Verfügung steht. Prof. Abu-Sitta hält immer wieder Vorträge an amerikanischen Universitäten und weltweit.
Hier ein Bericht über seinen Vortrag am 02.04.2016 in Stuttgart auf einer Veranstaltung des Palästinakomitee Stuttgart.
Prof. Salman Abu-Sitta und unser Übersetzer Tim Slater |
In seinem Vortag, illustriert, mit detaillierten Karten und einem Plan über die Rückkehr der Flüchtlinge, meint Prof. Abu-Sitta, dass es seit über 100 Jahren Kämpfe und Streit gibt, weil die Wahrheit nicht anerkannt wird und es darüber hinaus auch eine Angst gäbe, die Wahrheit auszusprechen. Derjenige der die Wahrheit ausspricht, würde Opfer von Verleumdung, Zensur und materiellen Nachteilen. Dennoch gäbe es aber Leute, die die Wahrheit aussprechen.
Die Jahrtausende alte Geschichte Palästinas sei schon seit langem in Büchern und in Monumenten sehr gut dokumentiert. Warum also wird diese Geschichte geleugnet? Warum wird behauptet, es sei ein Land ohne Volk (gewesen)? Prof. Abu-Sitta bezeichnet dies als Tatsachen tötenden Terrorismus.
1919 präsentierten die Zionisten auf der Friedenskonferenz in Versailles eine Karte, die Palästina als leeres Land zeigte, eine Karte, die keine Dörfer und Städte enthielt so Abu-Sitta. Als ob es in Palästina nur Weideland geben würde. Diese Karte wurde den Repräsentanten Frankreichs und Großbritanniens vorgelegt, die natürlich wussten, dass die Karte falsch ist, denn sie hatten bereits 50 Jahre zuvor eine komplette Kartierung Palästinas in einer 10-bändigen Dokumentation angelegt. Doch sie wollten den Zionisten helfen, Palästina zu kolonisieren. Palästina wurde, wie der Irak unter Mandatsklasse A gestellt, was bedeutete, dass es als reif für die Unabhängigkeit betrachtet wurde, jedoch noch eine Zeitlang Unterstützung beim Aufbau staatlicher Institutionen benötige.
Der Irak wurde unabhängig, Palästina jedoch nicht, da der britische Außenminister Arthur Balfour mit jüdischen Zionisten ein Geheimabkommen geschlossen hatte - die Balfour-Deklaration. Herbert Samuel wurde zum ersten Hochkommissar von Mandat-Palästina ernannt. Er war selbst Zionist und sollte den jüdischen Immigranten bei der Einwanderung helfen. Er hat dafür gesorgt, dass die Möglichkeit zur Schaffung eines Staates Israel entstand.
„Wenn Sie auf eine Karte schauen“, so Prof. Abu-Sitta, „sehen Sie, dass Palästina eine strategische Lage hat, eine Brücke zwischen Osten und Westen ist. Es liegt an der früheren Römerstraße zwischen Damaskus und Ägypten.“ Während 30 Jahren britischen Mandats hätte man die Einwanderung jüdischer Immigranten erlaubt, die zionistischen Organisationen hätten es aber nicht geschafft, mehr als 6% Land in all diesen Jahren zu bekommen.
Die Mandatsmacht Großbritannien zog sich schließlich zurück und übergab die bestehenden Probleme an die UNO. Die UNO Generalversammlung erstellte einen Teilungsplan (wohlgemerkt war dies nur ein Vorschlag und kein beschlossener Plan), in dem die jüdischen Einwanderer 55% des Landes erhalten sollten. Die palästinensische Führung gab natürlich keine Zustimmung zu diesem Plan und die Bevölkerung wurde erst gar nicht gefragt.
Man höre immer wieder das Argument, dass die jüdischen Einwanderer den Teilungsplan akzeptiert hatten, die Palästinenser aber nicht. Dieser Teilungsvorschlag hat jedoch keine legale Grundlage, und natürlich würde niemand aus einer einheimischen Bevölkerung so etwas akzeptieren, so Abu-Sitta. Die europäischen zionistischen Milizen hatten zehntausende Milizionäre, die im Krieg trainiert worden waren, die Palästinenser hatten dem nichts entgegenzusetzen.
Er präsentierte eine Karte mit schwarzen Kreisen zur Markierung von Orten, in denen zwischen dem 1. April und dem 14. Mai 1948 Massaker verübt wurden, um die ethnische Säuberung voranzutreiben. Die rot markierten Gebiete der Karte zeigen die eroberten Gebiete an. Die Karte zeigte die Ortschaften, die entvölkert wurden. Dies macht die Hälfte der vor der Gründung des Staates Israel Vertriebenen und Getöteten aus. Die Briten haben die Palästinenser wieder betrogen, denn sie hätten die Bevölkerung eigentlich schützen müssen. Die zionistischen Milizen waren die Aggressoren, zu dieser Zeit hielt sich kein fremder Soldat dort auf, was jedoch gerne von den Zionisten erzählt wird, aber die arabischen Armeen kamen erst später.
Es wurden 60-70 Massaker durchgeführt. In Tantura, das südlich von Haifa am Meer liegt, wurde den Menschen gesagt, sie sollten ihre Gräber graben, die nächste Gruppe sollte die Getöteten dann begraben. Es gibt Presseberichte darüber, sagt Abu-Sitta. Frauen wurden oft ihres Schmucks beraubt und umgebracht. Die Männer wurden in Lager zu Zwangsarbeit gesperrt wie z.B. bei Ramle. (Siehe auch The ICRC and the Detention of Palestinian Civilians in Israel's 1948 POW/Labor Camps)
Prof. Abu-Sitta selbst war Mitte der 1990iger Jahre in Genf und hat 500 Dokumente, die sich in Obhut des Roten Kreuzes befinden, fotografiert. Er fand dabei heraus, dass es noch 17 andere Lager außer dem bei Ramle gab. Diese Lager bestanden ca. zweieinhalb Jahre. Es war ein Bericht darüber verfasst worden. Er hatte daraufhin noch 24 Menschen ausfindig gemacht, die damals in diesen Lagern waren und Interviews mit ihnen geführt. Warum die dort gefangen gehaltenen Männer so wenig darüber gesprochen haben spekuliert er, ist sicher dem Trauma zu verdanken, das sie erlitten haben. (Mehr Informationen bei zochrot.org) Die eroberten Dörfer wurden mit Bulldozern zerstört. Bei Tiberias wurden Strukturen, die von einer ca. 3000-jährigen Geschichte zeugen, ausgelöscht.
Inhaltverzeichnis des Atlas of Palestine |
Prof. Abu-Sitta weiter: „Wir stehen in der Schuld eines Priesters, der im Jahre 313 einen Reiseführer für Pilger über Palästina geschrieben hat“. In diesem Führer werden die Namen von ca. 2000 Jahre alten Ortschaften erwähnt. Er selbst hat die Namen verglichen und konnte zahlreiche identifizieren. Israel hat 150 dieser Dörfer und Ortschaften 1948 zerstört. Dies sei ein Verlust nicht nur für die Palästinenser, sondern für die ganze Menscheit.
Europäer kamen ins Land, um dort zu leben und haben dafür 670 Ortschaften entvölkert, das ist das, was die Palästinenser die Nakba (Katastrophe) nennen. Viele wurden umgebracht, die anderen wurden zu Flüchtlingen. Dabei ist dies nicht nur Geschichte, so Abu-Sitta, sondern auch Gegenwart, denn jeden Tag gehe die Nakba weiter, wobei das Ausmaß immer größer werde.
Warum z.B. sei Gaza so überbevölkert? Weil Menschen aus 247 Dörfern und deren Nachkommen in Gaza versammelt sind, weil die Bevölkerung aus dem Süden Palästinas dort zusammengedrängt wurde. Der Gazastreifen ist die Waffenstillstandslinie von 1948, wobei noch zusätzliche 200qm nach dem Waffenstillstand vom Gazastreifen durch Israel abgetrennt und in Besitz genommen wurden. Auch im Westjordanland sei es so gewesen. Noch nach dem Waffenstillstand wurden mehr als 100 Dörfer durch die Inbesitznahme Israels geteilt
40% aller palästinensischen Männer waren seither in israelischen Gefängnissen. Würde man diese Zahl auf Europa übertragen, wären 170 Mio. Europäer im gleichen Zeitraum im Gefängnis gewesen. Es sind Dekaden vergangen und die Situation ist eine des Stillstands, es stelle sich die Frage ob das so weiter gehen soll. Soll Macht über Recht siegen?
Viele Politiker, so Abu-Sitta. seien einäugig wenn sie meinen, wir sollen die Fakten zur Kenntniss nehmen und es realpolitisch sehen. Die Palästinenser seien ja nicht verschwunden, sie sind ganz in der Nähe und können nicht ignoriert werden. Millionen leben im Land selbst und Millionen an den Grenzen.
