Schluss mit den Kriegstreibern. Es gibt einen anderen Weg
Orly Noy, 972mag.com, 23.10.23
Israels süchtig machender Militarismus hat uns davon überzeugt, dass die nächste Dosis der Droge die Dinge für immer in Ordnung bringen wird. Aber es gibt einen alternativen Weg.
(…) Israel muss mit der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der arabischen Länder, zusammenarbeiten, um unverzüglich einen umfassenden Rehabilitationsplan für den Gazastreifen umzusetzen. Das Recht, das wir uns im Laufe der Jahre angemaßt haben, Menschenmassen einzusperren und sie an der Schwelle zwischen Leben und Tod zu halten – bis hin zum Zählen der täglichen Kalorien, die jedem Bewohner zustehen – ist ein abscheuliches Verbrechen, das nichts anderes zur Folge hat als die Vertiefung von Leid, Verzweiflung und Hass. Es ist an der Zeit, dass wir dem ins Auge sehen.
Die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens sollte mit einer Abkehr von der Politik der Isolierung des Gazastreifens von der palästinensischen Situation als Ganzes einhergehen. Gaza ist kein Paralleluniversum. Solange Israel die Unterdrückung der Palästinenser in der Westbank, in Ostjerusalem und in den israelischen Gebieten von 1948 fortsetzt, wird es keinen Frieden mit Gaza oder in Gaza geben. Deshalb muss Israel parallel zur Aufhebung der Blockade des Gazastreifens einen sofortigen Plan zum Rückzug aus der gesamten Westbank vorlegen.
Zuvor muss Israel jedoch die Hochburgen des jüdischen Terrors dort beseitigen, die Vermischung zwischen den Streitkräften und den Siedlern stoppen, die schon jetzt nur schwer voneinander zu unterscheiden sind, und den palästinensischen Einwohnern vollen Schutz gewähren, bis der Abzug der Armee aus den Gebieten geregelt ist.
Gerade in diesen Tagen nimmt die schleichende ethnische Säuberung, die seit Jahren im Westjordanland stattfindet, unter der Schirmherrschaft des Krieges und in voller Kooperation mit der Armee und den Siedlern alarmierende Ausmaße an. Ganze Gemeinschaften sind geflohen, viele weitere brauchen rund um die Uhr die Präsenz israelischer Aktivist:innen, um, nicht immer erfolgreich, zwischen ihren Bewohner:innenn und den Waffen der Siedler und der Armee zu vermitteln. Diejenigen, die sich weigern, die gegenwärtige Realität in ihrem gesamten Kontext zu verstehen, und darauf bestehen, nur einen Ausschnitt davon zu betrachten, werden nicht bereit sein, mit den Konsequenzen klarzukommen.
Der gesamte Kontext dieser Realität umfasst auch die hemmungslose Verfolgung palästinensischer Bürger in Israel. Auch diese Schikanen sind nicht von dem bekannten israelischen Konzept der Kontrolle durch Unterdrückung zu trennen. Die schändliche Drohung des Polizeipräsidenten, jeden arabischen Bürger, der gegen Israels Angriff auf den belagerten Streifen demonstriert, nach Gaza zu schicken, hätte jeden demokratisch gesinnten Bürger auf die Straße bringen müssen.
(...) Denjenigen, die diese Worte als Einladung zu einer israelischen Erklärung als Niederlage verstehen, sage ich: So sei es. Die Vorstellung, dass wir diesen blutigen Konflikt mit all der ihm zu Grunde liegenden Unterdrückung weiter aufrechterhalten können, ohne einen Preis dafür zu zahlen ist mit Sicherheit eine Niederlage. Eure Siege haben uns nichts als Trauer und Tod gebracht, für Israelis und Palästinenser gleichermaßen. Ich habe kein Interesse an dem Sieg, den ihr mir anbietet, denn ich weiß, dass er nur in Form der nächsten Gräber, die wir ausheben müssen, zustande kommen wird.
Wenn Niederlage bedeutet, endlich zu realisieren, dass das Versprechen, für immer durch das Schwert zu leben, ein kriminelles und krankes Versprechen ist, bin ich bereit, die Niederlage sofort einzugestehen. Denn wir wurden bereits besiegt: in Be'eri und Gaza, in Sderot und Khan Younis, in Ashkelon und im Flüchtlingslager Jenin. Dieser sinnlose Rachefeldzug wird niemanden zurückbringen. Die Flammen des Hasses, die jetzt wüten, werden uns alle verbrennen, wenn wir sie nicht löschen.
Schauen Sie sich um und sehen Sie, wie die Stimmen des Lebens eine nach der anderen zum Schweigen gebracht werden und wie an ihre Stelle der Ruf nach dem Tod tritt. Diese Rufe ereilen jetzt viele Linke in Form von tätlichen Angriffen, wie die auf den Journalisten Israel Frey, neben einem Ausmaß an Hassreden und Drohungen, das ich und viele meiner Kamerad:innen noch nie erlebt haben.
Wenn „Niederlage“ eine tiefe Verachtung für Israels militaristische Politik bedeutet, die uns weiterhin die Lügen von „Sicherheit“, „Eliminierung der Hamas“ oder weiß der Teufel was verkauft, auf Kosten des Lebens der Geiseln und des Lebens vieler anderer, die auf dem Altar der Macht, der Arroganz und der Rache geopfert werden, dann hisse ich jetzt die weiße Fahne.
Ich ziehe sie jederzeit der schwarzen Flagge dieser Kriegstreiber vor, die uns nichts als Leid, Hass und Tod gebracht haben...
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19-jährige Israelin: „Diejenigen die von Rache sprechen, sollten sich schämen...„Redet nicht von noch mehr Soldaten, redet mit mir über einen politischen Prozess...“
youtube-com (engl.)
Kakophonie in Brüssel
Eric Bonse, taz.de, 20.10.23
Früher hatte die Europäische Union einmal einen klaren Kurs in der Nahostpolitik. Zwei-Staaten-Lösung für Israel und die Palästinenser, hieß es zu Zeiten des ersten „Außenministers“ Javier Solana. Doch zwanzig Jahre später, unter Kommissionschefin Ursula von der Leyen und ihrem Außenbeauftragten Josep Borrell, herrscht Chaos....
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Rufe nach einem Waffenstillstand
Michael Arria, mondoweiss.net, 19.10.23
Fotos: Jewish Voice for Peace
Fünfhundert Menschen, darunter zwei Dutzend Rabbiner, wurden am Mittwoch in Washington, D.C., festgenommen, als jüdische Aktivisten innerhalb und außerhalb des Kapitols protestierten. Die Demonstranten forderten von den Gesetzgebern die Zustimmung zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen...
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Israelischer Politiker: „Die Kinder von Gaza haben sich das selbst zuzuschreiben”
Jonathan Ofir, mondoweiss.net, 18.10.23
Mondoweiss
Kann man sich eine böswilligere Aussage als „die Kinder von Gaza haben sich das selbst zuzuschreiben“
vorstellen, wenn Kinder in Gaza jetzt zu Hunderten massakriert werden? Dies wurde tatsächlich in einer
Knesset-Sitzung vor Kurzem gesagt. Und zwar nicht von jemandem, der als rechtsextrem gilt, sondern von einem liberalen Zentristen -
Meirav Ben-Ari von Yair Lapids Oppositionspartei Yesh Atid.
Am Montag, als sich die Zahl der in Gaza getöteten Kinder der Zahl 1.000 näherte, erklärte das Knessetmitglied Meirav
Ben-Ari: „Die Kinder von Gaza haben sich das selbst zuzuschreiben“”. Derartige Aufrufe israelischer Politiker zur
kollektiven Bestrafung sind nicht ungewöhnlich.
(...) Sie könnten sagen, dass das nur Rhetorik ist, doch Worte führen auch zu Taten. Der israelische
Verteidigungsminister Yoav Galant bezeichnete die Palästinenser:innen als „menschliche Tiere“*, als Israel alle
Wasserhähne im Gazastreifen zudrehte und die ohnehin schon unerträglichen Lebensbedingungen dort in einen
völkermörderischen Albtraum verwandelte. Die Beziehung zwischen Worten und Taten ist offensichtlich.
[* Anmerkung Pako: Auch Tiere sollten so nicht behandelt werden]...
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Die Rede des slowenischen Philosophen Slavoj Zizek hat bei der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse für Tumult gesorgt
zeit.de, 17.10.23
Zizek kritisierte, all seine Vorredner hätten über Israel, aber niemand über die Palästinenser gesprochen.
Die Entscheidung, die palästinensische Autorin Adania Shibli nicht auf der Buchmesse auszuzeichnen, halte er für «skandalös»...
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Slavoj Zizesks Rede auf youtube
Das Krankenhausmassaker verschlimmert den Albtraum von Gaza
Maureen Clare Murphy, electronicintifada.net, 18.10.23
Foto: middleeasteye.net
Bilderstrecke
Bedienstete des Al-Ahli-Krankenhauses sagen, die israelische Armee habe Tage zuvor „Dachklopf“-Raketen auf das Krankenhaus abgeworfen und die Krankenhausmitarbeiter
in den Tagen vor dem Bombenangriff angerufen und gesagt: „Wir haben Sie zweimal gewarnt, das Krankenhaus zu evakuieren“.
(…) Itamar Ben-Gvir, Israels rechtsextremer Minister für nationale Sicherheit, sagte am Dienstag, dass „das Einzige, was in den Gazastreifen gelangen sollte, Hunderte von Tonnen Sprengstoff der Luftwaffe sind und nicht ein Gramm humanitäre Hilfe“.
(…) Die American Friends of the Episcopal Diocese of Jerusalem, die das al-Ahli-Krankenhaus finanziell mit Spenden unterstützen, teilten mit, dass das diagnostische Krebsbehandlungszentrum des Krankenhauses am 14. Oktober von israelischem Raketenbeschuss getroffen wurde, wobei vier Mitarbeiter verletzt wurden.
Hier bittet die Krankenhausverwaltung das israelische Militär, die Bombardierung ihres Krankenhauses einzustellen:
Vor 2 Tagen wurde das Krankenhaus bombardiert, wobei 4 medizinische Mitarbeiter verletzt wurden. Darüber hinaus wurden die Mammographie- und die Ultraschallabteilung beschädigt. Heute taten sie es erneut, was zu einem Massaker führte. pic.twitter.com/e8wXotLzGO
— Younis Tirawi | يونس (@ytirawi) October 17, 2023
Yousef Abu al-Rish, ein hochrangiger Gesundheitsbeamter in Gaza, sagte gegenüber Al Jazeera, dass das israelische Militär am Tag nach dem Angriff auf das al-Ahli-Krankenhaus am Samstag den Direktor des Krankenhauses angerufen und ihm gesagt habe: „Wir haben Sie gestern mit zwei Granaten gewarnt“ und die Evakuierung der Einrichtung angeordnet.
(...) Vor dem Angriff auf das al-Ahli-Krankenhaus hatte die Weltgesundheitsorganisation fast 60 Angriffe auf das Gesundheitswesen dokumentiert, bei denen 16 Mitarbeiter des Gesundheitswesens ums Leben kamen und 26 Gesundheitseinrichtungen beschädigt wurden. Vier Gesundheitseinrichtungen im nördlichen Gazastreifen wurden evakuiert und sind nach Angaben der UNO „nicht mehr funktionsfähig“.
PRCS: Wir haben wiederholt davor gewarnt, medizinische Teams und Krankenhäuser anzugreifen. Heute ist das Al-Ahli Ma'madani Krankenhaus, morgen das Al-Quds Krankenhaus und mindestens 24 weitere Krankenhäuser von der Evakuierung bedroht. Dringende internationale Maßnahmen sind erforderlich, um medizinische Teams in #Gaza zu schützen.
— PRCS (@PalestineRCS) October 17, 2023
Seit dem 7. Oktober wurden weitere Krankenhäuser von israelischen Angriffen getroffen, die jedoch weit weniger Opfer forderten.
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»Eine totale Verhöhnung des Völkerrechts«
jungewelt.de, 17.10.23
Schwer verwundeter Esel, Flüchtlingslager Djabalja
Über das Recht auf Selbstverteidigung, Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg und die Rolle der BRD. Ein Gespräch mit Norman Paech.
Norman Paech ist Jurist und emeritierter Professor für Politikwissenschaft und Öffentliches Recht an der Universität Hamburg...
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Bundeskanzler Olaf Scholz, Ihre Aufgabe ist es, den Zerstörungsfeldzug zu stoppen
Amira Hass, Haaretz, 16.10.23
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte am vergangenen Donnerstag: „Das Leid und die Not der Zivilbevölkerung im Gazastreifen
werden nur noch zunehmen. Auch dafür ist die Hamas verantwortlich.“ Aber gibt es eine Grenze für dieses zunehmende Leid,
wenn man bedenkt, dass Sie und Ihre Kollegen im Westen Israel uneingeschränkt unterstützt haben?...
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Israelische Streitkräfte erschossen ihre eigenen Zivilisten, berichtet eine Überlebende des Kibbuz
Ali Abunimah, David Sheen, electronicintifada.net, 16.10.23
Eine israelische Frau, die den Angriff der Hamas Angriff auf Siedlungen an der Grenze zum Gazastreifen am 7. Oktober überlebt hat, berichtete israelische Zivilisten seien „zweifellos“ von ihren eigenen Sicherheitskräften getötet worden. Dies geschah, als sich israelische Streitkräfte heftige Feuergefechte mit palästinensischen Kämpfern im Kibbutz Be'eri lieferten, sie feuerten wahllos sowohl auf die Kämpfer als auch auf ihre israelischen Gefangenen.
Yasmin Porat, eine Überlebende des Blutbades im Kibbutz Be'eri nahe der Grenze zum Gazastreifen, sagt, dass viele israelische Zivilisten von israelischen Streitkräften getötet wurden.
Zum Interview auf youtube
„Sie haben alle eliminiert, auch die Geiseln“, sagte sie im israelischen Rundfunk. „Es gab sehr, sehr schweres Feuergefecht“, sogar Panzerbeschuss.
Die 44-jährige dreifache Mutter Yasmin Porat, berichtete, dass sie und andere Zivilisten zuvor mehrere Stunden lang von den Palästinensern festgehalten und "human" behandelt worden seien. Sie war aus dem nahe gelegenen Rave „Nova“ geflohen.
Ein Mitschnitt ihres Interviews aus der von Aryeh Golan moderierten Radiosendung Haboker Hazeh des staatlichen Rundfunksenders Kan ist kursiert in den sozialen Medien...
Porat erzählt Kan nicht nur, dass bei dem schweren Gegenangriff der israelischen Sicherheitskräfte Israelis getötet wurden, sondern sie sagt auch, dass sie und andere gefangene Zivilisten von den palästinensischen Kämpfern gut behandelt wurden. (…) „Sie haben uns nicht misshandelt. Sie haben uns sehr menschlich behandelt“, erklärte Porat dem überraschten Golan in dem Kan-Radio-Interview. (…) „Sie waren uns gegenüber sehr menschlich“, sagte Porat in ihrem Channel 12-Interview. Sie erinnerte sich, dass ein palästinensischer Kämpfer, der Hebräisch sprach, „zu mir sagte: 'Schau mich gut an, wir werden dich nicht töten. Wir wollen dich nach Gaza bringen. Wir werden dich nicht töten. Bleib also ruhig, du wirst nicht sterben.' Das hat er mir gesagt, mit diesen Worten.“ „Sie sagten uns, dass wir nicht sterben würden, dass sie uns nach Gaza bringen wollten und dass sie uns am nächsten Tag an die Grenze zurückbringen würden“, so Porat gegenüber Maariv.
Zur Übersetzung des Artikels
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Iris Hefets „Jüdische Stimme für gerechten Frieden“
Ruwaida Kamal Amer und Mahmoud Mushtaha 972mag.com, 15. 10.23
Iris Hefets ist im Vorstand des Vereins „Jüdische Stimme für gerechten Frieden“. Sie zeigte auf dem Hermannplatz in Berlin ein Schild mit dem Slogan:
„Als Jüdin & Israelin Stop den Genozid in Gaza“”. Hefets wurde daher vorübergehend festgenommen und nach ca. einer Stunde wieder
aus dem Gewahrsam der Polizei entlassen.
Zu youtube
„Wenn wir sterben, dann hier”
Ruwaida Kamal Amer und Mahmoud Mushtaha 972mag.com, 15. 10.23
Auszug aus: Bleiben oder gehen? Die Bewohner des Gazastreifens im Norden sind hin- und hergerissen, was sicherer ist
In den sozialen Medien verbreiten sich immer mehr Beiträge von Menschen, die sich weigern, ihre Häuser zu verlassen. Für viele Bewohner des Gazastreifens, die Flüchtlinge der Nakba von 1948 sind, ist es völlig undenkbar, ihre Häuser und Städte wieder zu verlassen.
Sie sagen, dass es sich um psychologische Krieg sführung handelt, in dem die Besatzung sie einschüchtern will, damit sie ihre Häuser verlassen und sie dann massenhaft tötet.
Manche sind körperlich nicht in der Lage zu gehen, weil sie krank oder verwundet sind; andere sind nicht bereit zu gehen, weil sie wissen, dass es im Süden keinen sicheren Ort für sie gibt; wieder andere fürchten die schwierige Reise angesichts der begrenzten Transportmittel und der Tatsache, dass die israelischen Bombardierungen andauern.
(...) Trotz der Gefahren beharrt Kamal Obeid darauf, in Gaza-Stadt zu bleiben. „Ich werde nicht zweimal evakuieren“, sagte er. „Wir haben alles verloren, was wir hatten. Unsere Häuser wurden zerstört. Es gibt keinen sicheren Ort zum Leben in Gaza – Israel wird uns überall töten. Wenn wir sterben müssen, werden wir hier sterben. Es gibt kein schlimmeres Sterben als die Situation, in der wir leben, ohne Wasser, Nahrung oder Strom.“...
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Erklärung Pako, 10.10.23
Das Palästinakomitee Stuttgart lehnt die Tötung von Zivilisten durch die Hamas oder die israelische Armee ab und fordert einen sofortigen Waffenstillstand
und die Aufhebung der völkerrechtswidrigen Belagerung des Gazastreifens, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.
Die Doppelmoral gegenüber Israel und Palästina lässt uns in moralischer Finsternis zurück
Moustafa Bayoumi, theguardian.com, 11.10.23
„Wir kämpfen gegen menschliche Tiere, und wir handeln entsprechend“, sagte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant.
Menschliche Tiere? Wie kann eine solche Sprache und eine angekündigte Politik der kollektiven Bestrafung aller Bewohner
des Gazastreifens von Israels Unterstützern in den USA oder anderswo als vertretbar angesehen werden?
Um es klar zu sagen: Gallants Sprache ist nicht die Rhetorik der Abschreckung. Es ist die Sprache des Völkermordes.
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Malaysia ist tief besorgt über die jüngste Eskalation der Gewalt im Nahen Osten
Ministery of foreign affairs, 08.10.23
Malaysia ist zutiefst besorgt über den Verlust so vieler Menschenleben aufgrund der jüngsten Eskalation der
Zusammenstöße im und um den Gazastreifen. In dieser kritischen Zeit sollten weitere Verluste an Menschenleben, Leid und Zerstörung gestoppt werden, und die
Parteien müssen äußerste Zurückhaltung üben und deeskalieren.
Die eigentliche Ursache muss erkannt werden. Die Palästinenser sind der anhaltenden illegalen Besatzung, der Blockade
und dem Leid, der Entweihung der Al-Aqsa sowie der Politik der Enteignung durch Israel als Besatzer ausgesetzt...
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Übersetzung: Artikel
Der israelische Krieg gegen ein besetztes Volk.
Ian Portman, 16.10.23
Die israelische Regierung hat vor eine Woche den Krieg erklärt. Den Krieg gegen ein bereits von ihnen besetztes Volk in Gaza und im Westjordanland.
Die absolut unerträgliche Gefangenschaft, in der die Menschen im Gazastreifen leben, wird von Israel seit fast zwei Jahrzehnten erzwungen. Das ist nach den Regeln des Krieges und der 4. Genfer Konvention verboten. Doch kein Staat der westlichen Allianz unternimmt erntshafte Maßnahmen, um gegen die Besatzung zu wirken und das Leiden der Menschen zu beenden. Solange Israel die Situation kontrolliert, gibt es kein Problem - so dachte man.
Seit dem Beginn der israelischen Offensive gestern wurden mehr als 2500 Zivilisten in Gaza getötet, darunter natürlich auch alte Menschen, Frauen und Kinder.
Viele Hochhäuser wurden zerstört, ganze Familien wurden ausgelöscht. Diese Aktion kommt einem Kriegsverbrechen gegen 2,2 Millionen Menschen gleich, die in einem Gefangenenlager ohne Wasser, ohne Strom und ohne Ausweg leben.
Wie können sich die Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland gegen ihre Besetzung durch eine Militärdiktatur wehren? Im Westjordanland dauert die Besatzung seit über fünfzig Jahren an - die längste in der modernen Geschichte. Tägliche Angriffe auf Städte im Westjordanland durch bewaffnete radikale Siedler sowie israelische Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem haben die Menschen in der gesamten muslimischen Welt in Rage gebracht.
Palästina war nirgends zu sehen. Es ist das erklärte Ziel faschistischer Mitglieder der derzeitigen rechtsextreme Regierung, alle Palästinenser aus dem von Israel kontrollierten Gebiet zu vertreiben.
Das bedeutet ethnische Säuberung. Welche westlichen Staaten haben konkrete Schritte unternommen, um dies zu verhindern, und was gedenken sie dagegen zu tun?
Heute bereitet Israel den Boden für Massaker in Gaza an einer gefangenen Bevölkerung, die seit über 17 Jahren in einem Gebiet als Geisel gehalten wird, in dem die meisten Menschen in absoluter Armut leben und keine Anhänger Hamas sind.
Während die USA zwei Flugzeugträgergruppe ins östliche Mittelmeer entsand hat, wird die Welt auf die Wahrscheinlichkeit eines großen Krieges zwischen Amerika und seinem zionistischen Verbündeten und dem mit Russland verbündeten Iran aufmerksam. Wo diese explosive Situation enden.... wird, weiß niemand.
Dies ist der Preis, den der Westen für seine Unterstützung eines Apartheidstaates im Nahen Osten zahlt.
Mehr.
Samstag 14.10.23: Großdemonstration in London
Thousands gather in London to denounce Gaza bombardment
middleeasteye.net
Gaza-Palästina: Das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung
Alain Gresh, orientxxi.info, 13.10.23
(...) Wenn 1973 die Hoffnung, die Besatzung des ägyptischen Sinai und der syrischen Golanhöhen zu beenden, legitim war, ist
dann fünfzig Jahre später die Entschlossenheit der Palästinenser, sich von der israelischen Besatzung zu befreien,
illegitim? Wie im Oktober 1973 wurde Tel Aviv von der palästinensischen Aktion überrascht und erlitt eine
außergewöhnlich schwere militärische Niederlage. Auch dieses Mal trugen die Arroganz der Besatzer, ihre Verachtung
für die Palästinenser:innen und die Überzeugung dieser jüdischen supremacistischen Regierung, Gott sei auf ihrer Seite,
zu ihrer Verblendung bei...
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Wie Gaza den Spieß gegen seine Gefängniswärter umdrehte
David Hearst, middleeasteye.net, 09.10.23
Die Verantwortung für den Angriff an diesem Wochenende liegt bei all jenen, die schon vor langem aufgehört haben, die
Palästinenser:innen als Menschen zu betrachten. Für einen Staat, der es gewohnt ist, die totale Kontrolle über sieben
Millionen Palästinenser:innen auszuüben, kam es in den letzten 48 Stunden zu einem dramatischen Rollentausch...
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Jewish Voice for Peace ruft alle Menschen mit Gewissen dazu auf, den drohenden Völkermord zu stoppen
Jewish Voice for Peace, 12.10.23
Die israelische Regierung hat einen völkermörderischen Krieg gegen die Bevölkerung von Gaza erklärt. Als eine Organisation, die sich für eine Zukunft einsetzt, in der Palästinenser und Israelis und alle Menschen in Gleichheit und Freiheit leben, rufen wir alle Menschen mit Gewissen auf, den drohenden Völkermord an den Palästinensern zu stoppen...
Zum Aufruf
Activestills
„Rache ist das Gegenteil von Gerechtigkeit“
Interview mit Dr. Shir Hever, 12.10.23
Zum Interview auf youtube
Die hetzerische Rhetorik der israelischen Führung
David Hearst, middleeasteye.net, 12.10.23
Israelische Politiker haben Palästinenser als Bestien bezeichnet und zu einer zweiten Nakba aufgerufen, sowie der Wiederbesetzung des Gazastreifens und dem Einsatz von Atomwaffen.
Die israelische Führung hat auf den Hamas-Angriff vom Samstag nicht nur mit Bomben, Kugeln und der Einstellung der Versorgung des belagerten Gazastreifens mit Wasser, Strom, Lebensmitteln und Treibstoff reagiert.
Hochrangige israelische Politiker und Militärs haben in der Öffentlichkeit eine Flut von entmenschlichenden und aufhetzenden Äußerungen geäußert
und bei der Beschreibung ihrer militärischen Reaktion die Sprache der kollektiven Bestrafung benutzt.
Die Palästinenser wurden als „menschliche Tiere“ und „Bestien“ bezeichnet, und ein ehemaliger israelischer General
sagte, sein Militär müsse „eine noch nie dagewesene humanitäre Katastrophe in Gaza anrichten“ (Ex-General Giora Eiland).
(…) Die israelische Abgeordnete Revital Gotliv forderte Israel am Montag in einem Beitrag in den sozialen Medien auf, den Einsatz
von Atomwaffen gegen die Hamas zu erwägen...
Zum vollständigen: Artikel (engl.)
Der englische Fußballverband beschließt, das Wembley-Stadion nicht in den Farben der israelischen Flagge zu erleuchten
Kate Nicholson, huffingtonpost.co.uk, 12.10.23
Der englische Fußballverband hat beschlossen, das Wembley-Stadion nicht in den Farben der israelischen Flagge zu beleuchten, obwohl er dazu aufgerufen wurde, seine Solidarität mit dem Land zu zeigen.
Die Spieler von England und Australien werden am Freitagabend im Wembley-Stadion schwarze Armbinden tragen, und vor Beginn des Freundschaftsspiels wird eine Schweigeminute abgehalten.
Zum vollständigen: Artikel (engl.)
Das schottisches Parlament ist nicht bereit die israelische Fahne zu hissen
Andrew McDonald, politico.eu, 12.10.23
(…) Maggie Chapman, Schottisches Parlament: „Was in Palästina passiert, ist eine Folge von Apartheid, von illegaler Besatzung ...
von imperialer Aggression durch den israelischen Staat. Palästinensische Zivilisten mussten mit ansehen,
wie ihre Häuser zerstört, ihr Wasser gestohlen und ihr Land illegal angeeignet wurde“...
Zum vollständigen: Artikel (engl.)
Kroatiens Präsident: Israel hat meine Sympathie verloren
Andrew McDonald, politico.eu, 12.10.23
(...) „Ich habe die Morde [der Hamas] verurteilt, (…) aber das Recht auf Verteidigung beinhaltet
nicht das Recht auf Rache und die Tötung von Zivilisten“...
Zum vollständigen: Artikel (engl.)
Wir müssen das Recht der Palästinenser Widerstand zu leisten verteidigen
Joseph Daher, newarab.com, 11.10.23
(...) Nelson Mandela, über seine Verhandlungen mit dem südafrikanischen Apartheidregime:
„Ich antwortete, dass der Staat für die Gewalt verantwortlich sei und dass immer der Unterdrücker
und nicht der Unterdrückte die Form des Kampfes bestimme. Wenn der Unterdrücker Gewalt anwendet,
haben die Unterdrückten keine andere Möglichkeit, als mit Gewalt zu antworten...”
Zum vollständigen:
Artikel
Es gibt keinen Beweis dafür, dass palästinensische Kämpfer Babys „enthauptet“ haben. Die einzige Quelle ist ein radikaler Siedler.
David Reed, mondoweiss.net, 11.10.23
US-amerikanische und internationale Medien wiederholen unbelegte Behauptungen, dass palästinensische Kämpfer Babys „enthauptet“ hätten. Diese unbewiesenen Behauptungen sind nicht nur schlampiger Journalismus - sie werden benutzt, um ein Massaker zu rechtfertigen.
In den letzten 24 Stunden hat eine Geschichte die amerikanischen und internationalen Medien beherrscht. Sie wurde von pro-israelischen Aktivisten, israelischen Regierungsvertretern, Reportern und Moderatoren in den US-Medien wiederholt und sogar vom Präsidenten angedeutet. Das Problem ist, dass diese Geschichte in keiner Weise bestätigt wurde. Sie scheint von einer einzigen Quelle zu stammen, die in der Vergangenheit zu völkermörderischer Gewalt gegen Palästinenser aufgerufen hat...
Zum vollständigen: Artikel
Siehe auch: White House retracts statements accusing the Qassam Brigades of killing children
Israel begeht umfassende Kriegsverbrechen in Gaza, humanitäre Katastrophe steht bevor
Euro-Med Monitor, 10.10.23
Fotos via Social Media und Activestills (Foto oben)
Die israelischen Streitkräfte zerstörten mindestens 70 Industrieanlagen und 970 Wohneinheiten im Gazastreifen, wie Euro-Med Human Rights Monitor dokumentiert.
Euro-Med Monitor zufolge begeht Israel umfangreiche Kriegsverbrechen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen. In den letzten vier Tagen des eskalierenden Krieges hat Israel die Strom-, Wasser-, Lebensmittel- und Treibstoffversorgung des Gazastreifens unterbrochen und damit die Gefahr einer drohenden humanitären Katastrophe heraufbeschworen...
Zum vollständigen Bericht (engl.)
Der Gazastreifen: die Faktenlage
Pako, 11.10.2023
Der Gazastreifen ist etwa 41 Kilometer lang. Seine Breite variiert von meist etwa 6 Kilometern bis zu 12 Kilometern an seiner breitesten Stelle im Süden, an der Grenze zu Ägypten. Der Gazastreifen ist mit seinen 2,2 Millionen Einwohnern halb so groß wie Hamburg.
Als die Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen 2006 die Mehrheit errang, weigerte sich die gegnerische Partei Fatah, der von der Hamas vorgeschlagenen Koalition beizutreten, bis Saudi-Arabien ein kurzlebiges Abkommen über eine Einheitsregierung vermittelte. Als diese unter dem Druck Israels und der Vereinigten Staaten scheiterte, setzte die Palästinensische Behörde im Westjordanland eine Regierung ohne die Hamas ein, während die Hamas im Gazastreifen eine eigene Regierung bildete.
Die Mehrheit der Palästinenser im Gazastreifen sind Nachkommen von Flüchtlingen, die aus dem umliegenden Gebiet, das nach dem Krieg von 1948 von Israel überrannt wurde, geflohen sind oder vertrieben wurden. Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch-sunnitischen Glaubens und es gibt eine christliche Minderheit. Der Gazastreifen hat eine jährliche Bevölkerungswachstumsrate von 2,91 %, die 13. höchste der Welt, und ist extrem überbevölkert.
Die Vereinten Nationen und mehrere Menschenrechtsorganisationen haben Israel aufgefordert, die seit 17 Jahren bestehende völkerrechtswidrige Belagerung des Gazastreifens aufzuheben. In einem Bericht der UNCTAD, der für die UN-Generalversammlung erstellt und am 25. November 2020 veröffentlicht wurde, heißt es, dass die Wirtschaft des Gazastreifens am Rande des Zusammenbruchs stehe und die Aufhebung der israelischen Blockade unabdingbar sei.
Trotz des israelischen Rückzugs von Siedlungen aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 gilt das Gebiet völkerrechtlich weiterhin als von Israel besetzt da Israel den Luftraum und die Hoheitsgewässer des Gazastreifens und den Personen- und Warenverkehr in den oder aus dem Gazastreifen auf dem Luft- oder Seeweg kontrolliert.
Israel behält sich das Recht vor, mit seinem Militär nach Belieben in den Gazastreifen einzudringen, und unterhält eine Pufferzone innerhalb des Gazastreifens, die nicht betreten werden darf. Der Gazastreifen ist in Bezug auf Wasser, Strom, Telekommunikation und andere Versorgungsleistungen von Israel abhängig. Eine ausgedehnte israelische Pufferzone innerhalb des Streifens macht einen Großteil des Landes für die Palästinenser im Gazastreifen unzugänglich.
Informationen aus der englischen Ausgabe von Wikipedia
Kundgebung in Stuttgart am 09.10.23
Pako, 10.10.23
Die Kundgebung verlief friedlich wenn auch lautstark...
Hier die ersten Eindrücke von unserer gemeinsam mit OTKM organisierten Kundgebung am 09.10.23 in Stuttgart, sowie unser Redebeitrag und die Übersetzung der
Erklärung der US-amerikanischen Jewish Voice for Peace...
Zu den: Beiträgen
DKP: Frieden nur mit Stopp von Israels Besatzungspolitik
Eliyahu Freedman, 08.10.23
Seit dem 7. Oktober greifen palästinensische bewaffnete Kräfte aus dem Gazastreifen Israel an. (...)
Diese Offensive ist eine unmittelbare Folge jahrzehntelanger aggressiver Unterdrückung durch Israel. Die Kolonial- und Apartheidpolitik ist gekennzeichnet durch die völkerrechtswidrige Besatzung palästinensischen Gebiets, die Zerstörung palästinensischer Dörfer sowie die Inhaftierung und Tötung von Palästinensern, darunter auch viele Kinder. (…) Die westlichen Staaten, darunter die Bundesregierung, stellten sich sofort auf die Seite der israelischen Kolonialmacht. (…) Über den Terror der israelischen Besatzungsmacht gegen Palästinenser dagegen wurde in der Vergangenheit im allgemeinen billigend geschwiegen...
Zum Artikel:
jungewelt.de
Israelischer Abgeordneter macht Pogrome gegen Palästinenser für die „schrecklichen“ Angriffe verantwortlich
Eliyahu Freedman, 08.10.23
Ofer Cassif sagt, er habe davor gewarnt, dass die Situation „explodieren“ würde, wenn Israel seine Behandlung der Palästinenser nicht ändere.
... „Die israelische Regierung, die eine faschistische Regierung ist, unterstützt, ermutigt und steuert Pogrome gegen die
Palästinenser. Es ist eine ethnische Säuberung im Gange. Die Zeichen standen an der Wand,
geschrieben mit dem Blut der Palästinenser - und leider jetzt auch der Israelis“, fügte er hinzu...
Zum Artikel:
aljazeera.com (engl.)
5. Fest der Internationalen Solidarität im Clara Zetkin-Waldheim in Stuttgart am 9. September 2023
Pako, 18.09.23
Auftritt des syrischen Sängers und Oud-Spielers Maher Alauwaj
An diesem Tag stand die Erinnerung an den Putsch in Chile gegen die demokratisch gewählte Regierung Salvador Allendes vor 50 Jahren im Zentrum.
Wir vom Pako Stuttgart haben uns ebenfalls beteiligt...
Weitere Infos und Fotos auf unserer Facebook-Seite
Nur Bewährungsstrafen für alle Elbit-Protestierenden
labourleft.org, 06.09.23
Solidarität mit Kamerad Greenstein und den anderen Angeklagten, die heute vor dem Gericht in Wolverhampton gefeiert haben"
Wir freuen uns, berichten zu können, dass alle vier pro-palästinensischen Demonstranten, die 2021 ein Elbit-Werk in
Shenstone angegriffen hatten, heute bei ihrer Anhörung in Wolverhampton zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden. Tony
Greenstein und drei weitere Demonstranten befürchteten das Schlimmste: Während des achtwöchigen Prozesses verweigerte
der Richter den Angeklagten das Recht, den Geschworenen ihre Beweggründe zu erläutern, und sie wurden prompt für
schuldig befunden.
Vor den Augen von über 50 Unterstützer:innen wurden sie heute zu Haftstrafen zwischen 9 und 12 Monaten auf Bewährung verurteilt.
Dies ist besonders ermutigend, da Kamerad Greenstein in seinem Blog ganz offen gesagt hatte, dass er mit einem Lieferwagen zur
Elbit Systems Shenstone Fabrik fuhr. „Wir hatten die Absicht, die Räumlichkeiten von Elbit in der blutroten Farbe ihrer Opfer umzugestalten“.
Zur Website:
Labour Left alliance
Aktionen zum Antikriegstag am 1. und 2. September 2023
Pako, 05. 09.23
In Stuttgart am Mahnmal für die Opfer des deutschen Faschismus
Rasch gesteigerte Aufrüstung, von der auch wesentlich die ultrarechte
Netanjahu-Regierung mit ihren faschistischen Ministern profitiert,
massive Waffenexporte, aggressive Politik statt Vermeidung von Kriegen,
die BRD versucht sich immer deutlicher in einer Großmachtrolle im
Zusammenhang mit der NATO – so langsam wird auch die Friedensbewegung
wieder wacher. Das Palästinakomitee war um den 1. September bei drei
Aktionen zum Antikriegstag dabei, bei der Kundgebung am Stuttgarter
Mahnmal für die Opfer des deutschen Faschismus, bei der Demo in
Fellbach, die sich dort an die DGB-Kundgebung anschloss und am 2.
September in Heidenheim/Brenz an einer Aktion mit Infoständen, ebenfalls
zum Thema.
Demonstration in Fellbach
Wir waren mit einem Infostand in Heidenheim dabei
Wir posten hier einige Eindrücke. Zu Stuttgart und Fellbach
gibt es mehr Informationen unter
otkm-stuttgart.org
Weitere Bilder gibt es auch auf unserer Facebook-Seite
„Israel wünschte sich ein stillhaltendes, perfektes Opfer. Wir haben uns geweigert“
Yahel Gazit, 972mag.com, 15. 08.23
Nachdem die Siedler im vergangenen Monat das Haus seiner Familie in der
Altstadt von Jerusalem an sich genommen hatten, erzählt Rafat Ghait-Sub
Laban von den Härten und den Lehren, die sie aus diesem Kampf gezogen
hatten...
Zum vollständigen Artikel
„Der Elefant im Raum“: Mehr als 1700 jüdische Akademiker:innen, Autorinnen, Journalist:innen und andere in den USA haben inzwischen einen Aufruf verfasst, das Schweigen zu beenden
August 2023
Die Forderungen:
In diesem Moment der Dringlichkeit, aber auch der Möglichkeit zum
Wandel, rufen wir, die führenden Vertreter des nordamerikanischen
Judentums - Führungskräfte von Stiftungen, Gelehrte, Rabbiner, Erzieher
- dazu auf:
1. Unterstützen Sie die israelische Protestbewegung, fordern Sie sie jedoch auf, die Gleichheit von Juden und Palästinensern innerhalb der
Grünen Linie und in den seit 1967 besetzten Gebieten anzustreben.
2. Unterstützen Sie Menschenrechtsorganisationen, die Palästinenser verteidigen und Echtzeitinformationen über die gelebte Realität von Besatzung und Apartheid liefern.
3. Setzen Sie sich für eine Überarbeitung der Bildungsnormen und Lehrpläne für jüdische Kinder und Jugendliche ein, um eine ehrlichere Einschätzung der Vergangenheit und Gegenwart Israels zu vermitteln.
4. Fordern Sie von den gewählten Politikern in den Vereinigten Staaten, dass sie zur Beendigung der Besatzung beitragen,
den Einsatz amerikanischer Militärhilfe in den besetzten palästinensischen Gebieten einschränken und die Straffreiheit Israels
in der UNO und anderen internationalen Organisationen beenden.
Schluss mit dem Schweigen. Die Zeit zu Handeln ist jetzt.
Zum Aufruf (engl.)
Angriff auf FFF und Palästina-Solidarität: Antwort eines Betroffenen
Freiheitsliebe-Redaktion, 10.08.23
Antwort von Hasan auf die Vorwürfe von Nicholas Potter und Joshua Schultheis in Jüdische Allgemeine, die in ihrem Artikel linke Aktivist*innen in Fridays for Future mit internen Chats diskreditieren wollen.
Angestoßen durch einen Artikel von Nicholas Potter und Joshua Schultheis in Jüdische Allgemeine erleben wir seit einigen Tagen in bürgerlichen bis rechten Medien – darunter Belltower, B.Z. und Welt – eine Kampagne gegen Teile der internationalen Klimabewegung Fridays for Future sowie gegen den linken Aktivisten Hasan. Nach altbekannten Mustern wird hier versucht, Kritik an israelischer Politik und Solidarität mit Palästinenser*innen in eine „antisemitische“ Ecke zu stellen. Von den beiden Autoren sind wir derartige Artikel gewohnt: Potter schrieb über linksjugend [‘solid] Berlin, einer unserer Redakteure wurde jüngst von Schultheis diffamiert.
Im Folgenden spiegeln wir Hasans Stellungnahme auf Potters Vorwürfe, die in deren Text kaum berücksichtigt wurde...
Zum vollständigen Artikel
Offener Brief An die Mitglieder des Geschäftsführenden Landesvorstands der GEW Baden-
Württemberg
Agnes Bennhold, Renate Schenk – AG Palästina/Israel in der GEW Rhein-Neckar-Heidelberg, 27.07.23
An die Mitglieder des Geschäftsführenden Landesvorstands der GEW Baden-Württemberg unter Vorsitz von Monika Stein
und an die Mitglieder des Geschäftsführenden Kreisvorstands der GEW Rhein-Neckar-Heidelberg unter Vorsitz von Ute Sendner und Frank Orthen
Die Absage der GEW-Online-Veranstaltung „Kinderarbeit in Palästina“ durch die GEW Rhein-Neckar-Heidelberg liegt neun Monate zurück, und das Stuttgarter Amtsgericht hat inzwischen sein Urteil zur Klage von Dr. Shir Hever gesprochen: Dr.
Hevers Honorar-Forderung für die geleistete Vorbereitungsarbeit wurde abgelehnt. Ihr habt also juristisch Recht bekommen.
Aber könnt Ihr das auch als Triumph feiern?
Zum Offenen Brief
Wir müssen an der Seite von Ahmad Manasra und seiner Familie stehen, während seine Einzelhaft weiter besteht
Palestine Global Mental Health Network, 13.07.23
Israels Gefängnisbehörden weigern sich, die Einzelhaft von Ahmed Manasra zu beenden – trotz seines ernsthaften Risikos für Selbstmord
und Selbstbeschädigung. Damit verurteilt Israel ihn effektiv zu einem langsamen Tod...
Zum vollständigen Artikel
Ihr sollt nicht Tacheles reden!
Helga Baumgarten, nachdenkseiten.de, 22.07.23
Deutschland, Israel und die deutsche Staatsraison: Denkverbot,
Diskussionsverbot, Kritikverbot. Arn Strohmeyers Vortrag, präzise seine
Buchvorstellung, organisiert vom „Nürnberger Evangelischen Forum für den
Frieden“ – Arbeitskreis Palästina, konnte trotz massiver Widerstände aus
verschiedenen Ecken mit der Diffamierung Strohmeyers als Antisemit
gehalten werden (anders als z.B. der Vortrag von Jakob Reimann in
Augsburg, den die Veranstalter verschieben mussten angesichts des
massiven Drucks gegen Reimann und gegen die Veranstalter). Aber
Strohmeyer und die Veranstalter hatten den abgrundtiefen Hass gegen
Strohmeyer unterschätzt. Im Anschluss an den Vortrag, der in Nürnberg
vom Publikum sehr positiv aufgenommen worden war, zeigten die „Kritiker“
Strohmeyers ihn wegen „Volksverhetzung“ an.
Zum vollständigen Artikel
Sommerfestival der Kulturen in Stuttgart 2023
Pako, 18.07.23
Auch in diesem Jahr haben wir uns wieder mit einem Essensstand und einem Info- und Warenstand am Sommerfestival der Kulturen beteiligt. Das Sommerfestival
findet jährlich über 6 Tage statt. Diesmal begann es am Dienstag 11. Juli und endete am Sonntag 16. Juli. Hier ein paar Eindrücke...
Nähere Infos über das Sommerfestival 2023 sommerfestival-der-kulturen.de
In Deutschland wird gerne über Palästinenser:innen gesprochen, aber nicht mit ihnen
Rashad Alhindi,rashadalhindi.substack.com, 10.07.23
In einem Artikel der SZ zum Fall Deutsche Welle wurden mein Kollege und ich namentlich genannt und unsere Investigation falsch wiedergegeben, jedoch wurden wir nicht um eine Stellungnahme gebeten.
Am 26. Mai 2023 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung einen Artikel von Moritz Baumstieger mit dem Titel Deutsche Welle; Zum Geburtstag viel Unglück, in dem es unter anderem einseitig und voller Desinformationen von der von meinem Kollegen Rabeea Eid und mir über ein Jahr recherchierte Investigation berichtet wurde, die sich mit den Antisemitismusvorwürfen bei der Deutschen Welle befasste, und am 19.03.2023 auf Arabisch bei Arab48.com veröffentlicht wurde.
Da mein Kollege und ich im Artikel namentlich erwähnt wurden, jedoch mit uns gar nicht gesprochen wurde, sondern nur einseitig mit einer Vertreterin der Deutschen Welle und dem Psychologen Ahmad Mansour, entschied ich mich folgenden Leserbrief an die SZ zu schreiben und habe ihn als betroffenen Journalisten mit der Hoffnung geschickt, dass er aus Gründen der Transparenz veröffentlicht wird...
Zum Artikel
Israel startet die größte Militäroperation in der Westbank seit Jahren
Bethan McKernan,theguardian.com, 03.07.23
Mindestens vier getötete Palästinenser und Dutzende Verletzte bei israelischer Großoffensive auf die Stadt Dschenin
(...) „Was sich im Flüchtlingslager abspielt, ist ein echter Krieg“, sagte der
palästinensische Krankenwagenfahrer Khaled Alahmad. „Es gab Angriffe aus
der Luft. Jedes Mal, wenn wir mit fünf bis sieben Krankenwagen
hinfahren, kommen wir voll mit Verletzten zurück.“...
Der Einsatz in Dschenin führte in der Nacht zu Protesten in der gesamten
Westbank, unter anderem an einem Kontrollpunkt in der Nähe der
Stadt Ramallah, bei dem ein Palästinenser durch einen Kopfschuss der
Armee starb. Israels Luftabwehrsysteme wurden in Alarmbereitschaft
versetzt, um möglichen Raketenbeschuss aus dem blockierten Gazastreifen
abzuwehren, nachdem mehrere palästinensische Gruppierungen Rache
geschworen hatten...
Zum Artikel (engl.)
Kündigung bleibt unzulässig
Tom Wills, jungewelt.de, 29.06.23
Deutsche Welle scheitert mit Berufung gegen Urteil zugunsten palästinensischer Journalistin
Es ist eine weitere Niederlage für den Staatssender: Die Deutsche Welle
(DW) hat unrechtmäßig der palästinensischen Journalistin Farah Maraqa
gekündigt, die vom Sender des Antisemitismus bezichtigt worden war. Das
hat das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg am Mittwoch entschieden
und damit die Berufung des Senders gegen ein früheres, ebenfalls für
Maraqa ausgefallenes Urteil in dem Fall verworfen...
Zum Artikel
Zum Artikel als PDF
Der LiBeraturpreis 2023 geht an Adania Shibli
litprom.de, Juni 2023
Die palästinensische Autorin Adania Shibli erhält die Auszeichnung für ihren Roman »Eine Nebensache«, aus dem Arabischen übersetzt von Günther Orth, erschienen im Berenberg Verlag. ...
Zum Artikel
„Wir werden in Kürze in Palästina landen“ – Lob für Ryanairs „mutige“ Ankündigung auf einem Flug nach Tel Aviv
newarab.com, 16.06.23
War die wiederholte Ankündigung von Ryanair, dass ein Flugzeug nach Tel
Aviv „in Kürze in Palästina landen“ würde, ein Akt von Solidarität oder
ein Verwaltungsfehler? (...) Nach Angaben israelischer Medien wurde in
einer Durchsage an Bord eines Fluges der irischen Fluggesellschaft von
Bologna in Italien nach Tel Aviv „wiederholt das Endziel Palästina
genannt“, und zwar sowohl auf Italienisch als auch auf Englisch...
Zum Artikel (engl.)
Tony Greenstein stellt sein neues Buch „Zionism during the Holocaust“ vor
Pako 19.06.23
Endlich haben wir das Video unserer Veranstaltung mit Tony Greenstein fertig. Es ist auf youtube zu finden.