In anderen Ländern sind die Flüchtlinge seit 1945 wieder in ihre Länder zurückgekehrt, wie beispielsweise im Kongo, in Uganda, in Afghanistan und vielen anderen Ländern. Die Palästinenser haben ebenfalls das Recht zurückzukehren. Wir werden deshalb einen Rückkehrplan erstellen, so Prof. Abu-Sitta, und präsentiert eine andere Karte mit blauen und brauen Markierungen, die die prozentualen Anteile von jüdischen und palästinensischen Bewohnern zeigt. Die Karte mit den blau markierten Gebieten sind die Orte, in denen mehrheitlich jüdische Bewohner leben, wie schon unter der Zeit des britischen Mandats. Konzentriert seien diese in Westjerusalem, Tel Aviv und um Haifa oder auch in verschiedenen Kibbuzim. In Galiläa liegt der palästinensische Bevölkerungsanteil bei ca 50%.
Die Karte mit den braun markierten Orten sind die Städte mit gemischter Bevölkerung. Diese liegen hauptsächlich an der Küste. Prof. Abu-Sitta erklärte die Karte des nördlichen Distrikts, in den die palästinensischen Flüchtlinge aus dem Libanon und aus Syrien zurückkehren könnten. Sie kämen nicht ein fremdes Land, sondern würden zu den Orten ihrer Herkunft zurückkehren.
Prof. Abu-Sitta referierte noch über eine Dokumentation über 200 Dörfer, die erstellt wurde, eine Rekontrukion sei daher kein Problem. Es würden ca 1,5 Mio Wohnungseinheiten gebraucht, und die Kosten für das Rückkehrprogramm würden sich auf weniger als 10% dessen, was die USA für die Unterstützung Israels jährlich ausgibt, belaufen, meint er.
Die EU sollte Sanktionen gegen Israel verhängen, sie sei der zweitgrößte Handelspartner Israels und hätte daher die Möglichkeit, Druck zu erzeugen, bis das Völkerrecht eingehalten würde. Er nannte in diesem Zusammenhang beispielsweise auch das EU-Assoziierungsabkommen. Mit dem Geld das Deutschland für die Unterstützung Israels z.B. durch die Zahlung für U-Boote leiste, könnten 150 Dörfer aufgebaut werden. Es gäbe keinen Grund, warum die Flüchtlinge nicht zurückkehren sollten, nur die zionistische Ideologie verhindere dies. Dieses Hindernis müsse abgeschafft werden.
In diesem Jahr haben wir wieder am Ostermarsch und der anschließenden Kundgebung in Stuttgart teilgenommen und unsere Infoblätter verteilt. |
Seit dem ersten Einsatz im Gazastreifen im Jahr 2000 hat die israelische Armee mit ihren bewaffneten Drohnen hunderte PalästinenserInnen ermordet und Tausende verletzt. Darüberhinaus stellen die Kampfdrohnen eine enorme traumatisierende Belastung der palästinensischen Bevölkerung dar.
Zahlreiche Studien von Menschenrechtsorganisationen wie dem Palestinian Center for Human Rights, Al- Mezan, Bethselem, Amnesty International und Human Rights Watch belegen in exakt untersuchten Einzelfällen, dass in Palästina Zivilisten, teils sogar Kinder, gezielt mit Drohnen ermordet wurden. Die empörenden, offensichtlich menschenrechtswidrigen außergerichtlichen Tötungen durch Drohnen der US-Armee vor allem in Afghanistan und Pakistan gehen auf eine Praxis der israelischen Armee im Gazastreifen zurück. Im Gazastreifen wurde dieses Vorgehen für die Nato-Mächte „getestet“ und von der US-Armee übernommen.
Eine der wichtigsten Drohnen für die mörderischen Einsätze im Gazastreifen ist die Heron TP oder Eitan (26 m Spannweite wie eine Boeing 737, kann eine Tonne Gewicht tragen). Der Kriegsroboter wird von Israel Aerospace Industries (IAI) produziert. Genau diese Heron TP-Drohne soll jetzt von der BRD geleast werden...
Vollständiges Infoblatt: Heron-Drohne
Termin, Ort und nähere Information zur Veranstaltung:Sehr geehrter Herr Professor Rogall,
sehr geehrte Damen und Herren vom
Vorstand
der Robert-Bosch-Stiftung,
sehr geehrter Herr Minister Schmid,
BDS-Südafrika protestiert bei der COPI-Klimakconferenz in Paris gegen den JNF
am 03.12.2015 fand ein Treffen des Vorstands der Robert- Bosch-Stiftung (zu 92% Besitzer des multinationalen Unternehmens Robert-Bosch GmbH, v. a. Autozulieferer) und des Jüdischen Nationalfonds (JNF) sowie Vertretern der israelischen Botschaft, der baden-württembergischen Landesregierung (Wirtschaftsminister Nils Schmid) und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik in Stuttgart statt. Dabei ging es, laut den Berichten der Jüdischen Allgemeinen vom 10.12. 2015 und des Jüdischen Nationalfonds vor allem um gemeinsame Projekte in Drittländern. Die beiden Organisationen scheinen in erster Linie Afrika und arabische Länder im Blick zu haben. Nachhaltigkeit und Innovation sind zentrale Begriffe, die in den Berichten immer wieder genannt werden. Es geht auch um Nutzung von deutschem Know-how durch den JNF.
Eine zentrale Sorge der Vertreter von JNF und Robert-Bosch- Stiftung war beim Treffen Thema: Die JNF-Projekte werden häufig abgelehnt, die Robert-Bosch-Stiftung soll bei der Zusammenarbeit wesentlich als Türöffner dienen. Die genannten Absichten stoßen bei uns auf entschiedenen Widerspruch, denn die Ablehnung des JNF ist gut begründet.
Auf der Grundlage von Recherchen, unter
anderem vor Ort, wissen wir, dass die Geschichte und die rassistischen Aktivitäten des
JNF nicht – wie behauptet – der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz dienen, sondern
zentral verknüpft sind mit der Vertreibung der Palästinenser und der ethnischen Säuberung
im historischen Palästina....
Zum vollständigen Offenen Brief...
Offener Brief deutsche Version
Open Letter English version
Open Letter Hebrew version
lettre en français
Informationen die fast nie in den deutschen Mainstream-Medien zu finden sind. |
Ob die Menschen die zu unseren Infostand in der Königstraße am 24. Oktober nur deshalb kamen weil sie unserer Meinung sind, können wir nicht bestätigen. Dass sie mehr über die Situation in Palästina erfahren haben ist aber sicher. Unsere Gespräche waren stets locker und freundlich; die meisten kamen, weil sie die Lage in Palästina unerträglich fanden und wissen wollten, was man tun sollte. Wir warben für die Boykott-Bewegung (BDS) und einen säkularen, demokratischen Staat. Die Akzeptanz für eine Ein-Staten-Lösung ist in letzter Zeit gewachsen. Das Prinzip, einen demokratischen Staat anzustreben, statt eines auf Religion basierenden Staats finden Viele heutzutage vernünftig. Auch die Bereitschaft, falsch ettiketierte Produkte aus West-Bank-Siedlungen zu boykottieren ist gewachsen.
Mehr Information zur Boykott, Desinvestition und Sanktionen-Bewegung (BDS) finden sie hier.
Während der Kundgebung haben wir unseren Infotisch aufgestellt und einige hundert unserer Infoblätter verteilt. |
Unter den hundertausenden Flüchtlingen, die dieser Tage in Europa ankommen sind auch Palästinenser aus Syrien und dem Gazastreifen. Sie wurden vor fast 70 Jahren aus ihrer Heimat Palästina vertrieben. Das Flüchtlingslager Jarmuk entstand südlich von Damaskus nachdem zehntausende PalästinenserInnen 1947/48 von bewaffneten zionistischen Banden aus dem nördlichen Palästina verjagt wurden. In den 50er Jahren wurde Jarmuk zu einem Stadtteil von Damaskus. Die Bewohner bekamen aus Solidarität begrenzten Zugang zu Schulen und medizinischer Versorgung.
Auch die Bewohner des Gazastreifens sind Flüchtlinge, Menschen die in Akko, Jaffa und im Negev gelebt hatten, sind gezwungen in dem winzigen Küstenstreifen zu leben. Allen palästinensischen Flüchtlingen wird bis heute ihr durch die UNO verbrieftes Rückkehrrecht von Israel verwehrt...
Vollständiges Infoblatt Flucht oder Tod...
Unser Hauptinteresse am Sonntag, 19.07.2015 galt dem Sänger Vieux Farka Touré, der in Israel auftreten will. Das Plakat hatten wir vorbereitet, es aber schließendlich nicht gebraucht, da sich Vieux Farka zu einem Gespräch mit uns bereit erklärte. |
Am letzten Tag des Stuttgarter Sommerfests der Kulturen trat Vieux Farka Touré auf mit seinem individuellen Sound von traditionellen Rythmen aus Mali, gemischt mit elektrischer Gitarre und 70iger Jahre Blues-Elementen.
Durch die palästinensische Kampagne für einen akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) hatten wir erfahren, dass er im August an einem vom israelischen Kulturministerium geförderten Jazz Festival in Eilat teilnehmen wolle, um zusammen mit Idan Raichel, einem erfolgreichen israelischen Musiker aufzutreten.