Zum Video mit deutschen Untertiteln.
Bitte das Video im Vollbildmodus anschauen und die Maus nach Anklicken des Start-Pfeils aus dem Rahmen nehmen, sonst sind die Untertitel ganz unten nicht sichtbar.
Das Welt-Ernährungsprogramm (WFP) verschiebt Nahrungsbeihilfe für 8.000 Familien in Gaza mit der Begründung, kein Geld zu haben
Tareq S. Jaijjaj, mondoweiss.net, 10.06.23
Das ‚UNO World Food Program‘ hatte Nahrungshilfe für 8.000 Familien in Gaza, die an Lebensmittel-Unsicherheit leiden, vorgesehen, hat die Unterstützung jetzt aber eingestellt aufgrund von Budget-Kürzungen. Als Ergebnis davon hungern viele Familien in Gaza...
Zum Artikel
Die Nakba aus einer jüdisch-israelischen Perspektive
Shir Hever, juedische-stimme.de, 08.06.23
Die Geschichte der Nakba ist nicht meine Geschichte. Ich bin kein Palästinenser, ich habe diese Schrecken nicht erlebt.
Ich bin in Israel, in Jerusalem, aufgewachsen und habe die Nakba erst in einem langsamen Prozess kennengelernt, der mich
viel mehr über die israelische Gesellschaft und ihre Fähigkeit, Geschichte zu verdrängen gelehrt hat als über die
palästinensische Geschichte. Darüber werde ich hier schreiben...
Zum Artikel
Palästinensisches Kleinkind stirbt nachdem es von israelischen Soldaten in den Kopf geschossen wurde
Lubna Masarwa, middleeasteye.net, 05.06.23
Ein zweijähriger palästinensischer Junge, der von israelischen Soldaten in den Kopf geschossen wurde, ist am Montag an seinen Verletzungen gestorben.
Muhammad Tamimi und sein Vater Haytham Tamimi wurden am Donnerstag in der Nähe von Ramallah im besetzten Westjordanland von israelischem Feuer getroffen.
Augenzeugen zufolge befanden sich die beiden in ihrem geparkten Auto vor ihrem Haus im Dorf Nabi Saleh, als sie beschossen wurden.
Das israelische Militär gab zu, das Kleinkind und seinen Vater erschossen zu haben, da sie sie fälschlicherweise für palästinensische Kämpfer hielten.
Zum Artikel (engl.)
Stellungnahme zur Kundgebung am Oranienplatz am 20.05.2023
juedische-stimme.de, 23.05.23
Am Samstag, den 20.05.2023 gab es am Oranienplatz in Berlin eine gemeinsame Kundgebung jüdischer und palästinensischer Teilnehmender. Die Jüdische Stimme hatte dazu aufgerufen, und um Solidarität mit Palästina auszudrücken und der Nakba zu gedenken. Nach einem konsequenten Verbot aller bisherigen Nakba-Veranstaltungen, zuletzt der für den selben Nachmittag geplanten großen Demonstration “#Nakba75” am Hermannplatz, war dies also die einzige Möglichkeit, an die vergangene und fortlaufende Enteignung und Unterdrückung von Palästinenser:innen zu erinnern...
Zur Stellungnahme
Unabhängigkeit für Israel – Nakba für Palästina
Karin A. Gerster, Gil Shohat, Katja Hermann, Mai 2023
Gespräch über 75 Jahre israelische Unabhängigkeit und 75 Jahre palästinensische Nakba
In diesem Jahr jährt sich die Unabhängigkeit Israels zum 75. Mal. Gleichzeitig erinnern Palästinenser*innen an die Nakba (arabisch: Katastrophe), die Vertreibung und Flucht eines Großteils der palästinensischen Bevölkerung im Kontext der Staatsgründung Israels.
Katja Hermann, Leiterin des Westasien-Referates der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) sprach zu diesem Anlass mit Karin Gerster, Büroleiterin der RLS in Ramallah und Gil Shohat, Büroleiter der RLS in Tel Aviv...
Zum Interview
Der deutsche Botschafter in Tel Aviv hält sich nicht an deutsche Außenpolitik
Rashad Alhindi, 11.05.23
Die völkerrechtswidrige Besatzung und die illegale Siedlungspolitik Israels scheinen den deutschen Botschafter nicht sonderlich zu interessieren, obwohl die Positionen der Bundesrepublik klar sind...
Zum Artikel
Mit Gewalt enteignet und aus Palästina vertrieben – der persönliche Rückblick eines Betroffenen
Karin Leukefeld im Interview mit Salman Abu Sitta, globalbridge.ch, 17.05.23
Salman Abu Sitta wurde 1938 im Süden Palästinas geboren. Er war 10 Jahre alt, als die Nakba begann, die Katastrophe. 65
Massaker wurden von jüdischen Milizen und Zionisten verübt, Hunderttausende Palästinenser wurden aus ihrer Heimat
vertrieben. Auch Salman Abu Sitta und seine Familie wurden vertrieben, in seiner Heimat wurde der Staat Israel
gegründet. Salman Abu Sitta studierte in Kairo und wurde Ingenieur. Er erlebte den Krieg um den Suez-Kanal 1956, seit
den 1960er Jahren lebte und arbeitete er in Kanada. Er heiratete und gründete seine Familie. In Kuwait erlebte Abu Sitta
den Golfkrieg 1991. Nie hat er seine Heimat vergessen. Sein Leben lang hat er für die Rückkehr der Palästinenser in ihre
Heimat Palästina gestritten. Karin Leukefeld traf Salman Abu Sitta in Beirut zu einem Interview...
Zum Interview
Ein Jahr nach dem Mord an Shireen Abu Akleh
Shatha Hanaysha, mondoweiss.net, 11.05.23
Shireen Abu Akleh (li) und ihre Kollegin Shatha Hanaysha (Photo: Shatha Hanaysha/Social Media)
(...) Wenn Sie mich fragen würden, wie ich mich ein Jahr später fühle, würde ich Ihnen sagen, dass ich wütend bin. Ich
bin wütend, weil sowohl Shireen als auch ich an diesem Tag unter dem Baum gestorben sind.
(...) Meine Botschaft an die Welt und an die Institutionen der internationalen Gemeinschaft lautet: Hört auf, zu verurteilen,
und hört auf, „Mitleid“ mit uns zu bekunden. Wir wollen eur Mitleid nicht. Entweder ihr fangt an, die Verbrecher zur
Rechenschaft zu ziehen, oder ihr könnt schweigend zusehen, wie wir getötet werden, denn diese Besatzung wird aus Angst
vor euren Verurteilungen und eurer Sympathie nicht mit dem Töten aufhören!...
Zum vollständigen Artikel (engl.).
Bankverbindung: Palästinakomitee Stuttgart e.V.
BW Bank
IBAN : DE32 6005 0101 0008 5926 13
BIC / S.W.I.F.T Code: SOLADEST600
Tod einer Ikone – Die Journalistin Shireen Abu Akleh
Nadja Odeh, swr.de, 27.04.23
Der Tod der amerikanisch-palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh erregte weltweite Aufmerksamkeit. Die Korrespondentin war während der Berichterstattung im Mai 2022 tödlich von einer Kugel des israelischen Militärs getroffen worden. Der Fall wirft bis heute Fragen auf. Was erzählen Freundinnen, Familienangehörige, Menschenrechtsaktivisten und Kolleg*innen nach ihrem Tod über Shireen Abu Akleh?...
Zur vollständigen Dokumentation auf SWR2
Siedlermarsch nach „Evyatar“: eine Machtdemonstration und ein Versprechen für die Zukunft
Yumna Patel, mondoweiss.net, 14.04.23
Tausende von israelischen Siedler:innen gingen diese Woche in der nördlichen besetzten Westbank in Nablus auf die Straße, um die Macht der Siedlerbewegung zu demonstrieren.
Mit Sturmgewehren und anderen Waffen ausgestattet, schwenkten die Siedler:innen – manche jung, manche alt, auch ganze Familien – ihre israelischen Flaggen auf einer der meist befahrenen Straßen in der Westbank und versammelten sich auf einem palästinensischen Berggipfel, um zu erklären: Wir sind hier, dieses Land gehört uns, und wir wollen es ganz...
Zum vollständigen
Artikel.
Eine britisch-israelische Tragödie, die aus der Besatzung entstand
Ben Reiff, 972mag.com, 11.04.23
Wer den gewalttätigen Kontext ausblendet, in dem die Familie Dee ermordet wurde, verurteilt unzählige weitere Palästinenser:innen und Israelis zum gleichen Schicksal.
Trotz der Anerkennung diesen herzzerreißenden Verlusts, fehlt in fast allen Würdigungen und Berichten ein wichtiges Detail: Die militärische Besatzung durch den Staat Israel. Diese Tatsache soll die Morde der Dees nicht rechtfertigen – ganz im Gegenteil. Doch sie zu ignorieren bedeutet, den Kontext, in dem sie lebten und getötet wurden, falsch zu verstehen und damit unzählige andere Menschen zum gleichen Schicksal zu verurteilen...
Zum vollständigen
Artikel.
Nahrung oder Medizin – Gazas harte Wahl
Ola Mousa, electronicintifada.net, 14.04.23
Amal Bahar musste drei Monate lang warten, bis sie bei einem Facharzt in der Abteilung für Hals, Nase und Ohren (HNO) im
al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt ankam. Amal müsste etwa 22 $ für einen Beratungsbesuch bei einem Fachmann in einer
Privatklinik bezahlen. Auch braucht sie Geld, um Medizin in Apotheken zu kaufen; dadurch können ihr ca. 40$ in der Woche
bleiben. Diese kümmerlichen wirtschaftlichen Verhältnisse bedeuteten für Wael, Amal ihre vier Söhne, dass sie sich viele
Lebensmittel nicht leisten können...
Zum vollständigen
Artikel.
Rashad Alhindi, twitter.com, 27.04.23
Ursula von der Leyen gratuliert für die EU dem Staat Israel zum Geburtstag - angesichts der Lage eine bizarre Angelegenheit
Frau @vonderleyen, Ihr Video wurde angepasst: 75 Jahre #ApartheidIsrael, Ethnische Säuberung, Siedlerkolonialismus, Besatzung & systematische Unterdrückung von Palästinenser:innen
Zum Video auf twitter.com
Leserbrief in der Taz von Wieland Hoban, Vorsitzender des Vereins „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“
19.04.23
Der Leserbrief bezieht sich auf eine Besprechung der Netflix-Serie „Palestinian Stories“ in der Taz, in der der Autor den Filmen „Einseitigkeit“ und antijüdische Zerrbilder vorwirft...
Zum Artikel auf taz.de
Rassismus bei Bing aufzeigen:
Ian Portman, 18 April 2023
Ich habe den Bing-Chatbot und seinen KI-Bildersteller ausprobiert und ihn gebeten, mir ein Bild von einem jungen Palästinenser zu machen, der eine (nicht näher bezeichnete) Flagge schwenkt, woraufhin es mich zurechtgewiesen hat:
Diese Eingabeaufforderung wurde blockiert. Unser System hat diese Eingabeaufforderung markiert, weil sie mit unseren Inhaltsrichtlinien in Konflikt geraten könnte. Weitere Verstöße gegen die Richtlinien können zur automatischen Sperrung Ihres Zugangs führen.
Wenn Sie glauben, dass dies ein Fehler ist, melden Sie ihn bitte, damit wir ihn verbessern können.
Aber als ich ein Bild eines jungen israelischen Mannes suchte, der eine Flagge schwenkt, bekam ich das Ergebnis:
Seltsamerweise ist ein Bild eines jungen palästinensischen Mannes, der eine israelische Flagge schwenkt, für Bing ganz in Ordnung:
...und umgekehrt :(
Es scheint, dass eine palästinensische Flagge in Ordnung ist, wenn sie von einem Israeli geschwenkt wird. Eine israelische Flagge, die von einem Palästinenser geschwenkt wird, ist ebenfalls akzeptabel. Aber ein Palästinenser, der eine palästinensische Flagge schwenkt, verstößt gegen die Politik von Bing.
Könnte dieser KI-Roboter ein antipalästinensischer Rassist sein? Was genau ist seine Politik? Ist dies ein Vorgeschmack auf die neue autoritäre Welt der von den USA kontrollierten künstlichen Intelligenz? Ich habe ihren "Fehler" gemeldet. Natürlich gab es keine Antwort.
Ostermarsch in Stuttgart 2023
Pako, 10.04.23
Siedlerkolonialismus, Apartheid und Rassismus sind eng verbunden mit Kriegen. 75 Jahre Nakba in Palästina und die
Fortsetzung mit Vertreibung, systematischer Unterdrückung, Entrechtung und Diskriminierung der Palästinenser:innen waren
daher auch ein Thema beim Ostermarsch 2023 in Stuttgart. Das Palästinakomitee war mit zahlreichen Plakaten dabei. Etwa
3000 Teilnehmer:innen am Ostermarsch protestierten in Stuttgart gegen militaristisches Vorgehen, Kriegsursachen und die
dafür Verantwortlichen.
Auch Wiltrud Rösch Metzeler, von pax christi Rotenburg Stuttgart hielt auf der Schlusskundgebung eine Rede.
Zur Rede.
Die Liste der Redner:innen beim Ostermarsch, teilweise mit Redebeiträgen, könnten Interessierte unter folgendem
Link nachlesen.
Das Flugblatt des Palästinakomitee Stuttgart, das über die jüngste extreme Verschärfung der Angriffe auf die Palästinenser:innen informiert, findet sich
hier.
75. Jahrestag des Massakers von Deir Yassin
Dina Elmuti, 09.04.23
Deir Yassin 1939
An diesem Tag vor 75 Jahren überlebten meine Großmutter und ihre Familie das Massaker von Deir Yassin im Jahr 1948. Ich
habe die Erinnerungen meiner Familie geerbt, die Narben, die damit verbunden sind, und die Pflicht, niemals zu
vergessen...
Zum Artikel (engl.)
Israelische Polizei prügelt in der Al-Aqsa Moschee in Jerusalem auf Betende ein
Zum Video auf Twitter
Jonathan Cook, middleeasteye.net, 06.04.23: „Es gab keinen „Zusammenstoß“ in Al-Aqsa. Es handelt sich nicht um die jüngste Episode in einem
„Konflikt“ zwischen Israelis und Palästinensern. Diese vermeintlich „neutralen“ Begriffe verschleiern, was wirklich
passiert: Apartheid und ethnische Säuberung“... Zum Artikel (engl.)
„Die palästinensische und israelische Linke – ein historischer Überblick“
Rezension von Annette Groth, 27.03.23
Das Heft von Leon Wystrychowski „Die palästinensische und israelische Linke – ein historischer Überblick",
das kürzlich bei AphorismA erschienen ist, ist nicht nur für Linke eine wichtige Lektüre...
Zum vollständigen Artikel
Die Besatzung grün färben: Häuser der Palästinenser werden in Jerusalem zerstört, um einen israelischen Park anzulegen
Ibrahim Husseini, newarab.com, 16.03.23
Die von Israelis betriebene Stadtverwaltung von Jerusalem hat wieder eine Zerstörung von Wohnhäusern von Palästinensern im besetzten Ostjerusalem durchgeführt.
in Gebäude, in dem Bauarbeiter im Freien Baumaterial in Wadi el-Joz im besetzten Ost-jerusalem verkauften, wurde am Montag zerstört, um Platz zu machen für einen „Park“, liest man auf einer Tafel, die am Ort zurückgelassen wurde.
Einige Tafeln wurden nahe dem Ort der Zerstö-rung aufgestellt, die der Öffentlichkeit erklärten, dass das Grundstück der Stadtverwaltung von Jerusalem gehöre, und dass die ‚Behörde für Natur und Parks‘ ( ‚Nature and Parks Authority‘) die Arbeit durchführte, „um es zu Gunsten der Öffentlichkeit“ zu entwickeln...
Zum vollständigen
Artikel
Israel: #ShutDownNation!
bdsmovement.net
Denken Sie darüber nach, in Israel zu investieren? Hier sind 17 Gründe, warum Sie noch einmal darüber nachdenken sollten.
Zum Artikel
Siehe auch den Artikel:
Israel’s new far-right government: Unprecedented challenges and opportunities
Protestplakate in Rom gegen Netanyahus Besuch
palestinechronicle.com, 08.03.23
Protestaktion gegen Netanyahus Besuch am 09.03.23 – „Netanyahu, Rom will dich nicht“
Zum Artikel (engl.)
Foto: Rebibbia
Sechs Palästinenser bei israelischer Razzia in Dschenin getötet
Ola Marshoud, middleeasteye.net, 07.03.23, Teilübersetzung Pako
Bei einer israelischen Razzia in der besetzten Stadt Dschenin in der Westbank sind am Dienstag (07.03.23) mindestens sechs Palästinenser getötet und 16 weitere verwundet worden.
(…) Gegen 15.00 Uhr wurde im Flüchtlingslager Dschenin eine verdeckte israelische Einheit entdeckt, bevor ihr militärische Verstärkungen folgten, wie Augenzeugen gegenüber Middle East Eye berichteten. Dutzende von gepanzerten Fahrzeugen, Militärhubschrauber, Scharfschützen, Drohnen und Bulldozer wurden bei der Razzia eingesetzt, wie Anas Huwaisha, ein palästinensischer Reporter, der vor Ort war, berichtete.
(…) Die Jenin-Brigade und andere bewaffnete palästinensische Gruppen in der Stadt gaben an, dass es bei der laufenden Razzia zu schweren bewaffneten Zusammenstößen mit israelischen Soldaten gekommen sei.
Inmitten der Zusammenstöße schossen palästinensische Kämpfer mindestens eine Überwachungsdrohne ab, so Huwaisha...
Zum vollständigen Artikel (engl.)
„Sie zündeten unser Haus an, mit Kindern darin. Die Armee hat uns nicht durchgelassen“
Yuval Abraham, 972mag.com, 02.03.23
Uday Dumeidi, Überlebender des Pogroms in Huwara, mit seinen beiden Kindern"
Von Siedlern eingeschlossene Kinder. Ein verstümmeltes Haustier. Straßensperren, die Hilfe blockieren. Eine palästinensische Familie erzählt von der schrecklichen Nacht des Huwara-Pogroms.
Als vor sechs Jahren ihr erster Sohn geboren wurde, beschlossen Uday Dumeidi und seine Frau Ahlas, ein rotes Kätzchen aufzunehmen. Sie bauten ein kleines Haus in einer kleinen Straße in der Stadt Huwara in der besetzten Westbank, direkt neben einem Olivenhain.
Sie nannten ihren Jungen Taym, was von einem der arabischen Wörter für „Liebe“ kommt, und ihre Katze Bousa, was Kuss bedeutet.
Dumeidi erzählte mir die Geschichte, während er zitternd über einer dunklen Blutlache stand.
In der Nacht des Siedlerpogroms in Huwara am vergangenen Sonntag verstümmelte jemand die Katze und ließ sie im Hof der Familie Dumeidi zurück, direkt neben dem Gästezimmer, das vollständig verbrannt wurde...
Zum vollständigen Artikel
Unsere Herzen sind bei den Überlebenden des Hawara-Pogroms
Gideon Levy, haaretz.com 02.03.23
Wenn man auf der Hauptstraße von Hawara steht, die sich jetzt unter einer Art Ausgangssperre befindet, sieht man die vorbeikommenden
Siedler-Schergen, die nur anhalten, um die Anwohner:-innen zu provozieren, und die erschrockenen, verängstigten Gesichter von
Frauen und Kindern, die durch die vergitterten Fenster schauen –, weiß man genau, zu wem man gehört.
Man hat nichts mit diesen Verbrechern gemein, die mit ihrem herrischen Gang und ihren riesigen Kippas aus ihren Autos steigen
und einer kleinen Anzahl an Anwohner:innen, die sich nach dieser Nacht nicht einmal mehr trauen in ihrer Nähe zu atmen, abscheuliche Bemerkungen zuflüstern...
Zum vollständigen Artikel
Der Gewaltausbruch israelischer Siedler ist kein Schock – er ist Alltag der Palästinenser:innen in der Westbank
Nimer Sultany, theguardian.com, 28.02.23
Es ist kein Zufall, dass die israelische Armee die Gewalt in Huwara nicht gestoppt hat: Solche Einschüchterungen sind
der Schlüssel dazu, wie der Staat über mein Volk herrscht
Angesichts eines derartigen Gewaltausbruchs rufen viele Beobachter dazu auf „zur Ruhe“ in Palästina zurückzukehren.
Doch solch dürftigen Appelle sind nicht mehr angemessen - falls sie es jemals waren.
(…) Israel herrscht über alle Palästinenser:innen zwischen dem Fluss und dem Meer, gewährt ihnen keine gleichen Rechte
und verweigert Millionen von ihnen das Wahlrecht. Jüdische Bürger:innen werden systematisch gegenüber den
Palästinenser:innen privilegiert und von ihnen ausgegrenzt. Die Doktrin der „eisernen Mauer“ zielt darauf ab, den
Palästinenser:innen das Leben schwer zu machen, damit sie weggehen oder sich mit ihrem minderwertigen Status abfinden.
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die mit der ethnischen Säuberung der Palästinenser:innen gedroht und ihnen eine
„zweite Nakba“ versprochen haben, sind Teil des Mainstream-Diskurses in Israel.
Reicht es aus, nach jahrzehntelanger Besatzung und kolonialer Annexion die Rückkehr zur Ruhe zu fordern? In Osteuropa
hat eine rasche und bedingungslose internationale Mobilisierung die Ukrainer in ihrem Kampf gegen die russische
Besetzung und Annexion unterstützt. Auch die Palästinenser:innen brauchen Unterstützung, um Widerstand zu leisten und ihre
Rechte durchzusetzen. Anstatt eine Rückkehr zum Status quo zu fordern, müssen wir die Dinge grundlegend neu überdenken,
um Freiheit und Gleichheit für alle zu gewährleisten....
Zum vollständigen Artikel theguardian.com (engl.)
Palästinensische Bauern in Gaza beginnen die Früchte ihrer Arbeit zu genießen
Rami Munir, newsarab.com, 23.02.23
Bauern in Gaza sind oft die am stärksten Betroffenen, wenn Israel angreift. Aber mit Hilfe internationaler
Zusammenarbeit ernten palästinensische Bauern jetzt die Belohnung für ihre Arbeit mit neuen Technologien und
Schutzvorrichtungen zu einer zunehmenden Produktivität.
Abdelkarim Wahdan, ein lokaler palästinensischer Bauer aus der Stadt Beit Hanoun im Norden von Gaza ist jetzt viel glücklicher, nachdem man auf seinem gepachteten Feld von 30 Hektar Sonnenpanelen installiert hat – 1 km entfernt von der Grenze zu Israel...
Zum vollständigen Artikel
Die Rechtsanwaltskammer der USA hat eine Resolution verabschiedet, in der sie Antisemitismus verurteilt, jedoch einen
Verweis auf die umstrittene IHRA-Definition aus ihrem Text entfernte
Michael Arria, mondoweiss.net, 14.02.23
In dieser Woche hat die American Bar Association (ABA), die Anwaltskammerder der USA, eine Entschließung zur Verurteilung von
Antisemitismus verabschiedet, nachdem sie einen Verweis auf die umstrittene Arbeitsdefinition der International
Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) entfernt hatte. Kritiker der Definition warnen schon seit langem, dass diese als
Instrument zur Unterdrückung von Aktivismus für palästinensische Rechte und Redefreiheit eingesetzt werden kann.
(...) Selbst der federführende Verfasser der Definition, Kenneth Stern, hat die Auffassung, dass die Definition von
Schulen übernommen werden sollte, in Frage gestellt und sich gegen ihre Instrumentalisierung ausgesprochen. „Die
Definition war für Datenererfasser gedacht, die Berichte über Antisemitismus in Europa schreiben“, schrieb er 2016 in
einem Kommentar in der New York Times. „Sie war nie dazu gedacht, die Redefreiheit an Universitäten zu beschneiden“.
Zum vollständigen Artikel (engl.)
Clemens Messerschmid
Pako, 09.02.23
Unser Freund und Mitstreiter Clemens ist gestern überraschend in Ramallah verstorben.
Clemens Messerschmid war Hydrogeologe und promovierte an der Fakultät für Umwelt und natürliche Ressourcen der Universität Freiburg.
Er setzte sich mit seinem ganzen Wissen solidarisch für die Rechte der Palästinenser:innen ein.
Vortrag über die Wasserkrise in Palästina, von Clemens Messerschmid, September 2021
Verdursten in Gaza: Interview mit dem Hydrologen Clemens Messerschmid
Interview: „Bizarr ungleiche Verteilung des Wassers im palästinensischen Westjordanland“
Clemens Messerschmid: Bis zum letzten Tropfen - Wasserkrise in Palästina (Video)
Video: Der ewige Kampf ums Wasser - Interview mit Clemens Messerschmid (8 min)
Clemens: „Und wie bei Südafrika werden nachher alle sagen, dass sie eh immer aus tiefstem Herzen die Apartheid dort verabscheut
hatten – also, nachdem Mandela nicht mehr im Gefängnis, sondern Staatspräsident war. Ganz, ganz wenige Staaten waren
wirklich (und nicht geheuchelt) gegen die Apartheid (die BRD war voll dafür) und Südafrika hat das nicht vergessen.
Ich erinnere mich immer gerne dran: Auf der riesigen Begräbnisfeier für Mandela haben die Südafrikaner neben Obama Raul Castro
gesetzt, denn Kuba hatte sich immer gegen die Apartheid ausgesprochen.“
Unterschriftenaktion: Unterzeichnen Sie die Europäische Bürgerinitiative zur Beendigung des Handels mit illegalen Siedlungen!
Mehr als 100 zivilgesellschaftliche Organisationen haben eine Unterschriftenaktion gestartet
um den europäischen Handel mit illegalen Siedlungen in den besetzten Gebieten zu stoppen. Unterzeichnen Sie jetzt die
Europäische Bürgerinitiative.
Hier unterzeichnen
Der Kontext des Anschlags in Neve Yaakov
Jalal Abukhater, mondoweiss.net, 02.02.23
Die besetzten palästinensischen Gebiete erleben derzeit einige der gewalttätigsten, zerstörerischsten und tödlichsten Tage seit langem. Die israelische Militärbesatzung entwickelt sich zu einem Monster, welches das palästinensische Leben in all seinen Formen und Ausprägungen auffrisst. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Frustration und Verzweiflung schwebt über uns allen wie eine dunkle Wolke...
Zur vollständigen Übersetzung des Artikels
Israelische Streitkräfte stürmen Dschenin und töten 9 Palästinenser
Yumna Patel, mondoweiss.net, 26.01.23
Bei einem brutalen Angriff auf das Flüchtlingslager Jenin, der als „Massaker“ bezeichnet wird, töteten israelische
Streitkräfte neun Palästinenser und machten ihn damit zum tödlichsten Tag des Jahres 2023 und zu einem der tödlichsten
Angriffe in der Westbank seit Jahren...
ZumArtikel
Den Schmerz der Anderen verstehen
vom Einstein Forum
Donnerstag, 2.2.2023 in Berlin, diskutierten Bashir Bashir, Amos Goldberg und Charlotte Wiedemann über den Holocaust, die Nakba und die deutsche Erinnerungskultur in einem Podcast mit dem Titel Den Schmerz der Anderen verstehen
Diese ursprünglich für Tel Aviv geplante Veranstaltung musste wegen ernsthafter Bedrohungen abgesagt werden.
zum Video.
„Wir werden nicht aufgeben!“
Pako, 29.01.23
Zusammenfassung der Veranstaltung Palästinensische Beduinen und ihre Zukunft im Negev mit der Architektin und Aktivistin Nadia Alatawneh am 25.01.23 im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart.
Die Architektin und Aktivistin Nadia Alatawneh stellte am 25.01.23 Pläne für eine positive Entwicklung der Naqab (Negev) vor, nachdem sie über die
schwierige Lage der Enteignung und Verdrängung der einheimischen Bevölkerung durch den Staat Israel berichtet hatte.
Zur Zusammenfassung der Veranstaltung
Vortrag in Zürich Video (youtube)
Bericht von der Veranstaltung in Graz
Ihr Vortrag in Graz Video (youtube)
Ausstellung Besetzte Leben im Haus der Katholischen Kirche bis zum 16. Februar
(etwas nach unten scrollen)
Zum Infoflyer
Kolonialistische Siedler greifen palästinensische und ausländische Wanderer in der Nähe von Jericho an
13./14.01.23
Einem Italiener wurde der Arm gebrochen und er erlitt Prellungen, andere wurden durch Pfefferspray verletzt...
Nach zweistündigem Warten auf das Eintreffen israelischen Militärs wurde die Gruppe von rund 40 Wanderern, darunter amerikanische,
französische und italienische Staatsangehörige, schließlich zu ihrem Bus begleitet...
Zum Video auf twitter
Zum Artikel auf middleeasteye.net
Israels Parlament stimmt für die Verlängerung des „Apartheid“-Notstandsgesetzes in der Westbank
newarab.com, 10.01.23
Berichten zufolge hat das Parlament in den frühen Morgenstunden des Dienstags eine Verlängerung von Gesetzen für die Westbank gebilligt, die nach Ansicht der Palästinenser zur Aufrechterhaltung der Apartheid in den besetzten Gebieten beitragen.
(…) Das Gesetz, das Siedler:innenn in der Westbank Rechte gewährt, die sie innerhalb des Staates Israel erhalten würden, ohne diese Rechte auf Palästinenser:innen auszudehnen, wurde vom israelischen Parlament in erster Lesung mit einer Mehrheit von 58 zu 13 Stimmen verabschiedet...
Zum vollständigen Artikel (engl.)
231 Palestinenser:innen wurden 2022 getötet. Dies sind ihre Geschichten
Yumna Patel, 31.12.22
2022 war das tödlichste Jahr seit Jahrzehnten für Palästinenser:innen, die unter israelischer Besatzung leben.
Wir haben alle Menschen erfasst, die durch israelische Staats- und Siedlergewalt getötet wurden.
Dies sind ihre Namen, Gesichter und Geschichten...
Zum vollständigen Artikel (engl.)
Schmierenkampagne gegen die UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese, weil sie israelischen Siedlerkolonialismus und Apartheid anprangert
Jonathan Ofir, mondoweiss.net, 21.12.22
Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin über die Lage der Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten
Die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten, Francesca Albanese,
ist nach ihrem Bericht über den israelischen Siedlerkolonialismus Ziel einer Schmierenkampgane geworden.
Zum vollständigen
Artikel (engl.)
Die Ausstellung zu Israels Geburtsstunde, die nicht öffentlich gezeigt werden kann
Pako, 13.12.22
1948 - die Ausstellung bewirbt sich selbst als „historisches Korrektiv“ und wird überall in der
Bundesrepublik, in öffentlichen Einrichtungen, Kirchengebäuden, Rathäusern und Bibliotheken zur Schau gestellt. Auf rund
30 Plakaten werden in Bild und Text die Wundergeschichten von Moses, Salomon und David beschrieben. Die Tafeln sind mit Mythen übersät, die sich als Fakten tarnen, mit unbegründeten Behauptungen, ohne Respekt vor der faktenbasierten wissenschaftlichen Forschung der letzten dreißig Jahre. Wenn es Zitate gibt, sind sie oft sehr selektiv und aus dem Zusammenhang gerissen. Quellen sind fast nirgendwo zu finden. Das Ganze ist eine klägliche historische Fälschung.
1948. Die Ausstellung feiert die Gründung des jüdischen Staates, auf einem Land, das seit Generationen von einheimischen Palästinensern bewohnt wurde. Überall versucht sie, die Wahrnehmung der Besucher von Geschehnissen rund um dieses schicksalhafte Ereignis zu verzerren und zu manipulieren.
Das Hauptthema der Ausstellung ist jedoch die Besiedlung Palästinas durch jüdische Einwanderer während der britischen
Besatzung, die das Land angeblich von einer verlassenen Halbwüste in einen modernen blühenden Staat nach europäischem Vorbild verwandelt hätten.
Leider ignoriert die Ausstellung den damalig florierenden Exporthandel (erinnern Sie sich an Jaffa-Orangen?) und das moderne Stadtleben vieler Palästinenser:innen, sowie die bestellten Felder, den Terrassenanbau, die zahlreiche palästinensischen Dörfer, und den regen Handel in der Zeit vor der zionistischen Besetzung des Landes...
Zum vollständigen Artikel
Auch Ingrid Rumpf vom Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V., der die Ausstellung Nakba, Flucht und Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948 erarbeitet hat, hat einen Brief an Muhrerem Aras zum Thema geschrieben und zwar im Frühjahr und noch einmal im Oktober diesen Jahres, als der Brief noch immer unbeantwortet war:
Wanderausstellung „1948. Die Ausstellung“ im Landtag Baden-Württemberg
Zum Brief an Landtagspräsidentin Muhterem Aras im April
Zum Brief Muhterem Aras im Oktober
Ein Beispiel für die manipulierten Fakten hat sie ebenfalls angefügt:
Zum Beispiel
Veranstaltung am 18.12.22 in Stuttgart: Warum die Bezeichnung „Konflikt“ auf Palästina und den Staat Israel nicht zutrifft
Warum die Bezeichnung „Konflikt“ auf Palästina und den Staat Israel nicht zutrifft – Berichte, Analysen, Debatten aus
der Wirklichkeit vor Ort: Veranstaltung mit Dr. Karin Gerster, Auslandsbüroleiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung für
Palästina und Jordanien. Karin Gerster bringt zur Veranstaltung mit dem Palästinakomitee aktuelle Informationen zur
Entwicklung mit.
Sie wird auch der Diskussion mit den Besucher:innen viel Raum geben.
Die Veranstaltung findet statt am:
Sonntag, 18. Dezember 2022, 15 Uhr, im Clara-Zetkin-Waldheim
Gorch-Fock-Str. 26, 70619 Stuttgart-Sillenbuch
Haltestelle Silberwald – U7 – Wegbeschreibung
Infos als Flyer
Gefeuert wegen Palästina-Reise: Kinderkanal beendet nach Bild-Hetze Zusammenarbeit mit Moderator Matondo Castlo
Nick Brauns, jw.de, 07.12.22
Die mediale und politische Hexenjagd auf öffentliche Personen in Deutschland, die sich für die Rechte der Palästinenser
stark machen, hat ein neues Opfer gefordert. Der frühere Moderator des Kinderkanals (KiKa), Matondo Castlo, gab bekannt,
dass der Sender beschlossen habe, die Zusammenarbweit »nicht mehr zu aktivieren«. »Ich bin also raus«, schrieb Castlo am
Montag auf Instagram...
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Dr. Michael Blume – eine Traditionslinie deutschen Wütens
Clemens Messerschmid, November 2022
Der Hydrologe Clemes Messerschmid schreibt aus Ramallah über die Versuche des Antisemitismusbeauftragten
Baden-Württembergs Dr. Michael Blume, Veranstaltungen zu verhindern:
Vorigen Monat in Heidelberg. Diesmal in Offenburg. Die Volkshochschule (VHS) will eine Friedenswoche in ihrem
Demokratiecampus abhalten. Eingeladen unter anderem: Peter Kuhn von Pax Christi. Er soll dort einen Vortrag über
Christen in Palästina sprechen und das Projekt „Neve Shalom – Wahat As-Salam“ (Oase des Friedens auf jeweils Hebräisch
und Arabisch) in Israel vorstellen, ein Dorf in Israel, auf halbem Weg zwischen Jerusalem und Tel Aviv, in dem Juden und
Palästinenser seit fast 50 Jahren exemplarisch, nämlich friedlich und gemeinsam zusammenleben!
Unerhört findet Herr
Blume und schreitet zur Tat – ganz offiziell als Landesbeauftragter gegen Antisemitismus. Er schickt einen amtlichen
Drohbrief aus seinem Büro im Stuttgarter Staatsministerium nach Offenburg. Die Veranstaltung muß verhindert werden...
Zum vollständigen Brief
Hier noch der Brief, den Clemens Messerschmid direkt an den Kreisvorstand der GEW Rhein-Neckar-Heidelberg geschrieben hat:
Betriff: Absage der Veranstaltung mit Dr. Shir Hever
Siehe auch die Erklärung Jüdische Stimme: Vertuschung durch die GEW
Wie schnell sich der neue Macarthyismus in Deutschland verbreitet, wird an der Zensur von Dr. Shir Hevers deutlich
Hans Norden, von Palästina Initiativ schreibt:
Der GEW Kreisverband Rhein-Neckar-Heidelberg wollte am 27. Oktober eine Veranstaltung mit Dr. Shir Hever (auch mehrfach
Referent in Hannover für unser FORUM und Mitglied der 'Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost') zum
Thema Kinderarbeit in Palästina durchführen - diese Veranstaltung wurde gegenüber dem Referenten kurzfristig ohne nähere
Begründung abgesagt. Vorausgegangen war - wie sich herausstellte - der auf die GEW mit einem Brief des
Antisemitismusbeauftragten Baden-Württembergs, Dr. Michael Blume, ausgeübte Druck.
Die GEW beugte sich dem und weigert
sich, diesen Brief dem Referenten und der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu geben. Offensichtlich sollte versucht werden,
auf Grundlage einer Annahme, dem Referenten von vornherein - prophylaktisch - die Möglichkeit zu entziehen, Meinungen zu
vertreten, die mutmaßlich die israelische Besatzungspolitik kritisieren und damit nicht der regierungsoffiziellen
Auffassung entsprechen. Der Antisemitismusbeauftragte Dr. Michael Blume hat sich damit angesichts dessen, dass auch
unter jüdischen Menschen die israelische Politik umstritten ist, die Hoheit angemaßt zu beurteilen, wer ein „richtiger“
und wer ein „falscher“ Jude ist. In der Presseerklärung der Jüdischen Stimme vom 11.11.22 heißt es dazu u.a.: „Dass die
GEW sich diese nicht anderes als antisemitische Einstellung zu eigen macht, werden wir nicht schweigend hinnehmen.“
Peinlich ist auch, dass Dr. Shir Hever angeboten wurde, sich gegen die Auszahlung des vereinbarten Vortragshonorars zum Stillschweigen
über den Vorgang zu verpflichten.
Video auf rumble von acTVism Munich
Deutsches Kunstfestival stellt sich geschlossen hinter Palästinenser:innen und wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe
Hebh Jamal, 972mag.com
Das von einem französischen Nachrichtenteam gedrehte Material wurde zu einem der ersten Filme über den besetzten Gazastreifen
Die Kurator:innen und Künstler:innen der renommierten documenta-fifteen-Ausstellung sahen sich einer Flut von
Anschuldigungen ausgesetzt, auch von deutschen Vertreter:innen, weil sie palästinensische Kollektive und Exponate zur
Palästina-Solidarität ausstellten. Obwohl Palästina und Israel in der monatelangen Ausstellung nur eine kleine Rolle
spielten, sah sich das Kurator:innen-Kollektiv Ruangrupa einer Flut von Kritik ausgesetzt, auch von deutschen
Politikern, weil sie angeblich antisemitische Kollektive präsentierten und Druck ausübten, eine Ausstellung
palästinensischer Künstler:innen zu schließen.
Zum vollständigen Artikel
Für Diejenigen, die die Gelegenheit wahrnehmen möchten sich näher mit dem Filmprojekt von Tokyo Reels zu beschäftigen:
Tokyo Reels
Die Gewinner:innen der Palestine Book Awards‘ 2022
Muhammad Hussein, middleeastmonitor.com, 04.11.22
Drei der Gewinner:innen
Die Gewinner:innen der Palestine Book Awards 2022 wurden im Rahmen einer Veranstaltung, bei der Autor:innen und ihre Beiträge zur Literatur zum Thema Palästina gewürdigt wurden. Sieben Bücher wurden von der Jury handverlesen und ihre Autor:innen in fünf Kategorien ausgezeichnet.
Das Vorzeigeprojekt der jährlichen Literaturpreisverleihung von Middle East Monitor, ging in sein 11. Jahr und wurde dieses Jahr von der britischen Journalistin, Autorin und ehemaligen stellvertretenden Auslands-redakteurin des Guardian, Victoria Brittain, eröffnet.
... Zum Artikel
Ben-Gvir gießt Öl ins Feuer der Gewalt in Jerusalem und in der Westbank
Maureen Clare Murphy, electronicintifada.net, 23.11.22
Itamar Ben-Gvir, Israels neuer rechtsextremer Königsmacher, forderte die außergerichtliche Hinrichtung von
palästinensischen Widerstandsanführern, nachdem am Mittwoch bei zwei Bombenanschlägen in Jerusalem ein Teenager getötet
und weitere verletzt wurden...
Zum Artikel
Absage der Preisverleihung für die Dramatikerin Caryl Churchill „ist nichts weniger als moderner McCarthyismus“
Harriet Sherwood, guardian.com, 17.11.22
Führende Vertrete:innen des britischen Theaters werfen dem Europäischen Dramapreis modernen McCarthyismus vor:
„Wenn die einzigen Kunstformen, die als ‚sicher‘ für die Institutionen gelten, diejenigen sind, die den Besitzlosen und
Unterdrückten dieser Erde nichts zu sagen haben und die angesichts der staatlich sanktionierten Unterdrückung schweigen,
dann sind Kunst und Kultur bedeutungs- und wertlos.“
„Dieser Angriff auf die Gewissensfreiheit ist nichts weniger als moderner McCarthyismus und wirft dringende Fragen über ein Muster der Einschüchterung und des Schweigens auf“, heißt es in dem Brief.
Churchill, 84, ist eine der einflussreichsten und bedeutendsten zeitgenössischen Dramatikerinnen Großbritanniens. Sie hat mehr als 30 Stücke geschrieben, von denen sich viele mit Machtmissbrauch befassen.
Der mit 75.000 Euro dotierte Preis — der höchstdotierte in Europa — wird vom Schauspiel Stuttgart verliehen und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gestiftet.
Zum Artikel (engl.)
Zum Offenen Brief auf artistsforpalestine.org.uk
Protestschreiben an den GEW-Vorsitzenden, die Mitglieder des GEW-Hauptvorstands, den GEW-Kreisverband Rhein-Neckar-Heidelberg...
Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin, November 2022
Insbesondere GEW-Mitglieder sind aufgerufen, sich inner-gewerkschaftlich für die Aufhebung des Maulkorbs einzusetzen,
der Herrn Dr. Shir Hever vom o. a. Kreisverband nun gerade von der „Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Bildungsgewerkschaft im DGB“ verpasst wurde, sowie nachdrücklich auch für die uneingeschränkte Einhaltung der im
Grundgesetz als Grundrechte verbrieften Meinungs-, Rede- und Versammlungsfreiheit.
Zum Protestschreiben
Zum Beitrag Vertuschung durch die GEW auf der Website juedische-stimme.de
Die neue Regierung des Staates Israel treibt das Land auf den Abgrund zu
Ilan Pappe, middleeasteye.net, 16. 11.22
Staatspräsident Herzog mit dem Rechtsextemisten Itamar Ben-Gvir
Die rechtsextreme Koalition wird die Unterdrückung der Palästinenser fortsetzen, aber mit grösserer Missachtung der weltweiten Kritik als je zuvor.
War es wirklich eine große Überraschung, als wir am Morgen des 2. Novembers aufgewacht sind und festgestellt haben, dass die
israelische Regierung und die Knesset nun von einer dominanten Mehrheit nationalistischer religiöser israelischer Juden, Zionisten und Hardliner-Politiker
geführt werden, die zuvor eine offizielle Politik der ethnischen Säuberung und des Shoot-to-Kill von Palästinenser:innen befürwortet haben?
Zum vollständigenArtikel
Der Zionismus während des Holocaust: Die Instrumentalisierung der Erinnerung im Dienste von Staat und Nation
Pako, 14.11.22
Tony Greenstein hat ein neues Buch herausgegeben, „Zionism During the Holocaust: The weaponisation of memory in the service of state and nation”.
Bisher liegt es nur auf Englisch vor. Wir übersetzen die Bewertungen auf der Rückseite.
Tony Greenstein bietet uns eine umfassende und prägnante Analyse der untrennbaren Verbindung zwischen Antisemitismus und Zionismus. Diese Verbindung wurde während des Holocausts in ihrer hässlichsten Form deutlich.
Ilan Pappe, Professor of Middle East History, Exeter University
Das vorliegende Buch befasst sich mit der gesamten Geschichte dieser Beziehung zwischen Zionismus und Antisemitismus.
Tonys enzyklopädische Vertrautheit mit den verstreuten relevanten Veröffentlichungen und seine Fähigkeit, das umfangreiche Material in einem zusammenhängenden Buch zusammenzufassen, sind unvergleichlich.
Moshe Machover, Emeritus Professor, King's College, London University...
Alle Bewertungen hier
Interview mit Tony Greenstein: Podcast Electronic Intifada youtube.com, How Zionists collaborated with the Nazis, in conversation with Tony Greenstein
Interview mit Tony Greenstein auf youtube.com
NoAFD – Die Rechtsextremen finden kaum Echo - Deutlicher Protest gegen die Rechtsextremen
Pako, 12.11.22
Mit Parolen wie „Gegen Armut, Not und Kälte. Unser Land zuerst“ glaubte die AFD am Samstag, 12. November 2022, 1000 Leute auf den Stuttgarter Marktplatz vor dem Rathaus mobilisieren zu können. Sie wurden enttäuscht und standen dort mit einem kleinen Häuflein von 350 Leuten, einschließlich Heinrich Fiechtner und „Querdenker“.
Dafür schallte der laute Protest von mindestens doppelt so vielen Nazigegnern auf den Marktplatz, Diese hatten sich v.a. hinter der Polizeiabsperrung mit Wasserwerfern versammelt. Ihre Parolen „NoAFD in Stuttgart. Unsere Alternative heißt Solidarität“ stieß auch bei den Passanten auf ein positives Echo.
AFD und Ultrarechte unterstützen trotz ihres massiven Antisemitismus in ihrer großen Mehrheit den Apartheidstaat Israel. Mit zur Schau gestellter Freundschaft mit dem Staat Israel, Rassismus sowie Islamophobie streuen sie Hass und lenken von ihrer Demokratiefeindlichkeit und ihrer Nähe zur faschistischen Vergangenheit in Deutschland und Europa ab. Zu ihren Hauptfeinden gehören die Kritiker des israelischen Herrschaftssystems.
Für uns als Palästinakomitee ist der Protest gegen AFD-Auftritte selbstverständlich. Mit unserem Plakat machten wir auf die Gemeinsamkeiten führender israelischer Politiker mit der europäischen Ultrarechten und der AFD aufmerksam.
Weitere Berichte und Fotos auf der facebookseite von „Aufstehen gegen Rassismus“
Vorsicht mit Antisemitismus-Vorwurf – Solidaritätsaktion für Caryl Churchill
deutschlandfunkkultur.de, 10.11.22
Heute startet der jüdisch-israelische Schauspieler Noam Brusilovsky mit einer Kollegin eine Solidaritätsaktion, eine
Lesung des Gaza-Stücks der englischen Autorin Charyl Churchill, der Auf Druck wegen der Unterstützung für BDS der Europäische Dramatikerpreis wieder aberkannt wurde.
Zum Interview mit Noam Brusilovsky.
Watch Jennie Stoller perform Caryl Churchill’s play, Seven Jewish Children, which was written in response to the situation in Gaza in January this year
Lesung auf der guardian.com
Lesung auf der Facebook-Seite von Sivan Ben Yishai und Noam Brusilovsky.
Lehren aus den israelischen Wahlen 2022
Yoav Haifawi, mondoweiss.net, 05.11.22
Die rassistischen Mobs, die im Mai 2021 Palästinenser gelyncht haben, sind jetzt eine wichtige politische Kraft
im Staat Israel. Die Maske der israelischen Apartheid ist gefallen.
Vier aufeinanderfolgende Wahlkämpfe im Staat Israel wurden um ein einziges Thema geführt - für und gegen den grotesk
korrupten „König Bibi", eine Anspielung auf Benjamin Netanjahu. Diese Wahlen brachten keine klare Entscheidung der
gespaltenen israelischen Apartheid-Wählerschaft. Obwohl die Palästinenser unter der Herrschaft des Staates Israel die
Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, wird ihnen jede Möglichkeit genommen, ihr Schicksal auf demokratischem Wege zu
beeinflussen. Während sich das Pro- und das Anti-Netanjahu-Lager stritten, wurde das Schicksal der Palästinenser von der
Diskussion völlig ausgeschlossen. Selbst das Wort „Frieden", das bei früheren israelischen Wahlen regelmäßig (ohne jede
Bedeutung) erwähnt wurde, ist nun völlig aus der Mode gekommen.