Links: Vieux Farka Tourè während seines Auftritts. Rechts und unten: einige Pako-Mitglieder warten auf Vieux, nachdem er sich zu einem Gespräch bereit erklärt hat. |
Nach dem Ende seines Auftritts trafen wir uns mit Vieux... |
Raichel, der auch in Deutschland in diesem Sommer auftritt, steht auf dem Standpunkt “Wir sehen uns als Botschafter Israels in der Welt, kulturelle Botschafter hasbara [Propaganda] Botschafter, auch in Hinsicht auf den politischen Konflikt” Siehe: artistsagainstapartheid.org.
“Ich glaube es ist unsere Aufgabe als Künstler uns für israelische hasbara zur
Verfügung zu stellen. (...) In Zeiten des Krieges müssen wir uns alle zur Verfügung
stellen. Punkt. Ich fasse unsere Soldaten an den Händen, ja diese so moralischen und
stärke die Armee als eine moralische Armee, wie sie nirgends auf der Welt zu finden ist”.
richardsilverstein.com,
thankisraelisoldiers.org
Idan Raichel ist auch in illegalen Siedlungen im Westjordanland aufgetreten und hat eine rechte Kampagne für die Unterstützung von Soldaten für gutgeheißen. Nie hat er Zweifel geäußert, kein Wort des Bedauerns über das Leid der Palästinenser heutzutage und die Vertreibung von mehr als 750000 Palästinensern 1948.
Das Plakat (oben links) hatten wir vorbereitet, es aber schließendlich nicht gebraucht, da sich Vieux Farka zu einem Gespräch bereit erklärte. Wir fragten ihn wie es sein könnte, dass ein Musiker davon rede Menschen mit seiner Musik zusammenbringen zu wollen, aber gleichzeitig einen unterdrückerischen Staat unterstütze, der Hass in den Herzen von Menschen verursache.
Wir hatten den Eindruck, dass er bisher keine großen Gedanken über den Konflikt gemacht hatte. Er wies darauf hin, dass er selbst Moslem sein und gerne auch in Ramallah auftreten würde, wenn man ihn einlade.
Wir informierten ihn auch über die Behandlung der Falashas (Juden äthiopischer Herkunft) in Israel, die gegen ihre Diskriminierung demonstrierten und von der Polizei brutal behandelt würden. Er hatte noch nie davon gehört. Als wir ihn fragten ob er oder sein verstorbener Vater in Südafrika während der Apartheid aufgetreten wären sagte er "Of course, no!". Genau das sei unser Punkt sagten wir ihm. Israel ist nicht die Art von Gesellschaft, in der ein Musiker aus Afrika auftreten sollte. Vieux erzählte auch, dass er selbst am Flughafen von Tel Aviv schlecht behandelt wurde.
Vieux war beunruhigt darüber, dass Raichel die israelische Armee unterstützt und versprach mit ihm darüber zu reden. Wir versprachen ihm weitere Informationen über Idan Raichel und die rassistische Politik des Staates Israel zu schicken.
Diesen Brief hatte er zuvor von uns bekommen, diese und eine deutsche Version
verteilten wir auf dem Sommerfest:
Deutsche
Version Englische Version
Hier einige Beispiele anderer Gruppen und Einzelpersonen, die Touré ebenfalls
dazu aufgefordert haben, beim Sommerfestival in Eilat nicht mehr mitzumachen:
BDS SOUTH AFRICA schreibt:
Dear Mr Vieux Farka Touré
We refer to
your planned performance at the Red Sea Jazz Festival in Eilat in Israel in August 2015
the details of which our comrades in the United States have informed us of.
As BDS South Africa we are a part of the the Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel (PACBI) and support their call to you to respect the boycott of Israel.
We are aware that PACBI has already sent you correspondence detailing the impact of apartheid Israel’s oppressive and unlawful occupation of Palestinian territory as well as its gross violation of the human rights of Palestinians. We do not intend to repeat the same detail in this letter.
The purpose of this letter is to write to you as fellow Africans who have lived and continue to live with the shadow of the legacy of colonialism and apartheid hanging over us. Fortunately for us, partly due to the immense support of international entities and individuals supporting the boycott of apartheid South Africa, a new democratic and egalitarian dispensation was ushered in 21 years ago. However, the brutal legacy of apartheid continues to plague our society. As a fellow African, whose ancestors lived through the tumultuous years of colonialism and the resistance towards oppressive colonial domination we trust that you understand the plight of those who continue to suffer under conditions of occupation, oppression and torture, such as the Palestinians.
Your collaboration with Mr Idan Raichel, who, as you
may know, is a blatant supporter of Israel’s discriminatory policies and its defense
forces, has always been concerning. However, far more troubling is your intention to break
the cultural boycott against Israel by performing at the Red Sea Jazz Festival in Eilat.
Should you proceed to attend and perform at this event, or any other event in Israel until
it halts its policy of occupation and repression against the Palestinians, your conduct
would effectively signal the condonation of apartheid Israel’s unlawful and oppressive
policies towards the Palestinians...
Vollständiger Brief von:BDS
SOUTH AFRICA
Dr. Amir M. Maasoumi schreibt:
Dear, Vieux Farka,
Please allow me to express my full support for a total Boycott, Divestment and Sanction of the apartheid State of Israel (including cultural, artistic and academic sanctions).
As a peace ambassador, artiste (http://artistespourlapaix.org/ and / or http://artistespourlapaix.org/?page_id=3898) and as a human being, I totally endorse the demands of Attia Rajab, Ian Portman and Verena Rajab from Palestine Solidarity Committee Stuttgart.
With my best regards.
Dr. Amir M. Maasoumi
Iranian-Canadian intellectual who for over 30 years has worked for peace, social justice, human dignity and intercultural interfaith dialogue on the local, national and international level. In 2013 and 2014 he took part in two International Humanitarian Missions for Peace in Syria, accompanied by Mairead Maguire; the Nobel Peace Prize laureate.
Dear Vieux Farka Touré,
do not Dishonor Malian Music and Cultural Heritage by Entertaining Israeli Apartheid. Please, do not participate in the Eilat Red Sea Festival in August.
DON'T LET ISRAEL USE THE FREE SPIRIT OF JAZZ TO WHITEWASH
APARTHEID AND MILITARY OCCUPATION
boycottisrael.info
Yours for peace and justice
Claudia Karas
AG Palästina/Frankfurt, Germany
Open Letter to Vieux Farka Touré – Don’t entertain Israeli apartheid bdsberlin.org
An vier Tagen hatten wir einen Stand für Falafel und Maqlouba – hier beim
Aufbau – der wie immer sehr beliebt war. Außerdem haben wir Bücher und Infomaterialien an
einem Extrastand präsentiert. |
Miko Peled rechts im Bild, mit unserem Übersetzer Tim Slater - Die Veranstaltung auf youtube.com |
Der Raum im AWO in Stuttgart-Ostheim war mit fast 100 ZuhörerInnen voll, als Miko Peled, Autor des Buches The General's Son eine spannende Rede hielt. Es ging um seine Einschätzung der aktuellen Lage in Palästina, aber er beschrieb auch seine persönliche, innere Reise vom Soldaten und Offizier in den israelischen Streitkräften, zu einem passionierten Gegner des zionistischen Kolonialprojekts.
Vorstellung von Miko Peled durch Verena Rajab und Ian Portman, Palästinakomitee Stuttgart. Durch Cams21 wurde die Veranstaltung an den arabischen Fernsehsender AlJazeera übertragen |
Miko Peled sieht die immer weitere Ausdehnung der israelischen Siedlungen im Westjordanland als die natürliche Weiterentwicklung des Systems, das mit der Besatzung des Landes Palästina vor fast 70 Jahren begann - Vertreibung, ethnische Säuberung, die Schaffung jüdischer Siedlungen...
Mit den sogenannten Friedensgesprächen werde die Illusion aufrechterhalten, dass es sich um zwei zerstrittene Entitäten - Israel und Palästina - handele, dabei sei nirgends etwas von Palästina zu sehen. Nötig sei aber eine Anstrengung um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.
Der Mythos, dass sich die Menschen dort schon seit Jahrhunderten streiten würden wird gepflegt, so seine Aussage, um die Aussichtslosigeit und außerordentliche Schwierigkeit Frieden erreichen zu können zu unterstreichen. Die andere Legende, die am Leben gehalten würde, sei die der Hebräer, die nach Jahrtausenden des Exils nach Hause zurückgekehrt seien, als ob es sich bei den Einwanderern heutzutage, um die direkten Verwandten der damals in Palästina lebenden Juden handeln würde.
Auch die Aufteilung durch die UNO im Jahr 1947, bei der einer Minderheit von Einwanderern ein viel größerer Anteil des Bodens zugeteilt werden sollte, unterstreiche die damalig herrschende Mentalität des Kolonialismus.
Noch eine Legende die befördert werde, sei die, dass die jüdischen Siedler die Aufteilung der UNO akzeptiert hätten, dass sie dann aber von den Arabern angegriffen wurden und sich gegen eine Übermacht verteidigt hätten. Eine romantische Erzählung des siegreichen Heldentums wird aufrechterhalten. In Wirklichkeit jedoch gab es 40 000 Kämpfer zionistischer Milizen, der überhaupt nichts Vergleichbares auf palästinensischer Seite gegenüberstand. Arabische Armeen griffen erst ca. 8 Monate später ein, als die Zerstörung von Dörfern und Städten sowie die ethnische Säuberung zum Großteil bereits gelaufen war.
Andererseits wird erzählt, dass die Araber von selbst weggegangen seien und nicht in großem Stil vertrieben wurden. Ich frage mich, so Peled, allerdings wie das vonstatten gegangen sein muss, wenn hundertausende von Menschen einfach weggegangen und nicht geflohen sind. Hat jemand Bus- oder Flugtickets für sie organisiert?
Es wird behauptet, dass es praktisch nichts gegeben habe bevor die jüdischen Siedler ins Land kamen, erst diese brachten wirkliche Werte ins Land. Blühende Städte, wie zB. Yaffa mit 120000 Einwohnern, das ein reges kulturelles Leben hatte, mit Kinos, Theatern, Boulevards und der Publikation mehrerer Zeitungen werden nie erwähnt, gezeigt werden höchstens arme Bauern mit Eseln. Yaffa wurde 1949 innerhalb von 2 Wochen zerstört, die Bewohner flohen und wurden vertrieben, 4000 blieben zurück. Diese wurden in einem Viertel konzentriert.
Palästina auf das Westjordanland und den Gazastreifen zu reduzieren, als ob die Besatzung Palästinas erst 1967 begonnen hätte ist falsch, so Miko Peled. Die Grenzen zum Gazastreifen und zum Westjordanland wurden von Israel "gezogen". Im Gazastreifen konzentrierte man in mehreren Lagern die Flüchtlinge, die hauptsächlich aus dem Süden kamen.
Meine Recherchen für das Buch führten mich auch in das Archiv der israelischen Armee. Dort las ich die Protokolle die vor dem 1967er-Krieg geschrieben wurden. Darin steht, dass die arabischen Armeen auf einen Krieg unvorbereitet seien und sich deshalb die Chance für einen Angriff biete, während die Generäle der Öffentlichkeit einen notwendigen Präventivschlag in einer Situation existenzieller Bedrohung vormachten. 18000 arabische Soldaten wurden getötet, 700 israelische. Schon allein an diesem Zahlenverhältnis wird klar wo die Bedrohung wirklich lag. Mein Vater sagte merkwürdigerweise im ersten Meeting nach dem Krieg, dass wir jetzt mit den Palästinensern Frieden schließen könnten. Dies war die Geburtsstunde der Zwei-Staaten-Lösung.
Als Zivilist widmete er sich dieser Idee und mit einigen Unterstützern überlegten sie ohne offiziellen Auftrag wie dieses Ziel zu erreichen sei. Dann nahm die PLO Kontakt mit dieser Gruppe auf. 1988 erkannte die PLO Israel an und schwor dem bewaffneten Kampf ab. Das darauffolgende Oslo-Abkommen, verschlechterte die Lage jedoch, sie ist so schlimm wie nie zuvor.
Das Aufrechterhalten dieses Systems wäre nicht möglich ohne das viele Geld aus Deutschland meint Miko Peled - jede Waffe, jeder Cent und Euro dient dem Zweck das Leben für die Palästinenser schlechter zu machen. Keiner in Deutschland ist unschuldig, es gibt nur eine Möglichkeit und zwar aktiv dagegen zu sein.
Es wäre absolut falsch und unmöglich zu versuchen, eine soganannte Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen. Die israelische Rechte – nun mit großer Mehrheit wieder als führende Kraft im Lande bestätigt – will dies sowieso nicht und es wäre ohnehin unmöglich, einen Staat zu schaffen, in den zerstückelten Gebieten, die für Palästina vorgesehen sind.
Doch er denkt, die Chancen für einen demokratischen Staat zwischen Mittelmeer und dem Jordan verbessern sich ständig. Immerhin, in Südafrika herrschte ein rassistisches System das 350 Jahre dauerte, das aber mittels internationaler Ächtung und Boykott besiegt wurde.
Peled hält die internationale BDS-Bewegung für das Mittel der Wahl eine Veränderung in diesem Sinne voranzubringen. Wir alle müssen daran arbeiten sagt Peled am Schluß seines Vortrags, der eine rege Diskussion folgte.
Artikel über die Veranstaltung auf beobachternews.de.
Auf cams21.de kann die Veranstaltung verfolgt werden.
Presseerklärung zum Palästina-Nakba-Tag Presseerklärung
Hier einige Eindrücke unserer Veranstaltung, die wir zusammen mit der
Palästinensischen Gemeinde Deutschland-Stuttgart e.V und dem
Verband der Palästinensischen Gemeinden Deutschlands auf dem
Schlossplatz in Stuttgart organisierten. Wir
hatten insgesamt drei Zelte aufgestellt, im größten war die Ausstellung
"Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" zu sehen,
in den beiden kleineren Zelten war der Falafelstand und der Infostand
untergebracht. Nach den Reden tanzte die
Tanzgruppe Yalla Dabka aus München. Die Veranstaltung wurde von CAMS 21
an den Fernsehsender AlJazeera übertragen. Unser Übersetzer Tim Slater
übersetzte für sie ins Englische.
Die einzelnen Reden werden als PDFs unter den jeweiligen Bildern der
Redner integriert. Eine Rede, die wegen Zeitknappheit nicht mehr
gehalten werden konnte, ist die der Neuen
antikapitalistischen Organisation (NaO): NaO-Rede.
Bild links: Unsere beiden kleineren Zelte, für Infostand und Falafelstand. Bild rechts: Verena Rajab, vom Palästinakomitee Stuttgart eröffnete die Veranstaltung
Im Hintergrund das Zelt mit der Ausstellung "Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948"
Schirmfrau der Veranstaltung Felicia Langer, Trägerin des Alternativen Nobelpreises und des Bundesverdienstkreuzes während ihrer Rede, neben ihr Attia Rajab, Palästinakomitee Stuttgart
Viele Interessierte kamen ins Ausstellungszelt (Bild links). Die Ausstellung wurde vom
Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. konzipiert und war inzwischen in vielen Städten
in Deutschland und in der Schweiz zu sehen. Eine englische Version war im europäischen Parlament in Straßburg 2014 ausgestellt.
Mehr Info findet man auf der Website des Vereins unter lib-hilfe.de, englische Infos
hier
Bild rechts: das von uns gestaltete Plakat zeigt Angehörige der
zionistischen Miliz Haganah, wie sie Bewohner aus Haifa vertreiben.
Hans und Waltraud Bulling, vom Palästinakomitee Stuttgart standen als Ansprechpartner im Ausstellungszelt zur Verfügung
Links: Prof. Fanny Reisin, von Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden kam aus Berlin, Fuad Hamdan vom Palästinakomitee München (oben rechts), und Piet de Vries, vom Palästinakomitee Holland, der aus Haarlem bei Amsterdam anreiste. Rede Fanny Reisin – Rede Piet de Vries
Ian Portman vom Palästinakomitee Stuttgart und Annette Groth, von der Partei die Linke während ihrer Reden
Ian Pormans Rede auf Deutsch und auf English
Mitglieder der Tanzgruppe Yalla Dabka lassen sich unter den blühenden Kastanienbäumen auf dem Schlossplatz fotografieren
Die Tanzgruppe Yalla Dabka tanzt vor der Bühne
Am Schluß tanzten viele mit. Glücklicherweise war das Wetter gut, nicht wie am ersten Mai, der total verregnet war, siehe unten.
Am verregneten ersten Mai waren wir die ersten, die auf dem Gelände des Waldheim Sillenbuch (Clara Zetkin Haus) in Stuttgart unser Info- und Falafel-Zelt aufstellten.
Von links nach rechts: Tim Slater, Dolmetscher; Yoav Bar, Iris Bar (Friedensaktivisten aus Haifa); Attia Rajab (PAKO-Stuttgart)
Während auch die jüdischen Siedler im Westjordanland wählen gingen, gibt es dieses Recht für die palästinensische Bevölkerung dort nicht.
Wer immer noch glaubt, dass Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten sei, musste unangenehme Kröten schlucken am Ostersonntag im Sillenbucher Waldheim. Iris Bar hat den Ablauf des Wahlvorgangs in all seinem populistischen Ausmaß nüchtern beschrieben und berichtete, dass alle Parteien in ihren Wahlkampagnen offen rassistisch argumentiert hatten.
Trotz des etwas gewagten Termins kamen 45 Interessierte zusammen, um eine eher realistische Einschätzung zu hören, über Chancen für Frieden und die Zukunft für Palästinenser und Israelis auf ein gleichberechtigtes Zusammenleben.
Yoav Bar und Iris sind der Überzeugung, dass genauso wie nach Amerika, Norwegen, Argentinien oder sonstwohin ausgewanderte Juden in ihren jetzigen Heimatländern Amerikaner, Norweger und Argentinier sind, nach Palästina ausgewanderte Juden, Palästinenser sind.
Von einer Analyse und Zusammenfassung über die Lage in den arabischen Nachbarländern, über die Analyse der israelischen Wahlen sprachen sie über ihr Engagement für eine gleichberechtigte Zukunft im ganzen Land, ohne Apartheid und diskriminierende Gesetze, gegenüber dem Teil der Bevölkerung der nichtjüdisch ist.