Zum vollständigen Artikel
Panik in der Biden-Administration und Israel-Lobby nach dem Wahlsieg Netanjahus und der Rechtsextremen
Mitchel Plitnick, mondoweiss.net, 03.11.22
Die rassistischen Mobs, die im Mai 2021 Palästinenser gelyncht haben, sind jetzt eine wichtige politische Kraft im Staat Israel. Die Maske der israelischen Apartheid ist gefallen.
Israels Unterstützer des gesamten politischen Spektrums sind in Panik über den Sieg der Rechts-extremen bei den israelischen Wahlen, und die Reaktionen sind bezeichnend.
Während die Ergebnisse der Wahlen in Israel ausgewertet werden - eine Wahl, bei der Millionen von Palästinenser:innen,
die unter israelischer Herrschaft leben, kein Mitspracherecht haben - wächst die Sorge der Unterstützer:innen außerhalb
Israels. Ihre Reaktionen sind aufschlussreich. Der US-Botschafter in Israel, Tom Nides, ein Mann, der Israel fast ebenso
sklavisch ergeben ist wie sein Vorgänger David Friedman, sagte: „Es ist zu früh, die genaue Zusammensetzung der
Koalition vorherzusagen, solange nicht alle Stimmen ausgezählt sind.“ Aber er „beabsichtigt, mit der israelischen
Regierung weiterhin an den gemeinsamen Interessen und Werten beider Länder zu arbeiten“.
Zu diesen Interessen und Werten, die sich in der wohl zweitstärksten Partei in Benjamin Netanjahus neuer
Regierungskoalition widerspiegeln, gehören eklatanter Rassismus, offener Faschismus, extreme Feindseligkeit gegenüber
LGBTQ+-Personen und der Anführer Itamar Ben-Gvir, der so radikal ist, dass er 2007 von einem israelischen Gericht wegen
Aufstachelung zum Rassismus und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung verurteilt wurde...
Zum vollständigen Artikel
Ruf nach einer Einheitsfront
Eindrücke von der Demonstration am 29.11.22 in Brüssel
Aus der Brüsseler Erklärung: Anlässlich des ersten Jahrestages ihrer Gründung organisierte die Palästinensische Alternative Revolutionäre
Pfad-Bewegung (Masar Badil) in der Woche vom 22. bis 30. Oktober ein breites Spektrum an Aktivitäten, Treffen,
Veranstaltungen und Volksmärschen, die Woche für Rückkehr und Befreiung. Abschließend gab Masar Badil die folgende
Erklärung ab:
„Am ersten Jahrestag ihrer Gründung steht die Palästinensische Alternative Revolutionäre Pfad-Bewegung im Geiste der
nationalen Verantwortung und des Kampfes vor den Opfern unseres palästinensischen Volkes und grüßt die Märtyrer, die
Verwundeten und die Gefangenen. Unsere Bewegung bekennt sich zu ihrer freiwilligen und authentischen Zugehörigkeit zum
palästinensischen, arabischen und internationalen Widerstandslager und ist motiviert, dem Ruf der Pflicht, sich den
Kräften des Imperialismus, Kolonialismus, Zionismus und der Reaktion entgegenzustellen, zu folgen“”...
Zur vollständigen Brüsseler Erklärung
Der 2007 wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilte rechtsextremistische Parlamentarier Itamar Ben-Gvir, zog im Oktober in Sheikh Jarrah seine Pistole.
Er strebt in Netanjahus neuer Regierung den Posten des Minsters für innere Sicherheit an.
Photo: youtube-Bildschirmaufnahme
Was dachte sich die israelische Linke eigentlich nach mehr als 50 Jahren Unterstützung der israelischen Besatzung?
Gideon Levy, haaretz.com, 03.11.22
Die Wahlen haben gezeigt, dass die israelische Gesellschaft zum Teil religiös und zum großen Teil rassistisch geworden
ist, wobei der Hass auf die Araber ihr wichtigster Antrieb ist und es niemanden gibt, der sich ihm entgegenstellt.
(...) Seit Jahren reden die Israelis über das auserwählte Volk, über den Holocaust, nach dem alles erlaubt ist, über die
Araber, die uns ins Meer treiben wollen, über unser Recht auf das Land aufgrund der biblischen Geschichten, über die Armee
als die moralischste der Welt, über David gegen Goliath, über israelische Araber als fünfte Kolonne, darüber, dass
die ganze Welt gegen uns ist und dass jeder, der uns kritisiert, ein Antisemit ist.
Was dachten wir, was dabei herauskommen würde? Ben-Gvir hat sich tatsächlich Zeit gelassen. Er hätte seinen großen Wurf
schon längst machen können. Das kommt davon, wenn man einen Bolsonaro und keinen Lula vor sich hat. Das passiert, wenn
auf die Rufe „Tod den Arabern”, die jetzt in den Schulen in der Morgenversammlung gepaukt werden, nicht ein einziger Ruf
nach „Freiheit für die Araber“ folgt. So hat es begonnen, so wird es enden.
Zum Artikel (engl.)
Die neueste Inkarnation der Rechten: Kahanistischer Bibi-ismus
Aluf Benn, haaretz.com, 02.10.22
Die Weltanschauung des kahanistischen Bibi-ismus lässt sich als Rassismus gegenüber Nicht-Juden zusammenfassen und stellt die politische
Meinungsäußerung der arabischen Öffentlichkeit als Unterstützung des Terrors dar, als aktiven Hass auf den Staat und als Widerstand
gegen jegliche Begrenzung der Staatsgewalt durch Gerichte, unabhängige Medien oder zivilgesellschaftliche Organisationen,
die sich der Politik der Regierung widersetzen.
All diese Organisationen werden in den Augen des kahanistischen Bibi-ismus als Bedrohung wahrgenommen, die unterdrückt
oder eingeschüchtert werden muss, bis sie sich ergeben und gezähmt werden...
Zum
Artikel (engl.)
Zum Oktober-Infobl@tt
Steht Palästina kurz vor einem Aufstand?
Ali Abunimah, Maureen Clare Murphy, electronicintifada.net, 14.10.22 (teilübersetzt von Pako)
Die Ereignisse der vergangenen Woche in der besetzten Westbank deuten darauf hin, dass der palästinensische Befreiungskampf und die
Anstrengungen Israels, ihn mit brutaler Gewalt zu unterdrücken, in eine neue Phase eingetreten sind.
In dem sich abzeichnenden Szenario sehen sich die ehemals extremistischen Randgruppen der Siedler:innen auf den höchsten Ebenen der israelischen Regierung vertreten,
ermutigt und jenseits der Kontrolle durch die Armee.
Die Palästinensische Autonomiebehörde erweist sich bei der Unterdrückung des bewaffneten Widerstands als zunehmend ineffektiv und steht,
wie einige israelische Analysten befürchten, am Rande des Zusammenbruchs. Die Palästinensische Autonomiebehörde dient verlängerter Arm der
israelischen Besatzung, und sie würde von vielen Palästinenser:innen nicht vermisst werden, außer von denen, die derzeit auf ihrer Gehaltsliste stehen.
Angesichts der völligen Straflosigkeit Israels und der leeren Gesten internationaler Akteure
für einen nicht existierenden Friedensprozess lässt die düstere Statistik von mehr als 100 getöteten Palästinensern
in der Westbank in diesem Jahr noch schlimmere Gewalt vorausahnen.
Seit Anfang Oktober wurden sechs palästinensische Jungen von der israelischen Armee getötet:
Fayez Damdoum, 17
Mahdi Ladadwa, 17
Adel Daud, 14
Mahmoud Sous, 17
Mahmoud Samoudi, 12
Osama Adawi, 17
Trotz der israelischen Brutalität, gerade deswegen, haben sich die Palästinenser erhoben, um ihre Existenz auf ihrem Land zu verteidigen, und zwar mit ebenso
viel Furchtlosigkeit und Entschlossenheit wie jede Generation zuvor...
Zum Artikel (engl.)
Fremde hinter den Bäumen: Über den Tod von Rayan Suliman und seiner Angst vor Monstern
Der 7-jährige Rayan Suliman erlitt einen Herzstillstand, als er vor israelischen Soldaten flüchtete
Die Kinder in meinem Flüchtlingslager in Gaza hatten fast nie Angst vor Monstern, aber vor israelischen Soldaten. Das ist alles, worüber wir gesprochen haben, bevor wir ins Bett gingen. Im Gegensatz zu eingebildeten Monstern im Schrank
oder unter dem Bett sind israelische Soldaten real, und sie können jeden Moment auftauchen - an der Tür, auf dem Dach oder, wie es oft der Fall war, mitten im Haus.
Der jüngste tragische Tod des 7-jährigen Rayan Suliman, eines palästinensischen Jungen aus dem Dorf Tuqu in der Nähe von Bethlehem in der besetzten Westbank, hat viele Erinnerungen wachgerufen.
(...) Tuqu ist ein palästinensisches Dorf, das vor langer Zeit in einer intakten Landschaft lag. Im Jahr 1957 wurde die illegale jüdische Siedlung
Tekoa auf gestohlenem palästinensischem Land errichtet. Damit begann der Alptraum.
Die Kinder von Tuqu hatten viel zu befürchten, und ihre Ängste waren alle begründet. Der tägliche Schulweg, den Rayan
und viele seiner Mitschüler:innen zurücklegen, verstärkte diese Ängste noch. Um zur Schule zu gelangen, mussten die Kinder
den israelischen Stacheldraht überqueren, der oft von schwer bewaffneten israelischen Soldaten bewacht wurde.
Manchmal haben die Kinder versucht, den Stacheldraht zu umgehen, um die gefürchteten Begegnungen zu vermeiden. Die Soldaten
sahen dies jedoch voraus. „Wir haben versucht, stattdessen durch den Olivenhain neben dem Weg zu gehen, aber die Soldaten verstecken sich dort in den Bäumen und packen uns“, wird Mohammed Sabah, ein 10-jähriger Junge aus Tuqu, in
einem Artikel von Sheren Khalel zitiert, der vor ein paar Jahren veröffentlicht wurde.
Der Albtraum dauert schon jahrelang. Rayan erlebte diesen Terror über ein Jahr lang, Soldaten die
hinter Stacheldraht warteten, unheimliche Gestalten, die sich hinter Bäumen versteckten
Zum Artikel (engl.)
Literatur-Nobelpreisträgerin Annie Ernaux unterstützt BDS
deutschlandfunkkultur.de, 08.10.22
Antisemitismus-Vorwürfe gegen Literatur-Nobelpreisträgerin Annie Ernaux: Die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux
unterstützt offenbar die israelfeindliche Bewegung BDS. Das berichten verschiedene deutsche Medien und berufen sich
dabei auf einen Bericht der israelischen Zeitung „Jerusalem Post“. Demnach hat die Französin mehrere Briefe der Bewegung
unterzeichnet. Außerdem habe sie im Mai 2019 zusammen mit über 100 anderen französischen Künstlerinnen und Künstlern einen Brief unterzeichnet, in dem sie zum Boykott des Eurovision Song Contest aufrief, der in Tel Aviv stattfand...
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Zum September-Infobl@tt
Rechte der Palästinenser missachtet zugunsten machtpolitischer Interessen
Pako, 06.10.22
Bekannte Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, B’Tselem, Human Rights Watch und etliche UN-Vertreter
haben gerade in den vergangenen zwei Jahren schwere Vorwürfe gegen den Staat Israel wegen der Menschenrechtsverletzungen
erhoben. Es liegen inzwischen einige Studien vor, die ein israelisches Apartheidregime im gesamten historischen
Mandatspalästina nachweisen. Von der EU fordern die Menschenrechtler dringend politische Konsequenzen – z. B. Amnesty
International und Human Rights Watch, die die klare Benennung des Apartheidsystems erwarteten. Beim Treffen des
EU-Assoziationsrats waren trotzdem übliche Töne mit Feigenblatt-Charakter zu hören...
Einige Anmerkungen zum Treffen des Assoziationsrats der EU mit dem Staat Israel
Gay Palästinenser enthauptet, während er auf Asyl wartet
Haaretz, 06.10.22
Die enthauptete Leiche eines schwulen Palästinensers, der seit zwei Jahren in Israel auf Asyl wartete, wurde am Mittwoch in Hebron entdeckt. Der 25-jährige Ahmad Abu Marhia war wegen seiner sexuellen Identität mit dem Tod bedroht worden und hatte eine humanitäre Aufenthaltsgenehmigung für Israel erhalten, während er in einem Drittland Asyl beantragte. Die palästinensische Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft gaben bekannt, dass eine Untersuchung eingeleitet und ein Verdächtiger festgenommen worden sei, betonten jedoch, dass das Motiv für den Mord noch nicht bekannt sei. Die palästinensische Nachrichtenagentur Maan meldete, dass Abu Marhias Kopf abgetrennt worden sei und dass Bilder seiner Leiche in den palästinensischen sozialen Medien kursierten.
“Die Ermordung von Ahmad Hakam Hamdi Abu Marhia schmerzt", erklärte die LGBTQ Task Force in ihrer Stellungnahme. "Ahmad floh vor zwei Jahren aus dem Palästinensischen Autonomiegebiet nach Israel, nachdem er wegen seiner sexuellen Orientierung verfolgt und bedroht worden war. Gestern, zwei Monate bevor er ein neues Leben in Kanada beginnen sollte, erfuhren wir von seiner brutalen Ermordung in Hebron, die über die sozialen Medien verbreitet wurde.”
Mehr.
Jetzt besetzt Israel die Herzen der Liebenden im palästinensischen Westjordanland
Informed Comment 04.09.2022
In einer gruseligen Politik, die einem Kafka- oder Joseph-Heller-Roman entspräche, haben die israelischen Behörden verfügt, dass ausländische Besucher im palästinensischen Westjordanland, die eine Liebesbeziehung mit einem einheimischen Palästinenser eingehen, diese innerhalb von 30 Tagen den militärischen Besatzungsbehörden melden müssen. Das berichtet die BBC unter Berufung auf offizielle israelische Dokumente.
Es war unvermeidlich, dass der Tag kommen würde, an dem der gewaltige israelische Kolonialapparat, den der Journalist Michael Jansen als "Stalkerstaat" bezeichnete, schließlich das menschliche Herz selbst besetzen würde.
Wenn ein Ausländer einen Palästinenser heiratet, müssen die beiden nach 27 Monaten das Westjordanland für mindestens sechs Monate verlassen, was die israelischen Behörden als "Abkühlungsphase" bezeichnen. Das israelische militärische Besatzungsregime weigert sich häufig, ausländischen Ehepartnern von Palästinensern den Aufenthalt im Westjordanland zu gestatten, was ein offensichtlicher Versuch ist, diese Familien ins Ausland zu zwingen - eine von vielen Maßnahmen, die Israel ergreift, um einen palästinensischen Exodus aus dem Westjordanland zu fördern.
Beachten Sie, dass Ausländer, die israelische Juden heiraten (was sie im Ausland tun müssen, weil die Rabbiner es niemals erlauben würden), keinen ähnlichen Wohnsitzbeschränkungen unterliegen.
Israel spielt schon seit langem mit den Herzen der Palästinenser, die unter seiner Knute leben. Die israelische Überwachung der staatenlosen Palästinenser ist so intensiv, dass die Beamten oft Beweise dafür finden, dass einzelne Personen eine heimliche außereheliche Affäre haben. Israelische Agenten schalten sich ein und drohen, die schuldigen Liebhaber zu entlarven, wenn sie sich nicht bereit erklären, Informanten zu werden. In Fällen, in denen solche Absprachen bekannt wurden, führte dies manchmal zum Tod der beiden Liebenden.
Gay Palästinenser eine leicht Beute
Die Besatzungsbehörden erpressen auch regelmäßig schwule Palästinenser, um sie als Informanten zu gewinnen. Die Palästinensische Autonomiebehörde verbietet Homosexualität, und konservative Familien können LGBTQ-Mitglieder nur selten akzeptieren, so dass schwule Palästinenser aus Angst um ihren Ruf leicht zur Beute israelischer Geheimdienste werden. Diese schwulen Opfer sind jedoch nur ein Teil von Israels weitreichenden Erpressungsoperationen gegen Palästinenser aus vielen Gründen.
Israels militärische Besetzung des palästinensischen Westjordanlands dauert nun schon 55 Jahre an und daher steht diese Besetzung nicht mehr im Einklang mit den Haager Bestimmungen von 1907, der Vierten Genfer Konvention von 1949 oder dem Römischen Statut von 2002. Kurz gesagt, die Besatzung ist illegal. Den Besatzungsmächten ist es verboten, ihre eigene Bevölkerung in den besetzten Gebieten anzusiedeln, solche Gebiete zu annektieren oder die Lebensweise der besetzten Bevölkerung zu verändern. Israel hat sich aller drei Verstöße gegen die Genfer Konvention und gegen das Römische Statut von 2002, das die Grundlage für den Internationalen Strafgerichtshof bildet, schuldig gemacht.
Rechtswidrige Handlungen der israelischen Behörden im palästinensischen Westjordanland
Da die alltäglichen Handlungen der israelischen Behörden im palästinensischen Westjordanland rechtswidrig sind und von der Weltgemeinschaft zunehmend unter die Lupe genommen werden, haben die israelischen Behörden reagiert, indem sie versuchten, die Welt über das, was dort geschieht, hinwegzutäuschen. Anfang nächster Woche tritt ein neues drakonisches Gesetzespaket in Kraft, das auf dem Wunsch der israelischen Behörden beruht, Informationen aus Palästina einzuschränken. So dürfen beispielsweise nur noch 100 ausländische Professoren an den 15 palästinensischen Hochschulen unterrichten, und Israel hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu entscheiden, welche Professoren zugelassen werden und welche nicht. Außerdem dürfen die ausländischen Professoren nur ein Semester lang unterrichten, danach müssen sie das Land verlassen. Mit dieser Maßnahme soll sichergestellt werden, dass keine ausländischen Professoren langfristig an palästinensischen Hochschulen tätig sind. Damit wird sichergestellt, dass die ausländischen Professoren, die in Palästina unterrichten, nicht die Möglichkeit haben, die Art von tiefem Einblick in die Praktiken der Besatzung zu gewinnen, die ihnen ein langer Aufenthalt bieten würde.
Ebenso hat Israel einen durchsichtigen, betrügerischen Versuch unternommen, wichtige palästinensische Menschenrechtsgruppen als "Terroristen" zu verbieten, ist dabei aber von der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten abgewiesen worden.
Englisches Original.
EU: Verurteilt Israels Apartheid auf dem Treffen des Assoziationsrats
Erklärung Human Rights Watch, 30.09.22
(Brüssel) - Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten sollten die Verbrechen der israelischen Behörden gegen die
Menschlichkeit, die Apartheid und die Verfolgung während des Treffens des Assoziationsrates EU-Staat Israel am 3.
Oktober 2022 verurteilen, erklärte Human Rights Watch heute. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sollten auch die
israelischen Behörden dazu drängen, das harte Vorgehen gegen die palästinensische Zivilgesellschaft zu beenden.
„Europäische Beamte sollten wissen, dass sie Vertreter:innen einer Regierung die Hand schütteln werden, die Verbrechen
gegen die Menschlichkeit begeht und die prominente zivilgesellschaftliche Gruppen, die diese Miss-bräuche anprangern,
verboten hat“, sagte Omar Shakir, Direktor für Israel und Palästina bei Human Rights Watch. „So zu tun, als ob es sich
bei dem Staat Israel um normale Angelegen-heiten handele, während die Unterdrückung eskaliert, vermittelt die Botschaft,
dass die Missbilligung der EU kaum mehr wert ist als das Papier, auf dem sie geschrieben steht.“...
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Regierungsvertrag belegt, wie Israel Wälder benutzt, um Beduinen Land zu entziehen
Meron Rapoport, 972mag.com, 25.09.22
In einer Vereinbarung zwischen der israelischen Landbehörde und dem Jüdischen Nationalfonds wird die Anpflanzung von
Bäumen als Waffe gegen „Eindringlinge“ in einer militaristischen Sprache gerechtfertigt.
In der Vergangenheit hat der Staat Bäume gepflanzt, um die palästinensischen Dörfer zu überdecken, die er während der
Nakba 1948 zerstörteund deren Bewohner:innen er vertrieben hatte.
Auch heute ist diese Praxis ein Instrument zur weiteren Enteignung der palästinensischen Bürger:innen Israels. Nirgendwo
wird dies deutlicher als in der Naqab/Negev, wo Israels Kampf um Land gegen Beduin:innen die Form einer Militäroperation
annimmt.
Neue Dokumente, die von Local Call aufgedeckt wurden, zeigen, wie sehr die israelischen Behörden ihre eigenen
Bürger:innen als Feinde behandeln...
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Gemeinsame Untersuchung ergibt, dass die Tötung von Abu Akleh „vorsätzlich“ war
aljazeera.com, 20.09.22 (teilweise übersetzt von Pako)
Eine gemeinsame Untersuchung von Forensic Architecture und Al Haq zeigt, dass israelische Scharfschützen
wiederholt auf Shireen Abu Akleh schossen.
(…) Die Untersuchungsergebnisse zeigen, den genauen Schusswinkel des israelischen Scharfschützen und dass er in der Lage war,
eindeutig zu erkennen, dass sich Journalist:innen in der Nähe befanden. Sie schloss auch aus, dass es zum Zeitpunkt des
Angriffs Konfrontationen zwischen israelischen Streitkräften und Palästinensern in Dschenin gab.
Laut der Untersuchung, für die Al Jazeera Material zur Verfügung stellte, schoss der israelische Scharfschütze zwei Minuten
lang und zielte absichtlich auf diejenigen, die versuchten, Abu Akleh zu retten.
Der Scharfschütze schoss dreimal und gab beim ersten Mal sechs Kugeln ab, nach acht Sekunden sieben weitere. Eine dieser
Kugeln war diejenige, die Abu Akleh tötete, indem sie sie direkt unter ihrem Helm traf. Zwei Minuten später feuerte der
Scharfschütze drei weitere Kugeln ab, um die Rettungsversuche zu stoppen...
Zum Artikel (engl.)
Forensic Architecture und Al Haq Video auf youtube.com
Apartheidexpertin des Tages: Franziska Giffey
Nick Brauns, jungewelt.de, 16.09.22
Navanethem Pillay kann mit ihren 80 Jahren auf eine beachtliche Lebensleistung zurückblicken. Die Havard-Absolventin
wurde 1995 als erste Frau und Nichtweiße Richterin am Obersten Gerichtshof Südafrikas. Von 2003 bis 2008 war sie
Richterin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, anschließend bis 2014 Hohe Kommissarin für Menschenrechte der
Vereinten Nationen. Für ihren »unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte« sollte sie am 20. September mit der von der
Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen »im Namen des Landes Berlin« zu vergebenden Otto-Hahn-Friedensmedaille
ausgezeichnet werden – im Roten Rathaus im Beisein der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Doch diese
ließ am Mittwoch erklären, sie habe ihre Teilnahme an der Feier abgesagt, die auch nicht im Rathaus stattfinden dürfe...
Zum Artikel
Diffamierung und Ausgrenzung
Pako, 16.09.22
Das Stuttgarter Festival gegen Rassismus ist jetzt vorüber. Wir waren im letzten Jahr ausgeladen worden
uns daran zu beteiligen, wegen unserer Unterstützung der BDS-Kampagne.
Nachdem es in den Sozialen Medien Kritik an den Hauptorganisator:innen DGB-Jugend und Stadtjugendring
gegeben hatte uns auszuschließen, ist nun auf der Website des Festivals eine Erklärung zu lesen,
die versucht die Haltung der Organisator:innen mit falschen Behauptungen und faktischen Fehlern zu rechtfertigen, siehe https://festivalgegenrassismus.de/wp/statement/.
Deshalb stellen wir hier als erste Reaktion darauf unsere Stellungnahme vom letzten Dezember noch einmal zur Verfügung: Stellungnahme
Das Massaker von Sabra und Shatila: 40 Jahre Trauma
Emad Moussa, alaraby.co.uk, 15.09.22
Vierzig Jahre nach dem Massaker von Sabra und Schatila, bei dem über 3000 Menschen von Israels verbündeten libanesischen Milizen
getötet wurden, erklärt Emad Moussa, was dieses dunkle Kapitel für die Palästinenser:innen bedeutet und dass Trauma unter den Flüchtlingen weiterlebt...