Video der Veranstaltung: publicsolidarity.de
Jeff Halper beim Vortrag: Auf einer der Karten die er präsentierte machte er deutlich, dass Israel sich das Westjordanland (orangefarbene Teile in der Mitte) einverleibt und ein Apartheidsystem geschaffen hat und der Gazastreifen (orange, links) durch die Abriegelung und Blockade zum Gefängnis gemacht wurde. Er bezeichnete die durch Straßen, Siedlungen und unterschiedlichen Rechtsstatus zerstückelten palästinensischen Gebiete als Bantustans. Auf der Website von ICAHD stehen detailierte Karten zur Verfügung.
Um zu einer gerechten Lösung zu kommen, müsste u.a.
Er rief dazu auf, Die BDS-Bewegung zu unterstützen und ihr auch verstärkt die Komponente des Boykotts von Waffenlieferungen hinzuzufügen, da Israel ein System geschaffen hätte, bei dem die palästinensische Bevölkerung als Versuchskaninchen der Waffenindustrie, die inzwischen rund 30% der israelischen Wirtschaft ausmache, diene. In diesem Zusammenhang empfahl er die Publikationen von Shir Hever, der sich diesem Thema auch in seinem neuesten Buch Die Politische Ökonomie der israelischen Besatzung: Unterdrückung über die Ausbeutung widmet. Das Buch ist im IPS-Verlag erschienen.
Ungefähr 80 Interessierte hörten seinen Vortrag und am Schluß beteiligten sich viele an einer lebhaften Diskussion.
Hier klicken um das Video von Public Solidarity zu sehen.
Oben: Max Blumenthal (stehend) beim Vortrag vor mehr
als 100 Besuchern. Tim Slater (links sitzend), übersetzte Blumenthals
Rede ins Deutsche. Unten links: Vor Beginn der Veranstaltung am
Infotisch, wo wir auch sein Buch "Goliath: Life and Loathing in Greater Israel"
verkauft haben. Rechts: Diskussion nach dem Vortrag, mit Moderatorin
Wiltrud Rösch-Metzler.
|
Mit klaren Worten und klarer Analyse, appellierte der berühmte amerikanische Autor und Journalist Max Blumenthal direkt an die deutsche Öffenlichkeit, ihr bisheriges, fruchtloses Gedankengut Israel gegenüber zu überdenken und die deutsche Regierung aufzufordern, ihre Israel-Palästinapolitik radikal zu ändern.
Die unbedingte Unterstützung eines zunehmend rechts-religiösen radikalen Staats liege auch nicht in Deutschlands Interesse meinte Blumenthal; es wiederspricht den Grundwerten unserer demokratischen Ordnung. Die Zusendung nuklearfähiger U-boote und anderer anspruchsvoller Waffen an so einen Staat hilft dem Frieden im Nahen Osten keineswegs.
Max Blumenthal hat während des Krieges im Sommer vor Ort im Gazastreifen recherchiert. Er war zusammen mit anderen prominenten Persönlichkeiten, wie Richard Falk (ehem. Menschenrechtsbeauftragter der UN), dem norwegischen Arzt Mads Gilbert, der mit seiner Arbeit in den Krankenhäusern in Gaza während der Kriege 2008/09 und im Sommer 2014 weltbekannt geworden ist, Zeuge in der Sondersitzung des Russell- Tribunals zum Gazakrieg in Brüssel Ende September 2014.
Vor mehreren Jahren machte Blumenthal, wie viele andere junge amerikanische Juden, ein Schnupperreise nach Israel, um die Erfüllung des zionistischen Traums zu bewundern. Was er dort sah veränderte seine Meinung radikal. Er ist nach und nach der Grundlage des Zionismus nachgegangen und stellte fest, dass die Besatzung Palästinas rassistisch, kolonialistisch und menschenverachtend ist.
Vor vielen Zuhörern im überfüllten, großen Saal im Haus der katholischen Kirche plädierte Blumenthal für Klarheit darüber was Antisemitismus ist und was es nicht ist. Insbesondere müsse man sich darüber im Klaren sein, dass Zionismus den Antisemitismus braucht, um zu überleben. Jedes mal wenn sich die öffentliche Meinung über Israels neueste Gräueltaten erschreckt, beginnt eine neue Runde von Antisemitismusvorwürfen gegen denjenigen, die zurecht diese Verbrechen beim Namen nennen.
Antisemitismus muss bekämpft werden – genau so wie die schnell wachsende Islamophobie. Die Instrumentalisierung des Leids der ermordeten europäischen Juden zur Unterstützung eines rassistischen Staates is nicht zulässig. Israel repräsentiert ganz offentsichlich weder das Judentum, noch die Meinung sehr vieler Juden. Beide gleichzusetzen ist ein großer Irrtum.
Unser Infoblatt, mit dem wir für unsere Veranstaltung geworben haben.
29.10.14: Bild oben: Attia Rajab stellt unsere Gäste Eitan Bronstein und Mohammad Jaradat vor. Auf dem Bild unten v. links nach rechts: Eitan Bronstein, Übersetzer Tim Slater, Mohammad Jaradat und Moderatorin Wiltrud Rösch-Metzler von Pax Christi... |
Der Abend war lang und interessant. Eitan Bronstein referierte ausführlich über die Organisation Zochrot, die auf vielen Ebenen die Geschichte der Palästinenser recherchiert und bekannt macht. Zochrot organisiert Busfahrten zu zerstörten oder noch immer sichtbaren Dörfern und hat eine iPhone-App entwickelt, mit deren Hilfe die Wege zu diesen Dörfern und Städten nachvollzogen werden kann. Die mobile app heißt iNakba
Darüberhinaus setzt sich Zochrot für die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge ins historische Palästina ein. Zochrot hat einen Plan zur praktischen Umsetzung der Rückkehr erstellt und einen Rückkehrerpass entworfen, mit dem die Mitglieder immer wieder im Zentrum Tel Avivs demonstrieren. Zochrot organisiert Zusammenkünfte mit Veteranen von zionistischen Milizen und dokumentiert deren Aussagen über Vertreibung und Massaker von palästinensischen Zivilisten um die Staatsgründung Israels. Die Organisation setzt sich für den Erhalt von noch nicht zerstörten palästinensichen Dörfern ein und hat Infomaterial für Schüler erstellt u.V.m., die manche Lehrer teilweise benützen, obwohl es ihnen nicht erlaubt ist.
Während seines Vortrags, zeigte Eitan Bronstein zwei bewegende Videoaufnahmen.
In der ersten, sprach ein ehemaliger Palmach-Kämpfer (Eliteeinheit der jüdischen Hagganah-Miliz)
Das Hauptthema: der Umgang dieser Einheit mit der palästinensischen
Zivilbewölkerung. Die Standarderzählung in Israel ist, dass bewaffnete
israelische Kräfte gegen arabische Einheiten gekämpft haben und keine
Zivilisten vertrieben. In diesem Videoabschnitt aber, wiederlegt Amnon Neumann
diese Behauptung und macht es klar dass, bei den Aktionen an denen er beteiligt
war, es sich tatsächlich um ethnische Säuberung handelte. [teilweise mit
deutschen Untertiteln].
Transkription: zochrot.org [en]
Der zweite Abschnitt ist ein kurzes Interview mit einer
Holocaust-Überlebenden, Genia Kolvske. Nachdem sie nach Palästina gekommen war,
lebte sie in einem desolaten Flüchtlingslager. Nach eine Weile hat die
Einwanderungsbehörde ihr ein Haus zugeteilt und den Schlüsssel gegeben. Als sie
aber in den Garten des Hauses kam, sah sie einen gedeckten Tisch. Es war ihr
sofort klar, dass die Bewohner in großer Eile das Haus verlassen haben mussten.
Sofort ist bei ihr die furchtbare Erinnerung an Nazi-Deutschland hochgekommen -
als sie und ihre Familie zwangsevakuiert worden sind. Ihr Hab und Gut mussten
sie auch damals zurücklassen. Genia Kolvske hat daraufhin den Schüssel wieder an
die Behörde zurückgegeben. [mit deutschen Untertiteln].
Transkription: zochrot.org [en]
Mohammad Jaradat sprach über den zivilen Widerstand der palästinensischen Bevölkerung, über die immer größer werdenden Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und die Farce, die die Oslo-Verhandlungen bedeutet. Er bat um Unterstützung der Boykott-Kampagne BDS und informierte über die Arbeit der Menschenrechtsorganisation Badil, deren Mitbegründer er war.
Er sieht das das Hauptproblem dafür, dass Israel seine brutale Politik fast ungestört fortsetzen kann in der Unterstützung, das es im Westentlichen von den westlichen Ländern erfährt. Hinter verschlossenen Türen, ohne Kamera und Mikrophon würden zwar viele EU-Politiker offen darüber sprechen wie sie die israelische Politik satt hätten, doch auf offizieller Ebene wird davon bisher nichts spürbar.
Am Schluß gab es eine lebhafte Diskussion und Fragen an die beiden Referenten.