Zum Artikel (engl.)
und zum Artikel Ein Massaker, das verhindert hätte werden können.
Israelische Siedler griffen einen Mann an und brachen ihm beide Arme. Dann verhaftete ihn die Armee.
Yumna Patel, mondoweiss.net, 13.09.22
Während er auf seinem Land arbeitete, griff eine Gruppe israelischer Siedler, die mit Stöcken, Metallrohren und M16-Gewehren bewaffnet waren, Hafez Huraini und seinen Sohn Muhammad an.
Hafez wurde schwer verletzt und seine beiden Arme waren gebrochen. Als ein palästinensischer Krankenwagen eintraf, um ihn zu evakuieren, schlitzten die Siedler die Reifen auf, und die israelischen Soldaten nahmen Huraini fest und behaupteten, er habe einen der Siedler verletzt.
Hafez Huraini, 52, arbeitete mit seinem Sohn Muhammad auf dem Land seiner Familie am Rande ihres Dorfes at-Tuwani in Masafer Yatta im südlichen Teil der Westbank, als sie von einer Gruppe bewaffneter israelischer Siedler vom nahe gelegenen Siedlungsaußenposten Havat Ma'on angegriffen wurden. “Sie wurden von fünf Siedlern angegriffen, einige waren bewaffnet, mindestens einer hatte ein M16-Gewehr, die anderen trugen Metallrohre. Einer der Siedler schlug mit einem Metallrohr auf sie ein und brach meinem Vater den linken Arm”, berichtete Sami Huraini, 24, der Sohn von Hafez, gegenüber Mondoweiss“.
"Mein Vater fiel zu Boden, und sie schlugen weiter auf ihn ein, bis sie ihm auch den rechten Arm brachen", sagte Sami. "Dann fing der Siedler mit dem Gewehr an, mit scharfen Kugeln in die Luft zu schießen.
Sami und seine Nachbarn rannten zum Tatort, der nur wenige hundert Meter von seinem Haus entfernt auf einer Bergkuppe liegt.
Als sie dort ankamen und die Siedler konfrontierten, zogen sich einige zurück, aber die bewaffneten Siedler blieben. Dann kam die Armee...
Zum Artikel (engl.)
Die Jüdische Stimme stellt Strafanzeige gegen Yair Lapid und Benny Gantz wegen Kriegsverbrechen
juedische-stimme.de, 11.09.22
Die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V. erstattet Strafanzeige gegen den israelischen Premierminister
Yair Lapid und den Verteidigungsminister Benny Gantz wegen Kriegsverbrechen.
Wir, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, erstatten Strafanzeige gegen den israelischen Premierminister
Yair Lapid und den Verteidigungsminister Benny Gantz für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die
im August dieses Jahres unter ihrer Führung im Gazastreifen begangen wurden. Bei der „Operation Breaking Dawn“ wurde
Gaza vom 5. bis zum 8. August intensiv bombardiert; dabei handelte es sich um einen vermeintlichen Präventivschlag, der
ohne konkrete Bedrohung erfolgte. Während Lapid behauptete, sein Volk verteidigt zu haben, kündigte Gantz an, es würde
„falls nötig auch in Zukunft weitere Präventivschläge geben“, ob die Gefahr von Khan Younis (in Gaza) oder Teheran
ausginge – ein Zeichen dafür, dass die israelische Führung angesichts der westlichen Atomverhandlungen mit dem Iran
durch das Töten palästinensischer Kinder Stärke zeigen wollte...
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US-Senator lehnt israelischen Bericht zum Tod von Shireen Abu Akleh ab
qudsnen.co, 09.09.22
„Der zentrale Punkt der ‚Verteidigung‘ in diesem Bericht der israelischen Armee ist, dass ein Soldat das Feuer von
Militanten ‚erwidert‘ hat“, twitterte der US-Senator am Dienstag und wies darauf hin, dass Untersuchungen der New York
Times, der Associated Press, CNN, der Washington Post und der Vereinten Nationen „keinen derartigen Beschuss zu diesem
Zeitpunkt“ ergeben haben...
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Amira Hass in Haaretz am 06.09.22:
Wenige Minuten vor dem tödlichen Schuss ging die Gruppe von Journalisten - mit Helmen und kugelsicheren Westen - an den Soldaten vorbei, die in ihren gepanzerten Fahrzeugen saßen.
„Wir gingen geradeaus, während vor uns, in einer Entfernung von etwa 200 Metern, einige Armeejeeps standen. Wir wollten, dass die Soldaten uns sehen und uns als Journalisten erkennen“, erklärte
der erfahrene Journalist al-Samoudi der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem. Wie seine Kollegin Abu Akleh war auch al-Samoudi erfahren in der Berichterstattung
über solche Ereignisse und hatte gelernt, welche Vorsichtsmaßnahmen erforderlich waren, um sicher zu arbeiten.
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Yacoub Ahmad Odeh, Vorsitzender der Kommission für den Schutz des kulturellen Erbes des entvölkerten Dorfes Lifta
Yacoub Ahmad Odeh war acht Jahre alt, als er während der palästinensischen Nakba von 1948 aus Lifta vertrieben wurde.
Heute lebt er in Ostjerusalem, nur wenige Kilometer von Lifta entfernt, aber Israel verbietet ihm, in seinem Heimatdorf
zu leben. Über 70 Jahre später ist er immer noch fest entschlossen, nach Lifta zurückzukehren, und hilft, den Kampf
gegen die israelischen Pläne anzuführen, Lifta in ein jüdisches Viertel in Westjerusalem zu verwandeln.
Zum Video
Zum August-Infobl@tt
Demonstration gegen die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Zionistenkongress in Basel
Pako, 28.08.22
Mit klaren Parolen demonstrierten mindestens 800 Protestierende am Sonntag, 28. August 2022, gegen die Feierlichkeiten
zu 125 Jahre Erster Zionistenkongress in Basel. Alle waren sich einig, der Zionistenkongress ist kein Anlass zum Feiern,
denn damit begann ein Projekt im Sinne des europäischen Kolonialismus.
Das zionistischen Projekt führte zur ethnischen
Säuberung Palästinas und die zionistischen Akteure versuchen bis heute die palästinensische Kultur zu zerstören und die
ursprünglichen Bewohner Palästinas zu verdrängen. Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie die klar diagnostizierte
israelische Apartheid und die Missachtung der palästinensischen Rechte gehören zum Charakter des
siedlerkolonialistischen Zionismus.
Wir vom Palstinakomitee Stuttgart beteiligten uns ebenfalls
Unter den Demonstranten befanden sich neben verschiedenen politischen Gruppen auch
Kurden, die die Gemeinsamkeiten der Widerstandsbewegungen betonten. Wie lebendig die palästinensische Kultur ist, wurde
spätestens am Schluss der Demonstration klar, als vor allem junge Palästinenser zur mitgeführten Musik tanzten.
Geradezu peinlich wirkte das massive Polizeiaufgebot einschließlich Hubschrauber, das nicht nur die Demonstrationsteilnehmer mit
Unmut kommentierten. Schließlich wird das Polizeiaufgebot, mit dem sich Unterstützer und Verantwortliche von
Menschenrechtsverletzungen abschirmen lassen, mit Steuergeldern bezahlt.
Zum Video
Zum Info-Flyer
Al-Haq schickt Briefe an über 80 Staaten und ruft zum Handeln auf, da Israel die Generaldirektoren von DCI-Palästina und Al-Haq mit Haftstrafe droht
alhaq.org, 22.08.22
Al-Haq fordert die internationale Gemeinschaft eindringlich auf, unverzüglich gezielte und wirksame Maßnahmen zu ergreifen,
um die Generaldirektor:innen und Mitarbeiter:innen der sechs Organisationen zu schützen, die jetzt existenziell bedroht sind.
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Sofortige Intervention zum Schutz von Herrn Khaled Quzmar und Herrn Shawan Jabarin vor Verhören, willkürlicher Festnahme und Inhaftierung;
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Fordern Sie Israel auf, die Bezeichnungen, die die Organisationen als „terroristisch“ einstufen, dringend und unverzüglich zurückzunehmen, da sie die Meinungs- und Redefreiheit sowie die Vereinigungsfreiheit verletzen und Apartheidshandlungen darstellen, die nach Artikel 7 Absatz 2 Buchstabe h des Römischen Statuts strafrechtlich verfolgt werden können;
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Verurteilen und fordern Sie die Aufhebung des Gesetzes zur Terrorismusbekämpfung von 2016, da es nicht mit den Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit vereinbar ist;
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Fordern Sie Israel auf, unverzüglich alle Praktiken und Maßnahmen einzustellen, die darauf abzielen, Menschenrechtsverteidiger einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen und damit ihr Recht auf freie Meinungsäußerung zu verletzen, unter anderem durch willkürliche Inhaftierung, Folter und andere Misshandlungen, institutionalisierte Hassreden und Aufwiegelung, Entzug der Aufenthaltsgenehmigung, Deportationen und andere Zwangs- oder Strafmaßnahmen;
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Fordern Sie andere Staaten auf, ihre Unterstützung fortzusetzen und die Mittel aufzustocken, einschließlich der Grundfinanzierung für die sechs Organisationen, und mit den Finanzinstituten in Ihren Heimatländern zusammenzuarbeiten, um die Überweisung von Mitteln an die sechs Organisationen zu gewährleisten.
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Fordern Sie die internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auf Israel auszuüben, damit es den Erlass des Militärs, mit dem die sechs Organisationen als ungesetzliche Vereinigungen eingestuft werden, sowie den Erlass des Militärs, der die Schließung der Räumlichkeiten der Organisationen anordnet und die Arbeit der sechs Organisationen und ihrer Mitarbeiter kriminalisiert, unverzüglich rückgängig macht;
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Al-Haq fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Benennungen als Akt der Verfolgung und der Apartheid anzuerkennen und ihre Verfolgung als internationales Verbrechen zu gewährleisten;
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Al-Haq fordert die Ergreifung konkreter Maßnahmen wie Handelsbeschränkungen und Waffenembargos, um sicherzustellen, dass Israel international für seine anhaltenden systematischen unmenschlichen Apartheidshandlungen, einschließlich der Verfolgung palästinensischer Menschenrechtsverteidiger, zur Verantwortung gezogen wird.
Zum vollständigen Artikel (engl.)
Wann wird der Westen das Selbstverteidigungsrecht der Palästinenser:innen öffentlich anerkennen?
Ilan Pappe, palestinechronicle.com, 11.08.22
Der letzte brutale israelische Angriff auf den Gazastreifen hat einmal mehr die heuchlerische und unmoralische Reaktion
des Westens auf die anhaltend völkermörderische Politik des Staates Israel in den besetzten Gebieten offenbart. Die
Fortsetzung der gefühllosen Politik und die Reaktionen der westlichen Regierungen, insbesondere der amerikanischen und
britischen, können selbstverständlich zu Verzweiflung und Lähmung führen...
Zum vollständigen Artikel
Palästinensischer Aktivist widersetzt sich israelischem Verhörbefehl angesichts des israelischen Vorgehens gegen Rechtsgruppen
alaraby.co.uk, 21.08.22
(...) Shawan Jabarin, der Direktor einer der betroffenen Gruppen, Al-Haq, ist, sagte am Sonntag, er habe einen fünfminütigen „Drohanruf“
des israelischen Sicherheitsdienstes Shin Bet erhalten, in dem ihm befohlen wurde, zum Militärgefängnis Ofer in der besetzten Westbank zu gehen.
Er sagte, ein Offizier habe ihm mit Verhaftung, Verhör und „anderen Dingen“ gedroht, wenn er dem nicht nachkomme.
„Ich werde meine Meinung nicht ändern, aber wenn sie mich verhaften wollen, dann können sie das als Besatzungsmacht sicher tun“, sagte Jabarin.
Er sagte, er habe den Offizier in das Büro von Al-Haq eingeladen und verlangt, dass die Vorladung offiziell über Anwälte und nicht per Telefon verschickt wird.
Der Shin Bet reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme...
Zum vollständigen Artikel (engl).
Israel stürmt palästinensische NGO-Büros, nachdem es monatelang gescheitert ist, sie zu diskreditieren
Oren Zvi, 972mag.com, 18.08.22
Pressekonferenz der Vertreter:innen der Organisationen - Photo: Oren Zvi
(...) Seitdem die israelische Armee im letzten Jahr ihre pauschale Einstufung als „Terroristen“-Organisationen vorgenommen hatte
verzichtete sie weitgehend, größere Operationen vor Ort gegen die ins Visier genommenen NGOs durchzuführen, mit Ausnahme
einiger Fälle, in denen führende Mitglieder der Organisationen an Auslandsreisen gehindert wurden. Jetzt scheint das
Verteidigungsministerium trotz des wachsenden internationalen Widerstands seine Maßnahmen zu intensivieren.
„Israel hat kein Rechtssystem für Palästinenser - es ist eine Illusion. Sie bedrohen sogar israelische Anwälte, die uns vertreten,
und versuchen, ihre juristische Arbeit zu kriminalisieren.”
„Wir haben volles Vertrauen in sie [EU-Geberländer]. Sie müssen hinter ihren Werten stehen, denn dies ist die Stunde der
Wahrheit. Es ist an der Zeit, Sanktionen gegen Israel zu verhängen“.
Shawan Jabarin, Al-Haq
Die Leiter:innen der palästinensischen Organisationen bezeichneten die heutigen Razzien nicht nur als einen Versuch,
ihre Arbeit zu behindern und zum Schweigen zu bringen, sondern auch als eine „Botschaft an die europäischen Länder“.
Letzten Monat gaben neun europäische Regierungen - darunter Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande - eine
Erklärung ab, in der sie die Anschuldigungen Israels gegen die NROs zurückwiesen*. Sie waren zu dem Schluss gekommen,
dass sie „keine substanziellen Informationen von Israel erhalten wurden, die eine Überprüfung unserer Politik
rechtfertigen würden“, und fügten hinzu, dass sie die Organisationen weiterhin finanziell unterstützen würden...
* Siehe die Erklärung der EU-Länder:
Joint Statement by the Foreign Ministries of Belgium, Denmark, France, Germany, Ireland, Italy, the Netherlands, Spain and Sweden on the
designation of Palestinian civil society organisations as terrorist organisations vom 12.07.22
Zum vollständigen Artikel (engl).
Die Palästinenser:innen haben genug von der europäischen Holocaust-Heuchelei
Ali Abunimah, electronicintifada.net, 17.08.22)
Europäische und israelische Staatsvertreter:innen empörten sich am Mittwoch über die Äußerungen von Mahmoud Abbas bei
einem Besuch in Deutschland und äußerten sich gleichzeitig scheinheilig.
Einen Tag zuvor hatte der Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde neben Bundeskanzler Olaf Scholz gestanden und den
Israel beschuldigt, „50 Holocausts“ an den Palästinenser:innenn begangen zu haben. Scholz erklärte auf Twitter, er
sei „empört über die ungeheuerlichen Äußerungen“ von Abbas. „Gerade für uns Deutsche ist jede Relativierung der
Einzigartigkeit des Holocausts unerträglich und inakzeptabel“, so Scholz. „Ich verurteile jeden Versuch, die Verbrechen
des Holocausts zu leugnen.“
„Wenn es eine Sache gibt, die mich an der Erinnerung an den Holocaust erschreckt, dann ist es die Identifizierung der
abscheulichen Entwicklungen, die in Europa als Ganzes und in Deutschland im Besonderen vor 70, 80 und 90 Jahren
auftraten, und die Feststellung dieser Trends hier, bei uns, im Jahr 2016“.
General Yair Golan in einer Rede zum Holocaust-Gedenktag 2016
Abbas selbst stellte später klar - zweifellos in dem Versuch, die wütenden europäischen Zahlmeister:-innen der
Palästinensischen Autonomiebehörde zu beschwichtigen -, dass seine Bemerkung in Deutschland „nicht darauf abzielte, die
Einzigartigkeit des Holocausts zu leugnen, der sich im vergangenen Jahrhundert ereignet hat“.
(...) Vor einigen Jahren verglich Yair Lapids eigener Vater, der verstorbene Yosef „Tommy“ Lapid, die tägliche
Verfolgung von Palästinensern durch israelisch-jüdische Siedler in der besetzten Stadt Hebron in der Westbank mit der
Verfolgung von Jüd:innen in Europa kurz vor dem Holocaust. „Es waren nicht Krematorien oder Pogrome, die unser Leben in
der Diaspora bitter machten, bevor sie begannen, uns zu töten, sondern Verfolgung, Schikanen, Steinewerfen, Zerstörung
der Lebensgrundlage, Einschüchterung, Bespucken und Verachtung“, sagte der ältere Lapid, damals Vorsitzender des
Beirats der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, im Jahr 2007...
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Nach anfänglicher Schuldzuweisung an die Palästinenser gibt Israel zu, den Luftangriff durchgeführt zu haben, bei dem fünf Kinder in Gaza getötet wurden
Yumna Patel, mondoweiss.net, 17.08.22
Israel hat jetzt zugegeben, den Luftangriff durchgeführt zu haben, bei dem fünf palästinensische Kinder im Gazastreifen getötet wurden,
nachdem es zunächst eine Rakete des Palästinensischen Islamischen Dschihad für deren Tod verantwortlich gemacht hatte.
Der Angriff erfolgte auf den al-Faluja-Friedhof in der Stadt Jabalia und traf fünf Kinder, die das Grab ihres Großvaters besuchten.
Das jüngste Opfer des Anschlags war erst drei Jahre alt.
Nathmi Karsh, 15, Hamed Nejm, 16, Mohammad Nejm, 16, Jamil Ihab Nejm, 13, und Jamil Najim al-Din Nejm, 3, wurden bei dem Anschlag getötet.
Die Nejm-Jungen waren alle Cousins, und Nathmi Karsh war eine enge Freundin und Nachbarin der Familie.
(…) Ihab Nejm sagte gegenüber Mondoweiss, dass Jamil und die anderen Jungen bei dem Luftangriff in Stücke gerissen wurden.
„Unsere Söhne wurden vor unseren Augen beschossen. Wir haben ihre Körperteile mit unseren Händen eingesammelt“...
Zum vollständigen Artikel (engl.)
„Eine gefährliche Botschaft“: Wie der Westen Israels Gewaltorgie gegen die Palästinenser:innen ermöglicht
David Hearst, middleeasteye.net, 10.08.22
Es gibt keinen deutlicheren Beweis für die Bedeutungslosigkeit westlicher Werte als das
andauernde, zynische und kriminelle Versagen, Israel für seine Handlungen zur Rechenschaft zu
ziehen...
Zum vollständigen Artikel (Übersetzung Pako)
50 Palästinenser aus einem israelischen Bus geworfen, nach der Weigerung von drei jüdischen Siedlern, zusammen mit Nicht-Juden zu fahren
middleeastmonitor.com, 10.08.2022
Dutzende Palästinenser wurden in Tel Aviv aus einem Bus geworfen, nachdem drei jüdische Fahrgäste eingestiegen waren und sich weigerten, mit Nicht-Juden an Bord zu fahren.
Der Vorfall, ist der jüngste unter vielen rassistischen Praktiken, die das Verbrechen der Apartheid durch Israel
offensichtlich machen, und ereignete sich am Donnerstag letzter Woche in einem Bus der Linie 288, der von Tel Aviv zu der
ausschließlich jüdischen illegalen Siedlung in der besetzten Westbank fährt...
Zum vollständigen Artikel (engl.)
No to Apartheid: Keine öffentliche Unterstützung für die Zionismusfeiern in Basel
palaestina-info.ch, August 2022
Einmal mehr bereitet sich Basel darauf vor, Feierlichkeiten zum Jubiläum der zionistischen Bewegung und den
ideologischen Grundlagen des heutigen Staates Israel zu unterstützen, der auf palästinensischem Boden gegründet wurde,
aber gekennzeichnet ist von unzähligen diskriminierenden Gesetzen und Praktiken. Der Anlass wird von der Basler
Regierung unter Regierungspräsident Beat Jans (SP) unterstützt. Er findet Ende August statt und wird begleitet von einer
massiven Militär- und Polizeipräsenz. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 5,7 Mio. Franken.
Einmal mehr blendet die politische Vertretung Basels die konkrete Realität in Israel aus, das in der Kontinuität des 1897 in Basel formulierten zionistischen Selbstverständnisses ein Apartheidregime über das palästinensische Volk errichtet hat...
Zum vollständigen Artikel mit Unterzeichnermöglichkeit (Navigation oben)
Flyer mit Veranstaltungsterminen
Die Palästinenser:innen verdienen ihr Land und ihre Freiheit genauso wie die Ukrainer:innen
middleeastmonitor.com, 09.08.22
Die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor hat erklärt, dass die Menschen in Palästina die gleiche Aufmerksamkeit
der internationalen Gemeinschaft verdienen wie die Menschen in der Ukraine. Pandor äußerte sich auf einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit ihrem amerikanischen Amtskollegen, Außenminister Antony Blinken, am Montag in Johannesburg.
„Es gibt niemanden in Südafrika, der Krieg unterstützt“, sagte die südafrikanische Ministerin. „Das haben wir sehr
deutlich gemacht. Und wir haben gesagt, dass wir uns verstärkte diplomatische Anstrengungen wünschen... und eine
Beilegung dieses schrecklichen Konflikts aushandeln wollen.“
Pandor fügte hinzu, dass die südafrikanische Regierung der Ansicht ist, dass alle Grundsätze der UN-Charta und des
humanitären Völkerrechts für alle Länder gelten müssen, nicht nur für manche.
„Genauso wie das ukrainische Volk sein Territorium und seine Freiheit verdient, verdient auch das palästinensische Volk
sein Territorium und seine Freiheit. Und wir sollten genauso besorgt darüber sein, was mit den Menschen in Palästina
geschieht, wie wir es mit den Menschen in der Ukraine tun.“
Zum Originalartikel
Waffenstillstand in Gaza, 43 Tote
mondoweiss.net, 07.08.22
Am 7. August, um 23:30 Uhr Ortszeit trat eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe in Gaza in Kraft.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind seit Beginn der israelischen Luftangriffe am Freitag 43 Palästinenser:innen,
darunter 15 Kinder, getötet worden...
Zum vollständigen Artikel (engl.)
Israel tötet 10 Menschen bei Überraschungsangriff auf Gaza
Ali Abunimah and Tamara Nassar, electronicintifada.net, 05.08.22
Trümmerhaufen des Hauses der Familie Shamallakh im Gazastreifen – Foto: via Twitter
Israel hat am Freitag im gesamten Gazastreifen Überraschungsangriffe durchgeführt und dabei 10 Palästinenser:innen getötet, darunter ein kleines Mädchen
und einen hochrangigen Kommandeur der Widerstandsgruppe Islamische Dschihad. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt, darunter mindestens 10 Kinder.
(...) Der Sprecher der Gruppe fügte hinzu, dass Israels Überraschungsangriff trotz der laufenden Bemühungen Ägyptens um eine Deeskalation mit der Gruppe erfolgte,
nachdem Israel Anfang der Woche einen hochrangigen Kommandeur des Islamischen Dschihad im Westjordanland festgenommen hatte.
Die fünfjährige Alaa Abdulla -Riyad Qaddoum, die durch die Bombardierung getötet wurde – Foto: DCIPalestine
(...) Während die Belagerung des Gazastreifens nun schon 15 Jahre andauert, verschärfte Israel seine Kollektivbestrafung der Bevölkerung des Gazastreifen immer mehr.
Am Dienstag schloss die israelische Armee den Kontrollposten Kerem Shalom, den einzigen Übergang, an dem Israel den In- Und Export von Waren erlaubt.
Auch der Kontrollposten Erez, den einzigen Grenzübergang für Menschen zwischen dem Gazastreifen und Israel wurde geschlossen.
Die Schließungen hinderten Dutzende von palästinensischen Patienten daran, den Gazastreifen in Richtung Westbank zu verlassen,
was ihnen lebensrettende Behandlungen verwehrt und „ihr Leben in Gefahr bringt“, so Al-Mezan, Eine Rechts-NRO...