Infoblatt zur Veranstaltungsankündigung
Vortrag, Lesung und Diskussion mit der israelischen Menschenrechtsaktivistin und Journalistin Ofra Yeshua-Lyth in Stuttgart
„In den 1950igern und 60igern unternahm der Staat Israel gewaltige Anstrengungen, um massenweise Araber in sein Territorium zu ziehen weil sie Juden waren. In den 1990igern und den ersten Jahren des neuen Jahrtausends organisierte es einen Massenimport von Nicht-Juden, weil sie keine Araber waren“. (Buchausschnitt)
Ofra Lyth bei ihrem Vortrag; Rechts oben: Die englische Ausgabe ihres bereits 2004 auf Hebräisch publizierten Buchs; rechts unten: Verena Rajab stellt unseren Gast vor. |
Darüberhinaus gab es Getränke, palästinensische Stickereien und unseren Infotisch |
Das Buch soll ins Deutsche übersetzt werden. Einige der bereits ins Deutsche übersetzten Teile wurden bei unserer Veranstaltung vorgelesen.
Ofra Yeshua-Lyth arbeitete lange für die israelische Tageszeitung Ma’ariv als Redakteurin und in den 80er Jahren als Auslandskorrespondentin in Washington D. C. und Deutschland. Später gründete sie ein PR-Büro in Tel Aviv. Sie ist in mehreren politischen und gesellschaftlichen Initiativen aktiv, die die Idee des gemeinsamen demokratischen und säkularen Staates im historischen Palästina voran bringen möchten.
Die englische Ausgabe kann hier bestellt werden: amazon.com
Am Versammlungsort in der Nähe des Hauptbahnhofs in der Lautenschlagerstraße |
... über Schlossplatz und vorbei am neuen Schloss |
Während der Demonstration wurden auch Grußadressen und Reden gehalten |
Rede auf der Demonstration am 16.08.14
Grußwort von Annette Groth, Menschenrechtspolitische Sprecherin im Bundestag, die Linke
Grußwort von Yoav Bar, von Herak Haifa Vorstellung von Herak Haifa
Grußwort von Samieh Jabbarin, palästinensischen Theater- und Filmregisseurs, Haifa
Linke und Antimilitaristen demonstrieren gegen Zionismus und Antisemitismus – Schluss mit Krieg und Besatzung in Palästina Zum Artikel in: beobachternews.de
Wir haben am Sommerfestival der Kulturen in Stuttgart
teilgenommen, mit einem Essensstand und einem
Stand mit Handwerksprodukten aus Palästina, sowie Infomaterial und
Literatur von u.a. Ghassan Kanafani, Emil Habibi, Sumaya Farahat
Nasser...
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Theodor Herzl: „Wir würden den Vorpostendienst der Cultur gegen die Barbarei besorgen“
Aus Plan Dalet: „Diese Operationen lassen sich folgendermaßen durchführen: entweder durch Zerstörung von Dörfern und insbesondere von Wohngebieten, die auf Dauer schwer zu kontrollieren sind...“
Yossef Weitz: „Kein einziges Dorf und kein einziger Stamm darf ausgelassen werden“
Vollständiges Infoblatt
Reden wurden gehalten von Felicia Langer, Rania Madi (Badil-Schweiz), Samir Abed- Rabbo (USA), Alfred Niklaus v. Pax Christi, Flüchtlingskinder im Libanon, Partei Die Linke, Kultur des Friedens, GAM Stuttgart, Karl Schmidt (aktiv für die Überwendung der südafrikanischen Apartheid) von Ilan Pappe (England) wurde ein Grußwort gelesen...
Unsere Bühne vor dem Rathaus: Yara, eine junge Deutsch-Palästinenserin liest Gedichte von Erich Fried |
Die ersten beiden Gedichte von Erich Fried, die anderen stehen am Ende |
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Links: Das Zelt mit der Nakba-Ausstellung war gut besucht; rechts: Karl Schmidt (Pfarrer a.D.), Initiator der "Freiheit für Nelson Mandela Kampagne" in Apartheid-Südafrika, hält eine Rede (Seine Rede hier als PDF) |
Links: Felicia Langer hält ihre Rede trotz des Regens; rechts: Unser Tisch mit palästinensischem Gebäck war sehr beliebt... | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Erster Mai 2014 im Clara Zetkin Waldheim in StuttgartEindrücke vom ersten Mai: Wie in den letzten Jahren haben wir auch diesmal am ersten Mai im Clara Zetkin Waldheim in Stuttgart Falafel verkauft und einen Informationstisch aufgestellt....
Filmvorführung „Dreißigster März“ im AWO Stuttgart am 28.03.2014
Der palästinensische „Tag des Bodens“ (Youm El Ard) erinnert an den ersten Generalstreik der Palästinenser in Galiläa am 30. März 1976 gegen die Beschlagnahmung (Landraub) von Land durch Israel. Die blutige Unterdrückung der Bewegung durch das israelische Apartheid-Regime forderte sechs Todesopfer. Die darauf folgenden Massenproteste dauerten mehrere Monate und gelten als die erste Intifada... Im Film „Dreißigster März“ lässt der palästinensische Regisseur und Schauspieler Nidal Badarny die Menschen zu Wort kommen, die an den Protesten vom 30. März beteiligt waren. Politische Aktivisten, Intellektuelle, Dichter und vor allem die Familien der sechs Todesopfer erzählen, was am 30. März 1976 geschah. Nidal Badarny wurde 1984 im palästinensischen Dorf Arrabeh in Galiläa geboren. Er studierte Theater an der Universität von Haifa und hatte bisher mehrere Auftritte im arabisch-sprachigen Theater in Haifa und Galiläa. 2008 erhielt er beim Theaterfestival von Akka den Preis für den besten Schauspieler. Bekannt wurde Badarny in Haifa und Galiläa als Stand-Up-Comedian. Sein Auftritt mit dem Titel „Im Stehen“ ist heute eines der erfolgsreichten arabischen Kabarett-Stücke in der Region mit hunderten Aufführungen in den arabischen Ortschaften zwischen Nazareth, Jaffa und Haifa. Nach zwei Kurzfilmen, „Villagers“ und „Penalty Kick“, ist der Dokumentarfilm „30. März“ der erste lange Film Badarnys. Badarny ist politischer Aktivist in der Bewegung für einen säkularen demokratischen Staat im ganzen historischen Palästina. Weitere Infos Info-PDF Israel Apartheid-Woche: BDS–Aktion in der Stuttgarter Innenstadt am 1. März 2014
Weitere Fotos auf unserer Facebook-Seite Unser Infoblatt zur Aktion sowie ein Flyer zu Boykott Aktivitäten 2013Filmvorführung: The Lab (Das Labor)
Yotam Feldman, ein im besten Sinne investigativer Journalist und Filmemacher, der für die Zeitung Haaretz schrieb und inzwischen auch Filme für Al Jazeera English macht, gewann für sein Projekt das Vertrauen hoher Militärs, Politiker und Waffenproduzenten. In ihren Äußerungen beschreiben die Gesprächspartner offen die Tötungsmaschinerie, der Film zeigt die enge Verflechtung zwischen Militär, Rüstungsindustrie und Politik, und es wird deutlich, wie nach jedem Krieg die Verkaufszahlen steigen. Nicht zuletzt zeigen die bei den Verkaufsshows aufgenommenen Szenen, wie groß das internationale Interesse an der israelischen Waffenindustrie ist, die unter so günstigen Bedingungen produziert. Das Publikum mit rund 80 Besucher-/innen war in Stuttgart bunt gemischt. Gekommen waren politische und Friedensaktivist/-innen aller Altersguppen, Engagierte aus Kirchenkreisen, Deutsche und Araber/-innen. In der lebhaften Diskussion wurde nach der Wirkung des Films genauso gefragt wie nach den Perspektiven für die Überwindung von Apartheid, Besatzung und ethnischer Säuberung, die den Hintergrund für den erschreckenden Einfluss der Militärindustrie auf Wirtschaft und Politik bilden. Der Titel The Lab, (Das Labor) spiegelt das zentrale Argument des Films wieder, demzufolge Israel immer abhängiger von der fortdauernden Gefangenschaft der Palästinenser wird. Der Grund dafür sind die riesigen Profite, die durch die von Israel entwickelten militärischen Innovationen erzielt werden können, die an den mehr als vier Millionen Palästinensern im Gazastreifen und im Westjordanland getestet werden. Filmdirektor Yotam Feldman zufolge begann dieser Trend mit der Operation Defensive Shield, Israels Re-Invasion des Westjordanlands und des Gazastreifen im Jahr 2002, der den Prozess des Rückzugs, wie er im Oslo-Abkommen festgelegt worden war, wieder rückgängig machte. Mehr Infos: Das Labor - Zur politischen Ökonomie der israelischen Rüstungsindustrie Veranstalter: Palästinakomitee Stuttgart e.V., Pax Christi, Diözese Rottenburg-Stuttgart, Ohne Rüstung Leben Das System Oslo und der Konflikt zwischen Fatah und Hamas15. 10.2013: Veranstaltung mit der Politikwissenschaftlerin Helga Baumgarten in Stuttgart
Politik würde mittlerweile nur noch als Verhaftungen, Unterdrückung und Korruption verstanden. Unter der Bevölkerung hat sich Resignation verbreitet, viele Leute sind in sich gekehrt und viele Familien sind zerstritten. Im Westjordanland sei eine neue Härte zu beobachten. Brutale Auflösung von Demonstrationen und Inhaftierungen sind alltäglich. Die PA (palästinensische Autonomiebehörde) ist zur Kooperation mit der israelischen Besatzungsmacht gezwungen. Die Behörde - inzwischen ohne jegliche demokratische Legitimität - verteidigt dabei ihre Privilegien auf Kosten der breiteren Bevölkerung. Im Gazastreifen und im Westjordanland bekämpfen sich Fatah und Hamas mehr als dass sie kooperieren und es gibt derzeit kaum eine nennenswerte linke Bewegung. Die Wirtschaft der besetzten Gebiete ist von Spenden der westlichen Geberländer abhängig. Die Besatzung mit ihren täglichen Schikanen und ihrer Unterdrückung macht eine Annäherung praktisch unmöglich, doch die israelische Regierung denkt sie hätte alles in Griff und sieht keinen Grund die Dinge zu ändern. Dennoch bleibt Baumgarten optimistisch, denn sie sieht die Situation in Israel und in den besetzten Gebieten als langfristig unhaltbar. Die Zweistaaten-Lösung hält sie inzwischen auch für illusorisch. Um einen dauerhaften Frieden zu erreichen, werden die Menschen dazu gezwungen sein, miteinander zu leben, wenn auch Toleranz derzeit nicht weit verbreitet sei. Das Beharren in Israel auf einer jüdischen Nationalität, die erst neulich vom höchsten Gericht bestätigt wurde, verankert Rassismus und Exklusivität nur für einen Teil der Bevölkerung und ein zunehmendes rassistisches Denken verbreite sich in Israel insbesondere unter Jugendlichen, die eine Sozialisation erfahren, die ein solches Denken fördert. Deswegen sei es notwendig, so Baumgarten, sowohl Druck auf diejenigen Länder auszuüben, die Einfluss auf Israel haben, als auch auf Israel selbst. Die Signale (z.B. europäische Gesetze gegen das Importieren falsch etikettierter Produkte aus Siedlungen und Forschungsgelder für Projekte in Siedlungen) die vom europäischen Parlament kommen seien richtig, aber längst nicht aussreichend. Darum unterstützt auch sie die BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen), die von der palästinensischen Zivilgesellschaft 2005 angestossen wurde, denn Palästina sei im Notstand und brauche unser aller Engagement. bds-info.ch Veranstalter: Palästinakomitee Stuttgart e.V. und pax christi - Diözese Rottenburg-Stuttgart 10. bis 12.05.2013: Zweite Palästina-Solidaritätskonferenz in StuttgartMehr als 300 TeilnehmerInnen, viele aus dem Ausland, sind vom 10. bis 12. Mai 2013 zur zweiten Palästinakonferenz in Stuttgart zusammengekommen, um die Meinungen und Analysen hochkarätiger Referenten zu hören und mit ihnen zu debattieren.