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Deutschland kapituliert vor Israels rechtem Narrativ
Hagai Dagan, taz.de, 06.08.22
(...) Die kollektive Psychologie der israelischen Rechten ist nichts anderes als komplette Paranoia: Jede Kritik am
israelischen Staat wird umgehend als Antisemitismus ausgelegt, und jedes gewaltsame Vorgehen Israels ist legitim, weil
es als Ausdruck des Rechts der Juden auf ihr Land und Verwirklichung des Ausrufs „Nie wieder Auschwitz“ interpretiert
wird. Auf diese Art wird die israelische Gewalt durch ein verzerrtes Holocaustverständnis legitimiert.)...
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Ramsy Kilani wartet auf Gerechtigkeit
Lisa Schneider, taz.de, 02.08.22
Im Juli 2014 stirbt eine deutsch-palästinensische Familie bei einem israelischen Luftschlag in Gaza. Ein
Kriegsverbrechen? Acht Jahre und vier Untersuchungen in zwei Ländern später erfahren die Hinterbliebenen: Das Recht
hat seine Grenzen...
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Nach neuen Vorwürfen: Warum diese Bilder nicht antisemitisch sind
Joseph Croitoru, berliner-zeitung.de, 29.07.22
Nach neuen Antisemitismus-Vorwürfen fordern einige, die Documenta zu beenden. Die Leitung will Bilder prüfen lassen. Unser Autor sagt: Vergesst den Kontext nicht!
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Ex-Knesset-Sprecher: Israel hat Antisemitismus zum politischen Instrument gemacht
Avraham Burg, berliner-zeitung.de, 28.07.22
Vor einigen Wochen habe ich an einer wichtigen Konferenz in Deutschland über die Kaperung des Holocaust- Gedenkens und
Hat der deutsche Kulturbetrieb ein Antisemitismus-Problem? Der Ex-Knesset-Sprecher Avraham Burg fordert ein radikales Umdenken und das Bilden neuer Allianzen.
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Deutschland verleiht der israelischen Besatzung einen koscheren Stempel
Avraham Burg, haaretz.com, 16.07.22 - Übersetzung Abraham Melzer
Avraham Burg war Knesset-Sprecher sowie Vorsitzender der Jewish Agency und der World Zionist Organization
Vor einigen Wochen habe ich an einer wichtigen Konferenz in Deutschland über die Kaperung des Holocaust- Gedenkens und
die Neue Rechte teilgenommen. Es war eine der intensivsten, vielfältigsten und einfühlsamsten Konferenzen,
an denen ich je teilgenommen habe: Hijacking Memory - Der Holocaust und die Neue Rechte.
Wie nicht anders zu erwarten, reagierte das jüdische Establishment dort sofort mit der erwarteten pawlowschen Antwort: „Antisemiten!“ „BDS-Unter-stützer!“ Es gab auch hässliche und bösartige Unterstellungen über einen der wichtigsten Histo-riker unserer Generation (natürlich einen Nicht-juden). Ich war dort – sie lügen und verzerren...
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47SOUL beim Sommerfestival der Kulturen in Stuttgart
Pako, 21.07.22
Tareq Abu Kwaik (Gesang, MC, Percussion), Ramzy Suleiman (Gesang, Keyboards, Electronics, Walaa Sbeit (Gesang, Percussion)
47SOUL wurde auf dem Festival der Kulturen in Stuttgart begeistert empfangen und ihre Forderungen nach Freiheit von Unterdrückung und
Kolonialismus wurden mit großem Applaus begleitet, wie Sie in dem folgenden kurzen Videoclip sehen können…
Aus dem Programm des Sommerfestivals:
Ihre Musik kombiniert Debka, die traditionelle palästinensische Tanzmusik, mit elektronischen Beats und dem Sound des
Mittleren Ostens. Trotz aller physischen und logistischen Hindernisse kommen 47SOUL zusammen, um elektronische
Dance-Music zu spielen. Ihre Kunst ist ein Plädoyer für die Freiheit, sich zu bewegen – sei es in Form von verrückten
neuen Tanzstilen oder indem sie darüber singen, Grenzen jeglicher Art zu überwinden.
Zum Video youtube.com
Wir haben uns wieder mit Infotisch und Essensstand am Sommerfestival beteiligt
Anklagepunkt „BDS-Nähe“
Georg Diez, taz.de 20.07.22
Die „FAZ“ und Springer unterstellen der Journalistin Dische-Becker eine Nähe zu Antisemiten. Worin ihre Kontaktschuld genau bestehen soll, erklären sie nicht.
Zum vollständigen Artikel
Gemeinsame Erklärung der Außenministerien Belgiens, Dänemarks, Deutschlands, Frankreichs, Irlands, Italiens, der Niederlande, Schwedens und Spaniens zur Listung palästinensischer Zivilgesellschaftsorganisationen als terroristische Organisationen
Auswärtiges Amt, 12.07.22
Am 22. Oktober 2021 hat Israel sechs palästinensische Zivilgesellschaftsorganisationen als terroristische Organisationen
eingestuft. Terrorismusvorwürfe oder Vorwürfe, Verbindungen zu terroristischen Gruppen zu unterhalten, müssen
ausnahmslos mit der größtmöglichen Ernsthaftigkeit behandelt werden. Daher war es geboten, diese Einstufungen sorgfältig
und umfassend zu überprüfen. Aus Israel gingen keine wesentlichen Informationen ein, die es rechtfertigen würden, unsere
Politik in Bezug auf die sechs palästinensischen zivilgesellschaftlichen Organisationen auf der Grundlage der
Entscheidung Israels, diese Organisationen als „terroristische Organisationen“ einzustufen, zu widerrufen...
Zur vollständigen Erklärung
Nakba und deutsche (Un-)Schuld
Charlotte Wiedemann, taz.de, 13.07.22
Die Erinnerungskultur muss sich für palästinensische Erzählungen öffnen. Was 1948 im Nahen Osten geschah,
verlangt mehr als einseitige Empathie...
Zum Artikel
Der revolutionäre Intellektuelle, der als Autor das Bewusstsein über Palästina prägte: Erinnerung an Ghassan Kanafani 50 Jahre nach seiner Ermordung
Emad Moussa, english.alaraby.co.uk, 08.07.22
Ghassan Kanafani – Foto: wikimedia
Vom Exil über das Leiden an sich selbst und die Orientierungslosigkeit bis hin zu Revolution und Widerstand - Ghassan
Kanafanis revolutionäres Werk inspiriert immer wieder neue Schriftsteller:innen und rückt Palästina in den Mittelpunkt
der literarischen Debatte.
In Akka, der nordpalästinensischen Küstenstadt, deren Mauern 1799 Napoleon besiegten, wurde Ghassan Kanafani geboren.
1972 wurde Kanafani in Beirut, damals eine Ikone der arabischen Kultur und Kunst, zusammen mit seiner 17-jährigen
Nichte durch eine vom Mossad platzierte Autobombe zerfetzt - heute vor fünfzig Jahren.
Kurz nachdem seine Familie nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 in den Libanon geflüchtet war, zog der
12-jährige Ghassan nach Damaskus, um das Gymnasium und die Universität abzuschließen, dann nach Kuwait, wo er als
Lehrer zu arbeitete, nur um einige Jahre später nach Beirut zurückzukehren...
Zum Artikel
„Jaffa war herrlich mit seiner Pracht, seinen Clubs und seinen Menschen...“
Zum Video von AlJazeera: Lost Cities of Palestine
Israel tötete meinen Vater – vor meinen Augen
Sahar Taiseer Kalloub – The Electronic Intifada, 20.6.22
Sogar ein Kind in Gaza habe ich verstanden, dass die (richtige) Zeit keinen Preis hat. Dass der Unterschied einer Sekunde oder einer Minute entscheiden können, ob du lebst oder ob du stirbst. Ob du sicher zu Hause bist oder ob du von der Kugel eines israelischen Scharfschützen getötet wirst.
Zum vollständigen Artikel Artikel
United Nations: Der Schuss, der die Al Jazeera TV-Journalistin Shireen Abu Akleh am 11. Mai tötete, wurde von israelischen Streitkräften abgegeben
france24.com, 24.06.22
„Wir stellen fest, dass die Schüsse, die Abu Akleh töteten, von israelischen Sicherheitskräften abgegeben wurden”,
sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani, vor Reportern in Genf.
„Es ist sehr beunruhigend, dass die israelischen Behörden keine strafrechtlichen Ermittlungen durchgeführt haben.
Wir vom UN-Menschenrechtsbüro haben unsere unabhängige Untersuchung des Vorfalls abgeschlossen.“
„Die Schüsse, die Abu Akleh töteten und ihren Kollegen Ali Sammoudi verletzten, kamen von israelischen
Sicherheitskräften und nicht von bewaffneten Palästinensern, wie ursprünglich von den israelischen Behörden behauptet”,
sagte sie...
Zum vollständigen Artikel Artikel (engl.)
Wer war Khalil Sakakini? Eine Tagebuchreise nach Palästina
Sven Hansen, geschichtedergegenwart.ch
Der Documenta wird Antisemitismus vorgeworfen. Angeblich sei Khalil Sakakini, der Namengeber des Khalil Sakakini Cultural Center, aus dem die eingeladene palästinischen Künstlergruppe hervorgegangen ist, Nazi-Anhänger gewesen. Aber stimmt das denn auch – und wie kommt ein solches Gerücht zustande?
Zum vollständigen Artikel Artikel
Wir haben das Webinar aufgezeichnet und es steht nun im Internet zur Verfügung.
Zum Webinar
Zum Info-Flyer
Israelische Obszönitäten, westliche und arabische Komplizenschaft
Alain Gresh, orientxxi.info, 16.05.22
Israel strengt sich nicht an, seine Handlungen zu „verheimlichen“, da es sie nicht als „obszön“ betrachtet. Es handelt offen, mit der Chuzpe, der Arroganz, der kolonialen Überlegenheit, die nicht nur die Mehrheit der israelischen politischen Klasse, sondern auch einen großen Teil der Medien kennzeichnet, die die Aussagen der Armeesprecher nachplappern.
Itamar Ben-Gvir, obwohl ein faschistischer Abgeordneter - wie ein Großteil der derzeitigen Regierung oder der
Opposition, wenn auch mit unterschiedlichen Nuancen - drückte eine in Israel weit verbreitete Meinung aus, als er
schrieb: "Wenn Terroristen auf unsere Soldaten in Dschenin schießen, müssen sie mit aller notwendigen Gewalt antworten,
auch wenn die "Journalisten" von Al Jazeera mitten im Kampf in der Umgebung anwesend sind, um unsere Soldaten zu
stören."
Sein Satz unterstreicht die Tatsache, dass die Tötung von Shirin Abu Akleh kein „Unfall“ war, sondern das Ergebnis einer
bewussten, systematischen und überlegten Politik. Wie sonst ist es zu erklären, dass keiner der israelischen
Journalisten, die über dieselben Ereignisse berichten, jemals getötet wurde, während Reporter ohne Grenzen sagt, dass 35
ihrer palästinensischen Kollegen seit 2001 „eliminiert“ wurden, die meisten von ihnen Fotografen und Kameraleute, die
„gefährlichsten“, weil ihre Bilder zeigen, was vor Ort passiert?...
Zum vollständigen Artikel orientxxi.info
Infoblatt Mai 2022
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.:
Newsletter Mai 2022
juedische-stimme.de, 25.05.22
Der Mai war für uns und für die Palästina-Solidarität allgemein ein turbulenter und ereignisreicher Monat. Das lag vor
allem daran, dass am 15. Mai Nakba-Tag war, sich also die Massenvertreibungen und Massaker in Palästina von 1948 zum 74.
Mal gejährt haben. Kurz vor diesem Datum hat der Berliner Senat beschlossen, dass längst angemeldete Demonstrationen zu
diesem Anlass nicht stattfinden durften und jede Ersatzveranstaltung ebenfalls verboten wäre. Als Vorwand nahm er das
Fehlverhalten weniger Teilnehmer einer Demonstration im April, das scheinbar eine akute potenzielle Gefahr von
Volksverhetzung und Gewalt nahelegte und somit Grund genug war, um jede propalästinensische Veranstaltung zu verbieten.
Das betraf ebenfalls eine Mahnwache für die von einem israelischen Scharfschützen ermordete palästinensische
Journalistin Shireen Abu Akleh, die wir kurzfristig angemeldet haben...
Zum vollständigen Artikel juedische-stimme.de
AI-Report: Israels Besatzungspolitik wird immer gewaltsamer
David Goeßmann, heise.de, 23.05.22
Gewalt israelischer Sicherheitskräfte laut AI auf Höchststand. Gleichzeitig wird der Bau Tausender illegaler Wohneinheiten im Westjordanland genehmigt
Zum Artikel heise.de
Falsches Demokratieverständnis
Lea Fauth, taz.de, 16.05.22
Am Wochenende sind in Berlin pro-palästinensische Demonstrationen verboten worden. Mit Meinungsfreiheit ist das nicht vereinbar.
Zum Artikel taz.de
Israelische Polizei prügelt auf Trauernde ein, die den Sarg von Shireen Abu Akleh tragen
Zum Video
Die AlJazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh wurde heute von israelischen Soldaten erschossen
Linah Alsaafin, Umut Uras, Zena Al Tahhan and Farah Najjar, aljazeera.com, 11.05.22
Die AlJazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh, 51, berichtete über eine Razzia der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dschenin, als sie ins Gesicht geschossen wurde. Sie trug die Presse-Ausrüstung, wie ihre Kolleg:innen und war so als Journalistin klar erkennbar.
Zum Artikel: aljazeera.com (engl.)
Zum Artikel: bbc.com (engl.)
„Shireen Abu Aqleh, die einen blauen Helm und eine Weste mit der Aufschrift PRESS
trug, wurde heute von den israelischen Besatzungstruppen ermordet. Alle
Journalisten, die vor Ort waren, erklärten, dass israelische Scharfschützen einfach auf
Journalisten zielten. Die ersten drei Kugeln am Tatort verfehlten das Ziel, dann trafen sie einen einen männlichen Journalisten (in den Rücken), und als Shireen rief, dass er getroffen sei,
wurde sie durch eine Kugel unterhalb des Ohrs getötet.“
Mazin Qumsieh
Mindestens 45 Journalist:innen wurden seit dem Jahr 2000 getötet. (Quelle: Palästinensisches Informationsministerium)
Israelisches Gericht billigt massenhaften Zwangstransfer von Palästinenser:innen
electronicintifada.net, 05.05.22
Israelische Militärübungen auf dem Gebiet von Masafer Yatta im Februar 2022 (Foto ActiveStills)
„Das Gericht der Besatzungsmacht hat gerade [am 05.05.22] entschieden: Meine Gemeinschaft wird zerstört werden. Ich lebe
in Massafer Yatta, in Palästina. Ein 23 Jahre dauernder ungerechter Prozess endete heute mit dem Urteil der
Massenvertreibung. Die Armee kann uns nun auf Lastwagen verladen, 2.400 Menschen, und uns aus unseren alten Dörfern
vertreiben, einen nach dem anderen.“ – Basel Adra
Zum Artikel (engl.)
Firing Zone 918 – An Exercise in War Crimes Video auf youtube
Infoblatt April 2022
Das Landgericht Stuttgart erklärt die Kontokündigung gegen uns für unwirksam –
Pako gewinnt gegen die Baden-Württembergische Bank
Pako Stuttgart, 29.04.22
Am 26.04.2022 hat das Landgericht Stuttgart im Eilverfahren entschieden, dass die Kontokündigung der BW-Bank wegen der
BDS-Unterstützung unwirksam ist (Az. 46 0 237/22). Letzte Woche hat das Palästinakomitee schon gegen die Löschung von
der Website der Stadt Stuttgart vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart gewonnen (Az. 7 K 3169/21, Pressemitteilung:
https://verwaltungsgericht-stuttgart.justiz-bw.de/pb/,Lde/10055036/?LISTPAGE=5597587 ).
Wir, das Palästinakomitee Stuttgart wandte sich im Eilverfahren gegen die Kündigung des Kontos bei der Landesbank BW-Bank.
Das LG Stuttgart sieht in der Kontokündigung wegen BDS-Unterstützung die Verletzung des Grundrechts auf Vereinigungsfreiheit nach Art.
9 Abs. 1 GG. Die BW-Bank kündigte die Konten, weil sie durch den Druck der AfD und des rechten Journalisten Benjamin
Weinthal angeblich Reputationsschäden erlitten. Die BW-Bank reagierte außerdem auf den Bundestagsbeschluss gegen BDS und
die Ausgrenzungsforderung des Antisemitismus-Beauftragten Dr. Michael Blume.
Die jahrelange Hetzkampagne der rechtsextremen AfD und des rechten Journalisten Benjamin Weinthal gegen die Menschenrechtsarbeit des
Palästinakomitees Stuttgart ist gescheitert. Wir begrüßen, dass das Landgericht Stuttgart das Recht der BDS-Bewegung
verteidigt. Die Politik muss endlich aufhören sich vor die menschenrechtsverachtende israelische Apartheid zu stellen!
Unser Berliner Rechtsanwalt Ahmed Abed erklärt: „Es ist ein Skandal, dass die BW-Bank das Konto gekündigt hat, weil sie
dem Druck der rechtsextremen AfD nachgibt. Seit langem ist klar, dass der Beschluss des Bundestages gegen BDS von 2019
nicht rechtsverbindlich ist. Das Landgericht Stuttgart hat die Kündigung für unwirksam erklärt und damit das
Menschenrechte und das Grundrecht auf Vereinigungsfreiheit verteidigt.“
Zum Urteil Landgericht Stuttgart
Zum Urteil Verwaltunsgericht Stuttgart
Erfolg für Palästina-Komitee Stuttgart: Meinungsfreiheit für Israelboykott
taz.de, 22.04.22
Das Stuttgarter Palästina-Komitee darf Veranstaltungen auf der Webseite der Stadt Stuttgart ankündigen. Das entschied das örtliche Verwaltungsgericht an diesem Freitag. Ein entsprechendes Verbot der Stadt verstoße gegen die Meinungsfreiheit.
Zur vollständigen Artikel auf taz.de
Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 21.04.2022 der Klage des Palästinakomitees Stuttgart e. V. stattgegeben
Verwaltungsgericht Stuttgart, 22.04.22
Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 21.04.2022 der Klage des Palästinakomitees
Stuttgart e. V. stattgegeben. Die Berufung wurde nicht zugelassen (Az.: 7 K 3169/ 21)...
Zur vollständigen Presseerklärung Verwaltunsgericht Stuttgart
Erfolg für Palästina-Komitee Stuttgart: Meinungsfreiheit für Israelboykott
taz.de, 22.04.22
Das Stuttgarter Palästina-Komitee darf Veranstaltungen auf der Webseite der Stadt Stuttgart ankündigen. Das entschied das örtliche Verwaltungsgericht an diesem Freitag. Ein entsprechendes Verbot der Stadt verstoße gegen die Meinungsfreiheit.
Zur vollständigen Artikel auf taz.de
Erfolg von Palästina-Initiative: Streit um Web-Eintrag
dpa, 22.04.22
Im Streit mit dem sogenannten Palästinakomitee um eine Adressdatei auf ihrer Internetseite hat die Stadt Stuttgart vor
Gericht eine Schlappe erlitten. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Stuttgart darf der eingetragene Verein,
der sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt, Veranstaltungen und Kontaktdaten wieder auf der Webseite der Stadt
ankündigen.
Die Stadt hatte den Eintrag des Komitees zunächst entfernt, weil die Gruppe die sogenannte BDS-Kampagne unterstütze, die
sich für einen Israel-Boykott einsetze. Stuttgart stehe «solidarisch zu Israel», hatte das Rathaus argumentiert. Der
Begründung der Stadt folgte das Gericht (VG) nach der mündlichen Verhandlung nicht (Az.: 7 K 3169/ 21).
Zum Artikel Badische Zeitung
Palästinakomitee darf wieder auf städtischer Homepage werben
Stuttgarter Zeitung, 22.04.22
Das Palästinakomitee Stuttgart (Pako) ist nach Ansicht des Verwaltungsgerichts (VG) Stuttgart zu Unrecht von der Homepage der Stadt verbannt worden. 2018 hatte die Stadt beschlossen, fortan keine Veranstaltungen des Vereins mehr auf seiner Seite im Netz anzukündigen. Dagegen hatte das Pako geklagt. Am Freitag gab das Gericht den Tenor des Urteils bekannt, das den Verfahrensbeteiligten in den kommenden Tagen zugestellt werden soll...
Zum Artikel Stuttgarter Zeitung
Ostermarsch 2022 in Stuttgart
Pako, 16.04.22
Zwei unserer Plakate
Mehrere Tausend Menschen nahmen am Ostermarsch in Stuttgart teil, auch andere brachten Plakate und forderten die Schließung der israelischen Firma Elbit, die auch in Ulm einen Sitz hat.
Die Beiträge der Redner:innen und die Parolen auf dem Stuttgarter Ostermarsch waren klar: Alle forderten kreative
Friedensdiplomatie statt Waffenlieferungen – „Aufrüstung ist keine Solidarität“, „Stoppt den Krieg – Verhandeln jetzt“,
„Sparen für die Aufrüstung – Nein“ lauteten unter anderem die Parolen auf den Bannern und Sandwhichkartons.
Der Staat Israel profitiert von der Krise in der Ukraine: Der russische Einmarsch in die Ukraine hat im „Westen“ eine
Welle von Boykotten, Desinvestitionen und Sanktionen ausgelöst, die bis zur Absage russischer Künstler reichte. Die
Diskrepanz zwischen der Legitimierung solcher Protestmaßnahmen, wenn sie sich gegen Russland richten, und ihrer völligen
Ablehnung, wenn es um den Staat Israel geht, war ein offensichtlicher Grund für die Verbitterung unter den
Palästinenser:innen. Sie konnten nicht anders, als Heuchelei zu sehen, auch wenn sie mit dem ukrainischen Leiden
sympathisierten. Trotzdem gibt es einen Aspekt der Ukraine-Krise, der sich als direkter Gewinn für die Legitimität des
Staates Israel erweisen und seine internationale Straffreiheit stärken könnte - Waffen.
Zum vollständigen Flyer
Wir machten auf die Rolle des israelischen Herrschaftssystems für die Aufrüstung der Bundeswehr, u.a. mit bewaffneten Drohnen aufmerksam.
Die Kriege in Gaza und die Unterdrückung der Palästinenser:innen im gesamten historischen Mandatspalästina stellen geradezu ein Labor für Militarist:innen, besonders
der deutschen, dar. Weitere Parolen benannten die Tatsache, dass es sich beim Herrschaftssystem Israels um Apartheid
handelt, wie u.a. Amnesty International, Human Rights Watch, B’Tselem und andere feststellen.
Der Ostersonntag, 17.April 2022, ist der Tag der palästinensischen Gefangenen. Auf die mehr als 4400 palästinensischen Kriegsgefangenen in
israelischen Gefängnissen machte ein weiteres Plakat aufmerksam. Unter ihnen sind 160 Kinder und Jugendliche unter 18
Jahren sowie einige gewählte Abgeordnete. Der Staat Israel wendet dabei häufig die „Administrativhaft“ an, die eine
Scheinlegitimation bietet, um Menschen jahrelang ohne Anklage im Gefängnis zu behalten.
Israelische Siedler überfallen und verletzen einen palästinensischen Amerikaner, der auf seinem Land beschäftigt war
Yuval Abraham, 972mag.com, 13.04.22
Nasif Abdel Jaber nach der Attacke (Foto: Genehmigung der Familie Abdel Jabers)
Siedler der Hilltop Youths aus dem Siedler-Außenposten Ramat Migron in der Westbank schlugen Nasif Abdel Jaber, einen
älteren, krebskranken Mann, brutal zusammen und behaupteten dann, er habe sie angegriffen.
(...) Im Gegensatz zu dem, was einer der Siedler gepostet hatte, sagte Abdel Jaber gegenüber +972, dass sie ihn
angegriffen haben - wie man an den Verletzungen an seinem ganzen Körper erkennen kann. Außerdem sei er nicht in den
Siedlungsaußenposten „eingedrungen“ wie behauptet wurde, sondern er war auf seinem privaten Grundstück, in dessen
Nähe die Siedlung in der besetzten Westbank, östlich von Ramallah, errichtet wurde.