Die Veranstaltung wurde an jedem Tag live vom Fernsehsender Al-Jazeera übertragen Bild: Samstag Abend, Samir Mansour mit dem Chor "Hiwar" Protestaktion gegen Benifizveranstaltung für den geplanten SPD Wald im Negev
Ein kalter, rutschiger Abend in Esslingen. Glatteis überall. Trotzdem sind ungefähr zwanzig Musikgenießer im Theodor-Rotschild-Haus in Esslingen zusammengekommen, um Leonie Rettigs Interpretation von List und Brahms zu erleben. Anlass war eine Benifizveranstaltung der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Stuttart (u.a.) für den geplanten SPD Wald im Negev. Man hatte bestimmt auf mehr Interesse gehofft aber, nach einer intensiven Gegenkampagne des Palästinakomitees Stuttgart, ist die Veranstaltung eher von potentiellen Spendern gemieden worden. Wir sind in Kontakt mit mehreren führenden SPD-Mitgliedern getreten und unser Aufruf im Internet hat eine breite Unterstützung erfahren. Amnesty International („Hört auf das Leben der Beduinen zu zerstören“) hat ihren Lesern vorgeschlagen, unseren Aufruf zu unterstützen. Unser Appell hat viele (deutlich mehr als die Zahl der Besucher) AktivistInnen Christen, Linke, Juden, Muslime, und Nichtgläubige aus Baden-Würrtemberg zusammengebracht, die trotz unangenehmer Kälte vor dem Theodor-Rotschild-Haus demonstriert haben. Wir konnten nicht sehr viele Flugis verteilen, da es nur eine sehr begrenzte Anzahl von Besuchern gab. Die meisten waren aber an unseren Infos interessiert. Im Schatten deutscher BäumeOffener Protestbrief an die SPD wegen ihrer Spendensammelaktion für den JNF Say no to the racism of the Jewish National Fund Open Letter to supporters of the Forest of German States in the Negev
Mitglieder des Palästinakomitee Stuttgart haben am Samstag, 19. Januar 2013, auf einem SPD-Neujahrsempfang in Ludwigsburg direkt mit SPD-Parteimitgliedern Kontakt aufgenommen. Prominente Rednerin war die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die 250 Besucherinnen in die Halle nach Ludwigsburg-Pflugfelden lockte. Der Protestbrief mit 700 Unterschriften gegen die Förderung des Jüdischen Nationalfonds-KKL (JNF) mit einem SPD-Wald erregte jedoch ebenfalls einiges Aufsehen. Einzelne Parteimitglieder hatten unseren Brief sogar bereits unterzeichnet. Im Saal bildeten sich anschließend kleine Gesprächsgruppen, die sich über die Situation in Palästina/Israel und die Apartheid made by JNF austauschten.
Die Unterschriftenaktion läuft weiter:
Offener Protestbrief zum herunterladen:
Das Palästinakomitee Stuttgart dankt allen, die so rasch und entschieden reagiert haben. Die Unterschriften unter dem Protestbrief sind innerhalb von fünf Tagen gesammelt worden. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner (darunter sehr viele israelische Staatsbürger) kommen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen mit verschiedenen politischen Auffassungen. Sie alle vereint der Protest gegen den Landraub des Jewish National Fund (JNF) und seine rassistischen Praktiken gegenüber den Palästinenserinnen und Palästinensern. Wir hoffen, dass diese Stimmen bei der SPD und den Unterstützern des Esslinger Benefizkonzerts ein Umdenken und den Rückzug von diesem kolonialistischen Projekt bewirken. Zur Unterschriftenliste List of signatories
Außerdem haben wir im Clara Zetkin Haus (Waldheim Sillenbuch) in Stuttgart im Rahmen einer Veranstaltung, einen Baum für das Dorf Al-Arakib im Negev gepflanzt. Hier eine Übersicht aller PDFs, sowie (weiter unten) verschiedene Stellungnahmen und ein Kundgebungsaufruf von Organisationen und SPD-Mitgliedern an den SPD Vorstand: Die Grünwaschung von Vertreibung und Enteignung in Palästina durch den Jüdischen Nationalfonds (JNF/KKL)Palästina-Info Spezial: Palästina-Solidarität Region Basel in Zusammenarbeit mit dem Palästinakomitee Stuttgart und BDS Schweiz Die 40-seitige Broschüre soll die internationale Kampagne „Stop the JNF“ im deutschen Sprachraum unterstützen und bekannt machen. Die Kampagne will über die zentrale Rolle des JNF/KKL bei der Umsetzung der zionistischen Politik aufklären. Dazu gehören die andauernde Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung von ihrem Land, die Enteignung ihres Landes und Besitzes, die fortdauernde Kolonialisierung und die Zerstörung der natürlichen Umwelt Palästinas. Palästina-Info Spezial als PDF in niedriger AuflösungOffener Brief an Umweltschutzorganisationen Erster offener Brief Offener Brief an alle Fraktionen des baden-württembergischen Landtags. Zweiter offener Brief an die Abgeordneten des baden- württembergischen Landtags. Offener Brief an den baden-württembergischen Landtag und die Stadt Korntal-Münchingen. Ein Baum für Al-Arakib im Negev Am 28.09.08 fand im Clara-Zetkin-Haus in Stuttgart eine Veranstaltung statt, bei der ein Baum gepflanzt wurde zur Erinnerung an das zerstörte palästinensische Dorf al-Arakib im Negev. Wir hatten auch Nuri Al Okbi,den Vorsitzenden der Vereinigung der Unterstützung und Verteidigung der Rechte der Beduinen in Israel eingeladen. Offener Brief und Unterschriftensammlung auf der Nahost-Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll Der Brief wurde dann an die Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg, die Stadt Korntal-Münchingen, die Evangelische Brüdergemeinde Korntal, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, den JNF und an die Presse, Fernsehen und Radio wegen der Angiffe auf Nuri Al-Okbi (Vorsitzender der Vereinigung der Unterstützung und Verteidigung der Rechte der Beduinen in Israel). Protestbrief an die Veranstalter der Woche der Brüderlichkeit im Jahr 2012 Warum eine Veranstaltung mit dem Jüdischen Nationalfonds-KKL nicht zur Woche der Brüderlichkeit passt.