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AI-Bericht: Israels Apartheid gegen die Palästinenser
A. Melzer, der-semit.de 31.03.22
Was ist Apartheid? Der Begriff Apartheid ist als Rechtsbegriff in internationalen Abkommen definiert. Definition: Ein
Apartheidsystem ist ein institutionelles Regime der Unterdrückung und Herrschaft einer Gruppe über eine andere. Im
internationalen Strafrecht stellen bestimmte rechtswidrige Handlungen, die im Rahmen eines Systems von Unterdrückung und
Herrschaft und in der Absicht, es aufrechtzuerhalten, begangen werden, Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit
dar. Gemäss der Konvention gegen Apartheid umfassen die Verbrechen der Apartheid rechtswidrige Tötungen, Folter,
Zwangsumsiedlungen und die Verweigerung grundlegender Rechte und Freiheiten...
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Tag des Bodens 2022 wird zu internationaler Bewegung des Widerstands
Benay Blend, palestinechronicle.com, 14.03.22
Am 30. März 1976 ermordete die israelische Polizei sechs palästinensische Zivilist:innen, die gegen die weitere
Enteignung von palästinensischem Land protestierten. Seitdem wird der 30. März als Tag des Bodens begangen, zu Ehren der
indigenen Sumud (Widerstandskraft)...
Zum vollständigen Artikel
UN-Experte: Israel praktiziert Apartheid gegen Palästinenser
24.03.22
Der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten, Michael Lynk,
hat Israel zu einem Apartheidstaat erklärt.
Zitate aus dem Bericht:
„Die Palästinenser sollen in einem politischen Beinhaus eingeschlossen werden, einem musealen Relikt des Kolonialismus des 21. Jahrhunderts“, so Lynk.
Die israelische Führung hat „immer wieder offen verkündet, dass die Herrschaft des Landes über die Palästinenser und ihr Land von Dauer ist und dass
kein palästinensischer Staat entstehen wird“, so Lynk weiter.
In Gaza sind die Palästinenser seit 15 Jahren in einem „Freiluftgefängnis“ eingesperrt, so Lynk, „eine in der modernen Welt einzigartige Methode der
Bevölkerungskontrolle“.
Die Menschen in Gaza haben in dieser Zeit „vier höchst asymmetrische Kriege mit Israel ertragen“, „mit enormen Verlusten an zivilem Leben und immenser
Zerstörung von Eigentum.“
Es gibt erbarmungslose Merkmale der israelischen „Apartheid“-Herrschaft in den besetzten palästinensischen Gebieten, die im südlichen Afrika nicht
praktiziert wurden, wie z.B. getrennte Autobahnen, hohe Mauern und ausgedehnte Kontrollposten, eine eingekesselte Bevölkerung, Raketeneinschläge und
Panzerbeschuss auf die Zivilbevölkerung und die Überlassung der sozialen Fürsorge für die Palästinenser an die internationale Gemeinschaft", so der
Bericht.
Zum Artikel auf mondoweiss.net
Zum Artikel auf electronicintifada.net
Zum Bericht (Report of the Special Rapporteur on the situation of Human
Rights in the Palestinian territories occupied since 1967)
Die israelische Armee blockiert Aktivisten, die ‚Hotlines‘ fordern, um über Siedlergewalt zu berichten
Oren Zvi, 972mag.com, 02.03.22
Fünf der Hotlines, die das Jordantal überwachen, haben in jüngster Vergangenheit die Telefonnummern verschiedener
israelischer Aktivisten blockiert, und es ihnen so unmöglich gemacht, Texte oder Ortsangaben an die Behörden zu senden...
Zum vollständigen Artikel
Auch Palästina verdient Solidarität
Rameza Monir, taz.de, 22.03.22
Von Gerechtigkeit und Freiheit kann nur dann die Rede sein, wenn sie unabhängig von Religion, Kultur und Hautfarbe gilt.
(...) Ich sehe, wie in deutschen Gärten die ukrainische Flagge weht, und frage mich, wieso im Mai 2021, während Israel in Gaza Hochhäuser mit
Zivilisten bombardiert hat, Markus Söder die israelische Flagge auf seinem Instagram-Account postete? Weit weg von Solidarität und Haltung wird dem
Leid der PalästinenserInnen keine Beachtung geschenkt. Während in der Ukraine ZivilistInnen als heldenhaft gefeiert werden, wenn sie Militärfahrzeuge
mit Molotow-Cocktails bewerfen, werden PalästinenserInnen, die sich mit Steinen verteidigen, als gewalttätig tituliert...
Zum vollständigen Artikel
Internationaler Tag gegen Rassismus am 19.03.22, Stuttgart Schlossplatz
Pako
Zum Internationalen Antirassismustag haben sich auf Initiative von Aufstehen gegen Rassismus in Stuttgart 30 Organisationen zusammengefunden. Der Tag
erinnert an das Massaker von Sharpeville in Apartheid-Südafrika mahnt die Bedeutung der Überwindung von rassistischen Herrschaftssystemen an.
Bei der Kundgebung in Stuttgart wirkten auch die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost und das Palästinakomitee Stuttgart mit. Die Aktion mit
kulturellen Beiträgen von Ali Soltain und Hosein Rezai, Garip Nurhak, Salamaleque - Dancers Across Borders, sowie Reden zu vielen Aspekten des Themas
fand ein großes Echo. Wir veröffentlichen Fotos sowie die Reden der Jüdischen Stimme und des Palästinakomitees.
Rede Pako Stuttgart
Rede Jüdische Stimme
Links: Ian Portman vom Pako Stuttgart, liest die Rede von Shir Hever von der Jüdischen Stimme. Rechts: Verena Rajab vom Palästinakomitee Stuttgart mit unserem Beitrag...
Mitte, eins unserer Plakate, mit denen wir uns auf den jüngsten Bericht von Amnesty international beziehen.
Fotos und Informationen auch auf Facebook-Seite AGR Stuttgart
Die, die es betrifft
Judith Poppe, taz.de, 19.03.22
Als Amnesty International die Palästinapolitik Israels „Apartheid“ nannte, war die Empörung riesig. Israel macht Rassentrennung wie in Südafrika?
Eine Reise zu Menschen, die das leben, worüber andere streiten...
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Internationaler Tag gegen Rassismus am 19.03.22, Stuttgart Schlossplatz ab 15 Uhr
Pako
Vor allem jetzt, wo ein weiterer Krieg Militarismus und Nationalismus befördert und rassistisch
gefärbte Doppelmoral ihre zerstörerische Wirkung zeigt, ist es wichtig, Antirassismus und
Solidarität in den Vordergrund zu stellen und nach diesen Prinzipien zu handeln. Der Internationale
Tag gegen Rassismus am 21. März bekommt damit eine zusätzliche Bedeutung.
Die UN hat im Jahr 1966,zum 6. Jahrestag des Massakers von Sharpeville in Apartheid-Südafrika, diesen Internationalen Tag
gegen Rassismus am 21. März ausgerufen. In Stuttgart haben sich dieses Jahr auf Initiative von
Aufstehen gegen Rassismus zahlreiche Organisationen (etwa 30 - von der Afghanischen Commity bis zu
Sinti-Roma-Pride und dem Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften) zusammengefunden und begehen
diesen Tag am Samstag, 19. März 2022, um 15 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Auf dem Programm
stehen Kultur- und Musikbeiträge. Die zahlreichen Gruppen werden Rassismus und den Widerstand
dagegen unter vielfältigen Perspektiven beleuchten. Mit dabei sind auch die Jüdische Stimme für
gerechten Frieden und das Palästinakomitee Stuttgart.
Offener Brief an den Intendanten der Deutschen Welle
Palästinensische Gemeinde Deutschland Bonn e.V
Sehr geehrter Herr Limbourg,
Die Deutsche Welle (DW) hat sieben Mitarbeiter der arabischen Redaktion entlassen. Ihnen wird
vorgeworfen, sich privat in „sozialen Medien“ „anti-semitisch“ und „israel-feindlich“ geäußert zu
haben. Die zitierten, meist aus dem Zusammenhang gerissenen Äußerungen liegen bis zu 10 Jahre
zurück und wurden teilweise vor Jahren gelöscht.
Wir sind schockiert und zutiefst besorgt über die unzutreffenden und diffamierenden
Anschuldigungen, die der Untersuchungsausschuss der Deutschen Welle1 gegen die Partner der
Deutsche Welle Akademie erhoben hat. Der Bericht, der am 6. Februar 2022 veröffentlicht wurde, ist
nur die jüngste Entwicklung in einer anhaltenden Verleumdungskampagne, die palästinensische
Stimmen zum Schweigen bringen soll. Hierdurch wird die Meinungsfreiheit einschränkt und es
werden legitime politische Äußerungen unterdrückt, die die andauernden israelischen
Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser kritisieren...
Zum Offenen Brief
Navigation durch unsere Menschlichkeit:
Ilan Pappé über die vier Lehren aus der Ukraine
Ilan Pappé, palestinechronicle.com, 04.03.22
Die USA Today berichtete, dass sich ein Foto, das viral ging, weil ein Hochhaus in der Ukraine von
russischen Bomben getroffen wurde, als ein Hochhaus im Gazastreifen entpuppte, das im Mai 2021 von
der israelischen Luftwaffe zerstört wurde. Einige Tage zuvor beschwerte sich der ukrainische
Außenminister beim israelischen Botschafter in Kiew, dass „Sie uns wie Gaza behandeln“; er war
wütend darüber, dass Israel die russische Invasion nicht verurteilte und nur daran interessiert war,
israelische Bürger aus dem Land zu vertreiben (Haaretz, 17. Februar 2022). Dies war eine Mischung
aus einer Anspielung auf die ukrainische Evakuierung ukrainischer Ehefrauen palästinensischer Männer
aus dem Gazastreifen im Mai 2021 und einer Erinnerung an Israels uneingeschränkte Unterstützung des
ukrainischen Präsidenten für Israels Angriff auf den Gazastreifen in jenem Monat (ich werde auf
diese Unterstützung am Ende dieses Artikels zurückkommen)...
Wir sind schockiert und zutiefst besorgt über die unzutreffenden und diffamierenden
Anschuldigungen, die der Untersuchungsausschuss der Deutschen Welle1 gegen die Partner der
Deutsche Welle Akademie erhoben hat. Der Bericht, der am 6. Februar 2022 veröffentlicht wurde, ist
nur die jüngste Entwicklung in einer anhaltenden Verleumdungskampagne, die palästinensische
Stimmen zum Schweigen bringen soll. Hierdurch wird die Meinungsfreiheit einschränkt und es
werden legitime politische Äußerungen unterdrückt, die die andauernden israelischen
Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser kritisieren...
Zum vollständigen Artikel
Europäische Bürger*innen-Initiative (EBI): Gewährleistung einer mit den EU-Verträgen und dem Völkerrecht im Einklang stehenden gemeinsamen Handelspolitik
20.02.22
Die Europäische Union lehnt Annexionen ab und betrachtet illegale Siedlungen in besetzten Gebieten
als ein Hindernis für internationalen Frieden und Stabilität. Doch obwohl illegale Siedlungen ein
Kriegsverbrechen darstellen, lässt die EU den Handel mit ihnen zu. Dieser Handel ermöglicht es, von
Annexionen zu profitieren und trägt weltweit zur Ausweitung von illegalen Siedlungen bei. Wir
fordern ein EU-Gesetz, das dem Handel mit illegalen Siedlungen ein für alle Mal ein Ende setzt.
Dieses Gesetz wird für alle besetzten Gebiete gelten, einschließlich des besetzten palästinensischen
Gebiets und Israels illegalen Siedlungen dort. Das Gesetz wird auch weltweit ein starkes Signal
aussenden, dass die EU territoriale Aggression nicht länger mit Handel und Profiten belohnen wird.
Zur Unterschriftenkampagne
Treffen Sie Ahmad Mansour: Ein Palästinenser, der in Deutschland die Drecksarbeit für den Staat Israel erledigt
Ali Abunimah, electronicintifada.net, 09.02.22
Der deutsche Staatssender Deutsche Welle hat am Montag fünf arabische Journalisten entlassen, nachdem israelfreundliche Medien eine Hetzkampagne gestartet und eine angeblich unabhängige Untersuchung eingeleitet hatten. Der Ko-Vorsitzende bezeichnet Araber als mörderische „Wilde“...
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Amnesty-Bericht zu Israel zeigt Ausmaß der Apartheid gegen Palästinenser*innen
Amnesty International, Österreich und AI Schweiz
Auf diesen beiden deutschsprachigen Websites von AI, gibt es wesentlich ausführlichere Informationen als bei AI DE...
Zu AI, Österreich
Zu AI, Schweiz
Letter to Amnesty DE from Jewish civil society: Germany Again on the Wrong Side of History
Yumna Patel, mondoweiss.net, 01.02.22 – Übersetzung für Pako: A. Riesch
We, people of Jewish heritage, are appalled by Amnesty Deutschland response to the excellent and important report by Amnesty International “Israel’s apartheid against Palestinians: a cruel system of domination and a crime against humanity”.
We, people of Jewish heritage, are appalled by Amnesty Deutschland response to the excellent and important report by Amnesty International “Israel’s apartheid against Palestinians: a cruel system of domination and a crime against humanity”...
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Amnesty International: Israel verhängt „Apartheid“ über Palästinenser:innen
Yumna Patel, mondoweiss.net, 01.02.22 – Übersetzung für Pako: A. Riesch
In einem bahnbrechenden 280-seitigen Bericht beschuldigt Amnesty international Israel des
Verbrechens der Apartheid: „Es ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und das muss ein Ende
haben.“
Durch eine Reihe von diskriminierenden und gewalttätigen Maßnahmen wie die
Zerstörung von Häusern, die Trennung von Familien, die Einschränkung der Freizügigkeit,
Inhaftierung und Folter erfüllt Israel die Kriterien für Verbrechen der Apartheid per Definition
nach internationalem Recht, so der Bericht...
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Israels Apartheid gegen die Palästinenser:innen - ein Blick auf Dekaden der Unterdrückung und Dominanz
Amnesty International, 01.02.22
Dr. Agnès Callamard Generalsekretärin von Amnesty International (2. von rechts) bei der Pressekonferenz
Es ist an der Zeit, die Apartheid abzuschaffen.
Und der erste Schritt ist, sie als das zu bezeichnen, was sie ist.
Israel begeht fortwährend weit verbreitete und systematische Menschenrechtsverletzungen gegen die
palästinensische Bevölkerung vor dem Hintergrund jahrzehntelanger staatlich geförderter
Diskriminierung, Segregation und Verfolgung, die sich gegen die palästinensische Bevölkerung als
Ganzes aufgrund ihrer nicht-jüdischen Identität und ihres nationalen Status richtet.
Die neue Untersuchung von Amnesty International zeigt, dass Israel ein System der Unterdrückung und
Herrschaft gegen Palästinenser:innen in allen von ihm kontrollierten Gebieten, d.h. in Israel und in den
besetzten Gebieten, sowie gegen palästinensische Flüchtlinge anwendet, zum Vorteil jüdischer Israelis. Dies kommt
Apartheid gleich, die nach internationalem Recht verboten ist.
Gesetze, Politik und Praxis, die darauf abzielen, ein brutales Kontrollsystem über die
Palästinenser:innen aufrechtzuerhalten, haben dazu geführt, dass diese geografisch und
politisch zersplittert und häufig verarmt sind und sich in einem ständigen Zustand von Angst und
Unsicherheit befinden (...)
Seit der Gründung des Staates Israel 1948 haben alle aufeinander folgenden Regierungen ein
System von Gesetzen, politischen Maßnahmen und Praktiken geschaffen und aufrechterhalten, das auf
die Unterdrückung und Beherrschung der Palästinenser:innen ausgerichtet ist.
Dieses System spielt sich in den verschiedenen Gebieten, in denen Israel die Rechte der
Palästinenser:innen kontrolliert, auf verschiedene Weise ab, aber die Absicht ist immer dieselbe:
jüdische Israelis auf Kosten der Palästinenser:innen zu privilegieren.
Vier Strategien dienen den israelischen Behörden dies zu erreichen:
- Fragmentierung in verschiedene Bereiche der Kontrolle
- Enteignung von Land und Eigentum
- Segregation und Kontrolle
- Vorenthaltung von wirtschaftlichen und sozialen Rechten
Zum Bericht (engl.)
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AI-Petition zum Unterzeichnen
Siehe auch den Artikel in der Taz
BDS-Bewegung gewinnt Rechtsstreit: Kein Raumverbot für Israelboykott
Christian Rath, taz.de, 20.01.22
Städte dürfen nicht verbieten, dass in kommunalen Räumen über den Boykott Israels diskutiert wird.
Das entschied das Bundesverwaltungsgericht. Kommunen können ihre Räume nicht pauschal für
Veranstaltungen zum Thema Israelboykott sperren. Das entschied das Bundesverwaltungsgericht am
Donnerstag unter Verweis auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit. Ein entsprechender Beschluss des
Münchener Stadtrats gilt damit als rechtswidrig...
Zum Artikel
Zur Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgerichts
„Wie können sie erwarten, dass meine Kinder groß werden und nicht voller Hass sein werden“
Yuval Abraham, 972mag.com, 19.01.22
Israelische Einsatzkräfte haben am Mittwoch in den frühen Morgenstunden das Haus der Familie
Salhiyeh im Ostjerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah zerstört und seine Bewohner gewaltsam vertrieben.
Die Familie Salhiyeh lebte in Sheikh Jarrah, seit sie während der Nakba aus ihrem Haus im
palästinensischen Dorf Ayn Karim (heute Ein Kerem) in Westjerusalem vertrieben wurde. Im Jahr 1958
erwarb die Familie ein sechs Dunam großes Grundstück in der Nachbarschaft. 2017 wurde es von
der Jerusalemer Stadtverwaltung für öffentliche Zwecke enteignet, um dort eine Schule und einen
Kindergarten einzurichten. Die Familie klagte gegen die Enteignung, aber die Gerichte bestätigten
die Entscheidung. Die 18-köpfige Familie weiss nicht wo sie unterkommen kann...
Zum Artikel (engl.)
Proteste gegen die Pläne der israelischen Regierung, Dörfer in der Naqab/Negev gegen Bäume auszutauschen
Safa Ben Said, middleeasteye.net, 12.01.22
Israelisches Militär setzt Militärfahrzeuge, Hunde, Pferdeeinheiten und Bulldozer gegen Protestierende in der Naqab/Negev ein,
die sich gegen die Zerstörung ihrer Dörfer wehren. Der JNF (Jüdischer Nationalfonds)
plant an ihrer Stelle Bäume zu pflanzen...
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Nakba in der Naqab/Negev: Israel verstärkt seine Maßnahmen zur Vertreibung der Palästinenser:innen
Amy Addison-Dunne, Marwa Koçak, alaraby.co.uk, 14.01.22
Banneraufschrift: „Vor lauter Bäumen, kann man die Nakba nicht sehen“
Foto:
Zochrot
Naftali Bennetts Regierung hat ihre Maßnahmen zur gewaltsamen Inhaftierung, Vertreibung und Verdrängung der Palästinenser:innen im Negev/Naqab intensiviert. Das aggressive Verhalten Israels stößt jedoch auf entschlossenen palästinensischen Widerstand...
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Sieg in Oldham: Elbit muss Ferranti nach anhaltender Protestkampagne verkaufen
Palestine Action, 10.01.22
Ein Mitglied von Palestine Action auf dem Dach des Standorts Elbit Ferranti in Oldham, Greater Manchester, in Großbritannien.
Photo: Palestine Action
Nach 18 Monaten anhaltender Proteste am Standort von Elbit Ferranti hat der israelische Waffenhersteller eine Tochtergesellschaft verkauft,
die Militärtechnologien für Israels Kampfdrohnenflotte herstellte.
Nach 18 Monaten anhaltender direkter Aktionen am Elbit-Ferranti-Standort in Oldham, in der Greater Manchester Area, bei denen 36 Personen verhaftet wurden,
hat Elbit die Ferranti-technologies jetzt verkauft, so dass ein Weiterbetrieb in Oldham nicht mehr möglich erscheint.
Aktivist:innenen haben den Standort regelmäßig besetzt, blockiert, zertrümmert, gestört und protestiert und schließlich erreicht, dass das Werk keine militärischen
Spezialtechnologien für Israels Kampfdrohnenflotte mehr herstellt.
Im November 2021 erfuhr Palestine Action aus anonymen Quellen, dass den Mitarbeiter:innenn des Werks
Massenentlassungen angekündigt worden waren und dass das Gelände geräumt wurde, um den Abzug von
Elbit vorzubereiten. Heute wurde bekannt, dass Ferranti tatsächlich an TT Electronics, ein britisches Elektronikunternehmen, verkauft worden ist...
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Hisham Abu Hawash beendet nach 141 Tagen seinen Hungerstreik
qudsnen.co, 04.01.22
Nach Angaben der palästinensischen Kommission für die Angelegenheiten von Gefangenen und ehemaligen Gefangenen brach Abu Hawash am Dienstagabend seinen Hungerstreik ab,
nachdem er sich mit den israelischen Besatzungsbehörden auf seine Freilassung am 26. Februar geeinigt hatte.
Abu Hawash, Vater von fünf Kindern, beendete seinen Hungerstreik nach 141 aufeinanderfolgenden Tagen. Er war ins Koma
gefallen und hatte immer wieder Sprache, Gehör und Sehkraft verloren und wiegt nur noch 39 Kilogramm...
Zum Artikel (engl.)
Hisham Abu Hawash seit 140 Tagen im Hungerstreik, könnte jeden Moment sterben
Tamara Nassar, electronicintifada.net, 04.01.22
Hisham Abu Hawash nach 140 Tagen im Hungerstreik
Seine Ärzte warnen, dass Hisham Abu Hawash (40), der seit 140 Tagen das Essen seiner israelischen Gefängniswärter verweigert jeden Moment sterben könnte.
Aufgrund von Kaliummangel und Herzrhythmusstörungen droht ihm der plötzliche Tod, so Dr. Lina Qassem, Freiwillige bei Physicians for Human Rights Israel.
Der 40-jährige Vater von fünf Kindern aus dem Dorf Dura in der Nähe der besetzten Stadt Hebron in
der Westbank befindet sich im Hungerstreik, um gegen seine andauernde Inhaftierung
(Administrationshaft) ohne Anklage oder Prozess zu protestieren. Am Montag ließen die israelischen Behörden das Krankenhaus stürmen in dem
Abu Hawash festgehalten wird, und zwangen Reporter und Unterstützer, es zu verlassen.
Israel verhaftete ihn im Oktober 2020 und nahm ihn in Verwaltungshaft, eine auf unbestimmte Zeit
verlängerbare Haftstrafe ohne Anklage oder Gerichtsverfahren. Israel wirft ihm Mitgliedschaft bei der Gruppe
Islamischer Dschihad vor, ohne konkrete Beweise vorzulegen. Derzeit befinden sich rund 500 Personen in Verwaltungshaft, ohne Anklage und Gerichtsverfahren...
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Die EU verurteilt Israel für die Anwendung von Verwaltungshaft, während die Familie des Hungerstreikenden Hisham Abu Hawash sagt, er befinde sich „an der Schwelle des Todes”.
english.alaraby.co.uk, 04.01.22
„Inhaftierte haben das Recht, über die Anschuldigungen, die ihrer Inhaftierung zugrunde liegen, informiert zu werden und müssen innerhalb einer angemessenen Frist ein faires Verfahren erhalten
oder freigelassen werden“”, heißt es in der Erklärung ...
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Jerusalem: Israelische Behörden lassen ein Gesundheitszentrum in Jabal al-Mukaber abreissen
middleeasteye.net, 04.01.22
Trotz eines dagegen eingelegten Einspruchs wurde der Abriss des Gesundheitszentrums in Jerusalem, das 20.000 Menschen dient, durchgeführt.
Palästinensischen Angaben zufolge, haben die israelischen Behörden am Dienstag ohne vorherige Ankündigung ein Gesundheitszentrum im besetzten Ostjerusalem abreissen lassen.
Am frühen Morgen rückten Bulldozer an, während die Polizei das Gebiet um das Gesundheitszentrum Abdallah al-Shaikh, in dem zu diesem Zeitpunkt Menschen behandelt wurden,
im Stadtteil Jabal al-Mukaber absperrten, bevor der Abriss durchgeführt wurde...
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