Stellungnahmen, Protestbriefe etc, die durch unsere Aktion ausgelöst wurdenBedouin-Jewish Justice in Israel
Campaign to end the destruction of Bedouin villages in Israel and
promote a just negotiated solution to the plight of Israel's Negev
Bedouin citizens: A Project the Jewish Alliance for Change. Protestbrief an der Österreichische SPÖ
wegen der Spendensammelaktion der deutschen SPD für den JNF
Aufruf der
Palästinensischen Gemeinde Deutschland (PGD) zu einer Kundgebung Am Donnerstag, 20. Dezember 2012, 15.00 Uhr
vor der Parteizentrale der SPD in Berlin in der Wilhelmstraße 140, in 10963 Berlin
Reaktion des Negev Coexistence Forums
German Social Democratic party funds project to dispossess Bedouin of their land
Giving the SPD a late Hannukah/early Christmas present - the present of other opinions Stop the JNF campaign IJLAN International Jewish Antizionist Network Stellungnahme der Palästinensischen Gemeinde Deutschland (PGD) und der Deutsch Palästinensischen Gesellschaft (DPG) zum Vorhaben der SPD, Israel einen Wald zu finanzieren. Protestbriefe von SPD Mitgliedern an den Vorstand der SPD Protestbrief von Edith Lutz (Mitglied der SPD und bei "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e. V.") an den Vorstand der SPD und den Fraktionsvorsitzenden der SPD. The JNF is starting to pay for dispossession Aktivitäten 2012
Protestveranstaltung in Stuttgart am 17. November 2012
Seit Mittwochabend, 14. November, wird der Gazastreifen massiv von der israelischen Armee bombardiert. Das Vorgehen der israelischen Armee erinnert an das israelische Massaker im Gazastreifen im Jahr 2008/2009 mit über 1400 Toten und über 5000 Verletzten, die Mehrheit der Opfer waren Zivilisten.... Veranstaltung mit dem Aktivisten Mohammad Ayyash aus Nablus am 18.09.2012 Ziviler Widerstand gegen Besatzung und ethnische Säuberung in Palästina Mohammad Ayyash engagiert sich seit 2004 im zivilen Widerstand in seiner Heimatstadt Nablus. Als Koordinator ist er zuständig für den Einsatz der vielen Freiwilligen aus aller Welt. Er organisiert den Schutz palästinensischer Bauern bei der Olivenernte (gegen bewaffnete Attacken israelischer Siedler), stellt die Kontakte der einheimischen NGOs zu internationalen Freiwilligen sicher, fungiert als Übersetzer, bezeugt Übergriffe von Militär und Siedlern auf die palästinensische Bevölkerung vor Gerichten, betreibt Öffentlichkeitsarbeit, arbeitet mit der internationalen Presse zusammen und vieles mehr. Als israelische Truppen während der zweiten Intifada in Nablus eindrangen, gehörte er zur Bereitschaft der Krankenwagenbegleiter und sorgte für die Versorgung kranker Menschen während der Ausgangssperren. 14. Mai, Al Nakba Zum 64. Jahrestag der Staatgründung Israels 2000 palästinensische Häftlinge im Hungerstreik 1. Mai 2012: Generalstreik im gesamten historischen Palästina in Solidarität mit dem Hungerstreik der PalästinenserInnen in israelischen Gefängnissen
Aktivitäten 2011
Veranstaltung mit der Tanzgruppe Al Zaytouna zum Tag der internationalen Solidarität mit dem palästinensischen Volk
Denis Goldberg, Anti-Apartheid-Kämpfer, Bürgerrechtler und Autor aus Südafrika Denis Goldberg sieht klare Parallelen zwischen dem ehemaligen Apartheid-Regime in Südafrika und dem Staat Israel. In seinem Buch der Auftrag (auf der CD der engl. Ausgabe) schreibt er : "Die Gewalt des Apartheidregimes in SA war nichts im Vergleich mit der totalen Brutalität der israelischen Besatzung Palästinas. Ich meine das ganze Palästina, aus dem die palästinensischen Araber vertrieben wurden. Die größte Gewalt wird in den besetzten Gebieten der Westbank und im Gazastreifen gesehen." Ein Staat, oder zwei Staaten? Wo liegen die größten Möglichkeiten für eine gerechte und demokratische Lösung für Israel/Palästina? Veranstaltung mit Dr. Abed-Rabbo, Mitorganisator der One-State-Conference in Dallas, Texas Gerechter Frieden und Gleichheit statt Apartheid Veranstaltung mit der palästinensischen Bürgerrechtsaktivistin und Journalistin Rajaa Zoabi Omari (aus Haifa) von Abnaa elBalad in Stuttgart am 13.05.2011. Veranstaltung mit Hanin Zoabi am 06.04.2011 in Stuttgart Auf dem Weg zu einer tatsächlichen Demokratie: Über die Situation der PalästinenserInnen in Israel Hanin Zoabi kommt aus der arabischen Stadt Nazareth. Sie ist im Jahr 2009 als erste Frau auf der Liste einer arabischen Partei in das israelische Parlament, die Knesset, gewählt worden. Ziel ihrer Partei Balad oder „Nationales demokratisches Bündnis“, zu deren Gründer der bekannte palästinensische Politiker und Philosoph Azmi Bishara gehört, ist die Verwirklichung der Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser in einer tatsächlichen Demokratie.
Die Veranstaltung auf Youtube:
BDS-Aktion auf der Königstraße in Stuttgart am 2. Juli 2011Karstadt Stuttgart verkauft Produkte aus illegalen israelischen Siedlungen in Palästina
Auch in diesem Geschäft wird der Trinkwassersprudler von Soda Club und Zusatzprodukte aus
einer illegalen israelischen Siedlung in der besetzten Westbank in Palästina verkauft. Die
Trinkwassersprudler werden in der Industriezone der Siedlung Ma’aleh Adumim östlich von Jerusalem in
der Westbank hergestellt. Die Siedlung steht auf dem Boden der palästinensischen Dörfer Abu Dis, El
Izriyh, El Issawiyeh, El Tour und Anata. Zahlreiche Palästinenser wurden dabei vertrieben. Die
israelischen Regierungen locken Siedler und Industriebetriebe mit massiven Steuervergünstigungen in
die Westbank. Der Trinkwassersprudler von Soda Club, der von Karstadt Stuttgart angeboten wird, wird
mit der falschen Herkunftsbezeichnung „made in Israel“ eingeführt (Strichcode 729), damit die EU
Zollvergünstigungen genutzt werden können. Der Europäische Gerichtshof hat die Präferenzzölle für
solche Siedler-Produkte im Jahr 2010 als rechtswidrig bezeichnet. Das gleiche gilt für die AHAVA-Kosmetikprodukte, die von der Karstadt Warenhaus GmbH im online-Verkauf angeboten werden. Die israelische Firma AHAVA stellt in der illegalen Siedlung Mitzpe Shalem auf palästinensischem Territorium in der Westbank Kosmetik-Produkte aus Mineralien des Toten Meers her. Damit ist AHAVA ein Unternehmen, das palästinensische Ressourcen plündert und somit von der israelischen Besatzung profitiert. Das Völkerrecht verbietet die Ausbeutung der Ressourcen eines besetzten Landes. Dagegen verstößt die israelische Kosmetikfirma AHAVA. Auch AHAVA verschleiert den Herstellungsort seiner Erzeugnisse und deklariert die Waren mit „Produkt aus Israel“. Damit versucht auch diese Firma die Zollvergünstigungen der EU für israelische Produkte zu nutzen. Auch für AHAVA-Produkte gilt das Urteil des Europäischen Gerichtshofes, der die Kennzeichnung der Produkte aus Westbank-Siedlungen als israelische Ware für rechtswidrig erklärt hat. Wer den Trinkwassersprudler von Soda Club und AHAVA-Produkte verkauft oder kauft, unterstützt den Bau illegaler Siedlungen, die Annektion von palästinensischem Land und die Vertreibung der einheimischen palästinensischen Bevölkerung. Israel unterdrückt die Palästinenser im ganzen Land mit Apartheidgesetzen. Mit dem Verkauf und Kauf solcher Siedlerprodukte wird der Verstoß gegen Völkerrecht und die Apartheid in Israel gefördert. Wir fordern Sie auf, die israelischen Produkte zu boykottieren, bis Israel das Völkerrecht einhält und die Rechte des palästinensischen Volkes anerkennt. Weitere Infos zu BDS (Boykott, Desinvestition, Sanktionen): bds-info.chGerechter Frieden und Gleichheit statt Apartheid mit der palästinensischen Bürgerrechtsaktivistin und Journalistin Rajaa Zoabi Omari (aus Haifa) von Abnaa elBalad Auf dem Weg zu einer richtigen Demokratie Veranstaltung mit der palästinensischen Knessetabgeordneten Hanin Zoabi in Stuttgart am 06.04.2011. Schluss mit der Beteiligung der Deutschen Bahn an der israelischen Siedlungs- und Besatzungspolitik Die Deutsche Bundesbahn, beteiligt sich mit ihrem Tochterunternehmen DB International an einem der größten Infrastrukturprojekte Israels. Obwohl die alte Zugstrecke zwischen Jerusalem und Tel Aviv nicht durch die besetzten Gebiete führte und Alternativpläne zum Streckenverlauf palästinensische Gebiete nicht berührten, stimmte auch die Deutsche Bahn dem nun ausgeführten Streckenverlauf zu... Gaza: Erinnerung an unsere Parlamentarier An die Parlamentarier des Deutschen Bundestages, zur Erinnerung Ihre eigene Forderung, die Blockade des Gazastreifens endlich aufzuheben, durchzusetzen ... Aktivitäten 2010Erste ODS-Konferenz in Stuttgart:
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